Tourismus - 08/2007

Aus Tansania Information
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Touristen-Sondereinheit der Polizei

Die Polizei plant, eine Touristen-Sondereinheit einzusetzen. Der Vorsitzende der Tanzania Association of Tour Operators (TATO) sagte, man könne das zehn-Zellen-System benützen. Das wäre besser, als den Milizsoldaten Gewehre in die Hand zu drücken. "Wir vereinbarten bereits, dass die geplante Polizeieinheit für den Kampf gegen das Bandenwesen auf den Straßen eine bestimmte Menge Benzin bekommt", berichtete der TATO-Vorsitzende.


Ein Abgeordneter drängte die Regierung, am Ngorongoro und an den Grenzen mehr für die Sicherheit zu tun, denn Somali und andere Ausländer kämen über Schleichwege ins Land. "Wenn sich die Einheimischen schon vor den Somali fürchten, wie geht es dann den Touristen", fragte er. (Guardian 26.4./29.6.07)

Wirtschaftsfaktor Tourismus

Laut Statistik beträgt der Anteil des Tourismus an den Exporteinnahmen 40 %, am Bruttosozialprodukt 17 %, fast 25 % am Wirtschaftswachstum. Er bietet ca. 400.000 Menschen Arbeit ('97 waren es 96.000). 1,5 Mio. Touristen besuchten Kenia, 700.000 Tansania, von diesen 80 % die Tourismusgebiete im Norden des Landes. (Guardian 21.6.07; The East African 22.5.07, Arusha Times 30.6./14.7.07)

Seit 03 verdiente Tansania an den National Parks 97mrd/- TSh. Der Kilimanjaro-National Park allein erbrachte 44mrd/- TSh, die Serengeti 31mrd/- TSh. Die nahe bei den Parks gelegenen Dörfer erhielten für Entwicklungsprojekte 2mrd/- TSh. Ein Regierungsmitglied riet den Trägern und Führern, die Kilimanjaro-Touren begleiten, sie sollten sich zusammenschließen, damit sie sich vor Ausbeutung durch Reiseunternehmen schützen könnten. Demnächst werde durch ein Gesetz geregelt, dass dort nur Tansanier engagiert werden dürfen. (DN 29.6.07)

Zu Investitionen

Tansania versucht im In- und Ausland Investoren für den Bau von Hotels und für die Verbesserung der Toursimusindustrie allgemein zu gewinnen. (Guardian 16.5.07)

Die Tansanische Industrie-. Handels- und Landwirtschaftskammer forderte, im Serengeti-Distrikt (Mara-Region) müsse wegen des geplanten Flugplatzes der Bau von Hotels energisch vorangetrieben werden. Die Einwohner sollten in den Tourismus investieren, rasch klassische Lodges bauen. Eine Jagdfirma zahlte dem Serengeti-Distrikt für die Entschädigung der Dorfbewoher, die wegen des Flugplatzes weichen müssen, 427m/- TSh.

Weil man plant, die Stadt Mugumu zu einem Touristenort zu machen wird die Verwaltung des Serengeti-Distrikts mit Anfragen von Geschäftsleuten überschwemmt. (DN 21.5.07)

Die Regierung plant, im Serengeti Nationalpark mehr als fünf gehobene Hotels zu errichten. 2012 sollten 4.500 Betten zur Verfügung stehen. Die z. Zt. vorhandenen etwa 900 Zimmer reichten bei weitem nicht aus, sagte Premierminister Lowassa. Im an die Serengeti grenzenden Maasai Mara National Park Kenias gebe es mehr als 300 Hotels mit 4.700 Zimmern. Kenia habe 2006 mindestens 750 Mio. US$ eingenommen, obwohl sein Anteil am gesamten Gebiet nur 18.7% betrage, Tansania hingegen nur 30 Mio. US$. Man werde sich an gut durchdachte Umweltbedingungen halten, versicherte er. (Guardian 3.7.07)

Abgeordnete rieten der Regierung, in den von Touristen besuchten Gegenden die Infrastruktur zu verbessern, vor allem in der Serengeti bessere Straßen zu bauen. (Guardian 29.6.07)

Protest gegen Flugplatz in der Serengeti

Grumet Reserves Ltd., ein US-amerikanischer Investor, plant in Mugumu (Serengeti-Distrikt) einen internationalen Flugplatz mit einer 3,8 km langen Landebahn und eine Durchgangsstraße durch den Serengeti Nationalpark, die die Regionen Mara und Arusha verbindet. .<Vergl. Tans.-Inf. 03/07 S. 3>

Doch die Tanzania National Parks Authority (TANAPA), lokale und internationale NGOs und Kenia sind wegen ökologischer und physiologischer Auswirkungen auf Land und Tiere gegen dieses Projekt. Der TANAPA-Direktor sagte, die Aktivitäten der Menschen würden verhindern, dass die Tiere ins Maasai Mara Gebiet (Kenia) wandern, den Austausch der Gene begrenzen, was sich negativ auswirken werde auf Population und Artenvielfalt. Zoologen betonen, der Lärm belaste die Tiere, verursache Dauerstress, der gesundes Wachstum und Fortpflanzung der Tiere behindere.

Der Vorsitzende der Grumet Reserves Ltd. aber versicherte, seine Organisation beteilige sich weder an der Anlage des Flugplatzes noch am Bau der Straße. Sie bemühe sich um Wildschutz und Entwicklung der Gesellschaft.

Der Projektdirektor der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft berichtete, ein Expertenteam derselben und Zoologen aus Kenia träfen sich mit dem Tansanischen parlamentarischen Ausschuss für Naturschätze und Umwelt, um über das geplante Projekt zu diskutieren. "Die Zoologen sind dagegen. Sie werden sich mit tansanischen Parlamentariern treffen, um darauf zu drängen, dass das Projekt gestoppt wird", betonte er. (East African 5.6.07)

Einstufung von Touristenhotels, Restaurants

Um die East African Community (EAC) als ein einziges Touristenziel zu fördern, werden Kenia, Tansania und Uganda die für Touristen interessanten Hotels und Restaurants nach einem international anerkannten System mit zwei bis fünf Sternen klassifizieren. Vier Fachleute aus Nairobi und je drei aus Kampala und Dar-es-Salaam beauftragte man damit. Die Kriterien wurden von einer EAC-Expertengruppe entwickelt, vom EAC-Ministerrat befürwortet.


Einige Unterkünfte werden die Bezeichnung 'Hotel' einbüßen, nur noch als Gästehaus anerkannt sein. In der Arusha-Region betrifft das 37 der ca. 100 Einrichtungen. (DN 30.5.07; Guardian 30.5.07, Arusha times 26.5.07; the East African 22.5.07)

Chancen, Probleme des tansanischen Tourismus

Der TATO-Exekutivsekretär sagte, Tansania müsse nicht nach Massentourismus streben. Seine größte Chance sei, eine Marktnische zu besetzen und als hervorragendes Ziel für Geschäfts-, Entspannungs-, Sport-, Bil-dungs- und Gesundheits-Tourismus bekannt zu werden. (Guardian 30.5.07)

Es gibt 281 lizensierte Reiseunternehmen, 34 von ihnengehören Ausländern, 25 sind Gemeinschaftsunternehmen, 222 werden von Tansaniern betrieben. Aber ihr Anteil an den Touristen ist gering im Vergleich zu den beiden anderen Gruppen, die 70-80 % der Touristen betreuen. Um das auszugleichen, müssten die tansanischen Firmen ihre Arbeit in Übersee aggressiver vermarkten. (Guardian 6.7.07)

Problematisch sind die Pauschalreisen. Ein großer Teil des Betrags, den ein Tourist zu entrichten hat, wird in seinem Heimatland bezahlt. (DN 20.6.07)

Jagdgebühren

Die Regierung erhöhte die Gebühren für professionelles Jagen, glich sie denen anderer Länder an. Wer einen Löwen jagen will, zahlt 21.000 US$. Für die Jagd auf Nashörner, Büffel, Leoparden, Elefanten sind 40.000 bis 200.000 US$ zu entrichten (entsprechend der Größe und Art des Jagdgebietes). (Guardian 2.6.07)

Tourismusmesse

.<Vergl. Tans.-Inf. 5/06 S. 5> Die jährlich stattfindende Karibu Travel and Tourisms Fair (KTTF) in Arusha wächst. Das seit 2000 benützte Gelände der Gefängnisabteilung neben dem Arusha-Flugplatz, ca. 15 km vom Stadtkern entfernt, reicht nicht mehr aus. Mehr als 25 Ausstellern musste man absagen. Nun plant man, u. U. umzuziehen und dauerhafte Gebäude zu errichten. Die KTTF ist für Afrika südlich der Sahara neben der 'Indaba' Südafrikas die einzige Tourismusmesse.

Unter den 210 Ausstellern aus 15 Ländern sind 149 tansanische. Im vergangenen Jahr zählte man 5.000 Besucher. (Arusha Times 9./16.6.07)

Tourismuskonferenz

Im kommenden Jahr lädt Tansania die African Travel Association (ATA) nach Arusha ein. Zu dieser Konferenz kommen normalerweise Touristikunternehmen und Reiseagenturen aus Nordamerika, Europa, Afrika und anderen Ländern. (Arusha Times 16.6.07)

Interesse Chinas

China plant, in den Tourismus zu investieren. Außerdem wollen viele Chinesen als Touristen nach Tansania kommen. Ein chinesischer Minister sagte: "Viele Studenten haben etwas vom Kilimanjaro gehört. Unsere Leute sind begierig, den höchsten Berg Afrikas zu sehen." Die Regierung Chinas stellt nun chinesischen Touristen, die Tansania besuchen wollen, ihre Flugzeuge zur Verfügung. Für Tourismus-Zwecke werde rings um den Kilimanjaro eine Ringstraße gebaut. Sie mache gute Fortschritte. Hotels, Cafès und Restaurants würden entlang der Straße entstehen, damit Einheimische an durchreisenden Touristen verdienen könnten. (Guardian 30.5.07; Business Times 8.6.07)

Werbung

Demnächst werde in den USA eine Zeitschrift mit dem Titel Safari Pick erscheinen, die man in Kanada, den USA und anderen Ländern kostenlos verteilen werde. Das berichtete einer der Direktoren von Time Warner Safaris, ein in den USA lebender Tansanier. Er kooperierte in Tansania bereits mit mehreren Reiseunternehmen und mit der Tanzania Association of Tour Operators (TATO). Durch die Zeitschrift würden Tansanias Touristenattraktionen weltweit immens bekannt, prophezeite er. Es sei eine Schande für ein Land wie Tansania, das unzählige Touristenattraktionen sein Eigen nenne, pro Jahr nur 59.000 Touristen aus den USA zu beherbergen, sagte er. "Deshalb müssen wir sie in den USA über TV und andere Medien bekannt machen." Er berichtete, seine Gesellschaft arbeite Hand in Hand mit in den USA und in Kanada lebenden Tansaniern. (Guardian 12.7.07)

Ein Abgeordneter berichtete, Kenia behaupte, der Kiliman-jaro liege in Kenia, Sansibar gehöre zu Kenia. Er fragte, was Tansania dagegen unternehme. Die Regierung beteuerte, sie werde sicherstellen, dass alle, die den Kilimanjaro besteigen wollen, das von Tansania aus tun, nicht von Kenia aus. Statt mit dem Slogan 'Echtes Afrika' will Tansania nun als 'Land des Kilimanjaro und Sansibars' für sich werben, seine Attraktionen auch über CNN bekannt machen. Außerdem habe man mit vielen Fluglinien vereinbart, Tansania ohne Zwischenstop anzufliegen. (DN 19.6.07; Guardian 29.6.07)

Auf Einladung von Time Warner Safaris reist ein Künstler aus den USA, als 'Franco the Great' überall bekannt, zu den wichtigsten Touristenattraktionen Tansanias. Seine künstlerischen Darstellungen sollen den tansanischen Tourismus fördern. Er besuchte den Ngorongoro-Krater und die Serengeti. (Arusha Times 7.7.07)

Weil man sie für Werbezwecke verwendet, wollen die Maasai mit tansanischen und ausländischen Tourismus-Leuten ein Hühnchen rupfen, vor allem mit denen, die Kleidung, Kunstgegenstände, Ornamente und Waffen der Maasai als Werbemittel für ihre Safaris oder zur Verzierung ihrer Einrichtungen benützen. Außerdem verwende man nicht nur die Dinge der Maasai, sondern auch Maasai selbst. Sie seien "beliebte Opfer" der Fotografen. In manchen Läden würden sie als lebendes Dekor benützt. (Arusha Times 7.7.07)