Zu einigen Bodenschätzen - 09/2011

Aus Tansania Information
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Gips

Tansanias Gipsvorkommen in den Regionen Kilwa und Lindi sind in Bezug auf Reinheit die besten weltweit. Die Vorräte reichen für einige Dekaden. Obwohl sie unweit des Hafens von Mtwara und der Durchgangsstraße nach Dar-es-Salaam liegen, ist der Transport für den Gips dieser Vorkommen ein großes Problem. Straßen und Eisenbahnen werden benötigt.

Als erste wird die Tanzania Portland Cement Company (Twiga) Gips per Lastwagen zu ihrem Werk in Dar-es-Salaam transportieren.

Gips wird auch für Bodenverbesserung verwendet.

Der von Bergleuten im Makanya-Distrikt (Kilimanjaro-Region) abgebaute Gips enthält viel Sand.

Bei den Vorkommen in Itigi (Singida-Region) gibt es keine Transportprobleme, weil sie nahe bei der Zentralbahn liegen. (DN 25.7.11)

Gold

Eine kanadische Gesellschaft entdeckte in Lupa (Rukwa-Region) Gold, genug, um den Abbau zu beginnen.

Die Aussichten, dort noch mehr Lager zu finden, seien groß, sagte ein Fachmann. (DN 8.12.10)

Kohle

Die indische Regierung plant, Kohle aus Tansania zu importieren. Indien habe Kohle, sagte ein indischer Minister, aber angesichts raschen Wachstums der Industrie sei sie nicht ausreichend. Die Regierung nimmt die Förderung in der Kiwira Kohlenmine (Mbeya-Region), die nun vollständig in ihrem Besitz ist, wieder auf. (Guardian 9.12.10)

Mangan

Die State Mining Corporation (STAMICO) und die Korea Resources Corporation (KORES) unterzeichneten ein Abkommen zur Erforschung und Entwicklung des Abbaus von Mangan in den Distrikten Mpwapwa (Rukwa-Region), Njombe und Makete (Iringa-Region). (DN 30.11.10)

Soda

<Siehe Tans.-Inf. 10/07 S. 6; 11/08 S. 11; 11/10 S. 8> Kikwete forderte das Ministerium für Indus-trie und Handel auf, den Bau einer Sodafabrik am Natronsee zu beschleunigen. "Die Erfahrung zeige, dass der Abbau möglich ist, ohne dass das Ökosystem dort gestört wird. Umweltaktivisten wollen, dass die Menschen glauben, diese Entwicklung lösche die Zwergflamingo aus. Das ist nicht wahr", betonte er. Die Soda-Lager enthielten 300 Mio t; sie gehörten zu den größten der Welt, heißt es. "Wir können nicht immer beklagen, dass unser Land arm ist, während unsere Bodenschätze ungenutzt herumliegen. Mit dem Abbau am Natronsee sind wir nicht die ersten, denn die Kenianer tun das gleiche", erklärte Kikwete. Allerdings solle die Fabrik nicht am Seeufer errichtet werden, denn Lärm und Luftverschmutzung könnten im Brutgebiet der Zwergflamingo stören. Das Werk solle in einer Entfernung von einigen km gebaut, das Soda in Rohren zur Fabrik transportiert werden.

Seit 2007 führen Umweltaktivisten rund um die Erde eine Kampagne gegen den Bau dieser Sodafabrik durch. Der Plan tauchte damals auf, wurde aber wegen des Aufschreis von Umweltschützern im In- und Ausland aufgeschoben.

Der Koordinator der Natron Consultative Group sagte, das Projekt störe die empfindliche Balance dieses Gebietes und vernichte die Spirulina, die blaugrünen Algen, von denen die Zwergflamingo lebten. Seit mehr als 100 Jahren habe man am Magadisee (Kenia) Soda abgebaut - mit negativer Wirkung. Seit 50 Jahren brüten die Flamingo dort nicht mehr. (DN 2.4.11; Guardian 29.4.11; EastAfrican 25.4.11)

Kommentar: Kikwetes Anweisung könnte wenig bewirken, denn erst müssten die Investoren, die indische Firma Tata und die National Development Corporation (NDC), eine Reihe von Bedingungen erfüllen. Tata gab das Projekt wegen der Kritik der Umweltschützer auf. 2009 wurde es auf Eis gelegt.

Der National Environment Management Council (NEMC) erklärte, er habe noch keinen Bericht erhalten über die in Auftrag gegebene zweite Untersuchung der ökologischen Auswirkungen. In der ersten Prüfung der Environmental Investigation Agency habe man sie nicht berücksichtigt.

Am Natronsee leben 70 % aller Lesser Flamingo; man schätzt ihre Zahl auf 2,5 Mio. Die Sodafabrik wird sehr viel Wasser aus dem See pumpen und es durch Süßwasser ersetzen. Das verändert den Salzgehalt des Sees beträchtlich. Der Stellvertretende Minister für Industrie und Handel betonte, das Projekt könne nicht starten, ehe alle von den Naturschützern vorgelegten Themen geklärt seien. "Ich bin mir der Herausforderungen dieses Projektes bewusst. Wir müssen ein Gleichgewicht finden zwischen den wirtschaftlichen Vorteilen und den ökologischen Anforderungen", sagte er. (Guardian 25.7.11)

Tansanit

Seit 31.12.10 ist der Export unbearbeiteten Tansanits verboten, Steine, die weniger als 1 g wiegen ausgenommen. Die Händler hatten erklärt, man sei in der Lage den Edelstein im Land zu schleifen und zu polieren.

Das Arusha Technical College bietet nun eine Ausbildung in Schmuck- und Edelsteintechnik an, die zum Diplom führt. (DN 7.1.11)

Der Sprecher des Ministeriums für Energie und Bodenschätze sagte, mit Hilfe von Fachleuten sollten die Bergleute ihre Schürftechnik verbessern und sich in Bezug auf die Wertsteigerung der Steine Rat holen. Weil die Qualität ihres Tansanits gering ist, sei der Gewinn vieler Schürfer armselig. Es fehlt ihnen an modernem Gerät.(Arusha Times 25.3.11)

Geschieht der Abbau verantwortungsbewusst, das Graben vorsichtig, könnten die Tansanitvorräte noch 100 Jahre reichen, sagte ein Fachmann. Es sei falsch, zu glauben, der Tansanit sei innerhalb von zehn Jahren erschöpft. Manche Bergleute könnten ihn vielleicht nicht mehr erreichen. Verantwortungebewusster Abbau sei nur möglich, wenn Bergleute und in großem Stil schürfende Unternehmen zusammenarbeiten, sagte er. Seit Jahren gibt es Feindschaft zwischen beiden.

Tansanit soll zehnmal rarer sein als Diamanten. (DN 27.4.11; Guardian 13.5.11)

Früher mussten viele Kinder in den Tansanitminen arbeiten. Nun sieht man dort kaum mehr Kinder, die sich herumtreiben oder es wagen, unter der Erde zu arbeiten. Nur noch ganz wenige Waisen, "Schlangen" genannt, sind dort tätig.

Im Zentrum der Good Hope Foundation mitten im Ort Mererani leben nun, neben größeren Kindern, auch 30, die noch nicht im Schulalter sind und besondere Fürsorge brauchen. Viele Schulkinder erhielten Dank Spenden mehrerer Firmen und Organisationen Schuluniformen, Schulgeld u. a.

Für 36 heimatlose Kinder des Waisenhauses Rafiki Child Care in Mererani will eine Politikerin aus den USA die Ausbildung finanzieren. Sie wird eine Mauer rings um das Zentrum bauen lassen, weil man dort Hühner für den Verkauf in Arusha zieht, diese oft gestohlen werden oder entkommen; außerdem will sie für die Aufbewahrung geschlachteter Hühner einen großen Kühlschrank kaufen. (DN 18.7.11; Arusha Times 7.5.11)