Zu tansanischen bzw. ausländischen Investoren, Lohnempfängern, Produkten - 10/2007

Aus Tansania Information
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Zur Förderung der heimischen Wirtschaft

Ein Chadema-Abgeordneter sagte im Parlament, die tansanische Wirtschaft werde von Ausländern beherrscht. Die viel beredete wirtschaftliche Revolution bleibe ein ferner Traum, bis die Tansanier Eigentümer ihrer Wirtschaft seien. "Einige der wenigen sog. wohlhabenden Tansanier besäßen unrechtmäßig erworbenen Reichtum und können nicht als Lokomotiven des wirtschaftlichen Wachstums gelten", klagte er. Die Straßenhändler, Machingas genannt, sollten gefördert werden, damit sie eine gesunde wirtschaftliche Basis schafften. Dadurch könne die Nation wirtschaftlich hochkommen. Ein anderer Oppositionsabgeordneter betonte, Importwaren untergrüben die heimische Produktion und die Steuereinnahmen. Man müsse die florierende Einfuhr von Möbeln sofort stoppen und den heimischen Werken bei der Produktion derselben helfen. (DN 29.7.07)

Zum Schutz vor Ausländern

Das Oppositionslager forderte von der Regierung eine Verstärkung der Grenzkontrollen, damit weniger Ausländer eindringen könnten. "Man muss die Einwanderungsabteilung mit der letzten Technologie ausstatten, um zu verhindern, dass immer mehr Ausländer durch unsere porösen Grenzen eindringen", sagte die Oppositionssprecherin. (DN 1.8.07)

Einige Mitglieder des Abgeordnetenhauses von Sansibar forderten die Regierung auf, für alle nach Sansibar kommenden Ausländer erneut Passkontrollen einzuführen. Nur so könne man den Sansibaris die Arbeitsstellen sichern. Die Einwanderungsgesetze würden kaum beachtet. Bis zu den frühen 90er Jahren hätten alle nach Sansibar kommenden Besucher, auch die von Tansania-Festland, Reisedokumente haben müssen. Wegen politischen Drucks infolge von Unionsinteressen habe man das abgeschafft. Eine Abgeordnete erinnerte an das mysteriöse Verschwinden einer Schülerin aus einer Privatschule. Die problematischen Schulen seien Eigentum von Deutschen und Ugandern, oder würden von diesen betrieben. Die Regierung wurde gebeten, die betreffenden Schulen zu schließen. "Die Armut sollte uns nicht zu Sklaven anderer Menschen machen", betonte sie. (DN 1.8.07)

Zum Bergbau durch Ausländer

Der Stellvertretende Minister für Energie und Bodenschätze sagte, die geltende Bergbaupolitik sehe vor, dass nur Einheimische eine Lizenz für den Abbau von Mineralien wie Tansanit erhalten. Aber eine Klausel räume Ausländern einen Spielraum ein, vorausgesetzt, sie kooperieren mit Tansaniern. Eine Abgeordnete hatte gefragt, warum Tansania Investoren aus dem Ausland Bergbaulizenzen verleiht. Andere Länder verweigerten das. (DN 1.8.07)

Zu Investitionen von im Ausland lebenden Tansaniern

Dem Kabinett wurde ein Bericht zur doppelten Staatsbürgerschaft vorgelegt. Befürworter derselben treten dafür ein, dass im Ausland lebende Tansanier zu Hause nicht als ausländische Investoren sondern als Staatsangehörige investieren können. Das fördere die Wirtschaft. Das Bürgerrecht von 1995 kennt keine doppelte Staatsbürgerschaft.

Im Ausland lebende Tansanier setzen sich schon seit einiger Zeit dafür ein, dass man ihnen bewillige, ihren Besitz von schätzungsweise 2,5 Mrd US$ samt Fachwissen nach Tansania zu bringen. Die meisten hatten Tansania in den 70er und 80er Jahren verlassen. (DN 1.8.07)

Bei der Einweihung einer Niederlassung der CRDB-Bank sagte Vizepräsident Dr. Ali Mohamed Shein, die im Ausland lebenden Tansanier sollten nicht verschwenderisch leben, sondern zum Wohl ihrer Familien und des Landes insgesamt sparen und Erspartes für Investitionen in der Heimat verwenden. Die Regierung habe dafür ausgezeichnete Bedingungen geschaffen und garantiere die Sicherheit. Lange Zeit hätten viele Geld nur sehr zögerlich nach Tansania überwiesen, mit der faulen Entschuldi-gung, das sei riskant. Diese negative, veraltete Einstellung sollten sie nun ablegen. Investitionen würden die Familien und die soziale und wirtschaftliche Entwicklung Tansanias unterstützen. Shein betonte, es sei lobenswert, dass die Bank speziell für im Ausland lebenden Tansanier das sog. Tanzanite Konto einführte. Das erleichtere internationale Überweisungen sehr. Ein CRDB-Direktor bestätigte, die Sicherheit der Geldinstitute habe sich in den letzten Jahren sehr verbessert. (Guardian 18.8.07)

Auch der Exekutivdirektor des Tansanischen Investitionszentrums (TIC) ermutigte in der Diaspora lebende Tansanier, nach Haus zu kommen. In London werde man die in Großbritannien und seinen Nachbarländern lebenden Tansanier in einem Seminar über Tansania informieren. Aus Mangel an Information hätten sie sich bisher gescheut, in Tansania zu investieren. Einige Tansanier hätten nach Austausch mit dem TIC Interesse an Investitionen gezeigt. (Guardian 4.9.07)

Der Regional Commissioner von Morogoro sagte, die in den USA lebenden Tansanier sollten gute Botschafter ihres Heimatlandes sein, ihrer individuellen und der landesweiten Entwicklung Beachtung schenken und an das denken, was zu Hause geschieht. (Guardian 25.8.07)