Zu HIV/AIDS - 09/2009

Aus Tansania Information
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Zahlen

Experten schätzen die Zahl der Tansanier, die mit HIV/AIDS leben, auf 2 Mio; mehr als 160.000 Menschen erlägen der Krankheit pro Jahr. (Guardian 12.6.09)

Laut einer neuen Studie sank die Zahl der mit dem HIV infizierten Tansanier im Alter von 15-45 Jahren von 7 % im Jahr 03/04 auf 5,7 % 07/08. Bei den Frauen sind es 6,6 %, bei den Männern 4,6 %. In der Iringa-Region sind es 15,7 %, in Dar-es-Salaam 8,9 % auf Pemba 0,3 %. Allgemein weiß die Bevölkerung, wie das HIV übertragen wird, und mit welchen Methoden man es vermeiden kann. Schwierig ist die Umsetzung dieses Wissens. (DN 16.4.09; Guardian 6.3.09; Citizen 24.7.09)

In Dar-es-Salaam gibt es 31 Zentren für freiwillige Beratung und Tests (VCT). 57.944 Menschen haben sich dort für eine Behandlung mit antriretroviralen Medikamenten (ARVs) eintragen lassen. (DN 9.3.09)

242.290 Personen, die mit HIV/AIDS leben, erhalten ARVs ('07: 23.951). Es gibt nun 2.474 VCT-Zentren ('07: 554). 958.103 Schwangere beteiligen sich am Programm zur Verhütung der Übertragung des Virus auf ihr Kind. (Citizen 30.7.09)

Der Direktor der Organisation Service Health and Development for People Living with HIV/AIDS (SHDEPHA) sagte, weil die Finanzierung der ARVs durch Geldgeber aus dem Ausland wegen der Finanzkrise ungewiss sei, habe seine Organisation ein Programm gewinnabwerfender Tätigkeiten für Einzelne und Gruppen mit HIV/AIDS lebender Menschen initiiert, um ihnen langfristig finanzielle Unabhängigkeit zu ermögli-chen. (Citizen 24.7.09)

Zu Tests, Beratung

Gesundheitsminister Mwakyusa berichtete, 37 % der Männer und 37 % der Frauen hätten sich beraten und testen lassen. (Arusha Times 2.5.09)

Eine der Verantwortungsträgerinnen des Aga Khan Hospital sagte, die Männer sollten den Mut haben, sich während der Schwangerschaft ihrer Ehefrau auf HIV testen zu lassen, es nicht nur den Frauen überlassen. Dann trauten sich die Mütter, ihren HIV-Status zu offenbaren. Sie hätten sich immer davor gefürchtet. Wenn sie HIV-positiv seien, blieben sie stumm und könnten keine Medikamente erhalten, die die Übertragung auf den Säugling verhindern. (Guardian 13.6.09)

Zur Versorgung

Ein Verantwortungsträger ermahnte die Männer, sich auch um Menschen, die mit HIV/AIDS leben, zu kümmern, statt die ganze Arbeit den Frauen zu überlassen. Das werde die Stigmatisierung Verwandter verringern, und Frieden, Liebe und Zusammenhalt der Familie stärken. (DN 9.3.09)

Im Rahmen von SHDEPHA-Programmen häuslicher Versorgung bieten Freiwillige mit HIV/AIDS lebenden Personen Pflege und zusätzliche Nahrung an, beraten professionell und informieren Familienangehörige über Schutz und Vorbeugung. (Citizen 24.7.09)

Zur Prävention

Etwa 250 Jugendliche besuchten einen dreimonatigen Kurs, in dem es um Veränderung riskanten Verhaltens ging, einer Chance HIV/AIDS zu bekämpfen. Sie versprachen, das erworbene Wissen an zehn Jugendliche weiterzugeben. Sie sangen Lieder zum Kampf gegen die Seuche. Nach einem Jahr will man prüfen, ob es den Teilnehmern gelang, ein Netzwerk 2.500 informierter Jugendlicher zu schaffen. (Guardian 7.3.09)

In Bars und Nachtclubs einiger tansanischer Städte gibt es demnächst in den Toiletten Kondom-Automaten. Das sei zu begrüßen, sagte einer, "denn viele genieren sich, im Laden welche zu kaufen, deshalb bei unsicherem Sex landen". Andere meinen, wer Kondome fördert, entschuldige Promiskuität. "Man muss den Leuten raten, außerehelichen Sexualverkehr zu meiden", forderte einer.

'05 wurden 59 Mio. Kondome verteilt, '07 bereits 121 Mio., '08 waren sie in vielen besonders risikoreichen Landesteilen oft vergriffen. Bei der offiziellen Einführung der Kondom-Automaten sagte die Stellvertretende Gesundheitsministerin, auf diese Weise werde der Kampf der Regierung gegen HIV/AIDS vervollständigt. Die Menschen würden nun ohne Scheu Kondome kaufen. (Guardian 20.5.09; Plusnews 15.5.09)

Zu Medikamenten

Das Pharmaceutical Research and Development Laboratory der pharmazeutischen Ausbildungsstätte des Muhimbili University of Health and Allied Science begann, eine neue Rezeptur eines von der WHO empfohlenen antiretroviralen Medikamentes zu entwickeln.

Im Augenblick importiert die Regierung ca. 80 % der Medikamente, doch sie beabsichtigt die Abhängigkeit rasch um 50 % zu senken", versicherte Erziehungsminister Maghembe. (Citizen 15.6.09)

Die Leiterin der HIV/AIDS-Abteilung des Gesundheitsministeriums sagte, sie hätten entdeckt, dass manches aus der Natur, z. B. Mango- und Avokado-Kerne, ohne jegliche Nebenwirkungen in der Lage sind, bei Menschen, die mit HIV/ AIDS leben, die CD4s zu erhöhen. Diese Dinge können allerdings nur denen helfen, deren Gesundheitszustand noch stabil ist. (DN 28.6.09)

Impfung

Das Muhimbili National Hospital (MNH) führt mit 61 Polizisten die zweite Versuchsreihe mit dem HIV-Impfstoff durch. Bei keinem, der beim '07 durchgeführten ersten Versuch geimpft wurde, hatte man schwere oder deutliche Nebenwirkungen beobachtet. (Guardian 12.6.09)