Protest gegen die Mohammed darstellende Karikatur - 03/2006

Aus Tansania Information
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Der Oberscheich von Tansania, Shabani Simba, forderte von der dänischen Regierung, der Zeitung, die die Karikatur des Propheten Mohammed abdruckte, die Lizenz zu entziehen und alle Muslime auf der Erde um Verzeihung zu bitten. Der Scheich sagte, es gebe Pressefreiheit, das sei wahr, und die Menschen könnten Kontakt haben, dürften die Grenzen aber nicht überschreiten. (Nyakati 5.2.06)

Gruppen entschiedener tansanischer Muslime <wenye msimamo mkali> äußerten, wenn eine Zeitung Roboter abbilde, die den Propheten Mohammed darstellen sollen, werde man scharf vorgehen, den Herausgeber auch umbringen. Man dulde keine Zeitung im Land, die teilnehme an dem, was man eine Kampagne der westlichen Länder nenne, die die Zerstörung des Islam auf Erden zum Ziel habe. Scheich Simba wandte sich aufs schärfste gegen die Vermutung, man strebe einen Beitritt zur Organisation Islamic Confernce (OIC) an. Der Tansanische Muslimrat (BAKWATA) brauche Kontakt zu anderen muslimischen Weltorganisationen. (Nyakati 5.2.06)


Die dänische und die norwegische Botschaft schlossen ihre Büros am 17. Febr. schon um 11 Uhr, weil sie eine von Muslimen veranstaltete Demonstration gegen die den Propheten Mohamed darstellenden Karikaturen fürchteten. Nur Wachposten und Empfangsdamen waren noch anzutreffen. Muslimische Re-präsentanten sollten an den beiden Botschaften im Namen aller tansanischen Muslime eine Botschaft übergeben. Am Tag vorher waren Tausende von Muslimen bei einer friedlichen Demonstration durch die Straßen Dar-es-Salaams gezogen. Die Slogans der mitgeführten Plakate lauteten: "Dänen und Norweger müssen Tansania sofort verlassen", "Du musst dich zum Islam bekehren", "Dänemark und England, benehmt euch, sonst..." Die Demonstranten betonten, Mohamed sei der einzige Prophet Gottes, niemand habe das Recht, sich über ihn lustig zu machen. Schwer bewaffnete Polizisten waren zugegen, um für Ordnung zu sorgen. Vor Tausenden von Muslimen sagte der Vorsitzende des Consultative Council for Imams (Tanzania), die Muslime hätten den beiden Botschaften ein Ultimatum von 21 Tagen gestellt. "Wir wollen dass sie zugeben, eine Beleidigung des Heiligen Propheten sei eine Todsünde. Außerdem sollen sie ihren Regierungen sagen, sie müssten Gesetze schaffen, die die Beleidigung von Religionen verbieten", sagte er. "Wenn das nicht innerhalb von 21 Tagen geschieht, werden die Muslime alle Produkte und Dienstleistungen der beiden Länder boykottieren und unsere Regierung bitten, die diplomatischen Beziehungen zu Dänemark und Norwegen abzubrechen". (Guardian 18.2.06)