Thema: Geschichte Tansanias im Spiegel der Presse: Gedenkstätten – Gedenkkultur – 06/2017: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 6. Januar 2019, 20:22 Uhr

Stätten der Erinnerung

Das „Zentrum für Kulturerbe“ in Arusha (www. culturalheritage.co.tz) präsentiert und verkauft historische und moderne Kunstwerke (Holz, Bronze, Gemälde, Schmuck) zu gehobenen Preisen.

Im Rahmen des Kultur-Tourismus entstand im Arumeru-Distrikt das Meru-Kulturzentrum. Es zeigt traditionelle Häuser, Kleidung und Gebrauchsgegenstände.

Derzeit gibt es in TZ 128 geschützte historische Stätten und Bauten. 2015 kam die Nkrumah-Halle der Uni Dar-Es-Salaam hinzu. Sie erinnert an den berühmten ghanesischen Nationalisten Kwame Nkrumah.

Eines des ältesten Gebäude in Mwanza ist die öffentliche Indische Bibliothek. In diesem Gebäude traf sich die panafrikanische Freiheitsbewegung Pafmeca vor der Unabhängigkeit.

„Afri-Roots“ bietet in DSM geführte Touren zu Fuß oder per Fahrrad an, bei denen man sehen kann, wo Freiheitsbewegungen wie die mosambikanische Frelimo oder der südafrikanische ANC, u.a. auch Nelson Mandela (der einen tansanischen Pass hatte), untergebracht waren. Weitere in Tansania unterstützte Bewegungen waren: PAC (Südafrika), Zapu und Zanu (Simbabwe), Swapo (Namibia) und MPLA (Angola). Militärische Trainingslager konnten die Befreiungsbewegungen in Morogoro, Mbeya und Bagamoyo unterhalten. Die Afri-Roots-Tour führt auch an Plätze, wo Malcolm X, Stokely Carmichael und Che Guevara einst weilten.

Südlich von Tanga (Richtung Pangani) werden in dem alten Fischerdorf Tongoni Ruinen und Reste des ersten Hafens zur Zeit von Vasco da Gama (1498 in Tongoni) gezeigt. Es gibt auch Spuren der frühen islamischen und persischen (Shiraz) Siedler, die sich dort im 14. Jahrhundert niederließen: Ruinen, Moscheen und Gräber.

Ein britischer Taucher fand vor der Insel Mafia in Südtansania eine versunkene Stadt von beträchtlicher Ausdehnung. Eine vier km lange Befestigungsmauer und viele Fundamente von Häusern sind erkennbar. Baumaterial scheint eine Art von Zement gewesen zu sein. Das Alter der Ruinen wird auf mehr als 500 Jahre geschätzt. Auch auf Mafia gibt es historische Ruinen, die bis ins 11. Jahrhundert zurückreichen.

Eine Ausstellung im Nationalmuseum in Nairobi erinnerte daran, dass viele ostafrikanische Bauten nach der Unabhängigkeit von skandinavischen Architekten entworfen wurden. Beispiele in Tansania sind der Masterplan von Tanga und das Education Centre in Kibaha.

Citizen 30.04.14; 27.07.; 14.09.15; 14.02.; 30.03.16; DN 31.03.15; 15.05.16; East African 14.01.17; Guardian 21.02.16

Bewahrung und Bedrohung

Aus dem sansibarischen Nationalarchiv wurden umfangreiche Dokumente und Korrespondenz in arabischer Schrift gestohlen. Verdächtigt wird ein Mitglied des omarischen Konsulats.

Sansibarische Abgeordnete forderten die Regierung auf, die Auflagen der UNESCO für das Weltkulturerbe „Stonetown“ umzusetzen. Neubauten und Renovierungen mit Glas und Beton verunstalteten die historischen Fassaden.

Parlamentsabgeordnete bedauerten, dass in DSM immer wieder historische Gebäude abgerissen werden und damit touristische Sehenswürdigkeiten verschwinden. Das Tourismusministerium will nun alle mehr als 100 Jahr alten Gebäude erfassen.

Die vor wenigen Jahren zum Weltkulturerbe erklärten historischen Stätten in Bagamoyo sind im Verfall begriffen: die älteste Kirche Ostafrikas, Friedhöfe für Missionare und Soldaten, und Bomani, die Kolonialverwaltung. Jährlich besuchen etwa 80.000 Touristen Bagamoyo. Zum UNESCO-Welterbe zählen ferner: Ngorongoro-Krater, Serengeti-Nationalpark, Kilimanjaro, Selous Game Reserve, Stone Town, Kilwa Kisiwani-Ruinen, die Ruinen von Songo Mnara und die Felsmalereien von Kolo, Kondoa.

Mit deutscher und amerikanischer Unterstützung wurden in Pangani, Tanga-Region wichtige historische Gebäude sachgerecht restauriert. Zugleich erreichte die NRO „Uzima kwa Sanaa“, dass in der Bevölkerung Kenntnis von und Stolz auf die geschichtlichen Stätten wuchs. Pangani war in präkolonialer Zeit ein bedeutender Umschlagplatz für Sklaven und Waren aus dem Inland.

Der alljährliche Unabhängigkeits-Fackellauf durch das ganze Land wurde im Parlament kontrovers diskutiert. Die Gegner sehen darin Geldverschwendung und Selbstdarstellung der CCM. Die Befürworter finden, der Fackellauf verbinde die Generationen, stärke den Patriotismus, und gebe ganz Afrika ein Beispiel für Einheit, Ruhe und Frieden. Traditionell werden beim Uhuru-Lauf neue Entwicklungsprojekte gestartet; 2015 waren es 1.342 Projekte im Wert von TZS 4,6 Mrd., die aber bei Weitem nicht alle ausgeführt wurden. Präsident Magufuli hat den Aufwand bereits um TZS 6 Mrd. reduziert, indem er untersagte, dass alle Distrikts- und Regionalkommissare mit großem Tross zur Abschlussfeier anreisen.

Citizen 26.03.15; DN 21.03.; 20.04.15; 04.06.16; 04.05.17 Guardian 18.03.14