Probleme vieler Kinder, Versuche, ihnen zu helfen - 09/2008 und Produktion und Vermarktung von Honig und Bienenwachs - 03/2013: Unterschied zwischen den Seiten

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==Vorzeitige Verehelichung==
==Situation, Förderung==
Mehrere Abgeordnete fordern eine Änderung der Gesetze, die den Frauen schaden, z. B. das Eherechte von 1971, das die Verehelichung von 14-jährigen Mädchen gestattet. Allgemein werden Maasai-Mädchen im Schulalter gezwungen, einen viel älteren Mann zu heiraten. Als Mindestalter solle man 18 Jahre festsetzen. (DN 6.8.08; Observer 10.8.08; Arusha Times 9.8.08)
Tansania ist der zwölftgrößte Honigproduzent der Erde, der zweitgrößte Afrikas. Es könnte sehr von der Bienenzucht profitieren, wenn mehr investiert würde.


==Missbrauch von Kindern==
In vielen Ländern sterben Bienenvölker. Tansania ist nicht gefährdet.
Eine Abgeordnete berichtete, manche Eltern und Erziehungsberechtigte behandelten ihre Kinder grausam. “Es kommt vor, dass die Hände eines Kindes verbrannt sind. Manche Leute schlagen Kinder, als ob sie mit einem Tier kämpften.” (DN 6.8.08)


Verantwortungsträger eines Dorfes der Lindi-Region baten die Regierung, in ihrem Gebiet eine Polzeistation einzurichten, damit der um sich greifende sexuelle Missbrauch und die Ausbeutung der Kinder eingedämmt würden. Viele flüchteten nach Dar-es-Salaam oder in andere Städte, wenn sie Kinder missbraucht oder anderes verbrochen hätten. Häufig weigerten sich Eltern und Erziehungsberechtigte Übeltäter bloßzustellen, vor allem dann, wenn Entschädigung, Geld, Zucker oder Reis, angeboten wurde. Schon 1998 habe man Gebäude errichtet, die Polizei habe diese aber noch nicht bezogen. (DN 11.8.08)==
Die Regierung berät die Imker; nahezu jeder Distrikt hat einen Beauftragten für Imkerei, der beraten kann.


==Kinder und Rauchen==
Das Ministerium für Naturschätze und Tourismus betreibt ein Institut für Bienenzucht, das Diplome und Zertifikate verleiht. (DN 9.12.12; Citizen 4.7.12)
Bei einem Workshop für Anti-Tabakaktivisten, wies ein Verantwortungsträger der WHO auf den Einfluss hin, den rauchende Eltern darauf haben, ob ihre Kinder diese tödliche Gewohnheit annehmen oder nicht. Viele Kinder von Raucher-Eltern würden selbst Raucher, denn die Eltern forderten sie auf, ihnen eine Zigarette anzuzünden. Dabei nähmen sie ein oder zwei tiefe Züge. (Observer 17.8.08)


==Kinder, die auf der Straße leben==
==Verarbeitungswerk, Produktionsmethoden, Abnehmer==
Abgeordnete äußerten Besorgnis über die wachsende Zahl von ‘Straßenkindern’. Schuld seien u. A. HIV/AIDS, Scheidungen und Armut sagte die Ministerin für Entwicklung der Gesellschaft, Frauen und Kinder. Die Regierung werde untersuchen, wie viele Kinder auf der Straße leben. (Citizen 6.8.08)
Pro Jahr werden durch die Produktion von Honig und Bienenwachs schätzungsweise 1,7 Mio. US$ erwirtschaftet. 2 Mio. der ländlichen Bevölkerung finden hier Arbeit.


==Menschenhandel==
Im Korogwe-Distrikt (Tanga-Region) wurde eine Fabrik für die Aufbereitung des Honigs errichtet. Bei der Einweihung überreichte Chiku Galawa, Regional Commissioner, 210 Imkern, die die Ausbildung durch die Imkerabteilung des Distrikts abgeschlossen hatten, ihr Zeugnis.
Der Exekutivdirektor der gemeinnützigen Organisation African Network for the Prevention und Protection against Child Abuse and Neglect (ANPPCAN) sagte, Schleuser brächten immer mehr Kinder in größere Städte und ins Ausland. Kleine Geschenke und Versprechungen verleiteten viele Eltern dazu, ihre Kinder gehen zu lassen, und Kinder verließen das Elternhaus, weil sie in der Stadt ein besseres Leben erwarteten. Das ANPPCAN lehrt Kindern ihre Rechte und Pflichten. Wer es benötigt, bekommt eine Schuluniform, Bücher und Kleidung. (Guardian 28.7.08)


==Kinderarbeit==
Der District Commissioner betonte, die Honig-Produktion verhelfe den rings um die Wald-Schutzgebiete lebenden Dorfbewohnern zu Arbeitsstellen, sodass sie keine Bäume mehr fällen, der Umwelt nicht mehr schaden. Die Imkerei sei eine der sozialwirtschaftlichen Aktivitäten, die umweltfreundlich sind.
Langsam aber sicher wird der supermoderne Tengeru Women Market in Arusha zu einem Zentrum für Kinderarbeit. 600 Minderjährige zwischen  fünf und 16 sind dort angestellt. Für 200/- bis 500/- TSh müssen sie schwere Lasten zum Bus, zum Auto oder zum Haus des Kunden tragen. Von unzufriedenen Kunden werden sie beschimpft und geschlagen. Den ganzen Tag bekommen sie nichts zu essen. Meistens komme er hundemüde spät nach Hause, berichtet ein 13-Jähriger. Armut, schlechte Fürsorge, kaum Chancen zwingen die Kinder zu dieser Sklavenarbeit. Die Kinder sind viel billiger als Erwachsene, die einen Handwagen haben; sie verlangen mindestens 1.500/- TSh. (Guardian 7.7.08; Arusha Times 19.7.08)


Eine Mitarbeiterin der Kiota Women’s Health and Development Organization (Kiwohede) sagte, während der letzten neun Jahre seien 36.000 Mädchen, die meisten zwischen neun und 17 Jahren, aus häuslicher sexueller Gewalt und Frauenhandel befreit worden. Meistens seien es die Arbeitgeber, die sie missbrauchen, in der Regel verheiratete Männer. Eine 13-Jährige berichtete, als sie 13 Jahre alt war, habe ihr jemand versprochen, ihre weitere Schulbildung zu unterstützen. Doch dann sei sie von ihrem Arbeitgeber zu schwerer Arbeit und sexuellen Torturen gezwungen worden; man habe sie wie eine Sklavin gehalten.  
Die Imker lernten, Bienenstöcke aus Lehm zu verwenden - wie in Sambia. Das bringt einen höheren Ertrag und ist umweltfreundlich.


Manche Mädchen rufen die Kiwohede an und sie reagiert sofort. Sie wird von der Gesellschaft und von der Polizei unterstützt. Die Kiwohede-Mitarbeiterin berichtet, 60 % der Mädchen würden von ihrer Familie oder nahen Bekannten oder Verwandten in die Stadt gebracht. Bei Kinderprostitution sei typisch, dass kaum jemand über ihre Verbreitung und Not sprechen wolle, weil sie ein Tabuthema sei. Ihre Ursache sei meistens die Armut der Eltern.  
Der Leiter einer Umweltschutzgruppe sagte, Regierung und Interessenvertreter müssten Dorfstraßen und Infrastruktur des Korogwe-Distrikt verbessern, um den Transport von Honig und Wachs zu ermöglichen.


Die meisten prostituierten Kinder finde man in Touristengebieten. Die Besitzer der Gästehäuser, Hotels, Bars, Bordelle und Einrichtungen der Vergnügungsindustrie verwendeten die Mädchen, um Kunden anzulocken.
99 % der Imkereiprodukte werden auf traditionelle Art gewonnen; 95 % aller Bienenstöcke sind traditionelle aus Baumstämmen, Baumrinde oder Schilf; auch Töpfe und Flaschenkürbisse werden verwendet.


Meistens seien es die Mädchen selbst, die unter Geschwistern, Freundinnen oder Kindern der Nachbarschaft für Nachschub sorgen.  
Tansanias mehr als 30 Mio. ha Wald sind ideal für die Entwicklung der Imkerei. Aber auch Sonnenblumen, Bohnen, Kaffee, Kokospalmen und Sisal liefern den Bienen Nahrung.


Ein Mädchen berichtete, ihre Arbeitgeberin sei eine Frau gewesen, aber deren Bruder, verheiratet, Vater von vier Kindern, habe sie ständig verfolgt. “Man gewöhnt sich endlich daran.” Doch schließlich sei sie davongelaufen, zur Kiwohede. Eine andere wurde, als sie elf war, von einer Nachbarin, nach Dar eingeladen, um dort die Schule zu besuchen. “Aber meine “Retterin” machte mich zum Dienstmädchen. Ihr Ehemann wollte mit mir schlafen. Dann hörte ich von einer Nichtregierungsorganisation, die unglücklichen Menschen wie mir hilft. Ich wandte mich an sie und wurde gerettet. Jetzt gehe ich in die 6. Klasse.” (Guardian 6.7.08)
1991 erreichte Tansania im Test der Organic Honey Großbritanniens 100 %.


==Kinder als Bettler==
Wichtige Abnehmer von Honig sind die USA, Deutschland, die Niederlande, die Vereinigten Emirate, Oman und Kenia. Bienenwachs imporiteren vor allem Japan, die USA und Länder der EU. (Guardian 8./10.11.12)
In einem Dorf der Morogoro-Region schicken 60 % der Eltern ihre Kinder zum Betteln auf die Straße. Sie verwenden sie als Einkommensquelle, um zu Geld für Nahrung u. a. zu kommen. (Guardian 3.7.08)


Aus Interviews mit Dar-es-Salaamer 9-15-jährigen Kindern:
==Förderung==
In Zusammenarbeit mit Tradecraft United Kingdom will Honey Care Tanzania (HCT) im Rufiji-Distrikt (Küsten-Region) ein großes Projekt starten, von dem mehr als 100 Imker profitieren können. HCT wird den in den USA und Europa weit verbreiteten Bestäubungsdienst einführen. Um den Ertrag zu steigern, stellen die Imker ihre Bienenstöcke in einen Obstgarten.


“Wenn Kinder von ihren Eltern zum Betteln geschickt werden, sollten sie nichts heim bringen, damit man sie nicht wieder hinausschickt.
HCT startete 2004; im Augenblick arbeitet die Organisation mit 1.800 Imkern zusammen - 10 % sind Frauen -  und betreibt in fünf Regionen zehn Sammelzentren. 2009 exportierte die Firma 140 t Honig und 60 t Wachs in die USA und die Türkei, nach Deutschland, Italien und Spanien. Der tansanische Honig ist biologisch und gehört zu den besten der Erde.


“Solche Kinder sollten der Polizei Meldung machen, damit sie sofort einschreitet.
Ein großer Teil des Wachses wird exportiert; manchmal verdirbt es, weil es an der Aufbereitungstechnik fehlt. In den 1960er Jahren und Anfang der 70er Jahre war Tansania führend im Export von Wachs. Es könnte das wieder werden. (Guardian 5.12.12)


“Solche Eltern sollten sofort vor Gericht gestellt werden.
==Zu Produktion von Honig und Bienenwachs==
Der Regional Commissioner (RC) der Katavi-Region sagte, man plane, in den Regionen am Tanganjikasee, Katavi, Kigoma und Rukwa, moderne Imkerei einzuführen, denn sie benötige sehr wenig Arbeitskapital. Trotzdem sei der Profit groß. Seit in Kibaha (Küstenregion) ein modernes Werk für Honig-Verarbeitung gegründet wurde, gebe es einen zuverlässigen Markt. Der RC ermutigte zur Verwendung moderner Bienenstöcke, die die Produktion großer Mengen Honig ermögliche - im Gegensatz zu den traditionellen ausgehöhlten Baumstämmen. “In unserer Region gibt es 8.234 Imker und 97.640 Bienenstöcke. In Europa, den USA und anderen Ländern ist Honig aus dem Ausland sehr gefragt, betonte er. Premierminister Pinda sagte, in Tansania könnten pro Jahr 138.000 t Honig und 10.000 t Bienenwachs produziert werden, doch es seien nur 9.380 t Honig im Wert von 25mrd/- TSh und 600 t Wachs im Wert von 2,1mrd/ TSh; das seien lediglich 7 % der Kapazität. (DN 19.12.12/7.1.13; Citizen 4.7.12)==


“Die meisten Kinder, die zu Bettlern werden, stammen aus armen Familien, sie leben auf der Straße und denken nicht daran, in die Schule zu gehen.
==Naturschutz und Honigproduktion==
Die Fight against AIDS, Poverty and Environmental Conservation Organisation (FAAPECO), eine NGO, forstet in einem Dorf der Küsten-Region in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung 50 ha Mangrovenwald auf. Gleichzeitig stellt sie Bienenstöcke auf. Diese sollen die Bevölkerung von der Produktion von Holzkohle weg, zur Bienenzucht locken. Zu den bereits vorhandenen 24 traditionellen Bienenstöcken sollen 50 moderne kommen. Nahezu alle Mangrovenbäume waren der Köhlerei und dem Hausbau zum Opfer gefallen. (Guardian 13.2.13)


“Es ist nicht schlimm, wenn arme Eltern ihre Kinder zum Betteln schicken, weil sie sonst nichts zu essen haben. Manche Kinder leben bei den Großeltern, weil die Eltern tot sind. Sie sind alt und können nicht mehr arbeiten. Betteln ist die einzige Lösung.
In den Dörfern rings um das Singita Grumeti Reserve (Mara-Region) wurden 350 Bienenstöcke verteilt. Für 1 l Honig werden dort 10.000/- TSh bezahlt; auch Hotelgäste kaufen den Honig gerne. Ein Zentrum bietet Sekundarschulabsolventen Umweltschutz-Wochenkurse an. Für den Unterricht hat es einen Bienenstock aus Holz und Glas.


“Manche bettelnde Kinder sind sehr schmutzig. Die Polizei sollte mit ihnen zu ihren Eltern gehen, um zu sehen, ob sie wirklich Not leiden.” (Guardian 08)
Dieses Projekt hilft, dass  Buschbrände vermieden werden, denn die Dorfbewohner wissen, dass dabei ihre Bienenstöcke gefährdet sind.


==Soziale Dienste==
Auch der Premierminister ist Imker. Er bemühte sich sehr, das Honiggeschäft zu fördern; aber es bleibt noch viel zu tun, sagte der Minister für Naturschätze und Tourismus. (DN 16.2.13
Aktivisten, die sich in Arusha und Moshi um Straßenkinder kümmern, sorgten dafür, dass heimatlose Kinder eine Krankenkarte bekommen, damit sie in einer Reihe von Krankenhäusern kostenlos behandelt werden. Eine Mitarbeiterin des Mkombozi Centre for Street Children berichtete, ihre Organisation werde die Rechnungen begleichen. Im letzten Jahr wurden 584 Arztbesuche und 936 Erste-Hilfe-Behandlungen benötigt, 35 Jugendliche bekamen psychische, 35 gynäkologische Hilfe. Im letzten Finanzjahr versorgte das Zentrum 20.244 Kinder und Jugendliche mit einer Mahlzeit und bot 20.204 einen Schlafplatz an. 588 Kinder wandten sich an das Zentrum. 36 konnten zu ihrer Familie zurückgebracht werden. 29 Jungen und 22 Mädchen begannen ein Kleinunternehmen, Reparaturarbeiten, Computertechnologie, Sozialarbeit oder Kochen. 14 Jungen und 5 Mädchen erhielten ein Darlehen für einen Kleinbetrieb, 39 Jugendliche eine Unterstützung für Hausmiete, damit sie nicht mehr auf der Straße oder im Zentrum leben müssen. (Arusha Times 5.7.08)


[[Category:Soziale Fragen - Kinder, Jugend]]
==Absatzprobleme und Ausbildung==
[[Category:09/2008]]
Die Regierung renovierte das Tabora Honey College, um für die 30 Honig produzierenden Distrikte genug Berater zu haben. 2011 machten 23 Absolventen ihr Examen, für den Kurs 2012/13 wurden 63 Studierende aufgenommen. (Citizen 4.7.12)
 
Imker im östlichen Teil der Usambara-Berge (Korogwe-Distrikt, Tanga-Region) klagen, sie vermissten Informationen über den Honigmarkt. “Im letzten Jahr hatten wir die Idee, Bienen zu halten. Nachdem uns Fachleute ausgebildet hatten, haben wir mehrmals Honig geerntet. Das Hauptproblem ist, wo verkaufen wir ihn”, sagte der Verantwortliche einer Imker-Gruppe. Sie wird von einer Umweltschutzstiftung unterstützt. Im Augenblick hat sie 30 Bienenstöcke, 100 sind geplant.
 
Ein Imker sagte, der lokale Honig-Markt sei sehr klein. “Wir planen, die Produktion zu steigern, aber das können wir nicht, ohne sicher zu sein, dass es einen Mark gibt”, betonte er. Die Gruppe will die Verpackung verbessern, damit ihr Honig international bestehen kann. “Vorher bitten wir die zuständigen Stellen um Ausbildung, damit unser Honig vom Bureau of Standards zertifiziert wird”, sagte, der Vorsitzende der Gruppe.
 
In diesem Distrikt gibt es mehr als 40 Imker-Gruppen.
 
“Im kommenden Jahr führen wir ein neues Ausbildungsprogramm für die Verarbeitung des Bienenwachses durch, denn die Nachfrage nach diesem ist groß”, berichtete ein Verantwortlicher der Umweltschutzstiftung. (Guardian 26.12.12)
 
[[Category:Landwirtschaft - Wald, Boden]]
[[Category:03/2013]]

Aktuelle Version vom 6. Januar 2019, 20:22 Uhr

Situation, Förderung

Tansania ist der zwölftgrößte Honigproduzent der Erde, der zweitgrößte Afrikas. Es könnte sehr von der Bienenzucht profitieren, wenn mehr investiert würde.

In vielen Ländern sterben Bienenvölker. Tansania ist nicht gefährdet.

Die Regierung berät die Imker; nahezu jeder Distrikt hat einen Beauftragten für Imkerei, der beraten kann.

Das Ministerium für Naturschätze und Tourismus betreibt ein Institut für Bienenzucht, das Diplome und Zertifikate verleiht. (DN 9.12.12; Citizen 4.7.12)

Verarbeitungswerk, Produktionsmethoden, Abnehmer

Pro Jahr werden durch die Produktion von Honig und Bienenwachs schätzungsweise 1,7 Mio. US$ erwirtschaftet. 2 Mio. der ländlichen Bevölkerung finden hier Arbeit.

Im Korogwe-Distrikt (Tanga-Region) wurde eine Fabrik für die Aufbereitung des Honigs errichtet. Bei der Einweihung überreichte Chiku Galawa, Regional Commissioner, 210 Imkern, die die Ausbildung durch die Imkerabteilung des Distrikts abgeschlossen hatten, ihr Zeugnis.

Der District Commissioner betonte, die Honig-Produktion verhelfe den rings um die Wald-Schutzgebiete lebenden Dorfbewohnern zu Arbeitsstellen, sodass sie keine Bäume mehr fällen, der Umwelt nicht mehr schaden. Die Imkerei sei eine der sozialwirtschaftlichen Aktivitäten, die umweltfreundlich sind.

Die Imker lernten, Bienenstöcke aus Lehm zu verwenden - wie in Sambia. Das bringt einen höheren Ertrag und ist umweltfreundlich.

Der Leiter einer Umweltschutzgruppe sagte, Regierung und Interessenvertreter müssten Dorfstraßen und Infrastruktur des Korogwe-Distrikt verbessern, um den Transport von Honig und Wachs zu ermöglichen.

99 % der Imkereiprodukte werden auf traditionelle Art gewonnen; 95 % aller Bienenstöcke sind traditionelle aus Baumstämmen, Baumrinde oder Schilf; auch Töpfe und Flaschenkürbisse werden verwendet.

Tansanias mehr als 30 Mio. ha Wald sind ideal für die Entwicklung der Imkerei. Aber auch Sonnenblumen, Bohnen, Kaffee, Kokospalmen und Sisal liefern den Bienen Nahrung.

1991 erreichte Tansania im Test der Organic Honey Großbritanniens 100 %.

Wichtige Abnehmer von Honig sind die USA, Deutschland, die Niederlande, die Vereinigten Emirate, Oman und Kenia. Bienenwachs imporiteren vor allem Japan, die USA und Länder der EU. (Guardian 8./10.11.12)

Förderung

In Zusammenarbeit mit Tradecraft United Kingdom will Honey Care Tanzania (HCT) im Rufiji-Distrikt (Küsten-Region) ein großes Projekt starten, von dem mehr als 100 Imker profitieren können. HCT wird den in den USA und Europa weit verbreiteten Bestäubungsdienst einführen. Um den Ertrag zu steigern, stellen die Imker ihre Bienenstöcke in einen Obstgarten.

HCT startete 2004; im Augenblick arbeitet die Organisation mit 1.800 Imkern zusammen - 10 % sind Frauen - und betreibt in fünf Regionen zehn Sammelzentren. 2009 exportierte die Firma 140 t Honig und 60 t Wachs in die USA und die Türkei, nach Deutschland, Italien und Spanien. Der tansanische Honig ist biologisch und gehört zu den besten der Erde.

Ein großer Teil des Wachses wird exportiert; manchmal verdirbt es, weil es an der Aufbereitungstechnik fehlt. In den 1960er Jahren und Anfang der 70er Jahre war Tansania führend im Export von Wachs. Es könnte das wieder werden. (Guardian 5.12.12)

Zu Produktion von Honig und Bienenwachs

Der Regional Commissioner (RC) der Katavi-Region sagte, man plane, in den Regionen am Tanganjikasee, Katavi, Kigoma und Rukwa, moderne Imkerei einzuführen, denn sie benötige sehr wenig Arbeitskapital. Trotzdem sei der Profit groß. Seit in Kibaha (Küstenregion) ein modernes Werk für Honig-Verarbeitung gegründet wurde, gebe es einen zuverlässigen Markt. Der RC ermutigte zur Verwendung moderner Bienenstöcke, die die Produktion großer Mengen Honig ermögliche - im Gegensatz zu den traditionellen ausgehöhlten Baumstämmen. “In unserer Region gibt es 8.234 Imker und 97.640 Bienenstöcke. In Europa, den USA und anderen Ländern ist Honig aus dem Ausland sehr gefragt, betonte er. Premierminister Pinda sagte, in Tansania könnten pro Jahr 138.000 t Honig und 10.000 t Bienenwachs produziert werden, doch es seien nur 9.380 t Honig im Wert von 25mrd/- TSh und 600 t Wachs im Wert von 2,1mrd/ TSh; das seien lediglich 7 % der Kapazität. (DN 19.12.12/7.1.13; Citizen 4.7.12)==

Naturschutz und Honigproduktion

Die Fight against AIDS, Poverty and Environmental Conservation Organisation (FAAPECO), eine NGO, forstet in einem Dorf der Küsten-Region in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung 50 ha Mangrovenwald auf. Gleichzeitig stellt sie Bienenstöcke auf. Diese sollen die Bevölkerung von der Produktion von Holzkohle weg, zur Bienenzucht locken. Zu den bereits vorhandenen 24 traditionellen Bienenstöcken sollen 50 moderne kommen. Nahezu alle Mangrovenbäume waren der Köhlerei und dem Hausbau zum Opfer gefallen. (Guardian 13.2.13)

In den Dörfern rings um das Singita Grumeti Reserve (Mara-Region) wurden 350 Bienenstöcke verteilt. Für 1 l Honig werden dort 10.000/- TSh bezahlt; auch Hotelgäste kaufen den Honig gerne. Ein Zentrum bietet Sekundarschulabsolventen Umweltschutz-Wochenkurse an. Für den Unterricht hat es einen Bienenstock aus Holz und Glas.

Dieses Projekt hilft, dass Buschbrände vermieden werden, denn die Dorfbewohner wissen, dass dabei ihre Bienenstöcke gefährdet sind.

Auch der Premierminister ist Imker. Er bemühte sich sehr, das Honiggeschäft zu fördern; aber es bleibt noch viel zu tun, sagte der Minister für Naturschätze und Tourismus. (DN 16.2.13

Absatzprobleme und Ausbildung

Die Regierung renovierte das Tabora Honey College, um für die 30 Honig produzierenden Distrikte genug Berater zu haben. 2011 machten 23 Absolventen ihr Examen, für den Kurs 2012/13 wurden 63 Studierende aufgenommen. (Citizen 4.7.12)

Imker im östlichen Teil der Usambara-Berge (Korogwe-Distrikt, Tanga-Region) klagen, sie vermissten Informationen über den Honigmarkt. “Im letzten Jahr hatten wir die Idee, Bienen zu halten. Nachdem uns Fachleute ausgebildet hatten, haben wir mehrmals Honig geerntet. Das Hauptproblem ist, wo verkaufen wir ihn”, sagte der Verantwortliche einer Imker-Gruppe. Sie wird von einer Umweltschutzstiftung unterstützt. Im Augenblick hat sie 30 Bienenstöcke, 100 sind geplant.

Ein Imker sagte, der lokale Honig-Markt sei sehr klein. “Wir planen, die Produktion zu steigern, aber das können wir nicht, ohne sicher zu sein, dass es einen Mark gibt”, betonte er. Die Gruppe will die Verpackung verbessern, damit ihr Honig international bestehen kann. “Vorher bitten wir die zuständigen Stellen um Ausbildung, damit unser Honig vom Bureau of Standards zertifiziert wird”, sagte, der Vorsitzende der Gruppe.

In diesem Distrikt gibt es mehr als 40 Imker-Gruppen.

“Im kommenden Jahr führen wir ein neues Ausbildungsprogramm für die Verarbeitung des Bienenwachses durch, denn die Nachfrage nach diesem ist groß”, berichtete ein Verantwortlicher der Umweltschutzstiftung. (Guardian 26.12.12)