Aussenbeziehungen ‐ 11/2022: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 6. November 2022, 12:24 Uhr

China: Hohe Erwartungen

Ende Oktober wurde der bevorstehende Besuch von Präsidentin Samia in China diskutiert. Damit verbanden sich in der Presse hohe Erwartungen. Als erste afrikanische Besucherin nach dem Parteikongress der chinesischen Ende Kommunisten werde sie eine gute Gelegenheit haben, die tansanischen Perspektiven einzubringen. Bereits heute ist China laut Tanzania Investment Center der größte Investor im Lande; chinesische Unternehmer haben hunderte Firmen in den Bereichen Verkehr, Bergbau, Tourismus, Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie gegründet. Im Zentrum des Interesses stehen die Verhandlungen über eine Sonderwirtschaftszone und einen Hafen bei Bagamoyo; die entsprechenden Gespräche waren unter Samias Vorgänger Magufuli von der tansanischen Seite abgebrochen worden, da der vorgelegte Vertrag als zu einseitig im Interesse Chinas angesehen wurde.

Citizen 28.10.2022

Kenia: Solide Nachbarschaft

Anfang Oktober machte der neu gewählte Präsident Kenias William Ruto seinen Antrittsbesuch in Tansania. Dass er das südliche Nachbarland als Ziel seiner ersten Auslandsreise wählte, wurde als Zeichen für die guten Beziehungen gewertet, die seit Präsidentin Samias Amtsantritt hergestellt wurden. Samia hatte mit Rutos Vorgänger Kenyatta eine Reihe von Konflikten ausgeräumt, die den Handel zwischen beiden Ländern behindert hatten. Tansanias Exporte nach Kenia verdoppelten sich seit ihrem Besuch in Kenia, sodass es seither einen Handelsbilanzüberschuss gegenüber Kenia aufzuweisen hat. Die Exporte Kenias nach Süden stiegen von TSh 31 Mrd auf 45 Mrd, während die tansanischen Exporte gen Norden von 27 Mrd auf 50 Mrd stiegen. Ruto erinnerte daran, dass früher in Tansania die Meinung vorherrschte, man müsse sich gegen die kenianische Konkurrenz schützen; jetzt habe der Wegfall von Vorschriften dazu geführt, dass Tansania mehr Vorteile hat.

Beide Präsidenten einigten sich darauf, die Genehmigungen für die geplante Fernleitung für tansanisches Gas nach Mombasa schnell zu erteilen und umgehend mit dem Bau zu beginnen. Auch die noch bestehenden Steuer- und Zollregeln für den grenzüberschreitenden Handel sollen alsbald vereinfacht bzw. abgeschafft werden. Die Sicherheitsorgane sollten noch besser zusammenarbeiten, um Wilderei sowie den Menschenschmuggel zu unterbinden, was hauptsächlich auf die illegale Migration von Äthiopiern und Eritreern in Richtung Südafrika abzielt. Auch solle der grenzüberschreitende Tourismus erleichtert werden.

Citizen 09.10.2022, Guardian 11.10.2022, VOA 10.10.2022

Katar

Katar und Tansania haben vereinbart, ein Abkommen über die Doppelbesteuerung zu treffen und Investitionen in den Bereichen Tourismus, Infrastruktur und Energie zu erleichtern. Präsidentin Samia hatte in den vergangenen Monaten mit Besuchen in den Golfstaaten einen weiteren Schwerpunkt ihrer Wirtschaftsdiplomatie gesetzt. Der emiratische Energiekonzern Masdar schloss unlängst ein Investitionsabkommen für Solar- und Windenergieprojekte in Tansania ab. Tansania befindet sich in einem Wettstreit mit Kenia, Unternehmen aus den Golfstaaten anzuziehen.

The Exchange 01.01.2022

Europäische Union

Die Europäische Union hat Tansania einen Zuschuss von €166 Mil für die Stärkung seiner Wirtschaft zur Verfügung gestellt. Das Geld wird zu einem die Pläne der Regierung unterstützen, zum anderen aber auch Privatunternehmen zugute kommen. Die EU gibt diese Mittel im Rahmen ihrer Global-Gateway-Initiative, mit der sie der chinesischen „Neuen Seidenstraße“ begegnen möchte. Dabei sollen bis ‐ 11/2022-2027 € 300 Mrd. in den Bereichen Digital, Energie und Verkehr investiert sowie Gesundheits-, Bildungs- und Forschungssysteme in Schwellen- und Entwicklungsländern gestärkt werden. Im Hintergrund steht die Einschätzung, dass die Infrastrukturangebote der „ Neuen Seidenstraße“ Chinas bisher in vielen Ländern Afrikas und Asiens ohne Konkurrenz sind.

Citizen 27.10.2022