Reaktionen auf religionsbedingte Spannungen - 04/2013 und Reaktionen von Kirchen auf ethische und moralische Probleme - 04/2010: Unterschied zwischen den Seiten

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==Friedensforum==
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Führende Geistliche verurteilten die Gewaltanwendung zwischen Christen und Muslimen. Sie versprachen, die beiden Gemeinschaften zusammenzubringen. Tansanias Oberster Scheich, Mufti Issa Bin Shaaban Simba, sagte, führende Repräsentanten beider Religionsgruppen hätten sich getroffen, um ein zehnköpfiges Friedensforum einzusetzen. Seine Aufgabe ist es, gegen die Gewalt anzugehen und die Kluft zwischen den beiden Gemeinschaften zu überbrücken. Diese interreligiöse Initiative werde sich mit Themen, mit denen beide Gruppen konfrontiert sind, beschäftigen; sie beabsichtige, die Regierungs-Initiativen gegen die Gewaltanwendung zu ergänzen. (Sabahi 1.3.13)
==Bischöfe zur Regierungsführung==
Bei einer von der Tanzania Ecumenical Dialogue Group organisierten zweitägigen Tagung forderten Geistliche, die Regierung solle ernsthaft gute Regierungsführung demonstrieren. Sie habe die Korruption nicht entschieden genug bekämpft. Malasusa, Leitender Bischof der Evang.-Luth. Kirche in Tansania (ELCT), sagte, einige Fälle von Amtsmissbrauch durch Personen des öffentlichen Dienstes seien dem Gericht vorgelegt worden, aber es dauere lange, bis die Gerechtigkeit ihren Lauf nimmt. Ein Bischof fragte, warum die Abgeordneten ihren Besitzstand nicht angeben, mächtige Geschäftsleute manchen Verantwortungsträgern helfen, ihren Besitz zu verstecken. Kilaina, Weihbischof in Bukoba, sagte, man werde weiterhin die Stimme erheben, vor allem jetzt vor der Wahl, damit das Volk die richtigen Kandidaten wählen könne. Ein anglikanischer Bischof beklagte, viele Regierungsleute seien durch Korruption an die Macht gekommen. (Guardian 17.3.10)


==Warnung==
==Zur Verwendung von Kondomen==
Präsident Kikwete sagte, niemand werde geduldet, der in Tansania Gewalt schürt mit der Begründung, es gehe um religiöse Unterschiede. (DN 2.3.13)
Der Zwist wegen der Verwendung von Kondomen, die die Kilimanjaro-Diözese der Anglikanischen Kirche in Arusha zu spalten drohte, ist beendet. 2004 hatte Bischof Simon Makundi behauptet, Gläubige könnten Kondome verwenden, um sich vor HIV/ AIDS zu schützen. Das hatte die meisten Mitglieder der Kirche verärgert. Seither durfte Makundi in St James, der Kirche im Zentrum von Arusha, keinen Gottesdienst halten. Einige mussten unter Polizeischutz stattfinden. Makundi klagte vor dem High Court gegen die aufständischen Kirchenmitglieder. <Siehe Tans.-Inf. 1/07 S. 10> Im Januar 2010 begruben beide Parteien das Kriegsbeil. Bei einem Sonntagsgottesdienst wurde offiziell erklärt, der Konflikt sei beigelegt. Lachen, Freudentränen, Umarmungen überall. Makundi verkündete am Altar, er habe die Klage zurückgezogen, allen vergeben, die am Streit beteiligt waren, er bereue seine damalige Predigt, weil sie die Spaltung verursachte. Er lud die Richter, die beide Seiten vertreten hatten, ein, zum Altar zu kommen, um ihnen für ihre Beteiligung an der Beilegung des Zwists zu danken. (Citizen 26.1.10; Arusha Times 6.2.10)


Der Regional Commissioner von Dar-es-Salaam sagte, die Geistlichen sollten es vermeiden, aufrührerische Gefühle zu erzeugen, die religionsbedingte Gewalt schüren. Ihm seien Namen einiger Geistlicher bekannt, die vermutlich Zwietracht unter Religionsgruppen säten. Man werde dafür sorgen, dass sie zur Rechenschaft gezogen werden. (DN 9.3.13)
==Zu gleichgeschlechtlichen Beziehungen==
Alex Malasusa, Leitender Bischof der ELCT erklärte, die ELCT dulde Homosexualität nicht. Bei der Begrüßung von Verantwortungsträgern der Röm.-Kath. Kirche sagte er: "Wir sind dankbar, dass wir uns einig sind beim Besiegen des Satans, indem wir böse Taten, die gegen den Willen Gottes verstoßen, verdammen. Wir sind nicht bereit, zu dulden, dass Böses, das aus dem Ausland kommt, in unsere Kirche eindringt."


==Flugblätter==
Martin Shao, Bischof der ELCT-Norddiözese erklärte, die ELCT sei nicht bereit, mit den Kirchen Schwedens und der USA zusammenzuarbeiten, die Homosexualität und gleichgeschlechtliche Ehen akzeptieren. Auch wenn Kirchen drohen würden, ihre Unterstützung einzustellen, bleibe die ELCT bei ihrer Ablehnung der Homosexualität, denn sie verstoße gegen die Heiligen Schriften, "Es ist besser, auf die Unterstützung zu verzichten, als Homosexualität zu akzeptieren." Die Christen sollten ganz ruhig bleiben, die ELCT werde keine homosexuellen Bischöfe und Pfarrer haben, betonte er. (Msema Kweli 1.11.09/4.1.10)
Während die Jagd auf Mörder des katholischen Priesters und die Personen, die einen muslimischen Geistlichen mit Säure bespritzt hatten, weitergeht, verteilten Leute, die sich als Christen ausgaben, mit Vergeltung drohende an Kardinal Pengo gerichtete Flugblätter, folgenden Inhalts: “Wir Christen von Sansibar und Leute vom Festland, die auf den Inseln leben, beschlossen, uns zu organisieren, Vergeltung zu üben...” Auf anderen Flugblättern steht: “Es gibt eine aus CUF-Mitlgiedern bestehende Gruppe, die Angriffe auf Christen und Leute vom Festland organisiert. Es ist höchste Zeit, zurückzuschlagen.


Doch ein Pfarrer der anglikanischen und einer der katholischen Kirche bestritten jegliche Verbindung zu den Flugblättern. Die Christen dächten nicht einmal an so etwas, betonten sie. “Wir sind nicht verantwortlich für die Flugblätter. Wir bitten die Sansibaris und alle Tansanier, diese Behauptungen zu ignorieren. Trotz des Mordes an Pater Mushi haben die Kirche und ihre Anhänger keine Rachepläne. Immer predigen wir Frieden”, sagte der anglikanische Pfarrer bei einer Pressekonferenz.
Der Generalsekretär des Bischofsrates der Pfingstkirchen in Tansania (PCT) verurteilte gleichgeschlechtliche Ehen scharf. Sie verunstalteten das Christentum. Bischof David Mwasota sagte, die Christen bedauerten diese Art von Ehe, denn sie sei ein Gräuel vor Gott. Die Regierung müsse gerichtlich gegen alle vorgehen, die Videos verkaufen, die Böses zeigen, das die Moral eines Tansaniers verletzt. (Msema Kweli 1.11.09)


Der Polizeikommissar gab zu, die Flugblätter gesehen zu haben. Sie seien auf der Liste der Personen und Dinge, gegen die ernsthaft ermittelt werde. (DN 2.3.13; Sabahi 3.3.13)
[[Category:Religion - Staat und Religion]]
 
[[Category:Religion - Theologie]]
Kardinal Pengo, Erzbischof Dar-es-Salaams, sagte, die Katholiken Tansanias sollten auf Gewalt und Rache verzichten. Er habe Flugblätter von Personen erhalten, die sich Mitglieder der Uamsho nennen. Auf diesen heiße es, “das ist nicht das Ende unseres Kampfes. Wir werden dafür sorgen, dass keiner der Kirchenrepräsentanten seine religiöse Mission auf den Inseln ausüben kann. Unsere geliebten Muslime sind hinter Gitter, obwohl sie Gutes tun. Eines Tages werden sie draußen sein, sich uns anschließen, durch die Kraft Allahs.”
[[Category:04/2010]]
 
Pengo betonte, die Sicherheitskräfte wüssten, was vor sich geht. Es sei außerordentlich gefährlich, zuzulassen, dass diese Aktionen der Gesetzesübertretung andauern. Pengo sagte, er werde die Trauermesse für den Pater leiten. Sie werde auch eine Gebetsmesse sein, in der für die Nation gebetet wird. (DN 20.2.13; Guardian 23.2.13)
 
==Friedensgebet==
Die katholische Bukoba-Diözese hielt eine Messe zu Ehren einiger Kirchenführer, die in letzter Zeit in Zusammenhang mit religiös bedingten Konflikten getötet oder verletzt worden waren. Bei den Gebeten ging es vor allem um Frieden im Land. (DN 20.2.13)
 
==Polizeiaktion==
Die Polizei zahlt 20m/- TSh Belohnung für Hinweise, die zur Festnahme derer führen, die den Pater töteten, und 5m/- TSh für diejenigen, die helfen, die zu finden, die einen Scheich mit Säure bespritzt hatten.
 
Die Sicherheitsvorkehrungen bei den Kirchen wurden verstärkt. “Wir sorgen dafür, dass Sansibar für alle sicher ist”, betonte der Polizeikommissar. (DN 24.2.13)
 
[[Category:Religion - Christen - Muslime]]
[[Category:04/2013]]

Aktuelle Version vom 6. Januar 2019, 20:22 Uhr

Bischöfe zur Regierungsführung

Bei einer von der Tanzania Ecumenical Dialogue Group organisierten zweitägigen Tagung forderten Geistliche, die Regierung solle ernsthaft gute Regierungsführung demonstrieren. Sie habe die Korruption nicht entschieden genug bekämpft. Malasusa, Leitender Bischof der Evang.-Luth. Kirche in Tansania (ELCT), sagte, einige Fälle von Amtsmissbrauch durch Personen des öffentlichen Dienstes seien dem Gericht vorgelegt worden, aber es dauere lange, bis die Gerechtigkeit ihren Lauf nimmt. Ein Bischof fragte, warum die Abgeordneten ihren Besitzstand nicht angeben, mächtige Geschäftsleute manchen Verantwortungsträgern helfen, ihren Besitz zu verstecken. Kilaina, Weihbischof in Bukoba, sagte, man werde weiterhin die Stimme erheben, vor allem jetzt vor der Wahl, damit das Volk die richtigen Kandidaten wählen könne. Ein anglikanischer Bischof beklagte, viele Regierungsleute seien durch Korruption an die Macht gekommen. (Guardian 17.3.10)

Zur Verwendung von Kondomen

Der Zwist wegen der Verwendung von Kondomen, die die Kilimanjaro-Diözese der Anglikanischen Kirche in Arusha zu spalten drohte, ist beendet. 2004 hatte Bischof Simon Makundi behauptet, Gläubige könnten Kondome verwenden, um sich vor HIV/ AIDS zu schützen. Das hatte die meisten Mitglieder der Kirche verärgert. Seither durfte Makundi in St James, der Kirche im Zentrum von Arusha, keinen Gottesdienst halten. Einige mussten unter Polizeischutz stattfinden. Makundi klagte vor dem High Court gegen die aufständischen Kirchenmitglieder. <Siehe Tans.-Inf. 1/07 S. 10> Im Januar 2010 begruben beide Parteien das Kriegsbeil. Bei einem Sonntagsgottesdienst wurde offiziell erklärt, der Konflikt sei beigelegt. Lachen, Freudentränen, Umarmungen überall. Makundi verkündete am Altar, er habe die Klage zurückgezogen, allen vergeben, die am Streit beteiligt waren, er bereue seine damalige Predigt, weil sie die Spaltung verursachte. Er lud die Richter, die beide Seiten vertreten hatten, ein, zum Altar zu kommen, um ihnen für ihre Beteiligung an der Beilegung des Zwists zu danken. (Citizen 26.1.10; Arusha Times 6.2.10)

Zu gleichgeschlechtlichen Beziehungen

Alex Malasusa, Leitender Bischof der ELCT erklärte, die ELCT dulde Homosexualität nicht. Bei der Begrüßung von Verantwortungsträgern der Röm.-Kath. Kirche sagte er: "Wir sind dankbar, dass wir uns einig sind beim Besiegen des Satans, indem wir böse Taten, die gegen den Willen Gottes verstoßen, verdammen. Wir sind nicht bereit, zu dulden, dass Böses, das aus dem Ausland kommt, in unsere Kirche eindringt."

Martin Shao, Bischof der ELCT-Norddiözese erklärte, die ELCT sei nicht bereit, mit den Kirchen Schwedens und der USA zusammenzuarbeiten, die Homosexualität und gleichgeschlechtliche Ehen akzeptieren. Auch wenn Kirchen drohen würden, ihre Unterstützung einzustellen, bleibe die ELCT bei ihrer Ablehnung der Homosexualität, denn sie verstoße gegen die Heiligen Schriften, "Es ist besser, auf die Unterstützung zu verzichten, als Homosexualität zu akzeptieren." Die Christen sollten ganz ruhig bleiben, die ELCT werde keine homosexuellen Bischöfe und Pfarrer haben, betonte er. (Msema Kweli 1.11.09/4.1.10)

Der Generalsekretär des Bischofsrates der Pfingstkirchen in Tansania (PCT) verurteilte gleichgeschlechtliche Ehen scharf. Sie verunstalteten das Christentum. Bischof David Mwasota sagte, die Christen bedauerten diese Art von Ehe, denn sie sei ein Gräuel vor Gott. Die Regierung müsse gerichtlich gegen alle vorgehen, die Videos verkaufen, die Böses zeigen, das die Moral eines Tansaniers verletzt. (Msema Kweli 1.11.09)