Starke Regenfälle: Überschwemmungen, Verkehrs-, Versorgungsprobleme... - 01/2007

Aus Tansania Information
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Lage allgemein

Starke Regenfälle, die sich vor allem über den Regionen Mwanza, Shinyanga und Tabora zum Teil schon ab Ende November, verschiedentlich zehn Tage lang ununterbrochen ergossen, forderten einige Menschenleben und verursachten Schäden in Millionenhöhe. (Guardian 11.12.06)

Die Überschwemmungen in einigen Ländern Afrikas zogen auch die Aufmerksamkeit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf sich. Bis zu 1,8 Mio. Menschen seien von Cholera, Masern, Malaria und anderen Krankheiten bedroht, heißt es in einer WHO-Erklärung. (Guardian 11.12.06)

Premierminister Lowassa sagte, verschlimmert werde die Überschwemmungskrise in den verschiedenen Teilen des Landes durch das Anwachsen ungeplanter Siedlungen. Die Vorschriften müssten eingehalten werden. Es ist verboten, in weniger als 5 m Entfernung von einem Flussufer ein Haus zu errichten. "Ich bitte die Dorfbewohner dringend, in überschwemmungsgefährdeten Gebieten keine Häuser zu errichten", betonte er. (Guardian 20.12.06)

Viele Straßen waren unpassierbar. Laut Bericht der Tanzania National Roads Agency (TanRoads) wurden in mehr als der Hälfte Tansanias Straßen stark beschädigt, Brücken weggespült. Die Gleise der Zentralbahn waren streckenweise mit Sand bedeckt. Viele Dörfer wurden von der Außenwelt abgeschitten. (DN 28./31.12.06)

In den Regionen Lindi und Mtwara stiegen die Preise für einige Lebensmittel bis auf das Doppelte, weil der Transport erschwert war, im Gebiet am Viktoriasee weil Hunderte von t Reis in Lagerhallen durch Überschwemmungen verdarben. (DN 31.12.06; Guardian 25.12.06)

Dar-es-Salaam:

Bäume wurden entwurzelt, Straßen überschwemmt, als sintflutartige Regen über der Stadt niedergingen. Viele Fußgänger mussten sich von 'Guten Samaritern' durch die Fluten tragen lassen. Die Pendler hatten große Probleme. (DN 21.12.06)

Kilimanjaro-Region

Vielen Dörfern des Distrikts Moshi-Land brachten starke Regenfälle, die zu Überschwemmungen führten, große Verluste, Brücken wurden zerstört. Betroffen sind mehr als 3.000 Menschen. Glücklicherweise kam niemand ums Leben. (Nipashe 1.12.06)

Morogoro-Region

Acht Menschen ertranken. Sie stürzten in Brunnen, die wegen Überschwemmung nicht mehr zu erkennen waren, oder wurden von den Fluten ergriffen. (DN 31.12.06)

Mwanza-Region

In der Stadt Mwanza waren Straßen und Brücken unpassierbar, Wohngebiete überflutet, Häuser stürzten ein. Der Flugplatz wurde vorübergehend geschlossen, weil seine Landebahn unter Wasser stand.

Im Magu-Distrikt verwüsteten die Überschwemmungen Felder, Häuser. Viele Menschen wurden obdachlos. Sie kamen bei Verwandten oder in Schulgebäuden unter. Die Distrikt-Verwaltung schickte Mais, Bohnen und Speiseöl; benötigt würde viel mehr, auch Zelte, Hirsesaatgut u. a., sagte der Distrikt Commissioner. Die Betroffenen bekommen nun höher gelegenes Land zugeteilt, denn sie sollen ihre Häuser nicht wieder in überschwemmungsgefährdeten Gebieten errichten. (DN 8./ 19.12.06; Guardian 18.12.06)

Die Regierung ist nicht bereit, einen Damm zu errichten, der am Mirongo-Fluss künftig Überschwemmungen verhindern soll. Dafür seien die am Fluss lebenden Menschen und die Stadtverwaltung zuständig, antwortete Premierminister Lowassa bei einem Besuch der Region auf eine Bitte. Die Straße von Mwanza nach Igombe werde von der Regierung repariert. Sie wurde gesperrt, nachdem Fluten eine Brücke weggespült hatten. Auch der schwer beschädigte Flugplatz werde saniert, auf internationales Niveau gebracht. (DN 19.12.06)

Shinyanga-Region

Für obdachlose Menschen wurden 300 t Maismehl geliefert. Präsident Kikwete hatte das Gebiet besucht und sofortige Hilfe angeordnet. Die Regierung mietete einen Hubschrauber, der Nahrungsmittel und andere lebenswichtige Güter abwerfen soll. Die Überschwemmung forderte ein Menschenleben. Mindes-tens fünf Dörfer standen unter Wasser. Die Menschen suchten in den Schulgebäuden Schutz, doch so bald die Ferien vorüber sind, werden diese wieder benötigt. Der Landestreifen in Shinyanga war so aufgeweicht, dass man ihn nicht mehr anfliegen konnte. Starke Winde begleiteten die Regenfälle: Viele Häuser wurden abgedeckt. (DN 25.12.06; IRIN 5.12.06)

Serengeti-Nationalpark:

Die drei Landestreifen wurden auf unbestimmte Zeit geschlossen, viele Straßen und Brücken, die den Nationalpark mit den Städten Mara und Arusha verbinden, sind unpassierbar. Menschen und Tiere seien glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen, anders als bei den El-Nino-Regen 1998, sagte der Direktor der Tansanischen Nationalpark-Verwaltung. (Guardian 30.12.06)