Schwerpunkt: Tansania im afrikanischen Kontext: Ostafrikanische Gemeinschaft (East African Community) - 01/2016

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Die Ostafrikanische Gemeinschaft (EAC II) ist der zweite Anlauf, nachdem eine 1966 zwischen Kenia, Uganda und Tansania gegründete Gemeinschaft 1977 gescheitert war. Die heutige EAC wurde 2000 neu gegründet und nahm 2007 auch Burundi und Ruanda auf. Während Kenia, Uganda und Ruanda eher auf eine schnelle wirtschaftliche Integration drängten („coalition of the willing“), zeigten sich Burundi und Tansania eher zaudernd. Andererseits ratifizierte Tansania als erstes Partnerland die Protokolle zur gemeinsamen Währung. 2005 wurde eine Zollunion und die Einführung gemeinsamer Außenzölle beschlossen. Sie soll seit 2010 zu einem gemeinsamen Markt ausgebaut werden, mit freiem Verkehr von Arbeitskräften, Dienstleistungen, Kapital und Waren. Viele nationalen Gesetze müssen noch an die EAC-Vereinbarungen angepasst werden, was meist mit erheblicher Verzögerung geschieht.

Die EAC umfasst 1,82 Mill. km² (zum Vergleich: EU: 4,3 Mill. km²) mit 144 Mill. Einwohnern. Derzeit beträgt das Bruttoinlandsprodukt der EAC $ 110 Mrd. jährlich. Einer UN-Untersuchung zufolge wird die Bevölkerung vor allem in Tansania und Uganda rasant wachsen. 2050 werden für TZ 137, für Uganda 102 und für Kenia 96 Mill. Einwohner erwartet. Im Jahr 2100 soll Tansania mit 299 Mill. die größte Bevölkerung der EAC haben. Es hätte dann die drittgrößte Bevölkerung Afrikas und gehörte zu den 10 bevölkerungsreichsten Ländern der Welt. Diese laut UN sehr wahrscheinliche Entwicklung birgt immense Herausforderungen im Blick auf die Versorgung mit Wasser, Energie, Nahrung und Arbeitsplätzen.

In der tansanischen Bevölkerung ist die EAC kaum bekannt. Auch Studierende setzen sich kaum mit ihren Chancen und Problemen auseinander. Nur wenige kennen die Hymne der EAC. Entscheidend wird sein, wie gut es gelingt „die Lücke der Ungleichheit innerhalb und zwischen den Mitgliedsländern zu schließen“ (Altpräsident Kikwete).

Business Times 05.12.14; 10.04.15; DN 19.11.14; Guardian 27.05.14; 15.11.15; East African 30.07.; 10.10.15