Kirchen - 03/2016

Aus Tansania Information
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Dr. Shoo Leitender ELCT-Bischof

Am 31. Januar wurde der neue Leitende Bischof der Lutherischen Kirche Tansanias (ELCT), Dr. Fredrick Onael Shoo, in der Kathedrale in Moshi in sein Amt eingeführt. In Gegenwart des Premierministers, des Oppositionsführers, zahlreicher Kirchenführer aus dem In- und Ausland, ökumenischer Gäste, sowie von mehr als 3.000 Lutheranern erinnerte der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes M. Junge in seiner Predigt an wichtige Aufgaben der Kirche Christi: den Menschen Zeichen der Hoffnung und Ermutigung geben, solidarisch sein mit Armen und Hilfsbedürftigen, Differenzen friedlich beilegen. Er lobte das anhaltende Engagement der Lutherischen Kirche im Christlichen Flüchtlingsdienst seit 1964. Besondere Herausforderungen der heutigen Zeit seien die Spannungen zwischen Arm und Reich, der Mangel an Arbeitsplätzen und der Klimawandel.

Dr. Shoo beglückwünschte die neue Regierung zu ihrem entschlossenen Kampf gegen die Korruption. „Wir unterstützen die Anstrengungen, das Land von Fäulnis und Korruption zu befreien. Dies muss aber fair und den Gesetzen entsprechend geschehen und darf nicht für Machtkämpfe missbraucht werden“. Aus gegebenem Anlass mahnte Shoo die Regierung, die demokratische Gewaltentrennung von Exekutive, Legislative und Jurisdiktion streng zu achten. Die Opposition müsse ihrerseits Regeln und Würde des Parlaments wahren. Es sei beschämend, wenn man die Polizei ins Parlament rufen müsse, um Ordnung zu schaffen.

Die Staatsregierung müsse die Sansibar-Wahlkrise lösen helfen, die Tansanias Ansehen beschädige. Eine Wahlwiederholung sei dazu nicht hilfreich, vielmehr müssten die Konfliktparteien Wege zu Versöhnung und Gerechtigkeit suchen. Dafür bete er und biete seinen Rat an. Die Reform der Verfassung müsse weitergehen und den Mehrheitswillen und die Menschenrechte achten. Eine Führungsrolle, sei es in Kirche, sei es im Staat, bedeute, den Menschen zu dienen, nicht bedient zu werden. Diese Einsicht möge Gott den afrikanischen Führungskräften schenken.

Dr. Shoo spielte darauf an, dass er nach den Bischöfen Moshi (1963), Kolowa (1976), Mushemba (1992) und Malasusa (2007) nun als Fünfter die ELCT leite, ebenso wie Dr. Magufuli der fünfte Präsident Tansanias sei.

Arusha Times 30.01.16; Citizen 01.02.16; ELCT Press Release 04.02.16;

Zusammenarbeit mit Regierung

Premier K. Majaliwa will demnächst Verantwortliche aller Religionen zu einem Gespräch mit der Regierung einladen. Dabei will man beraten, wie die staatlichen Dienstleistungen allen Bürgern uneingeschränkt zugute kommen können. Auch die zunehmenden illegalen Besetzungen kirchlicher Grundstücke sollen angesprochen werden. Die Regierung wolle die Zusammenarbeit mit den Religionsgemeinschaften verbessern und sei bereit, auf ihren Rat zu hören.

Der katholische Bischof von Same pries Präsident Magufulis Reformkurs. Tansania könne wieder ein Vorbild für afrikanische Länder werden. Präsidenten von Staaten, die sich aus Selbstsucht und Gier über Verfassungen hinwegsetzten, sollten von JPM lernen.

Citizen 08.02.16; DN 01.,08.,16.02.16;