Aus der Gesellschaft ‐ 09/2022

Aus Tansania Information
Version vom 21. September 2022, 16:26 Uhr von imported>Sysop (Die Seite wurde neu angelegt: „===Verwaiste Leichname=== In den Krankenhäusern nimmt die Zahl der Toten zu, die nicht von ihren Angehörigen zur Bestattung abgeholt werden. Während es in…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Verwaiste Leichname

In den Krankenhäusern nimmt die Zahl der Toten zu, die nicht von ihren Angehörigen zur Bestattung abgeholt werden. Während es in Dar es Salaam im Jahr 2020 noch 44 Fälle waren, stieg die Zahl auf 50 im folgenden Jahr.

Nach Meinung eines Krankenhaussprechers handelt es sich dabei einerseits um Unfalltote, Opfer von Lynchjustiz und Obdachlose, die auf den Straßen aufgefunden und dann ins Krankenhaus zur Todesfeststellung gebracht werden. Andererseits gibt es auch Familien, die verschwinden, wenn sie die Behandlungskosten nicht bezahlen können oder wollen, die bei Abholung eines Verstorbenen im Krankenhaus fällig werden.

Nach einer Wartezeit von 3 Wochen werden diese Toten der Stadtverwaltung übergeben, die dann eine Bestattung auf städtischen Friedhöfen vornimmt.

Citizen 09.07.2022

Tödlicher Zauberglaube

Laut Presseberichten setzen sich die tansanischen Behörden mit einer extremen Form von Hexenglauben auseinander, die im Dorf Mahenje verbreitet ist, das zwischen Songea und Njombe liegt. Bei Todesfällen von jungen Leuten werden dort Menschen der älteren Generation der Hexerei und somit der Verursachung der Todesfälle verdächtigt. Dies hat mehrfach zu Gewalt gegenüber Älteren und jetzt in einem Fall zur Tötung des Vaters eines Verstorbenen geführt. Der ledige und seit Jahren kranke Sohn war in seinem Haus tot aufgefunden worden. Eine Gruppe von jungen Männern holte den 70jährigen Vater ab, um sich von ihm zeigen zu lassen, wo sie das Grab ausheben sollten. Dabei wurde er verprügelt und dann in das Grab geworfen und mit Erde bedeckt. Laut Bericht sollen zwei seiner eigenen Söhne an der Tat beteiligt gewesen sein. Der örtliche Polizeikommandant sagte aus, er habe erst vor wenigen Monaten 4 ältere Männer retten müssen. Sie waren nach dem Tode eine jungen Mannes durch Schlangenbiss von den Jüngeren angegriffen und misshandelt worden.

Mwananchi 16.+ 19.08.2022

Kinderhochzeit verhindert

Im Distrikt Shinyanga verhinderte die Polizei eine Kinderhochzeit. Eltern im Dorf Manyada hatten beschlossen, ihre 15-jährige Tochter zu verheiraten, nachdem sie die siebenjährige Primarschule beendet und keinen Platz an einer weiterführenden Schule hatte. Die Eltern hatten bereits den Brautpreis in Höhe von 10 Kühen und TSh 200.000 (ca. € 85) erhalten. Die Behörden waren durch eine anonyme Anzeige aus dem Ort aufmerksam geworden und nahmen die Braut, den Vermittler des Bräutigams, die Brautmutter sowie einen Onkel fest, während die anderen Beteiligten fliehen konnten.

Mwananchi 17.08.2022

Rattatouille

In Arusha fand ein Rattenkongress mit Wissenschaftlern aus mehr als 50 Ländern statt. Die Forscher tauschten sich über den Einsatz von Ratten aus, der in vielen Fällen Leben retten kann. Bisher wird der feine Geruchssinn der Nager vor allem in 2 Bereichen angewendet: bei der Suche und Beseitigung von Landminen sowie bei der Diagnose von Tuberkulose (vgl. TI 02-2022). In Morogoro besteht an der Sokoine Universität ein Institut für Rattenforschung, das in Zusammenarbeit mit der belgische Organisation APOPO tansanische Riesenhamsterratten ausbildet, die in mehreren Ländern bei der Minenräumung eingesetzt werden. Die Tiere werden auch in Krankenhauslaboren eingesetzt, wo sie mit großer Sicherheit Speichelproben von Tuberkulosekranken erkennen.

Mwananchi 06.07.2022