Zu Folgen der Trockenheit - 05/2009

Aus Tansania Information
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Anfang März berichtete Stephen Wassira, Minister für Landwirtschaft, Versorgungssicherheit und Kooperative, vor Journalisten, mehr als 240.000 Menschen benötigten dringend Lebensmittelhilfe. Weitere 12.000 bekämen Nahrungsmittel zu einem subventionierten Preis. Kostenlos werde nur an die Menschen verteilt, die nicht einmal einen symbolischen Preis zahlen können. Wassira erklärte, in Orten wie Makambako, Songea und Sumbawanga gebe es Lebensmittelüberschuss; 13 Regionen litten akuten Mangel. Es sind vor allem folgende: Arusha, Dodoma, Kilimanjaro, Lindi, Shinyanga und Tanga.

Wassira sagte, in Kenia und Simbabwe sei die Nahrung knapp. "Bringen die Leute weiterhin Lebensmittel über die Grenze, obwohl das verboten ist, verschlimmert sich die Lage in Tansania." (Guardian 12./26.3.08; Citizen 7.4.09)

Im Mwanga-Distrikt (Kilimanajro-Region) versiegten sieben Quellen, die ca. 5.000 Menschen versorgen; um sechs weitere steht es nicht viel besser. Wenn es einen weiteren Monat nicht regnet, sei das Leben von 118.000 Menschen und 145.000 Rindern und Ziegen in Gefahr, sagte der Wasseringenieur des Distrikts. Schon seit mehr als drei Jahren leide der Distrikt unter Dürre. Zum Schutz der Umwelt pflanze man jedes Jahr Bäume, doch weil es nicht regnete, vertrocknete mehr als die Hälfte. Heuer pflanze man bei jeder Quelle 200 Bäume. (DN 27.3.09)

Arusha meldet, die mehr als 400.000 Einwohnern dieser Stadt erhielten nur 66 % des benötigten Wassers. Der Direktor des Wasseramtes forderte die Menschen auf, das wenige Wasser sparsam zu verwenden und Geduld zu üben, denn wegen der Erderwärmung sei das Wasserproblem global. Außerdem hätten einige skrupellose Individuen die Versorgungsinfrastruktur beschädigt. 97,5 % der Einwohner von Arusha haben Zugang zu Trinkwasser. Die Abwasseranlage wird nur von 14,7 % genutzt. (Citizen 31,3,09; Arusha Times 28.3.09)

Der Rorya-Distrikt (Mara-Region) soll von der Regierung mehr als 200 t Lebensmittel erhalten. Für 1 kg müssen 50/- TSh bezahlt werden. Die Einwohner wurden gedrängt, in großem Umfang Hirse anzubauen. (DN 1..4.09)

Im Karatu-Distrikt (Arusha-Region) verließen ca 15.000 Dorfbewohner ihre Wohnstätten, um Nahrung zu suchen. Sie sagten, wenn die Regierung nicht sofort Lebensmittelhilfe zur Verfügung stellt, sei ihr Leben in Gefahr. In der Hoffnung auf die großen Regen hätten sie ihre Felder vorbereitet; sie seien also nicht ohne Aussicht auf eine Ernte. Zwei Frauen bekannten, die meisten von ihnen verließen sich nun auf Zuteilungen der Kirchen- und Regierungsleute. "Ich bin auf dem Weg zur Kirche, um Hilfe zu erbitten. Aber viele von uns werden dort sein", sagte eine. "Oft erhalten wir je 1 kg für einen Tag oder so." Aber sogar den Kirchen fehle es bald am Nötigen. (Citizen 3./7.4,09)

Im Ngorongoro-Distrikt (Arusha-Region) leiden mehr als 34.000 Haushalte unter Lebensmittelknappheit. Sie benötigen mindestens 9.000 t Getreide. Der Distrikt Commissioner sagte, diese sei die schlimmste Dürre in zehn Jahren. Die meisten Wasserreservoire seien ausgetrocknet. Am meisten litten die Hirten-Familien, denn es fehle an Weiden und Wasser für ihre Tiere. Er fürchtet, einige Viehhalter hätten begonnen, ihre Herden in die benachbarten Distrikte oder nach Kenia zu treiben. Auf den 14.036 km5 dieses Distrikts leben 165.583 Menschen, 1.050.000 Rinder, Schafe und Ziegen. (Guardian 26.3.09; Citizen 7.4.09; Arusha Times 4.4.09)

Im Babati-Distrikt wanderten die Viehhalter einiger Dörfer in den Tarangire National Park aus. Der Manyarasee ist großenteils ausgetrocknet. Elefanten kommen in die Dörfer und verwüsten die Felder. (Citizen 7.4.09)

In Arusha regnete es Mitte April kräftig, doch danach nicht mehr. Im Karatu-Distrikt gab es Anfang April reichliche Niederschläge. Doch nun bleibt der Regen aus. Der Mbulu-Distrikt (Manyara-Region) berichtet von anhaltenden Niederschlägen. Auch im Moshi-Distrikt (Kilimanjaro-Region) begann die Regenzeit. (Persönliche Informationen von Ende April 09)