Umwelt ‐ 02/2024

Aus Tansania Information
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Lake Tanganyika

Die Regierung (Landwirtschaftsminister Abdallah Ulega) will das Befischen des Lake Tanganyika ab 15. Mai für drei Monate aussetzen, um illegales Befischen unter Kontrolle zu bekommen, die Umweltzerstörung zu bremsen, die Fischvermehrung zu fördern und letztlich eine Produktivitätssteigerung zu erzielen. Die Entscheidung ist Folge einer Vereinbarung zwischen den Anrainern Tansania, Burundi, DR Kongo und Sambia. Einhergehen soll der Aufbau von Fischfarmen, für dessen Förderung eine Finanzierung steht und eine Aufzuchtstation in Kigoma aufgebaut wird. Der Vorsitzende der Kigoma Fishers Union, Francis John, begrüßt das Vorgehen, denn auf lange Sicht profitierten die Fischer. Doch meldeten sich auch Bedenkenträger zu Wort. 2021 leistete der Tanganyika See einen Beitrag von 19% zum landesweiten Fischertrag. Ein Aussetzen war bereits im Vorjahr angekündigt, aber dann wegen zu großem Protest abgesagt worden. Kritisiert wird, dass die The Lake Tanganyika Authority, getragen von den vier Anrainern, offenbar sehr inaktiv ist.

(Citizen 11.1.) e

Elefanten

Eine großangelegte Studie unter Beteiligung von Südafrika und den USA, die jetzt in Science Advances veröffentlicht wurde, untersuchte den Bestand der Elefanten von Tansania südwärts und berücksichtigte mit 290.000 Steppenelefanten mehr als 70% der Elefantenpopulation Afrikas. Während in der Zeit zwischen 1995-2020 ein stetiger Rückgang zu verzeichnen gewesen sei, sei dieser jetzt nicht nur zum Stillstand gekommen, sondern es gebe seither sogar ein zartes Wachstum von 0,16%. In einzelnen Parks habe es auch früher schon gelegentlich eine Überpopulation gegeben. Nun sollen Verbindungskorridore zwischen den Parks für eine bessere Verteilung sorgen. In Südtansania, Sambia und Simbabwe sei die Wilderei noch immer ein Problem. Doch die führende WWF-Beraterin für Afrika, Katherine Elliott, hält die Stabilisierung der südlichen Steppenelefanten für ermutigend und für eine Bestätigung der Naturschutzbemühungen.

(Guardian 8.1.)

Tanzania National Parks (TANAPA)

Die staatliche Naturschutz- und Tourismusagentur TANAPA verwaltet 21 Parks mit einer Gesamtfläche von knapp 100.000 qkm, die ca. 15% der Fläche Tansanias ausmachen. Tourismus ist Tansanias Hauptdevisenbeschaffer und erwirtschaftete im zurückliegenden Jahr 3,3 Mrd. $. Auf der Suche nach einer Person, die Tourismus und Naturschutz in Übereinstimmung bringen könnte, ernannte Präsidentin Hassan am 11. Januar Mussa Nassoro Kuji zum neuen Naturschutzbeauftragten von TANAPA. Bei seiner Vereidigung am 29. Januar durch die Ministerin für natürliche Ressourcen und Tourismus, Angellah Kairuki, versprach Kuji, die Infrastruktur zu verbessern und Investoren anzuziehen, um das Angebot der Nationalparks qualitativ noch zu steigern. Er vertrat die Auffassung, dass Tansania mit seinen unvergleichlichen Tourismusattraktionen Ägypten, Marokko und Südafrika überflügeln könne.

Kuji, der solide Universitätsabschlüsse in Betriebswirtschaft aus Maastricht und Dar es Salaam mitbringt, hat sich seit 1991 in der TANAPA hochgedient und gilt als Idealbesetzung, um Tourismus zu steigern, ohne das Naturerbe zu gefährden.

(Daily News, 31.1. Citizen 2.2.)