Gesundheit - Prävention - 03/2014

Aus Tansania Information
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Sauberkeit, Sanitäre Anlagen

Die Stadt Moshi belegte zum siebten Mal in Folge den ersten Platz unter 17 Großstädten im Wettbewerb um Sauberkeit und Umweltschutz. Die Stadtverwaltung wendet dafür jährlich Tshs 250 Mill. auf. Wer bei Verstößen ertappt wird, zahlt Tshs 50.000 Bußgeld. Jeder Einzelne soll pro Jahr 10 Bäume pflanzen und pflegen. Die Stadt sucht technische Unterstützung, um Abfälle energetisch zu verwerten.

Das Gesundheitsministerium lancierte eine vierjährige Kampagne für Sanitär-Hygiene. Für Tshs 25 Mrd. sollen 1,3 Mill. Haushalte und 700 Schulen moderne Toiletten erhalten. Künstler werden mit Musik- und Theaterstücken für Händewaschen mit Seife und Toilettenhygiene werben.

Am Welt-Toilettentag (19. Nov.) wurde beklagt, dass nur 9% der ländlichen und 22% der städtischen Bevölkerung angemessene Toiletten haben. Ein Fünf-Jahres-Programm „Saubere Umwelt“ (Usafi wa Mazingira) soll diesen Versorgungsgrad auf 55% anheben. In der Dodoma-Region werden dafür in einem Pilotprogramm USD 5 Mill. eingesetzt. Finanziert wird die Aktion vom Globalen Sanitär Fonds und NROs wie dem Katholischen Hilfsdienst (CRC).

Die belgischen Entwicklungsagentur BTC errichtete Latrinen für Grundschulen in Dar-Es-Salaam und bedauerte, dass vor allem Slumbewohner keinen Wert auf hygienische Verhältnisse legten. Daher seien Infektions-Krankheiten häufig, vor allem bei Kindern. Allerdings, so bemerkte ein Kommentar kritisch, setzt ein WC auch eine verlässliche Wasserversorgung voraus.

Das Wasserministerium teilte mit, dass im Rahmen des Programms „Big Results Now“ 752.000 Landbewohner Zugang zu Leitungswasser erhalten haben. Da bei diesem Programm regionale und lokale Behörden die Planung und Ausführung übernehmen, führt es viel schneller als frühere Entwicklungsvorhaben zum Erfolg. Der Beschaffungszeitraum wurde von 265 auf 90 Tage gesenkt. In den nächsten 3 Jahren sollen noch 2728 neue kommunale Wasserversorgungs-Systeme eingerichtet werden. Dann sollen 23 Mill. Landbewohner sauberes Wasser haben.

Ernährung

Das Landwirtschaftliche Forschungsinstitut Ukiriguru (Manza-Region) hat mit Unterstützung der Gates-Stiftung eine neue Süßkartoffel-Sorte gezüchtet (gen-modifiziert). Sie zeichnet sich aus durch geringen Wasserbedarf und hohen Gehalt an Vitamin A und Karotin. Damit kann man weit verbreiteten Mangelzuständen begegnen, die zur Erblindung oder Immunschwäche führen können. Da Viele noch die herkömmlichen, mehligeren Sorten bevorzugen, versucht die Hauswirtschafts-Vereinigung die neue Süßkartoffel durch Aufklärung und Weiterverarbeitung (Saft, Chips, Mehl, Kekse) einzuführen. Die Süßkartoffel ist nach Maniok und Kartoffel die wichtigste Knollenfrucht in Tansania (jährliche Produktion: 350.000 t)

Mehrere Studien zeigen, dass die Zahl der Fettleibigen in Tansania schnell zunimmt. In Dar-Es-Salaam gehörten 19%, in Morogoro 22% zur Gruppe der Übergewichtigen. Entsprechend nehmen auch die dadurch verursachten Erkrankungen zu. Unter Landfrauen in Nordost- und Zentraltansania wurden dreimal mehr Fettleibige gefunden als Unterernährte. Ursachen dieser Entwicklung sind veränderte Ernährung (besonders Brot, Kuchen, stark gezuckerter Tee und Limonaden, sowie alkoholische Getränke) und abnehmende körperliche Betätigung. Gemüse und Früchte werden oft als weniger attraktiv bewertet, einheimische Gemüse sogar als Arme-Leute-Essen angesehen.

Im Parlament wurde gefordert, Kalorieninformationen auf Nahrungsmittel-Packungen vorzuschreiben. Dafür scheint es keine konkreten Pläne zu geben. Der stellvertretende Gesundheitsminister betonte, die Verbraucher seien selbst für ihr Verhalten verantwortlich.

Guardian 18.,25.06.; 12.10.; 21.11; 16.,20.12.13; DN 27.,30.11.13; 28.01.14