Gesundheitswesen, zu einigen Krankenhäusern - 09/2009

Aus Tansania Information
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Zur Lage

Laut Statistik sank Tansania, die Gesundheit betreffend, auf das Niveau der Zeit vor der Unabhängigkeit. Wegen der HIV/AIDS-Verbreitung nimmt die TB zu. Die Sterberate im Kindbett ist eine der höchsten weltweit, die der Kinder unter fünf Jahren höher als in Afrika südlich der Sahara durchschnittlich. Pro Jahr sterben ca. 20.000 Kleinkinder infolge von Unterernährung, weil sie nicht lange genug gestillt werden, lediglich 14 % bis zum Alter von sechs Monaten ausschließlich. 7% der Bevölkerung, in der Mehrzahl Frauen, leben mit HIV/AIDS. Die Lebenserwartung sinkt im kommenden Jahr voraussichtlich auf 37 Jahre. In der WHO-Statistik für 191 Länder liegt Tansania nun auf Platz 180. Vom Haushalt bekommt der Sektor Gesundheit nur einen kleinen Teil. Es beunruhigt besonders, dass die Mitarbeiter des Gesundheitswesens sehr ungleich verteilt sind; die meisten ausgebildeten Kräfte arbeiten in der Stadt; 60 % der Ärzte sind in privaten Einrichtungen tätig. (DN 1.8.09; ThisDay 30.1.09)

Zur Moral der Mitarbeitenden

Der Tanzania Nurses and Midwives Council startete ein von Regierung und Weltbank finanziertes Programm, um zu erreichen, dass die Einstellung der Mitarbeiter des Gesundheitswesens dem Berufsethos entspreche, die negative Einstellung der Bevölkerung diesen Fachkräften gegenüber beseitigt wird, sagte ein Repräsentant der Organisation. "Viele klagen über staatliche und private Krankenhäuser wegen moralisch nicht einwandfreier Pflegekräfte, die die Patienten nicht gut versorgen." (Guardian 14.5.09)

Pflegekräfte, die Patienten, vor allem Schwangere beleidigen, schmutzige Ausdrücke gebrauchen, sollen streng bestraft, u. U. entlassen werden, sagte Gesundheitsminister Mwakyusa im Parlament. Schlechtes Verhalten greife um sich. Normalerweise berichteten die Opfer nichts da-rüber, weil sie fürchten, misshandelt zu werden, wenn sie wieder kommen. Dr. Mwakyusa forderte die Öffentlichkeit auf, derartige Vorkommnisse zu melden. (Guardian 10.6.09)

Mediziner sollen aufs Land

Beginnend mit dem Finanzjahr 2009/10 erhalten Ärzte, die in abgelegenen Landesteilen arbeiten, eine Sonderzuwendung, damit die Gesundheitsexperten überall gleichmäßig verteilt sind. Das Ministerium bildete medizinische Fachleute in ländlichen Gebieten aus, und wies ihnen dort eine Stelle zu, aber die meisten erscheinen gar nicht. Und manche, die sich einstellten, verschwinden wegen Problemen der dörflichen Struktur nach kurzer Zeit wieder. Im kommenden Jahr macht die erste Gruppe medizinischer Assistenten, die in einem Sonderprogramm, ausgebildet wurden, um dem Mangel an Gesundheitsexperten auf dem Land zu wehren, ihr Examen. Ihr Studium dauert zwei, statt normalerweise drei Jahre. (DN 24.6.09)

Vorbeugung

Das Gesundheitsministerium will landesweit über den Schutz vor Cholera, Ebola, Marburgfieber, Rift-Valley-Fieber und 'Schweinegrippe' informieren und gegen Tollwut impfen lassen. (DN 30.7.09)

Aga Khan Hospital

Das Aga Khan Hospital in Dar-es-Salaam will eine moderne Zahnklinik mit der in der Region Ostafrika fortschrittlichsten Ausrüstung und Technik einrichten. Nur hier werden Zahn-Implantate möglich sein. Eine weitere Modernisierung ist die seit einem Jahr praktizierte minimal invasive oder Schlüsselloch-Chirurgie. Auch die Intensivpflege wurde modernisiert. Außerdem sollen die Mitarbeitenden Fortbildung erhalten. Das größte Problem bleibt der 'brain drain', das Abwandern von Fachkräften. (DN 21.3.09)

Baobab Maternity Hospital

Anfang kommenden Jahres wird in Dar-es-Salaam mit dem Bau des seit fünf Jahren geplanten neuen ausschließlich gynäkologischen Krankenhauses begonnen. Die Regierung stellt Land zur Verfügung und gibt Zuschüsse für die Gehälter der Angestellten. Voraussichtlich wächst der Druck auf die vorhandenen Frauenabteilungen, denn man erwartet, die Einwohnerzahl werde bis 2014 von jetzt 3,5 Mio. auf 4 Mio. ansteigen. (Citizen 10.7.09)

Kilimanjaro Christian Medical Centre (KCMC)

Das KCMC in Moshi, ein für mehr als 11 Mio. Menschen zuständiges Überweisungskrankenhaus, ist nun 38 Jahre alt. Es muss dringend saniert und erweitert werden, um die wachsende Zahl von Patienten, die für Diagnose und Behandlung überwiesen werden, versorgen zu können. Man will 396 neue Betten anschaffen, 61 Betten reparieren. Es soll eine neue Wasch- und eine neue Sterilisieranlage, neue Ventilatoren und Monitore für die Intensivstationen, Kühlgeräte für das Leichenhaus geben, die Laborausrüstung wird ersetzt bzw. repariert. Man will zwei neue Ambulanzen und einen Lastwagen für den Transport von Medikamenten anschaffen. Ein zentraler Operationssaal sowie chirurgische und innere Abteilungen mit je 100 Betten sollen neu errichtet werden. Dieses 457-Betten-Krankenhaus nimmt 550 Patienten stationär auf, folglich herrscht drangvolle Enge auf den Stationen.

Im vergangenen Jahr wurden 21.540 Patienten stationär, 116.000 Patienten ambulant behandelt.

Die National Bank of Commerce (NBC) stiftete dem KCMC Betten für chirurgische Eingriffe im Wert von 6m/- TSh. (DN 19.5.09; Citizen 3.6.09)

Mawenzi Government Hospital

Weil die Zahl der Patienten sehr stieg, herrscht im Regierungskrankenhaus der Stadt Moshi Platzmangel. Im Augenblick gibt es 13 Stationen mit 300 Betten. Aber pro Tag werden 250-300 Kranke aufgenommen. Jeden Tag kommen 500-600 Kranke zu ambulanter Behandlung. Dazu kommt der Mangel an Fachärzten.

Pro Jahr werden 1,6 Mio. Patienten behandelt. (DN 27.5.09)

Sant' Egidio-Gesundheitszentrum

In Usa-River (Meru-Distrikt, Arusha-Region) entsteht ein modernes Gesundheitszentrum für die Behandlung von HIV/AIDS. Die Kosten von 800.000  trägt die italienische Community of Sant' Egidio. Man wird dort die antiretrovirale Therapie mit der Behandlung von Unterernährung, TB, Malaria und Geschlechtskrankheiten verbinden. Dieses Zentrum führt das Programm Drug Resources Enhancement against AIDS and Malnutrition (DREAM) durch, das die Community of Sant' Egidio für den Kampf gegen HIV/AIDS in Afrika südlich der Sahara entwickelte. In Arusha und Iringa wird das Programm bereits seit fast drei Jahren durchgeführt. Es geht bei diesem auch darum, die Ansteckung Neugeborener durch antiretrovirale Therapie HIV-positiver Mütter zu verhindern. (Guardian 9.3.09; Arusha Times 14.3.09)

Tumbi Hospital

Am Tumbi Hospital (Kibaha-Distrikt, Küsten-Region) wurde der Grundstein gelegt für ein 'Mutter und Kind Gesundheitszentrum'. Der Rotarier-Club Koreas finanziert es. (DN 16.4.09)