Gesellschaft ‐ 06/2025

Aus Tansania Information
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Singeli

Tansanias Minister für Information, Kultur, Künste und Sport Prof. Palamagamba Kabudi gab am 07. Mai vor dem Parlament bekannt, dass für Singeli-Musik die Aufnahme in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der Unesco beantragt worden sei, was Singeli mit dem Argentinischen Tango, Jamaikanischem Reggae und der malischen Griot-Tradition gleichstelle. Singeli-Musiker wie Mushizo und Dulla Makabila fühlen sich durch den Antrag unterstützt.

Guardian, 09.05.2025

Impfschutz

Die Afrikanische Union hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 60 % aller auf dem Kontinent benötigten Impfstoffe selbst herzustellen, bisher ist es lediglich 1 %. Bis 2030 sollen drei Firmen in Südafrika und in Senegal acht Impfstoffe produzieren. Planung und Durchführung unterliegen den Africa Centres for Disease Control and Prevention (Africa CDC) und der Platform for Harmonized Health Products Manufacturing. Der Fokus, so Kevin Irandagiye vom Africa CDC, liege auf Diabetes, HIV, Malaria, vernachlässigten Tropenkrankheiten (NTDs) und Tuberkulose. Bis 2045 werde Diabetes 55 Mio. Menschen in Afrika betreffen, eine Steigerung um 129 % seit 2021. 2022 habe es 600.000 HIV-Infektionen gegeben, die Hälfte aller weltweiten. Außerdem müsse Afrika 94 % aller Malariafälle schultern (2022: 2334 Mio.) Tuberkulose (30 % der weltweiten Todesfälle in Afrika) und die NTDs (Anstieg von 25,6 % in 2000 auf 36,2 % in 2022). Auf der dreitägigen Journalistenfortbildung zum Thema Gesundheit in Addis Abeba rief Dr. Faji Tajudeen, der stellvertretende Direktor der Africa CDC, teilnehmende Journalisten dazu auf, durch genaue Berichterstattung über Gesundheit die Öffentlichkeit zu informieren und mögliche Gesetzgebung zu unterstützten. Thematisiert wurden außerdem Mpox, Ebola, Marburg, Cholera, der One-Health-Ansatz sowie die Genomsequenzierung.

Citizen, 09./13.05.2025

Eine kürzlich veröffentlichte Studie offenbart, dass Kinder in Tansania zwar ihre Erstimpfung (91,5 %) gegen Diphterie, Keuchhusten, Tetanus, Hepatitis B und Haemophilus influenzae b-Infektion erhalten, dass die erforderlichen nachfolgenden beide Auffrischungen jedoch häufig ausbleiben. Dies gelte insbesondere für Kinder aus ärmeren Haushalten. Die WHO warnt, dies sei besorgniserregend.

Guardian, 12.05.2025

WHO Afrikaregionalbüro

Am 18. Mai in Genf konnte sich Prof. Mohamed Yakub Janabi, der bisher die Leitung des Muhimbili National Hospital innehatte, bei der Wahl zum Direktor des WHO-Afrikaregionalbüros gegen seine drei Mitbewerber durchsetzen und die Wahl für sich entscheiden. Zu seinen Zielen gehört, bis 2030 den Zugang zu Gesundheitsversorgung von gegenwärtig 46 % auf 68 % zu erhöhen, sich nach dem Ausscheiden der USA verstärkt um die Finanzierung zu kümmern, das Vorbereitet-sein auf Notfälle wie Covid-19 wie auch auf Umweltkatastrophen deutlich zu verbessern, die Säuglings- und Müttersterblichkeit klar zu verringern, die Konzentration auf den Kampf gegen HIV, TB, Malaria und vernachlässigte Tropenkrankheiten (NTDs) zu steigern und die Antimikrobielle Resistenz (AMR) zu bekämpfen. Ein Anliegen ist ihm außerdem die verstärkte Herstellung von Medizinprodukten in Afrika. Der Chef der WHO ist natürlich auch weiterhin Tedros Adhanom Ghebreyesus, er wurde 2022 für fünf Jahre gewählt.

Guardian, 19.05.2025