Thema: Landwirtschaft II: Landwirtschaftsförderung auf nationaler Ebene - 10/2016 und Thema: Landwirtschaft II: Pflanzenkrankheiten, Schädlinge, Lagerverluste - 05/2018: Unterschied zwischen den Seiten

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Die Selbstverpflichtung der afrikanischen Staaten (Maputo-Declaration 2003 und Malabo-Declaration 2014), 10% des Staatshaushalts in die Landwirtschaft zu investieren, erfüllen nur 13 Staaten, in Ostafrika Ruanda und Burundi. Tansania erreicht knapp 6%, jedoch wird wegen fehlender Finanzmittel wesentlich weniger de facto ausgezahlt. Mehrere Kleinbauern-Vereinigungen verlangen, dass die 10%-Regelung für alle ostafrikanischen Saaten zur gesetzlichen Verpflichtung gemacht wird. Tansania führte 2015 Nahrungsmittel für $ 541 Mill. ein.
==Aflatoxin==


DN 15.05.16; Guardian 14.03.; 26.08.16
Das Schimmelpilzgift Aflatoxin gefährdet nach wie vor Konsumenten von nicht sachgemäß angebauten oder gelagerten Lebensmitteln wie Cassava, Mais, Hirse, Reis, Erdnüssen und Sonnenblumensamen. Der Schimmelpilz (Aspergillus flavus) gedeiht besonders bei zu großer Feuchtigkeit (über 13%). Manche Bauern versuchen sogar, ihren Profit zu steigern, indem sie die Ernte durch Wässerung schwerer machen.  


==Bildung und Unterhaltung==
Aflatoxine sind krebserzeugend, schwächen das Immunsystem und verursachen u.a. Lebererkrankungen und Wachstumsverzögerung. Sogar Milch und Fleisch von Nutztieren, die Mykotoxine aufgenommen haben, sind mit dem Pilzgift belastet. Die Nahrungsmittelbehörde TFDA geht davon aus, dass 30% der Leberkrebsfälle in Tansania durch Aflatoxine verursacht werden. Auch die Exporte von Lebensmitteln in die EU werden durch die Aflatoxingefahr stark beeinträchtigt.


„Africa Lead“ und „Media for Development International“, unterstützt von USAID präsentieren eine wöchentliche Unterhaltungssendung in Radio und Fernsehen, die das bäuerliche Leben, besonders im Blick auf Frauen und Jugendliche, thematisiert: „Kumekucha“ (Morgendämmerung). Dadurch sollen Kenntnisse vermittelt, Frauen gestärkt, und Jugendliche für eine bäuerliche Existenz gewonnen werden. Bekannte Schauspieler/innen und Sänger machen dabei mit.
Die kenianische Egerton Universität entwickelte einen preiswerten Test, der Aflatoxine innerhalb einer Viertelstunde nachweisen kann. Das Internationale Tropenlandwirtschaftsinstitut (IITA) macht giftfreie Aspergillusstämme verfügbar („TZAflasafe“), die die gefährlichen Pilze in den Böden verdrängen können. Versuche in 11 besonders belasteten Distrikten zeigten eine Toxin-Verringerung um 85%. Die höchste Belastung mit Mykotoxinen wiesen die Regionen Morogoro und Shinyanga auf.  


Die Universität DSM (UDSM) eröffnet ein College für Agrarwissenschaften und Fischerei-Technologie, das mit einem Diplom abgeschlossen werden kann.  
Citizen 18.10.16; .04.; 15.,17.12.17; DN 01.03.; 19.11.; 05.12.17; Guardian 25.04.17; .02.18; Mwananchi 15.12.17; [http://www.iita.org/ www.iita.org]


Die Evangelisch-Lutherische Karagwe-Diözese gründete die Landwirtschafts-Universität Karagwe. Sie bietet Diplomkurse in Landwirtschaft, Viehzucht, Informationstechnologie und Umweltkunde an.
==Pflanzenkrankheiten==


Das Kaffee-Forschungsinstitut betreibt in Lyamungu, Hai-Distrikt ein Labor, das Böden, Wasser und Pflanzen analysiert und den Kaffeebauern gezielte Ratschläge gibt, wie sie Bodenfruchtbarkeit und Erträge halten bzw. steigern können.
Die Regierung von Sansibar verbot alle Bananen-Importe, weil auf der Insel die bakterielle Bananen-Welke ausgebrochen ist. Sie kann bis zu 90% der Ernte vernichten. Eine weitere Bedrohung bildet die „Panama-Krankheit“ (Fusarium TR 4), die in Mosambik festgestellt wurde und durch Quarantäne-Maßnahmen eingeschränkt werden soll. Die betroffenen Plantagen müssen komplett vernichtet werden. Tansania ist mit 3,7 Mill. t der viertgrößte Bananen-Produzent Afrikas. 75% davon sind die stärkehaltigen Kochbananen, das viertwichtigste Grundnahrungsmittel des Landes.


Citizen 18.11.15; DN 02.02.15; 26.07.; 04.09.16;
Das IITA bezifferte den wirtschaftlichen Schaden Tansanias durch Cassava-Viruskrankheiten auf € 50 Mill. jährlich. Etwa die Hälfte der Pflanzen seien von Viren befallen, die die Wurzelknollen faulen lassen. Das Institut ist dabei, vier virustolerante Cassava-Varietäten zu züchten. Hauptanbau-Gebiete für Maniok sind die Seen- und die Küstenzonen Tansanias. Forscher des Ukiriguru-Zentrums für Agrarforschung (Mwanza-Region) kritisierten, dass die tansanische Zulassungsbehörde drei Jahre brauche, um die im Land gezüchteten neuen Sorten freizugeben, während sie in Uganda längst verwendet würden. Die Varietät TZ-130 bringt Erträge von bis zu 40 t/ ha; durchschnittlich werden in der Seen-Region 4 t/ha geerntet.


[[Kategorie:10/2016]]
Die zuletzt stark ausgeweiteten Cashew-Bestände werden von einer Pilz-Erkrankung befallen, die es erforderlich macht, die erkrankten Bäume zu fällen und zu verbrennen.
[[Kategorie:Landwirtschaft_-_Allgemein]]
 
DN 22.,28.04.17; Guardian 10.04.; 02.05.17; 15.02.; 19.04.18; [http://www.iita.org/ www.iita.org];
 
==Pflanzenschädlinge==
 
Das Landwirtschaftsministerium befürchtet hohe Ernteverluste, nachdem fast die Hälfte der Farmen von Schädlingen befallen wurden. Reis- und Maispflanzungen wurden großflächig von der Mottenart „Fall Armyworm“ verwüstet. In den Regionen Morogoro und Tanga richteten Mäuse und Ratten große Schäden in Reis- und Maisfeldern an. Sie können außerdem Infektionskrankheiten übertragen. Die Sokoine Landwirtschaftsuniversität in Morogoro hat eine effektive Rattenfalle entwickelt, die die Nager ohne Gifteinsatz fangen soll.
 
Die Raupen des Fall Armyworm (FAW) können alle Getreidearten, dazu Zuckerrohr, Bohnen, Erdnüsse, Tomaten, Kartoffeln, Reis und Baumwolle befallen und bis zu 100% vernichten. Diese Mottenart aus Südamerika drang 2017 über Westafrika in die Rukwa-Region ein und wurde inzwischen in 17 Regionen, besonders im Gebiet der Großen Seen, festgestellt. Sie ist schwerer zu bekämpfen als der bisher bekannte Afrikanische Armyworm. Das Tropische Pestizid-Forschungsinstitut identifizierte sechs Insektizide, die den FAW bekämpfen können. Genetisch modifizierte Maissorten können dem FAW für einige Zeit widerstehen.
 
Biologische Bekämpfungsmittel (spezifische Krankheitserreger, Parasiten) wurden gefunden, sind aber in Afrika noch nicht zugelassen. Schlupfwespen, die den Afrikanischen Armyworm angreifen, könnten auch gegen den FAW wirken. Die UN-Landwirtschaftsorganisation FAO übergab dem tansanischen Landwirtschaftsministerium Pheromonfallen, um festzustellen, wo sich der FAW schon ausgebreitet hat. Die FAO will ein Netzwerk zur Überwachung und Bekämpfung des FAW in Ost- und Südafrika aufbauen.
 
Eine chinesische Firma bietet weitgehend automatisch arbeitende Drohnen zum Versprühen von Pestiziden oder Düngemitteln an. Die Maschine kostet etwa € 10.000 und arbeitet 50 Mal schneller als Hand-Sprühgeräte.
 
Bauern im Serengeti-Distrikt, Mara-Region entdeckten, dass menschlicher Urin, vermischt mit Asche, gegen Flöhe wirkt, die Maiswurzeln attackieren. Es sei allerdings nicht leicht, Urin von Nachbarn und Freunden zu bekommen, da Viele fürchten, dass er für Zauberei missbraucht werden könnte.
 
Die Maispreise entwickeln sich sehr unterschiedlich. Während in Makambako, Njombe, Lindi und Mtwara bis zu TZS 2300 für ein kg verlangt wurden, kostete das kg Mais in der Seenregion TZS 1000 bis 1800.
 
Die amerikanische NRO PeaceCo hilft mit, das Wildkraut Parthenium Hysterophorus zu bekämpfen. Der Korbblütler, auf Kiswahili gugu karoti genannt, breitet sich in den Regionen Arusha, Geita, Kilimanjaro und Manyara aggressiv aus, vermindert Ernteerträge und schadet Schafen und Ziegen.
 
Citizen 30.10.17; 13.01.; 12.04.18; DN 01.05.; 06.07.; 28.09.17; 13.03.18; Guardian 01.05.; 22.07.; 28.09.; 21.12.17; 15.01.; 29.03.18; Mwananchi 07.11.17; [http://www.cabi.org/ www.cabi.org]; [http://www.tpri.or.tz/ www.tpri.or.tz]
 
==Lagerungsverluste, Konservierung==
 
Der Landwirtschaftsminister sagte, bis zu 40% der Ernten gingen durch ungeeignete Lagerung, Verpackung und Transport verloren. Viele Bauern müssten mangels angemessener Lagermöglichkeiten ihre Produkte frühzeitig zu schlechten Preisen verkaufen.
 
Das Nichtstaatliche Landwirtschaftsforum und die Agrobusiness-Abteilung der Uni Dar-Es-Salaam führten Kurse zur Ernte- und Lagerungstechnik durch. Luftdichte Säcke und Metallsilos sollten traditionelle Lager für Getreide und Gemüse ersetzen. Die schweizerische Entwicklungsorganisation betreibt seit 2013 ein Projekt zur Verhinderung von Ernteverlusten. 30.000 Bauern und 71 Handwerker wurden in Herstellung und Verwendung moderner Behälter trainiert. Dörfliche Spar- und Kreditbanken erleichtern deren Finanzierung.
 
Die Geita-Goldmine finanzierte ein Lagerhaus für 30.000 t Reis, von dem etwa 3.000 Bauern profitieren können. Als problematisch erwies sich aber in der Vergangenheit die Verwaltung solcher Häuser, die häufig zu Verlusten durch Schlamperei und Unterschlagungen führte.
 
Ein nigerianischer Ingenieur entwarf eine begehbare solarbetriebene Kühlkammer, in der Landwirte ihre Vorräte kühl lagern können. Ein Ugander bietet eine mit Bio-Abfällen betriebene Trocknungsanlage für Früchte und Gemüse an, die längere Konservierung ermöglicht.
 
Mit einem $ 55-Mill.-Kredit von Polen wird die Lagerkapazität der Nationalen Reserve (NFRA) bis 2020 von 250.000 t auf 700.000 t ausgebaut. Die Nahrungsmittel-Erzeugung Tansanias stieg 2017/18 um 2,6 auf 15,9 Mill. t.
 
Citizen 30.08.17; Guardian 16.,22.11.17; 02.01.; 22.04.18
 
[[Category:05/2018]]
[[Category:Landwirtschaft - Schädlinge]]
[[Category:Landwirtschaft - Agrarprodukte]]

Aktuelle Version vom 6. Januar 2019, 20:23 Uhr

Aflatoxin

Das Schimmelpilzgift Aflatoxin gefährdet nach wie vor Konsumenten von nicht sachgemäß angebauten oder gelagerten Lebensmitteln wie Cassava, Mais, Hirse, Reis, Erdnüssen und Sonnenblumensamen. Der Schimmelpilz (Aspergillus flavus) gedeiht besonders bei zu großer Feuchtigkeit (über 13%). Manche Bauern versuchen sogar, ihren Profit zu steigern, indem sie die Ernte durch Wässerung schwerer machen.

Aflatoxine sind krebserzeugend, schwächen das Immunsystem und verursachen u.a. Lebererkrankungen und Wachstumsverzögerung. Sogar Milch und Fleisch von Nutztieren, die Mykotoxine aufgenommen haben, sind mit dem Pilzgift belastet. Die Nahrungsmittelbehörde TFDA geht davon aus, dass 30% der Leberkrebsfälle in Tansania durch Aflatoxine verursacht werden. Auch die Exporte von Lebensmitteln in die EU werden durch die Aflatoxingefahr stark beeinträchtigt.

Die kenianische Egerton Universität entwickelte einen preiswerten Test, der Aflatoxine innerhalb einer Viertelstunde nachweisen kann. Das Internationale Tropenlandwirtschaftsinstitut (IITA) macht giftfreie Aspergillusstämme verfügbar („TZAflasafe“), die die gefährlichen Pilze in den Böden verdrängen können. Versuche in 11 besonders belasteten Distrikten zeigten eine Toxin-Verringerung um 85%. Die höchste Belastung mit Mykotoxinen wiesen die Regionen Morogoro und Shinyanga auf.

Citizen 18.10.16; .04.; 15.,17.12.17; DN 01.03.; 19.11.; 05.12.17; Guardian 25.04.17; .02.18; Mwananchi 15.12.17; www.iita.org

Pflanzenkrankheiten

Die Regierung von Sansibar verbot alle Bananen-Importe, weil auf der Insel die bakterielle Bananen-Welke ausgebrochen ist. Sie kann bis zu 90% der Ernte vernichten. Eine weitere Bedrohung bildet die „Panama-Krankheit“ (Fusarium TR 4), die in Mosambik festgestellt wurde und durch Quarantäne-Maßnahmen eingeschränkt werden soll. Die betroffenen Plantagen müssen komplett vernichtet werden. Tansania ist mit 3,7 Mill. t der viertgrößte Bananen-Produzent Afrikas. 75% davon sind die stärkehaltigen Kochbananen, das viertwichtigste Grundnahrungsmittel des Landes.

Das IITA bezifferte den wirtschaftlichen Schaden Tansanias durch Cassava-Viruskrankheiten auf € 50 Mill. jährlich. Etwa die Hälfte der Pflanzen seien von Viren befallen, die die Wurzelknollen faulen lassen. Das Institut ist dabei, vier virustolerante Cassava-Varietäten zu züchten. Hauptanbau-Gebiete für Maniok sind die Seen- und die Küstenzonen Tansanias. Forscher des Ukiriguru-Zentrums für Agrarforschung (Mwanza-Region) kritisierten, dass die tansanische Zulassungsbehörde drei Jahre brauche, um die im Land gezüchteten neuen Sorten freizugeben, während sie in Uganda längst verwendet würden. Die Varietät TZ-130 bringt Erträge von bis zu 40 t/ ha; durchschnittlich werden in der Seen-Region 4 t/ha geerntet.

Die zuletzt stark ausgeweiteten Cashew-Bestände werden von einer Pilz-Erkrankung befallen, die es erforderlich macht, die erkrankten Bäume zu fällen und zu verbrennen.

DN 22.,28.04.17; Guardian 10.04.; 02.05.17; 15.02.; 19.04.18; www.iita.org;

Pflanzenschädlinge

Das Landwirtschaftsministerium befürchtet hohe Ernteverluste, nachdem fast die Hälfte der Farmen von Schädlingen befallen wurden. Reis- und Maispflanzungen wurden großflächig von der Mottenart „Fall Armyworm“ verwüstet. In den Regionen Morogoro und Tanga richteten Mäuse und Ratten große Schäden in Reis- und Maisfeldern an. Sie können außerdem Infektionskrankheiten übertragen. Die Sokoine Landwirtschaftsuniversität in Morogoro hat eine effektive Rattenfalle entwickelt, die die Nager ohne Gifteinsatz fangen soll.

Die Raupen des Fall Armyworm (FAW) können alle Getreidearten, dazu Zuckerrohr, Bohnen, Erdnüsse, Tomaten, Kartoffeln, Reis und Baumwolle befallen und bis zu 100% vernichten. Diese Mottenart aus Südamerika drang 2017 über Westafrika in die Rukwa-Region ein und wurde inzwischen in 17 Regionen, besonders im Gebiet der Großen Seen, festgestellt. Sie ist schwerer zu bekämpfen als der bisher bekannte Afrikanische Armyworm. Das Tropische Pestizid-Forschungsinstitut identifizierte sechs Insektizide, die den FAW bekämpfen können. Genetisch modifizierte Maissorten können dem FAW für einige Zeit widerstehen.

Biologische Bekämpfungsmittel (spezifische Krankheitserreger, Parasiten) wurden gefunden, sind aber in Afrika noch nicht zugelassen. Schlupfwespen, die den Afrikanischen Armyworm angreifen, könnten auch gegen den FAW wirken. Die UN-Landwirtschaftsorganisation FAO übergab dem tansanischen Landwirtschaftsministerium Pheromonfallen, um festzustellen, wo sich der FAW schon ausgebreitet hat. Die FAO will ein Netzwerk zur Überwachung und Bekämpfung des FAW in Ost- und Südafrika aufbauen.

Eine chinesische Firma bietet weitgehend automatisch arbeitende Drohnen zum Versprühen von Pestiziden oder Düngemitteln an. Die Maschine kostet etwa € 10.000 und arbeitet 50 Mal schneller als Hand-Sprühgeräte.

Bauern im Serengeti-Distrikt, Mara-Region entdeckten, dass menschlicher Urin, vermischt mit Asche, gegen Flöhe wirkt, die Maiswurzeln attackieren. Es sei allerdings nicht leicht, Urin von Nachbarn und Freunden zu bekommen, da Viele fürchten, dass er für Zauberei missbraucht werden könnte.

Die Maispreise entwickeln sich sehr unterschiedlich. Während in Makambako, Njombe, Lindi und Mtwara bis zu TZS 2300 für ein kg verlangt wurden, kostete das kg Mais in der Seenregion TZS 1000 bis 1800.

Die amerikanische NRO PeaceCo hilft mit, das Wildkraut Parthenium Hysterophorus zu bekämpfen. Der Korbblütler, auf Kiswahili gugu karoti genannt, breitet sich in den Regionen Arusha, Geita, Kilimanjaro und Manyara aggressiv aus, vermindert Ernteerträge und schadet Schafen und Ziegen.

Citizen 30.10.17; 13.01.; 12.04.18; DN 01.05.; 06.07.; 28.09.17; 13.03.18; Guardian 01.05.; 22.07.; 28.09.; 21.12.17; 15.01.; 29.03.18; Mwananchi 07.11.17; www.cabi.org; www.tpri.or.tz

Lagerungsverluste, Konservierung

Der Landwirtschaftsminister sagte, bis zu 40% der Ernten gingen durch ungeeignete Lagerung, Verpackung und Transport verloren. Viele Bauern müssten mangels angemessener Lagermöglichkeiten ihre Produkte frühzeitig zu schlechten Preisen verkaufen.

Das Nichtstaatliche Landwirtschaftsforum und die Agrobusiness-Abteilung der Uni Dar-Es-Salaam führten Kurse zur Ernte- und Lagerungstechnik durch. Luftdichte Säcke und Metallsilos sollten traditionelle Lager für Getreide und Gemüse ersetzen. Die schweizerische Entwicklungsorganisation betreibt seit 2013 ein Projekt zur Verhinderung von Ernteverlusten. 30.000 Bauern und 71 Handwerker wurden in Herstellung und Verwendung moderner Behälter trainiert. Dörfliche Spar- und Kreditbanken erleichtern deren Finanzierung.

Die Geita-Goldmine finanzierte ein Lagerhaus für 30.000 t Reis, von dem etwa 3.000 Bauern profitieren können. Als problematisch erwies sich aber in der Vergangenheit die Verwaltung solcher Häuser, die häufig zu Verlusten durch Schlamperei und Unterschlagungen führte.

Ein nigerianischer Ingenieur entwarf eine begehbare solarbetriebene Kühlkammer, in der Landwirte ihre Vorräte kühl lagern können. Ein Ugander bietet eine mit Bio-Abfällen betriebene Trocknungsanlage für Früchte und Gemüse an, die längere Konservierung ermöglicht.

Mit einem $ 55-Mill.-Kredit von Polen wird die Lagerkapazität der Nationalen Reserve (NFRA) bis 2020 von 250.000 t auf 700.000 t ausgebaut. Die Nahrungsmittel-Erzeugung Tansanias stieg 2017/18 um 2,6 auf 15,9 Mill. t.

Citizen 30.08.17; Guardian 16.,22.11.17; 02.01.; 22.04.18