Starke jahreszeitliche Regenfälle und Stürme - 01/2012

Aus Tansania Information
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Die Tanzania Meteorological Agency (TMA) sagte überdurchschnittlich starke Niederschläge voraus - vor allem für die Regionen Morogoro, Tanga, Küste, Iringa, Mbeya, Sumbawanga, Dodoma, Singida, Kigoma und Tabora und Sansibar. Sie warnte die Schiffer vor Stürmen und Regengüssen.

In der Stadt Dodoma stürzten 70 Häuser ein, in der Mbeya-Region 48 Häuser, zwei Menschen ertranken. In der Iringa-Region wurden etwa 200 m der Straße von Dar-es-Salaam Richtung Sambia, der Hauptverkehrsader, verwüstet, die Verbindung nach Dar-es-Salaam unterbrochen.

Wegen starker Regenfälle stellte die TAZARA die Beförderung von Personen am 28. 12.11 vorübergehnd ein. (DN 28.12.11; Guardian 21.12.11; Citizen 22.12.11)

Besonders schwer betroffen war Dar-es-Salaam. Dort regnete es drei Tage in Folge. Laut TMA waren es die stärksten Niederschläge seit 57 Jahren. In Dar-es-Salaam beträgt die durchschnittliche Regenmenge pro Monat 118 mm; nun waren es in 24 Stunden 156,4 mm.

Am stärksten betroffen waren die ungeplanten Siedlungen in den Senken, in denen es keine angemessene Infrastruktur gibt. Viele Menschen retteten sich auf Hausdächer und Bäume. Hubschrauber der Polizei warfen Schwimmwesten ab und retteten viele.

Mehr als 5.000 Obdachlosen kamen in Schulen unter. Dort wurden sie von der Regierung mit dem Nötigsten, Lebensmitteln, Decken, Matratzen u. a., versorgt.

Viele Straßen und Brücken wurden unpassierbar. Mindestens 40 Menschen kamen ums Leben, 69 Schwerverletzte mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die Zahl der Betroffenen wird auf mehr als 100.000 geschätzt.

Die Zufahrt zum Zentraldepot für Treibstoff stand unter Wasser, das mit Fäkalien und anderem Abfall stark verschmutzt war. Die Tanklastwagen kamen nur im Schneckentempo voran.

Viele Menschen kehrten nach wenigen Tagen in die von Krankheiten bedrohten Gebiete zurück und begannen, ihre mit verseuchtem Unrat verdreckten Häuser zu säubern. Doch das TMA warnte vor neuerlichen starken Niederschlägen.

Die Obdachlosen sollen die Schulen vier Tage vor Schulbeginn am 9. Januar räumen. Notfalls werden sie in andere Zentren verlegt.

Die Siedlungen in den Senken sollen nicht wieder mit Strom und Wasser versorgt werden, diese Gebiete nur noch als Felder und Spielplätze genutzt werden.

Die in den Senken lebenden Menschen will man in Gebiete am Stadtrand umsiedeln. Sie sollen nie wieder zurückkehren, denn dort gibt es beinahe jedes Jahr Überschwemmungen.

800 ha wurden für die Umsiedlung ausgewählt. Die dort lebenden Menschen, die das Gebiet z. T. landwirtschaftlich nutzen, will man entschädigen und ihnen anderes Land zuweisen.

Einige, denen schon einmal ein Platz zugewiesen worden war, hatten diesen verkauft. Sie werden nicht erneut berücksichtigt. (DN 23./27./28./31.12.11; Guardian 21./23./31.12.11; Citizen 22./23./ 24./25./27.12.11)