Zum Hochschulstudium - 12/2010

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Zur Dozentenschaft

Bei der Gründung eines Consortium for Advanced Research Training in Africa (Carta) sagte der Vizekanzler der University of Dar-es-Salaam (UDSM), mindestens 64 % der UDSM-Dozenten seien jenseits des Pensionsalters. Carta soll ein Promotionsprogramm initiieren, um das Nachfolgerproblem anzugehen. Die Mitglieder des Carta kommen im Augenblick aus neun afrikanischen Universitäten und vier Forschungseinrichtungen. (Guardian 12.7.10)

Präsident Kikwete drängte die Universitäten, unterschiedlichere Kurse für Studierende der oberen Semester anzubieten. Das sei eine Möglichkeit, gegen den akuten Mangel an qualifizierten Dozenten und Experten zu kämpfen.

Die UDSM wird die Zahl der Studierenden, die den akademischen Grad Magister oder Doktor der Philosophie erwerben, pro Jahr auf 30 % erhöhen. (Citizen 20.8./10.11.10)

Die Tanzania Commission for Universities (TCU) äußerte besorgt, nichtregistrierte Universitäten, sog. 'Degree-Mühlen', nähmen zu. "Wir fordern alle auf, uns zu konsultieren, ehe sie einen Ehrendoktor aus dem In- oder Ausland annehmen, damit sie sich nicht lächerlich machen oder das Image der Nation beschädigen", sagte der TCU-Exekutivsekretär. Er weigerte sich, zu sagen, wie viele derartige Einrichtungen es im Land gibt, räumte aber ein, unter den Leuten der Regierung gebe es viele, die reingelegt wurden. (DN 6.8.10)

Den Exekutivsekretär des Inter-University Council for East Africa erfüllt es mit Sorgen, dass die Universitäten wie Pilze aus dem Boden schiessen, die Zahl qualifizierter Dozenten nicht Schritt halten kann. Alle, die an einer Hochschule lehrten, müssten einen PhD haben. Aber im Augenblick scheine es an den Universitäten unter 40 Dozenten nur einen einzigen graduierten zu geben. "Folglich produzieren unsere Hochschulen nur halbgare Absolventen", klagte er. (DN 11.10.10)

Zur Zahl der Studierenden

Von 2005 bis 2010 stieg die Zahl der Studierenden von 47.000 auf mehr als 120.000.

45 % der Studierenden sind an einer privaten Hochschule eingeschrieben. (Guardian 20.8.10; Arusha Times 21.8.10)

Die naturwissenschaftliche Fakultät der UDSM und ihr College of Education (DUCE) erarbeiten einen Plan, um die Zahl der Studentinnen, die Naturwissenschaften, Ingenieurswesen u. ä. studieren, zu steigern. Während der letzten fünf Jahre waren weniger als 50 % derer, die das Examen in Naturwissenschaften machten, Frauen, bei den Ingenieuren kaum 10 %.

Mehrere Interessengruppen motivieren Frauen zum Studium der Naturwissenschaften. Es gibt Kurse, die ihnen zur geforderten Eintrittsqualifikation verhelfen sollen. Geplant wird auch, im Rahmen des Human Resources Trust Fund ihre Studiengebühr um 20 % zu senken. (DN 11.11.10; Guardian 10.11.10)

In diesem Jahr sind unter denen die am DUCE ihr Abschlussexamen machten, 776 Männer und 436 Frauen. '08: 245 Frauen, 277 Männer; '09: 580 Frauen, 783 Männer. Der DUCE-Rektor sagte, man sei bestrebt, mehr Frauen aufzunehmen, um die zahlenmäßige Ungleichheit zwischen Männern und Frauen zu beenden. (DN 12.11.10)

Die Hochschulen nehmen mehr Studierende auf, als ihre Kapazitäten erlauben. Dazu kommt erschwerend der Mangel an Dozenten.

In diesem Jahr können von den 3.000 Studierenden der DUCE nur 800 eine Unterkunft bekommen. Es fehlt auch an Vorlesungssälen und Dozentenbüros. Für beides stellte die Regierung Mittel für Erweiterung vorhandener Gebäude und Errichtung neuer bereit. (DN 10./12.11.10)

Zur Einschreibung

Weil sich immer mehr Studierende einschreiben, wurde ein neues System, das Centralized Admission System, eingeführt. Es soll das Vorlegen gefälschter Zeugnisse verhindern, das mühsame Prozedere abschaffen und die Kosten senken. Das neue System gilt für alle staatlichen Hochschulen und die privaten, die sich dafür entschieden haben.

Manche begrüßen das neue System, doch wer sich nicht mit dem Computer auskennt, hat ein Problem. "Die Leute auf dem Land tun mir Leid, weil sie wenig wissen und schlecht ins Internet kommen", sagte einer.

Die TCU verlängerte die Einschreibefrist, weil es eine Weile dauere, bis sich die Menschen an das neue System gewöhnt haben.

Der TCU-Exekutivsekretär beklagte, viele Abiturienten und Abiturientinnen könnten nicht mit dem Computer umgehen, Anweisungen nicht richtig lesen, sie vergäßen die Passwörter. Das sei eine gewaltige Herausforderung für das neue System. (DN 27.5.10; Guardian 28.5.10)

Zu den Studiengebühren

Präsident Kikwete wies die privaten Universitäten an, die Studiengebühren zu senken, damit sich Studierende aus armen Familien ein Studium leisten könnten. Er betonte, die Regierung zolle dem Beitrag der privaten Universitäten Anerkennung. Alle tansanischen Studierenden bekämen ein Darlehen, sagte er, nur wer im Ausland studieren will, müsse die Kosten selbst tragen. (Guardian 8.7.10)

Der Provost des Tumaini University Dar-es-Salaam College (TUDARCO) sagte: "Wir wollen uns an die Leitlinien Kikwetes halten. Aber ich glaube nicht, dass es möglich ist, denn die privaten Universitäten geben viel Geld für diese Einrichtungen aus, zahlen die Gehälter der Dozenten und den laufenden Betrieb. Uns unterstützt niemand." Wenn die Regierung die Dozentengehälter finanziell unterstütze, könne man die Gebühren zu senken.

Die meisten privaten Universitäten verlangen während der Anfangssemester pro Jahr 2m/- TSh bis 6m/- TSh, die staatlichen 1m/- TSh bis 1,7m/-m TSh. (Guardian 12.7.10)

Präsident Kikwete sagte, es sei an der Zeit, eine Abteilung zu schaffen, die die Studiengebühren der privaten Bildungseinrichtungen reguliert. Er lobte die Rolle, die der private Sektor, vor allem diejenige der religiös bestimmten Einrichtungen spielten, wenn es darum gehe, die Regierungsbemühungen zu unterstützen. Er warnte jedoch davor, finanzielle Gewinne wichtiger zu nehmen als Qualität.

Das Erziehungsministerium wies er an, eine Möglichkeit zu finden, damit man die in die Höhe schießenden Gebühren im Bildungssektor in den Griff bekomme. (Guardian 19.8.10; Citizen 20.8.10)