Zu den Medien - 05/2009

Aus Tansania Information
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Auszeichnung

Zur Anerkennung des Journalismus und zur Förderung seiner Professionalität schufen der Media Council of Tanzania (MCT) und sechs Mediengesellschaften die renommierte Prämierung 'Journalist des Jahres'. Tansanische Journalisten, die für Print- und elektronische Veröffentlichungen oder freiberuflich tätig sind, können dem Preiskomitee ihre Arbeit vorlegen. Es wird geprüft, ob Wissen und Verständnis über interessante, fesselnde Themen vermittelt und in journalistischem Stil berichtet wird. Andere Kriterien sind ethische Erwägungen, incl. Wahrheit, Genauigkeit, Ausgewogenheit und Achtung der Privatsphäre. Der MCT und seine Partner wollen Möglichkeiten erkunden, Einzelnen und Organisationen Anerkennung zu zollen, die einen Beitrag leisteten zum Erhalt der Presse- und der Meinungsfreiheit allgemein. (DN 21.3.09; Guardian 24.3.09)

Mit dem MCT kooperieren folgende Medienorganisationen: Media Institut for Southern Africa-Tanzania (MISA-Tan), Tanzania Media Women's Association (TAMWA), Tanzania Editors Forum (TEF), Tanzania Sports Writers Association, Journalists Environment Association of Tanzania (JET) und Association of Journalists Against Aids in Tanzania (AJAAT). (Guardian 24.3.09)

Weil er an vorderster Front brennende mit der Aufdeckung von Korruptionsskandalen zusammenhängende Fragen angegangen und über sie berichtet hatte, erhielt ein Journalist des Fernsehsenders Independent Television (ITV) eine Auszeichnung des Leadership Forum. Der Direktor dieser NGO sagte, diesen Preis erhielten Einzelne und Organisationen, die beim Kampf gegen Korruption und damit zusammenhängende Angelegenheiten eine wichtige Rolle gespielt hatten. (Guardian 1.4.09)

Verbot

Die Regierung Sansibars verbot Herausgabe und Verteilung der privaten Zeitung Taifa Huru, Eigentum eines Staatsministers aus dem Amt des Vizepräsidenten. Das Verbot entspreche dem Zanzibar Newpapers Act 1988. Fälschlicherweise habe der Herausgeber diese swahilisprachige Zeitung veröffentlicht, ehe sie vom Zeitungsregistrar abgesegnet worden waren. Das Verbot bestehe, bis ihr Name von den zuständigen Stellen genehmigt sei. Früher hieß die Zeitung Asumini, doch der Eigentümer beantragte die Änderung des Namens. Der Geschäftsführer der Taifa Huru sagte, das Verbot habe ihn schockiert. Es bedeute einen Verlust von ca. 10m/- TSh, denn man habe genügend Anzeigen für eine Auflage von 10.000 Exemplaren erhalten. Das Verbot schade auch den 25 Mitarbeitern. Der Eigentümer sagte, er werde die wahren Gründe des Verbots gründlich untersuchen. Zehn Tage vorher hatten die Behörden die Verteilung einer Sonderausgabe der Zeitung während der Feiern zur Unabhängigkeit Sanisbars verboten, weil sie "Antiregierungsartikel" enthalte.

Zum zweitenmal untersagten die Behörden der Inseln nun eine freie Zeitung. Die Diria wurde wegen unkorrekter Vorgänge bei der Registrierung verboten. (Guardian 24.1.09)

Zu Karikaturen

Ein Mitarbeiter der US-amerikanischen Botschaft lud 17 tansanische Zeichner politischer Karikaturen ein, um mit ihnen über die Rolle zu diskutieren, die sie in der Zivilgesellschaft spielen. Er sagte, er beurteile das Maß der Pressefreiheit nach dem, was er an politischen Karikaturen sehe. Die tansanischen Medien hätten vor allem über Korruption mehrere aggressive Berichte gebracht. Er ermunterte die poltischen Karikaturisten, ihre enorme Verantwortung wahrzunehmen. (ThisDay 1.3.09)

Anmerkungen und Pläne des MCT

Im Rahmen eines Programms zur Überprüfung der Schwächen und Stärken der Printmedien in Bezug auf Texte und Bilder untersucht der Media Council of Tanzania (MCT), wie sie über bestimmte Themen berichten, über Kinder, Frauenfragen und Not der Albinos, und ihre allgemeine ethische Einstellung. Es wird gefragt, ob die Berichte über Albinos deren Problem reduziert oder verschlimmert haben, und ob sie ihre Gefühle ausdrücken dürfen. Der MTC-Exekutivsekretär sagte, obwohl sich die Moral der Medien verbessere, müsse man dafür sorgen, dass sich frühere Fehler nicht wiederholten. '02 hätten viele beklagt, sie würden von Zeitungen gedemütigt. Der MCT wird vierteljährlich einen Bericht vorlegen. (Guardian 6.2.09)

Der MTC-Exekutivsekretär sagte, der tansanische Journalismus gewinne international immer mehr Anerkennung, denn die Medienleute schrieben gut recherchierte Artikel. "Alle können bezeugen, dass mächtige Persönlichkeiten für ihre Taten zur Verantwortung gezogen wurden, andere wegen Missbrauchs öffentlicher Mittel und Korruption den Hut nehmen mussten." (Guardian 9.3.09)

Weil es Missverständnisse gegeben hatte, traf sich der MCT-Ethikrat mit den Eigentümern und Herausgebern der Medien, um über die momentanen Herausforderungen der Medienindustrie und Verbesserungsmöglichkeiten zu diskutieren. Die Funktion der Medien sei, zu informieren, zu unterhalten und zu unterrichten, nichts anderes, betonte der Vorsitzende des MCT-Ethikrates. Diese Aufgaben sollten sie weiterhin erfüllen und der Gesellschaft keinen Schaden zufügen. (Guardian 13.3.09)

Zu ethischen Normen der Medien

Bei einer Diskussion zwischen MCT und Eigentümern sowie Herausgebern unterschiedlicher Zeitungen über Pressefreiheit und Journalistenberuf wurde dem MCT vorgeworfen, bei der Behandlung neuer Zeitungen, die sich nicht an professionelle Moral halten, sei er unfair. Immer blieben MCT und Regierung stumm, wenn neue Zeitungen dem Ruf einfacher Menschen schadeten. Das ist unfair", sagte der Geschäftsführer des Guardian. Nur wenn der Ruf eines Prominenten beschädigt wird, gibt es Tadel. "Auch normale Leute müssen beschützt werden", forderte er. Die Tamwa-Direktorin drängte die Regierung, bei der Registrierung von Zeitungen vorsichtig zu sein. Alle, die eine neue Zeitung herausgeben wollen, sollten ihre Motive darlegen müssen", forderte sie. (Guardian 21.2.09)

Bei der Begrüßung der Studienanfänger der Time School of Journalism sagte der Direktor der Uhuru Publications Ltd., es erfülle ihn mit Sorgen, dass immer häufiger nicht korrekt berichtet, die Öffentlichkeit dadurch getäuscht werde. Schuld daran sei, dass die Journalisten die ethischen Normen ihres Berufes missachten. (Citizen 16.3.09)

'Unangemessene Einschränkung'

(Buchbesprechung): Dr. Badala Balule, ein Rechtsgelehrter der Universität von Botswana schreibt in seinem Buch, die die Medien betreffenden Gesetze Tansanias gehörten in der Region der Southern African Development Community (SADC) zu den repressivsten. Die Journalisten seien außerordentlich eingeschränkt, wenn sie über die Regierung berichten. Strenge Gesetze verböten die Veröffentlichung von Zeitungen, die nicht regis-triert sind. Die Registrierung hängt ab von der Laune eines von der Regierung Beauftragten. Er kann sie verweigern, wenn er meint, sie könne in Zukunft in Konflikt stehen mit der Aufrecht-erhaltung von Frieden und Ordnung.

Balule schreibt, die Verfassung Tansanias garantiere die Pressefreiheit nicht ausdrücklich. Das Pressegesetz 1976 "hält fest an dem tyrannischen Blickwinkel der Newspaper Ordinance. Sie wurde während der Kolonialzeit gesetzlich festgelegt, um die kolonialisierten Menschen zu unterwerfen." Das Gesetz legt fest, wann Verleumdung vor richterlicher Verfolgung geschützt ist. Das Verhalten von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Regierungsleuten gehört nicht dazu. "Deshalb sind sie daran gewöhnt, sich so zu verhalten, als sei ihre Arbeit nicht von legitimem öffentlichem Interesse." (Express 18.4.09)

Jugendliche zum Lesen und Verstehen von Zeitungen

Mohamed (13)

Ich mag die internationalen Nachrichten in der Alasiri.

Laila (12)

Ich mag englischsprachige Zeitungen, weil sie helfen, diese Sprache besser zu verstehen.

Mercy (13)

Ich mag beide, englisch- und swahilisprachige Zeitungen, vor allem die mit lehrreichen Geschichten, Bildern und Cartoons.

Ally (12)

Die Geschichten in der Kinderecke lese ich gern, auch die Bilder gefallen mir. Leider bekommen wir nicht jeden Tag eine Zeitung, weil mein Vater nur Zeitungen mit politischen Artikeln kauft.

Samson (15)

Ich mag Cartoons und Zeichnungen, vor allem die in der Alasiri. Auf die kann ich nicht verzichten. In englischsprachigen Zeitungen sind schwierige Wörter, für die ich ein Wörterbuch bräuchte; ich habe aber keins.

Fatuma (12)

Die Sportseiten sind mir die liebsten. Ich spiele nämlich gern Fußball und Basketball.

Happy (13)

Ich lese gerne die Wochenendausgabe, weil vieles für Kinder drin steht. Es gibt Kreuzworträtsel, Rätsel und Cartoons. Swahilisprachige Zeitungen sind gut, weil sie unsere Landessprache fördern.

Robin (12)

In einigen Zeitungen sind Seiten für Nachhilfe in Mathematik und Englisch. Ich mag auch Artikel über Gesundheit und Bildung. In swahilisprachigen Zeitungen sind Cartoons, die das wirkliche Leben zeigen. (Guardian 9.2.09)