Zu Exportprodukten - 02/2007

Aus Tansania Information
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Bananenwein

Die Produzenten von Bananenwein suchen nach Unterstützung, um dem Wein Exportchancen zu eröffnen. Ein Lebensmittelfachmann sagte, bei Messen im Ausland seien Bestellungen eingegangen. "Das Problem ist, genug Wein zu bekommen, denn die Produzenten haben nicht viel Kapital und wenig organisatorische Fähigkeiten. Wir ermuntern sie, Teams zu bilden", berichtete er. Nach der World Food Fair in Paris hätten sich Asilia Fruits Products und Kim's Produce einen Markt gesichert. (DN 10.10.06)

Blumen

Der europäische Markt, wichtigster Abnehmer, soll 100 % der Blumenimporte aus Entwicklungsländern auf Pestizide kontrollieren, sicherstellen, dass keine schädlichen Mittel in die EU kommen. Einige große Blumen-Exporteure klagten gegen dieses Vorgehen. Ein Verantwortlicher der Tansanischen Industrie-, Handels- und Landwirtschaftskammer aber sagte, man sehe darin eine Herausforderung, keine Behinderung.

Die tansanischen Schnittblumen sind auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig, seit '03 bekannt, weil ihr Wert jedes Jahr stieg. Deutschland, seit längerem wichtigster Exportmarkt, nimmt 37 % der Blumen ab, Norwegen 31 %, die Niederlande 29 %. (Guardian 11.8.06)

Das Problem des Blumenexports bleibt die rechtzeitige Anlieferung. Der größte Teil wird in der Arusha- und der Kilimanjaro-Region gezogen. Der KiliFlora-Generaldirektor sagte, die Blumenindustrie benötige materielle Unterstüt-zung von Seiten der Regierung, was Transport und Investitionsmöglichkeiten angeht. Es gebe nicht genug Flüge nach Europa. Die Produzenten seien gezwungen, die Blumen bis zum Kenyatta International Airport von Nairobi zu bringen. Die am Kilimanjaro International Airport (KIA) landenden Passagierflugzeuge hätten nicht genug Platz, doch für Transportflüge sei die Menge der Blumen nicht ausreichend. Deshalb sollten mehr Investoren angelockt und die Infrastruktur verbessert werden. In der Arusha-Region allein beschäftigt die Blumenzucht 5.000 Menschen; 85 % von ihnen sind Frauen. (Guardian 7.11.06)

Faden

Die Fadenfabrik in der Stadt Tabora, die im April 06 in Betrieb ging, exportiert ihre Ware nach Australien, China, Deutschland und in die Türkei. Das verbessert auch die wirtschaftliche Lage der Landwirte, die Baumwolle anbauen. (ITV Habari 19.1.07)

Fisch

Eine Untersuchung zeigt, dass die tansanischen Fisch verarbeitenden Betriebe wegen steigender Steuern auf dem Weltmarkt nicht mit ihren kenianischen Kollegen konkurrieren können. Sie wetteifern um die selben Fischvorräte. Es heißt, die beiden größten tansanischen Unternehmen nähmen Abstand von umfangreicheren Investitionen, die Wertmehrung brächten, es sei denn, die Besteuerung der Fischindustrie werde zu Gunsten des Wettbewerbs verändert. (Guardian 9.10.06)

Fleisch, Vieh

Erstmalig seit zehn Jahren exportierte Tansania eine große Menge (3 t) Fleisch nach Kuwait. Es stammt aus einer modernen Schlachterei in Dodoma und wurde am Julius Nyerere-Flugplatz von Dar-es-Salaam verladen. Die Komoren und Ägypten importieren Vieh aus Tansania. (ITV Habari 12.9.06)

Anthony Diallo, Minister für Entwicklung der Viehzucht, sagte bei einer Konferenz für Vieh-Experten, der Exportmarkt sei vorhanden. Nun gehe es darum, genügend hochwertige Ware zu produzieren. Um das Einhalten der Norm und die Qualität sicherzustellen, werde die Regierung demnächst ein Fleisch-Amt einrichten. (DN 5.12.06)

Diallo berichtete, von Mai bis Nov. 06 habe Tansania 31,5 t Fleisch im Wert von 1,5mrd/- TSh in den Mittleren Osten exportiert. Jede Woche könnte Tansania 450 t Rindfleisch dorthin exportieren. In den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Kuwait sei die Nachfrage sehr groß. Doch es fehle an direkten Transportflügen. Gleiches gelte für die Demokratische Republik Kongo, die ebenfalls ein lukrativer Markt sei. Der Fleischexport habe in letzter Zeit zugenommen. 2005/06 seien 9.729 Stück Vieh in die Nachbarländer und in die Komoren exportiert wurden. Nach Äthiopien und Eritrea sei Tansania in Afrika das Land mit dem größten Viehbestand, was ihm jedoch wenig Devisen einbringe. (DN 5./19.12.06, Guardian 6.12.06)

Gemüse

Präsident Kikwete sagte, die Geschäftswelt und die Landwirte sollten sich auf Paprika, ein sehr lukratives Exportprodukt, konzentrieren. (Guardian 9.10.06)

Grüne Bohnen aus Tansania werden auf dem Markt der EU dem Fischfilet bald den Rang ablaufen, denn immer mehr Investoren wenden sich diesem Sektor zu. 1980 begann der Anbau in großem Stil, seither nahm er stetig zu. Geliefert werden die Bohnen von Ketten von Kleinbauern. Exportfirmen raten ihnen nun, Bohnen in großer Menge anzubauen, denn der Markt stehe ihnen offen. Doch nun strebt man eine größere Vielfalt an, denn manches Gemüse ist hochwertiger als grüne Bohnen. (Guardian 21.10.06)

Holzschnitzereien

Der Tansanische Handwerker-Verband (CHAWASAWATA) bat die Regierung, die Steuern auf Holz, das für Schnitzereien verwendet wird, zu senken. Die Schnitzer müssten eine monatliche Registrierungsgebühr in Höhe von 100.000/- TSh bezahlen und für 1 kg Holz 546/- TSh Steuer. Die überhöhten Kosten zwängen viele, illegal zu arbeiten. Der CHAWASAWA-TA-Generalsekretär bat das Außenhandelsamt, auch die Produzenten zu unterstützen, nicht nur die Händler, denn "ohne uns können sie im In- und Ausland nichts verkaufen." (DN 13.12.06)

Ein Professor aus New York lobte die Schönheit der tansanischen Schnitzereien, nachdem er in einem Kulturzentrum Figuren angesehen hatte. Er sagte, sie zeigten, dass Tansania auf diesem Gebiet einen großen Schatz an Kunstfertigkeit habe. Wenn die Schnitzer die Ursprünglichkeit ihrer Figuren bewahrten, könnten sie den internationalen Markt weiterhin beherrschen. (ITV Habari 17.1.07)

Kunsthandwerk

Textilien, handgewebte Kleidung und Holzschnitzereien aus Ostafrika haben in den Ländern Nordamerikas einen guten Markt. Bei einer Handelsmesse in Kanada wurden umfangreiche Lieferverträge abgeschlossen. "Die Herausforderung ist nun, mehr Qualitätsware zu produzieren", betonte eine Uganderin. Eine Kenianerin sagte, die Frauen Ostafrikas müssten jetzt aufwachen, und die von Nordamerika gebotene Chance zu nutzen. (Guardian 4.7.06)

Vor allem handgearbeitete traditionelle Waren, die auch den Tourismus fördern, ermöglichten es der Kikapu Investment Company Ltd. in Arusha, Märkte in Europa, den USA und Japan zu erobern. Touristen, die die Serengeti, den Ngorongoro und den Tarangire-Park besuchten, hätten das bewirkt. Der Verkaufsmanager berichtete: "Wir stellen Bilderrahmen, T-Shirts, Reisenecessaires, Kerzenhalter und alle möglichen Tiere, die in Tansania leben, her." Von der Small Industries Industrial Organisation (SIDO) seien sie angelernt worden. (Guardian 7.7.06)

Die deutsche Firma Moto Handcraft fand in Deutschland, Portugal, Südafrika, Kenia, Mosambik und den USA einen zuverlässigen, lukrativen Markt für traditionelle aus Weidenstreifen hergestellte Artikel. Nun versucht sie, in Sansibar die Kultur der Herstellung solcher Waren wieder zu beleben. Es handelt sich um Körbe, Handtaschen, Tabletts, Stühle, Tische u. a. Weil es an Absatz fehlte, hatte man die Produktion eingestellt. (Guardian 16.12.06)

Tansanit

Ein Dokumentarfilm mit dem Titel 'Edelsteinsklaven: Tansanias Kinderarbeit', vom Integrated Regional Information Network (IRIN) produziert, wurde im Hauptquartier der UNO in New York erstmalig gezeigt, danach von einigen Fernsehstationen Europas und der USA. Es geht um Kinder, die gezwungen würden, Tag für Tag in den Bergwerken von Mererani unter Tag bei schrecklichen Bedingungen zu arbeiten. Mehr als 4.000 seien es. Dieser Film schrecke Käufer aus dem Ausland ab, denn sie wollten nichts mit Missbrauch von Kindern zu tun haben, berichtete ein Händler. Der Vorsitzende des Verbandes der Edelsteinhändler Tanzanias (Tamida) bat die Regierung, etwas zu unternehmen, um das beschädigte Bild des Tansanit-Handels zu reparieren. Exporteure meinen, die Tansanit-Industrie könne großen Schaden nehmen, vergleichbar mit dem der Fischindustrie. <Siehe Tans.-Inf. 10/06 S. 2> Sie bringt pro Jahr etwa 300 Mio. US$ ein. Schon 2002 hatte der Tansanit Image-Probleme, als berichtet wurde, Osama Bin Ladens Al Qaida Terroristen-Netzwerk profitiere vom Tansanit-Handel. Damals stellten mehrere Edelsteingeschäfte der USA den Handel mit Tansanit vorübergehend ein. Die tansanische Regierung will offenbar den Inhalt des Films anprangern. Ein Repräsentant des Ministeriums für Energie und Bodenschätze sagte, die Bergleute hielten sich an Leitlinien und Gesetze, laut derer das Mindestalter der Angestellten 16 Jahre betrage. Er gab zu, einige Kinder arbeiteten u. U. von Armut gezwungen außerhalb des Bergbaugebietes. (The East African 10.10.06)

Textilien

Die Mwanza Textile Mills Ltd. (MTM) will auf den Weltmarkt. Sie wird Artikel produzieren, die im African Growth Opportunity Act (AGOA) der USA vorgesehen sind. Dieser gibt Ländern Afrikas südlich der Sahara die Möglichkeit, Waren zollfrei in die USA zu importieren. Die MTM wurde vor vier Jahren privatisiert. Sie ist nun zu 70% saniert. (DN 4.10.06)