Wirtschaftliche Lage, Unterstützung - 12/2007

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Zu ausländischen Direktinvestitionen (FDI)

Tansania erwartet, dass die FDI 07 im Vergleich zum Vorjahr (475 Mio. US$) um 16 % steigen. Die begehrtesten Sektoren sind Bergbau, Tourismus, Produktion und Telekommunikation. Tansania ist bestrebt, Investoren auch für die Infrastruktur und die Landwirtschaft zu interessieren, ferner für Bildung und Gesundheitsversorgung. Anfang 07 wurde ein neues Gesetz verabschiedet, das raschere Registrierung und Zulassung ermöglicht. Früher war das mühsam und langwierig, kritisieren die Investoren. (Guardian 14.9.07)

Laut Unctad-Bericht zog Tansania 2006 mehr ausländische Investoren an als die anderen Länder der EAC, nämlich 377 Mio. US$ (Uganda 307 Mio. US$, Burundi 290 Mio. US$, Kenia 51 Mio. US$, Ruanda 15 Mio. US$). Im Vergleich zu 05 jedoch gingen die FDI um 18 % zurück, denn im Bergau gab es weniger neue Investitionen; es geht nun mehr um Erweiterungen des Vorhandenen. (DN 18.10.07; Guardian 21.10.07)

Dank Bergbau ist Tansania in der EAC führend, was FDI angeht. Trotzdem meinen viele, der Beitrag dieses Sektors sei unzureichend. Während der letzten sechs Jahre habe Tansania vom Wert des im Goldgürtel des Viktoriasees geförderten Goldes (2.600 Mio. US$) nur 3 % bekommen. Ein Verantwortungsträger des Tansanischen Investitionszentrums sagte, Tansania sollte ernsthaft überlegen, wie in andere Bereiche mehr FDI gelockt werden könnten, z. B in Tourismus und Landwirtschaft, wo es im Vergleich zum Bergbau noch riesige unerschlossene Möglichkeiten gebe. (Citizen 21.10.07)

Der letzte tansanische Investitionsbericht zeigt, dass FDI die wirtschaftlichen Aktivitäten unterschiedlicher Sektoren stimuliere, und dass das Zahlungsbilanzdefizit zurückgehe, wenn heimische Ressourcen importierte ersetzen. Steigen die FDI, gibt es mehr Arbeitsplätze, werden mehr heimische Rohstoffe benötigt, mehr Produkte vermarktet. Laut einer Studie verkauften nur 15 % der Firmen 100 % ihrer Produkte im Ausland, ca. 51 % auf dem heimischen Markt, 34 % auf diesem und im Ausland. (Guardian 7.11.07)

Unterstützung

Finanzministerin Zakia Meghji sagte, die anhaltende Entwicklungshilfe für Tansania zeige, dass die Geber Zutrauen zur tansanischen Regierung haben. Der britische Hochkommissar für Tansania, Vorsitzender der 14 Entwicklungspartner, äußerte, die Entwicklungspartner seien willens, für die Stärkung des Prevention and Combating of Corruption Bureau (PCCB) mehr zu geben, denn man wolle sicherstellen, dass alle Mittel, die für Unterstützung des allgemeinen Haushalts (GBS) gegeben wurden, bestimmungsgemäß und fair verwendet werden. Seit GBS im Jahr 2000 erstmalig gewährt wurde, stieg die Zuwendung beträchtlich: 02/03: 274,6mrd/- TSh, 06/07: 804,5mrd/- TSh, 07/08 voraussichtlich: 881,3mrd/- TSh. Der Hochkommissar betonte aber, die Entwicklungspartner hätten jetzt weniger Zutrauen zu Tansania als im Vorjahr. Die Regierung müsse die gestiegenen Haushaltsmittel für konkrete Verbesserung des Lebens der Armen verwenden und deutlich zeigen, dass das wirklich geschieht. Das Verantwortungsbewusstsein der Regierung, incl. Anti-Korruptionskampf, müsse gestärkt werden. Gespannt warte man auf den Bericht der Buchprüfung bei der Bank of Tanzania <Siehe Tans.-Inf. 11/07 S. 6> und auf die Reaktion der Regierung; "ebenso auf die Ergebnisse der laufenden PCCB-Untersuchungen. Wir werden positiv auf Bitten um Unterstützung reagieren", er-klärte er. (DN 30.10.07; Guardian 31.10.07)

Der Ständige Vertreter der Millennium Challenge Corporation (MCC) sagte, wenn die Armutsbekämpfungszuwendung in Höhe von 698 Mio. US$ zugeteilt wird, gälten strenge Bedingungen, denn die Verwendung der Gelder für den beabsichtigen Zweck müsse garantiert sein. Es gehe um Verantwortungsbewusstsein, Transparenz und gute Regierungsführung. Man habe einen Spezialisten für Beobachtung und Auswertung. "Der MCC-Vertrag ist nicht einfach eine Zuwendung, sondern ein wichtiges Abkommen zwischen dem amerikanischen und dem tansanischen Volk. Man muss sich der Herausforderung stellen, die Straßen zu verbessern und für ununterbrochene Versorgung mit Strom und Trinkwasser zu sorgen", betonte er. (Guardian 7.11.07)

Um den Handel zu stärken wird die EC Tansania zwischen 2008 und 2013 798,6 Mio. US$ gewähren. "Ca. 90% des Programms sind gesamtwirtschaftliche Hilfe, Unterstützung des Transportsektors und dem zentralen Gebiet Handel und Landwirtschaft, das einem Wachstum zugunsten der Armen dient", heißt es in einer Erklärung des EU-Büros in Dar-es-Salaam. (Guardian 15.11.07)

Währung

Weil Dank Zuwendungen von Gebern, Tourismus, Verkauf von Baumwolle, Cashewnüssen, Fisch u. a. viel mehr Devisen auf dem Markt waren und der US$ schwächelte, stieg der Wert des TSh im Vergleich zum US$. Im Sept. 06 kostete 1 US$ 1.313/06 TSh, im Sept. 07 1.257/27 TSh.

Die Devisenreserven entsprechen dem Import von fünf Monaten. Das ist mehr als die meisten Nachbarländer verzeichnen. (Guardian 8.10.07)

Kaufkraft

Seit Sept. 02 verlor die Kaufkraft des TSh 25 %. Trotz Rekordernten verteuerten sich Kartoffeln, Maniok, Kochbananen, Bohnen u. a. Auch Mieten, einheimisches Bier, Laptops und Handtaschen wurden teurer. Kleidung, Holzkohle, Möbel, Fernseher, Schirme, Autoreparaturen u. a. kosten nun etwas weniger. IWF-Repräsentanten warnten vor einer steigenden Inflation. Die Regierung müsse die Finanzpolitik straffen, sagten sie. Der Preisindex wird aus Preisen errechnet, die man in 20 Städten von Tansania-Festland bei 207 auf den wichtigeren Märkten angebotenen Artikeln beobachtet. (Citizen 17.10.07)

Zuversicht

In Tansania ist man in Bezug auf das Geschäftsleben im Augenblick zuversichtlicher als im Dez. 06; die Quote stieg von 59 % auf 63 %. Sechs von zehn interviewten Geschäftsleuten äußerten, sie erwarteten für die kommenden sechs Monate für ihr Geschäft steigenden Profit. Führende Firmen planen, ihre Firma in nächster Zeit zu erweitern. 72 % sagten, sie wollten mehr Arbeitnehmer einstellen. In Kenia und Uganda jedoch ist die Zuversicht größer als in Tansania. (DN 13.10.07; Citizen 13./ 14.10.07)