Thema: Gesundheitswesen I: Personal und Ausbildung - 06/2018

Aus Tansania Information
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Ärzte / Ärztinnen

Laut Gesundheitsministerium haben die staatlichen Einrichtungen Tansanias nur 52% der benötigten Ärzte. Alle Regionalkrankenhäuser sollten Fachkräfte für Zahnbehandlung, Radiologie, Chirurgie und Kinderheilkunde haben. Derzeit gibt es 451 Fachärzte. Dr. Magufuli kritisierte, dass gegenwärtig 60% aller Ärzte in Dar-Es-Salaam tätig seien, 40% auf das ganze Land verteilt. Anstelle des Amtes für Lokale Verwaltung solle nun das Gesundheitsministerium die Regionskrankenhäuser verwalten.

Mehr als 100 Fachärzte qualifizierten sich an einer südkoreanischen Universität. Die Regierung bildet jährlich 100 neue Fachärzt/innen im Inland und 10 im Ausland aus. Besonders kritisch ist der Mangel an spezialisierten Hämatologen. Dies beeinträchtigt das Management von Blutkonserven und die Behandlung von Erkrankungen wie Sichelzellen-Anämie und Leukämie.

Die Aga Khan Universität wird Masters-Kurse in Medizin und Chirurgie für tansanische Ärzte anbieten.

Citizen 21.07.; 26.11.17; 07.01.; 08.02.; 18.04.18; DN 06.02.18

Personal für Pflege und Technik

Die Gesundheitsministerin schätzt, dass Tansania 80.000 bis 100.000 Pflegekräfte braucht. Aktuell sind aber nur 23.000 Pflegekräfte und Hebammen tätig. Sie rief daher Sekundarschüler/innen auf, sich naturwissenschaftlich zu orientieren und eine Pflegeausbildung zu machen. Die Lokalbehörden sollten ausgebildete Kräfte zügig anstellen, bevor sie sich anders orientieren.

Kanada und AMREF Health Africa bringen $ 10 Mill. für ein Fünfjahresprogramm auf, um genügend qualifizierte Hebammen für die Westliche- und die Seenzone zu gewinnen. Das Gesundheitsministerium will entschieden gegen weibliche Hebammen vorgehen, die im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen Schwangere bei der Entbindung herablassend und demütigend behandeln oder sie gar schlagen. Die hohe Kinder- und Müttersterblichkeit (525 auf 10.000 Geburten) in Tansania wird u.a. auf Nachlässigkeit und Desinteresse des Personals ländlicher Entbindungsstationen zurückgeführt.

Standesvertreterinnen erläuterten, viele Pflegekräfte seien unterbezahlt (etwa $ 200/ Monat), überarbeitet und durch Ausstattungsmängel frustriert. Der Personalmangel sei dadurch verschärft worden, dass unter den mehr als 9.000 wegen gefälschter Zeugnisse entlassenen Staatsangestellten viele Pflegekräfte sind. Demotivierend wirke, dass die regelmäßig anfallenden Überstunden, entgegen vielen Versprechungen, nicht bezahlt würden. Die frühere Parlamentspräsidentin A. Makinda tadelte die ungastliche Atmosphäre in vielen staatlichen Kliniken. Viele Patienten klagten über verächtliche Behandlung von Seiten des Personals.

Während etwa 7.000 Medizintechniker/innen gebraucht werden, haben erst 200 diese Ausbildung abgeschlossen. Auch qualifizierte Ausbilder sind kaum vorhanden. Daher kann die oft teure Medizintechnik in Diagnose und Therapie nur teilweise eingesetzt werden.

Der „Rat der Gesundheitslaboranten“ (HLPC) entdeckte 71 Labortechniker mit gefälschten Zeugnissen. Nachdem sich vermehrt unqualifizierte Personen als Labortechniker ausgegeben und Fehldiagnosen verursacht hatten, will das Gesundheitsministerium die Laboranten genau überprüfen. Der HLPC will neue Mitglieder erst nach eigenen Zusatz-Prüfungen anerkennen.

Citizen 05.05.17; 05.02.; 23.05.18; DN 07.07.; 20.10.; 07.12.17; Guardian 02.04.; 05.05.; 07.,16.07.; 04.08.17