Gesundheit ‐ 10/2021

Aus Tansania Information
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COVID-19

Alle Reisenden müssen vor Ankunft in Tansania unter dem Link www.afyamsafiri.moh.go.tz ein Einreiseformular ausfüllen. Reisende aus Deutschland müssen einen negativen PCR-Test vorweisen, welcher nicht älter als 96 Stunden sein darf. Wer aus einem von der WHO so eingestuften Hochrisikogebiet einreist, muss bei Einreise einen zusätzlichen Schnelltest machen. Die Kosten für diesen Test liegen bei $10 (Festland) bis $25 (Sansibar). Eine Quarantänepflicht besteht derzeit nur für Einreisen aus Indien. Ende September zeigte die offizielle Statistik für Tansania 25.846 Covidfälle seit Beginn der Epidemie und 714 Todesfälle durch Covid. Der Zahlenvergleich mit kleineren Nachbarländern zeigt, dass sehr wenig getestet wird (Kenia 248461/ 5102, Uganda 150530 / 1909, Ruanda 96839 / 1253).

Dar es Salaam 29-09-2021, WHO Africa Bulletin 20-26.09.2021

Impfungen von Haus zu Haus

In Mbeya verkündete der Regionalkommissar, dass ab sofort die Covid-10-Impfungen "Von Haus zu Haus" und "von Bett zu Bett" vorgenommen werden. Zur Begründung führte er aus, dass die Region 50.000 Impfdosen erhalten hat, aber mangels Nachfrage erst 10.000 davon benutzt werden konnten. Dies sei eine Verschwendung des Nationaleinkommens, die er nicht tolerieren könne. In der Erklärung wurde nicht darauf eingegangen, wer geimpft werden soll und wie sich die vorhandenen 40.000 Dosen zur Einwohnerzahl von ca. 2 Millionen in der Region verhalten sollen. Offenkundig geht es dem Beamten darum, die ihm zugewiesenen Zahl von Impfungen durchzuführen, um Befehlserfüllung nachweisen zu können.

In sozialen Netzen wurde die Ankündigung teils sarkastisch, von den zahlreichen Impfgegnern auch empört kommentiert; einige Kritiker meinten, die Regierung müsse den Kurswechsel von Magufuli zu Samia geduldiger und besser erklären und Fehler eingestehen, statt in klassischer CCM-Manier auf Befehle zu setzen. Ansonsten habe die Präsidentin immer wieder gesagt, dass Impfung freiwillig sei.

Auch in der benachbarten Region Rukwa ist die Impfzahl noch sehr gering. Von 20.000 erhaltenen Dosen konnten erst 3100 gebraucht werden; in den Distrikten Nkasi und Kalambo sind noch über 90% der erhaltenen Impfdosen nicht abgerufen worden. Die Distriktskommissare beklagten, dass die lokalen Führer bei der Impfkampagne nicht mitziehen. Regionalkommissar Joseph Mkirikiti wies die Polizei an, gegen alle vorzugehen, die negative Nachrichten über die Impfungen verbreiten. Er ordnete auch an, dass alle Beschäftige der Polizei, der Armee und des Gesundheitswesens in der Region sich impfen lassen sollen. Wie viele von ihnen der Aufforderung nachkommen, bleibt offen. In sozialen Medien wurde darauf hingewiesen, dass allein die Zahl der Beschäftigten der Gesundheitseinrichtungen weit höher liegt, als bisher überhaupt geimpft wurde, woraus man schließen könne, dass sich auch viele von ihnen der Impfung verweigern.

Der lutherische Bischof Ambele Mwaipopo wandte sich gegen die verbreitete Auffassung, die Impfung sei mit der Zahl 666 gleichzusetzen, die in der Offenbarung des Johannes als Symbol des Antichrist genannt wird.

In Medien waren Bilder eines Mitarbeiters des Gesundheitswesens verbreitet worden, der mit umgehängter Kühltasche zwischen Häusern in Tunduru unterwegs war. Er soll an einem Tag 160 Impfungen durchgeführt haben. Präsidentin Samia wies nach ihrer Rückkehr von der UNO in New York darauf hin, dass bei der mobilen Impfkampagne kein Zwang ausgeübt werden dürfe.- Aus der Stadt Tanga (300.000 Einwohner) wird gemeldet, dass hier 75% der zugeteilten 7,000 Impfdosen bis Ende September verbraucht wurden.

Citizen 27.09.2021, Jamiiforums 24.09.21; Mwananchi 24.+27.09.21; Nipashe 24. + 28.09.21

Soziale Folgen der Epidemie

Ein Bericht des Guardian lenkt das Augenmerk auf die sozialen Folgen der Covidepidemie in Tansania. Zu den am härtesten betroffenen Gruppen zählen die Haushaltshilfen. Man rechnet landesweit mit über einer Million Frauen und Mädchen, die in Haushalten arbeiten, 80% von ihnen haben nur mündliche Arbeitsverträge, und 60% sind weder sozial- noch krankenversichert. Während der Epidemie verloren viele ihr Einkommen, da wohlhabendere Arbeitgeber Sorgen vor Ansteckung hatten, wenn die Haushaltshilfe nach Benutzung überfüllter Verkehrsmittel in die Familie kommt. Wo Arbeitgeber durch die Epidemie selber die Arbeit verloren oder Einkommenseinbußen hatte, kam es oft zu Lohnminderungen oder Kündigungen. Auch wer seine Arbeit im Haushalt behielt, bekam meist keine Schutzmittel wie Masken gestellt.

Guardian 04.09.21

Dialyse wird billiger

Die Kosten für eine Dialysebehandlung in staatlichen Krankenhäusern sollen in Tansania um mehr als die Hälfte fallen. Das soll mit der Beschaffung neuer Geräte erreicht werden, die im Unterschied zu früher jetzt direkt bei Herstellern eingekauft werden. Bisher kostet eine Behandlung TSh 230.000 bis 300.000, also € 85-110. Mit den neuen Geräten sollen die Kosten auf TSh 100.000 (€ 37) sinken.

Citizen 24.09.21