Schwerpunktthema Investitionen und Handel: Exporte - Devisen - 07/2014 und Schwerpunktthema Investitionen und Handel: Inländische Investoren - 07/2014: Unterschied zwischen den Seiten

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==Exportpolitik==
Dr. R. Mengi, Chef der "Tansanischen Privatwirtschafts-Stiftung", sagte, angesichts des wirtschaftlichen Umfelds und der verlässliche Politik werde er nicht im Ausland, sondern ausschließlich in Tansania investieren. Das Bildungssystem müsse aber mehr auf die Bedürfnisse moderner Unternehmen ausgerichtet werden.


Tansania führt als erstes ostafrikanisches Land die elektronische Herkunfts-Zertifizierung ein. Das neue System wird Kosten und Zeit einsparen. Herkunfts-Zeugnisse für Waren sind wichtig für Länder, die bevorzugten Zugang zu Exportmärkten haben, um diese Vorteile wahrnehmen zu können.
==Kontroverse um Gas-Investitionen==


Die tansanischen Exporte in ostafrikanische Länder überstieg 2013 mit USD 1,1Mrd. die Importe (USD 410 Mill.). 2012 waren Waren im Wert von USD 613 Mill. in die Nachbarländer gegangen. - Tansania nahm Kontakt mit belgischen Spezialisten auf, um Wissen und Kapital für Nahrungsmittel-Exporte in die EU auf dem Seeweg zu erlangen. Besonders soll dabei das Wissen des spezialisierten Hafens Zeebrügge beim Nahrungsmittel-Umschlag ausgewertet werden.
Die „Islamischen Friedens-Stiftung Tansanias“ forderte den Energieminister S. Muhongo auf, einheimische Investoren nicht länger herabzusetzen. Der Minister hatte geäußert, Tansanier hätten nicht das nötige Kapital, um die Ausbeutungsrechte an Gasblocks zu erwerben, sie könnten allenfalls Fruchtsaft machen. Die Regierung solle vielmehr tansanischen Investoren helfen, in dem Geschäft Fuß zu fassen, eventuell gemeinsam mit ausländischen Kapitalgebern. Auch im Parlament wurde der Minister für seine verächtlichen Äußerungen kritisiert. Der Staat könne auf jeden Fall über halbstaatliche Gesellschaften Rechte erwerben. Tansania gehöre zu den ärmsten Ländern, weil es seine Ressourcen zu billig verschleudere.


DN 14.02.; 27.05.10.06.14;
Die „Stiftung für Privatwirtschaft“ (TPSF – [http://www.tpsftz.org/ www.tpsftz.org]) stieß die Gründung der „Tanzania Oil and Gas Corporation – PLC“ an. Sie soll möglichst vielen Tansaniern Gelegenheit geben, sich am Öl- und Gasgeschäft zu beteiligen. Daher soll kein Teilhaber mehr als 5% der Gesellschaft erwerben können. Die Gesellschaft möchte mit der staatlichen Tanzania Petroleum Corporation zusammenarbeiten, die bisher nur mit ausländischen Investoren kooperiert. TPSF-Chef R. Mengi hatte den Energieminister anhaltend kritisiert, weil dieser die Tansanier von vornherein für unfähig erklärte, die großen für die Gasexploration erforderlichen Summen aufzubringen. Der IMF (Währungsfonds) berechnete, dass eine komplette Gasverflüssigungsanlage (gespeist aus Tiefseegas) Investitionen zwischen USD 20 und 40 Mrd. erfordert. Tansania müsste also für eine 15%-Beteiligung etwa USD 4,5 Mrd. aufbringen. Die beträchtlichen Gasvorkommen werden z. Zt. noch exploriert. Investitionsentscheidungen können 2016 fallen, die Produktion kann etwa 2020 beginnen. Dann könne mit Steuereinnahmen von USD 3 bis 6 Mrd. jährlich gerechnet werden.


==Exporthemmnisse==
Business Times 23.05.14; Guardian 21.01.; 30.04.; 09.,20.,31.05.14


Die Vereinigung tansanischer Exporteure kritisierte schwache, komplizierte und widersprüchliche Vorschriften, die vor allem kleine Exporteure benachteiligten. An kleineren Grenzübergängen könne man nicht einmal Währungen tauschen.
==Einheimische Investoren==


Der Südsudan hatte sich zum lukrativsten Markt für tansanische Exporteure entwickelt (Reis, Mais, Bohnen, Haushaltsartikel). Nun kam der Handel durch den Bürgerkrieg weitgehend zum Erliegen.
Das Tansanische Investitionszentrum (TIC) teilte mit, dass 52% aller registrierten Investitionsprojekte von Tansaniern getätigt wurden, 25% von gemeinsamen Gesellschaften und 23% von Ausländern. Lokale Unternehmer engagierten sich hauptsächlich in Landwirtschaft, Transport- und Bauwesen, sowie Tourismus. Tansanier müssen USD 100.000 investieren, um vom TIC registriert zu werden, Ausländer dagegen mindestens USD 1,4 Mill. (nach anderer Quelle: USD 300.000). Bei einer Umfrage des Investitionszentrums klagten einheimische Geschäftsleute, sie würden durch die aktuelle Investitionsgesetzgebung benachteiligt. Sie müssten gegen die Konkurrenz ausländischer Billigprodukte besser geschützt werden. Inzwischen wurde die Registrierung von Firmen bei der zuständigen Geschäftsstelle (BRELA) entbürokratisiert. Sie kann jetzt in unkomplizierten Fällen online vorgenommen werden.


DN 16.01.; 21.01.14
DN 19.03.; 03.07.14; Guardian 03.07.14


==Exportwirtschafts-Zonen==
==Beteiligungsmöglichkeiten==


Die Behörde für Exportwirtschafts-Zonen (EPZA) meldete, dass sie die für 2013 gesetzten Ziele übertreffen konnte. So seien 31 große Investoren gewonnen worden, die USD 498 Mill. investierten und damit 10200 Arbeitsplätze schufen. Bei einem Besuch der südafrikanischen Handelsministerin wurde vereinbart, bezüglich der EPZ eng zusammen zu arbeiten und Erfahrungen auszutauschen.
Präsident Kikwete lancierte den „Mkoba Private Equity Fund“, einen Aktienfonds, der kleine und mittlere Unternehmen mit Kapital versorgen will. Aktienkäufer können sich damit an Risiko und Gewinn solcher Firmen beteiligen.  


DN 16.,24.01.13
Die australische ÖL/Gas-Gesellschaft Swala Energies Limited bietet an der Börse Dar-Es-Salaam Anteilscheine à Tshs 500 zum Kauf an, insgesamt 9,6 Mill. Anteile. So könnten sich Tansanier am Ölgeschäft beteiligen. Die Gesellschaft sucht in den Regionen Pangani (Küste) und Kilosa-Kilombero nach Öl und Gas.


==Exportgüter==
Guardian 05.05.; 10.06.14;


Der Export von Cashew-Nüssen nach Indien und Vietnam stieg 2013 auf 80.000 t mit einem Wert von USD 162,4 Mill. (Anstieg von 13,1%). Dank der starken Nachfrage stieg der Preis von Roh-Cashews um 21% auf Tshs 1.700 / kg.
==Heimische Firmen bevorzugt==


Mehrere Dörfer in der Lindi-Region erhielten die FSC-Anerkennung (Forest Stewardship Council) für ihr Waldmanagement. Sie verkauften Holz im Wert von USD 7,9 Mill., hauptsächlich an englische Hersteller von Blasinstrumenten. Zusätzlich können sie Prämien von der Organisation „Reduced Emission from Deforestation“ erwarten.
Vizepräsident Dr. Bilal versicherte, dass einheimische Vertragsunternehmen bei staatlichen Aufträgen (Gebäude, Tiefbau, Wasser- und Stromversorgung) bevorzugt würden. Er lobte die Registrierungsbehörde (CRB) für Vertragsunternehmen, die 7.176 Unternehmen geprüft und registriert und 3.000 wegen mangelhafter Leistungen deregistriert hatte.


Dank gestiegener Preise nahm Sansibar 2013 USD 60 Mill. mit dem Export von Nelken ein (Vorjahr: 42,5 Mill.). Insgesamt erbrachte der Export von Gütern und Dienstleistungen USD 179,6 Mill. Da dem jedoch Importe im Wert von USD 317 Mill. gegenüberstehen, entstand ein beträchtliches Defizit.
DN 01.07.14


Citizen 15.02.14; DN 22.04.; 26.06.14
==Interesse an der Diaspora==
 
Parlamentarier kritisierten, dass es keine Daten gebe, wie viele Tansanier / innen im Ausland lebten und wie viel sie in ihr Heimatland überwiesen. Der Außenminister sagte, sein Ministerium sei dabei, eine einschlägige Datenbank anzulegen. Er befürwortete eine doppelte Staatsbürgerschaft, da dies die Bindung der Auslandstansanier an ihre Heimat stärken könne. Diese Gruppe könnte viel zur Entwicklung des Landes beitragen und in die heimische Wirtschaft investieren. Z.B. überwiesen Auslandsnigerianer im Jahr USD 22 Mrd. nach Hause, Kenianer USD 3 Mrd. Kenianer, die in Tansania leben, überwiesen 2012 USD 118 Mill. an ihre Familien, wogegen Tansanier aus Kenia nur USD 15 Mill. nach Hause transferierten.
 
Citizen 01.03.14; Guardian 28.05.14


[[Kategorie:07/2014]]
[[Kategorie:07/2014]]
[[Kategorie:Wirtschaft_-_Export]]
[[Kategorie:Wirtschaft_-_Allgemein]]
[[Kategorie:Wirtschaft_-_Wirtschaftspolitische_Maßnahmen]]
[[Kategorie:Wirtschaft_-_Wirtschaftsprobleme]]

Aktuelle Version vom 6. Januar 2019, 20:22 Uhr

Dr. R. Mengi, Chef der "Tansanischen Privatwirtschafts-Stiftung", sagte, angesichts des wirtschaftlichen Umfelds und der verlässliche Politik werde er nicht im Ausland, sondern ausschließlich in Tansania investieren. Das Bildungssystem müsse aber mehr auf die Bedürfnisse moderner Unternehmen ausgerichtet werden.

Kontroverse um Gas-Investitionen

Die „Islamischen Friedens-Stiftung Tansanias“ forderte den Energieminister S. Muhongo auf, einheimische Investoren nicht länger herabzusetzen. Der Minister hatte geäußert, Tansanier hätten nicht das nötige Kapital, um die Ausbeutungsrechte an Gasblocks zu erwerben, sie könnten allenfalls Fruchtsaft machen. Die Regierung solle vielmehr tansanischen Investoren helfen, in dem Geschäft Fuß zu fassen, eventuell gemeinsam mit ausländischen Kapitalgebern. Auch im Parlament wurde der Minister für seine verächtlichen Äußerungen kritisiert. Der Staat könne auf jeden Fall über halbstaatliche Gesellschaften Rechte erwerben. Tansania gehöre zu den ärmsten Ländern, weil es seine Ressourcen zu billig verschleudere.

Die „Stiftung für Privatwirtschaft“ (TPSF – www.tpsftz.org) stieß die Gründung der „Tanzania Oil and Gas Corporation – PLC“ an. Sie soll möglichst vielen Tansaniern Gelegenheit geben, sich am Öl- und Gasgeschäft zu beteiligen. Daher soll kein Teilhaber mehr als 5% der Gesellschaft erwerben können. Die Gesellschaft möchte mit der staatlichen Tanzania Petroleum Corporation zusammenarbeiten, die bisher nur mit ausländischen Investoren kooperiert. TPSF-Chef R. Mengi hatte den Energieminister anhaltend kritisiert, weil dieser die Tansanier von vornherein für unfähig erklärte, die großen für die Gasexploration erforderlichen Summen aufzubringen. Der IMF (Währungsfonds) berechnete, dass eine komplette Gasverflüssigungsanlage (gespeist aus Tiefseegas) Investitionen zwischen USD 20 und 40 Mrd. erfordert. Tansania müsste also für eine 15%-Beteiligung etwa USD 4,5 Mrd. aufbringen. Die beträchtlichen Gasvorkommen werden z. Zt. noch exploriert. Investitionsentscheidungen können 2016 fallen, die Produktion kann etwa 2020 beginnen. Dann könne mit Steuereinnahmen von USD 3 bis 6 Mrd. jährlich gerechnet werden.

Business Times 23.05.14; Guardian 21.01.; 30.04.; 09.,20.,31.05.14

Einheimische Investoren

Das Tansanische Investitionszentrum (TIC) teilte mit, dass 52% aller registrierten Investitionsprojekte von Tansaniern getätigt wurden, 25% von gemeinsamen Gesellschaften und 23% von Ausländern. Lokale Unternehmer engagierten sich hauptsächlich in Landwirtschaft, Transport- und Bauwesen, sowie Tourismus. Tansanier müssen USD 100.000 investieren, um vom TIC registriert zu werden, Ausländer dagegen mindestens USD 1,4 Mill. (nach anderer Quelle: USD 300.000). Bei einer Umfrage des Investitionszentrums klagten einheimische Geschäftsleute, sie würden durch die aktuelle Investitionsgesetzgebung benachteiligt. Sie müssten gegen die Konkurrenz ausländischer Billigprodukte besser geschützt werden. Inzwischen wurde die Registrierung von Firmen bei der zuständigen Geschäftsstelle (BRELA) entbürokratisiert. Sie kann jetzt in unkomplizierten Fällen online vorgenommen werden.

DN 19.03.; 03.07.14; Guardian 03.07.14

Beteiligungsmöglichkeiten

Präsident Kikwete lancierte den „Mkoba Private Equity Fund“, einen Aktienfonds, der kleine und mittlere Unternehmen mit Kapital versorgen will. Aktienkäufer können sich damit an Risiko und Gewinn solcher Firmen beteiligen.

Die australische ÖL/Gas-Gesellschaft Swala Energies Limited bietet an der Börse Dar-Es-Salaam Anteilscheine à Tshs 500 zum Kauf an, insgesamt 9,6 Mill. Anteile. So könnten sich Tansanier am Ölgeschäft beteiligen. Die Gesellschaft sucht in den Regionen Pangani (Küste) und Kilosa-Kilombero nach Öl und Gas.

Guardian 05.05.; 10.06.14;

Heimische Firmen bevorzugt

Vizepräsident Dr. Bilal versicherte, dass einheimische Vertragsunternehmen bei staatlichen Aufträgen (Gebäude, Tiefbau, Wasser- und Stromversorgung) bevorzugt würden. Er lobte die Registrierungsbehörde (CRB) für Vertragsunternehmen, die 7.176 Unternehmen geprüft und registriert und 3.000 wegen mangelhafter Leistungen deregistriert hatte.

DN 01.07.14

Interesse an der Diaspora

Parlamentarier kritisierten, dass es keine Daten gebe, wie viele Tansanier / innen im Ausland lebten und wie viel sie in ihr Heimatland überwiesen. Der Außenminister sagte, sein Ministerium sei dabei, eine einschlägige Datenbank anzulegen. Er befürwortete eine doppelte Staatsbürgerschaft, da dies die Bindung der Auslandstansanier an ihre Heimat stärken könne. Diese Gruppe könnte viel zur Entwicklung des Landes beitragen und in die heimische Wirtschaft investieren. Z.B. überwiesen Auslandsnigerianer im Jahr USD 22 Mrd. nach Hause, Kenianer USD 3 Mrd. Kenianer, die in Tansania leben, überwiesen 2012 USD 118 Mill. an ihre Familien, wogegen Tansanier aus Kenia nur USD 15 Mill. nach Hause transferierten.

Citizen 01.03.14; Guardian 28.05.14