Landwirtschaftliche Produkte und Rohstofflieferanten - 06/2006

Aus Tansania Information
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Baumwolle

Landwirtschaftsminister Mungai forderte die Landwirte auf, Genossenschaften zu bilden, die sie über die Weltmarktpreise informierten, damit die Händler ihre Unkenntnis nicht ausnützen könnten. Premierminister Lowassa ordnete an, Geschäftsleuten, die die Landwirte nicht rechzeitig bezahlten, sei die Lizenz zu entziehen. Bei einem Treffen mit den Baumwollproduzenten hatten diese viele Vorwürfe gegen die Käufer vorgebracht. Die meisten seien Betrüger, schuld am sinkenden Niveau des Exports von Baumwolle, sie bildeten Kartelle, senkten die Preise willkürlich und kauften die Baumwolle gegen Kredit. Früher wurde die Baumwolle vor allem über Genossenschaftsverbände verkauft. Nun sind diese z. T. hoch verschuldet. (DN 17.3./16.5.06)

Cashewnüsse

Die Regierung plant, eine Abgabe einzuführen, die Händler zwingt, nur geschälte Cashewnüsse zu exportieren, nicht länger minderwertige. Die Abgabe soll bewirken, dass die Aufbereitungsanlagen den Betrieb wieder aufnehmen. Nach der Privatisierung hatte man sie an tansanische Investoren verkauft. Nun werden sie saniert. Premierminister Lowassa sagte, die zuständigen Stellen sollten viele kleine Maschinen für die Aufbereitung von Cashewnüssen herstellen, damit man mehr Nüsse verarbeiten könne, ihr Wert gesteigert werde. (DN 19.5.06; Radio One Habari 29.3.06; Nipashe 30.3.06)

Hirse

Im Febr. wies Premierminister Lowassa die regionale Verwaltung der Dodoma-Region an, Fingerhirse-Saatgut zu besorgen und es noch vor Beginn der nächsten Regenzeit an die Landwirte zu verteilen. .Bei einer Kundgebung rief er die Landwirte auf, sofort, wenn der Regen einsetze, das Saatgut auszubringen. Obwohl die Märzregen vor allem in der Dodoma-Region normalerweise nicht Pflanzzeit seien, sollten sie es riskieren. (Guardian 18.2.06)

Kaffee

Die Kaffee-Produktion in der Kilimanjaro-Region hat sich im Vergleich zu den letzten drei Jahren sehr verbessert, denn einige Investoren aus dem Ausland kauften Kaffee-Farmen, die in Regierungsbesitz waren. Sie werden jetzt mit moderner Technik bewirtschaftet. "Problematisch sind Trockenheit und Krankheiten", sagte die Direktorin zweier Kaffeefarmen. "Unsere Studien zeigen, dass die Nachfrage nach Arabicakaffee groß ist, denn unser Produkt ist besser als das aus anderen Ländern, Brasilien z. B." Den Kleinbauern rings um die Farm biete man Kurse an, damit sie Bescheid wüssten über moderne Landwirtschaft und Bekämpfung der Krankheiten. 150 Einwohner aus den Dörfern rings um die beiden Farmen finden auf diesen Arbeit. (Guardian 7.3.06)

Das Kaffee-Forschungsinstitut in Moshi hat eine Kaffeesorte entwickelt, die gegen 'Coffee BerryDisease' und 'Leaf Rust' resistent ist. - Die Regierung will 6 Mio. Setzlinge verteilen, um die Produktion bis 2015 zu verdoppeln. "Wir müssen Produktionsmenge und Qualität steigern, besonders jetzt, wenn Kaffee auf dem internationalen Markt einen guten Preis hat", sagte Landwirtschaftminister Mungai. Trotz Dürre und fallender Preise während der letzten Jahre sei Kaffee der führende landwirtschaftliche Exportartikel geblieben. - Etwa 80 % des tansanischen Kaffees wird von Kleinbauern produziert. Die Erntemenge beträgt pro Jahr durchschnittlich 50.000 t, was 30-40 % der Devisen einbringt. Der Kaffee bietet 2 Mio. Tansaniern Arbeit. - Tansania und Kenia verbrauchen nur 2 % ihres Kaffees selbst. Premierminister Lowassa sagte, die Tansanier müssten ermuntert werden, mehr Kaffee zu trinken, statt Bier und andere Alkoholika; sie kosteten mehr als Kaffee. - Tansania hat auf dem globalen Kaffeemarkt einen Anteil von 0,8%. Für Arabicakaffee ist es der drittgrößte Produzent nach Kenia und Äthiopien. In Tansania werden 250.000 ha Land für den Kaffeeanbau verwendet. (DN 17.2./19.5.06; Guardian 18.3.06; The E.A. 28.2.06)

Maniok

Die Verwaltung des Dar-es-Salaamer Stadtteils Ilala verteilte an die Landwirte Maniok-Samen, um sicherzustellen, dass sie dem Hunger den Kampf ansagten. Die lange Trockenzeit hatte vieles, was angepflanzt worden war, vertrocknen lassen. Auch die Organisation Plan International versprach, Saatgut zur Verfügung zu stellen. (Alasiri 29.3.06)

Tansania ist in Afrika der viertgrößte Produzent von Maniok. Pro Jahr werden 5,5 Mio. t geerntet. Er wird in viele Länder exportiert, 600.000 t nach Belgien, 700.000 t nach Japan, 750.000 t in die Niederlande, 100.000 t in die USA, 2,5 Mio. t nach China. (Guardian 7.4.06)

Molkereiprodukte

Ein Mitarbeiter des Landwirtschaftsministeriums sagte, um ihren Markt zu verteidigen und um dem Eindringen ähnlicher Produkte aus dem Ausland entgegenzuwirken müssten die kleinen Milchbauern Qualitätsprodukte liefern. Viel habe die Regierung unternommen, um diesen Sektor konkurrenzfähig zu machen, für importierte Molkereiprodukte Zoll verlangt. In Zukunft werde es keine strengen Importbedingungen mehr geben. Wegen Unregelmäßigkeiten bei Unterhalt und Produktion seien die lokalen Molkereibetriebe denen Kenias, Simbabwes und Südafrikas unterlegen. Die lokalen Produzenten seien nun gezwungen, standardisierte und hochwerte Produkte zu liefern. (Guardian 29.3.06)

Ölpalmen

Eine malaysische Firma plant, für den Anbau von Ölpalmen während der kommenden fünf Jahre in der Kigoma-Region etwa 200 Mio. US$ zu investieren. Im kommenden Jahr wolle man auf 30.000 ha Land mit 4,5 Mio. Bäumen beginnen, später auf 100.000 ha 150 Mio. Palmen pflanzen. "Anfangs müssen wir das Saatgut aus Malaysia importieren und einen Pflanzgarten anlegen", sagte der Betriebsdirektor. Die Plantage werde ihr eigenes Forschungszentrum haben. Es werde lokale Sorten mit solchen aus Malaysia kreuzen, um dem Land angepasstes Saatgut zu produzieren. Auch für Straßen, Schulen, Wasserversorgung, Bewässerung und Krankenstationen für die Einheimischen werde man sorgen. (DN 14.5.06)

Sisal

Dank der Industrialisierung der Sisalproduktion könne Sisal Tansania Devisen in Höhe von 500 Mio. US$ einbringen, berichtete der Betriebsdirektor der in Tanga beheimateten Katani Ltd. Außerdem habe dieser Sektor die Kapaziät 500 MW ins Stromnetz einzuspeisen. Sisal sei eine dürrebeständige Pflanze, benötigt sehr wenig Produktionsmittel, bringe aber bemerkenswerte Erträge. Seit mehr als 100 Jahren werde er kommerziell angebaut, aber noch würden nur 2 % der Pflanze verwertet, 98 gingen verloren. Eine Menge Biogas könnte daraus gewonnen werden, sagte er. In der Herstellung von Papier und Automobilen, in Bauwesen und Bergbau, in pharmazeutischen und u. a. Industriebetrieben gebe es einen guten Markt für die Nebenprodukte. Bis zu den 60er Jahren war Tanganjika führender Sisal-Produzent. Der Sisal war nach der Regierung der wichtigste Arbeitgeber, mit 30 % Anteil am Export der bedeutendste Devisenbringer. Dann unterlag er den Kunststoffen. Die Verstaatlichung der meis-ten Plantagen und die Wirtschaftspolitik Tansania beschleunigten den Niedergang. 1997 wurden nur 9 % der Menge der Spitzenzeiten produziert. Doch nach der Privatisierung 1998 ging es wieder aufwärts. 2004 stieg die Produktion um 29 %. Sisal ist eines der Produkte, die auf dem Weltmarkt im Augenblick einen hohen Preis erzielen.(Guardian 13.3.06; Financial Times 15.3.06)

Tabak

In einer Erklärung der Tansanischen Tabak-Behörde (TTB) heißt es, in Zusammenarbeit mit ihr hätten in der Iringa-Region Tabak-Gesellschaften während der letzten acht Jahre mehr als 1 Mio. Baumsetzlinge gepflanzt. Damit habe man auf einen Aufruf von Umweltschützern reagiert. In den Leitlinien für Tabakanbau heißt es, wer Tabak pflanzt, müsse eine bei der TTB registrierte Baumpflanzung haben, denn für das Trocknen des Tabaks wird Brennholz benötigt. - Lowassa ordnete an, unverzüglich seien in der Tabakindustrie Mittelsmänner auszuschließen, die den Landwirten ihre Ernte abnähmen aber nicht rechtzeitig bezahlten. Viele Klagen seien bei ihm eingegangen. - Er gab den Tabakanbauern vier Jahre Zeit, um die Produktion auf 100 Mio. kg pro Jahr anzuheben. Malawi könne 200 Mio. kg produzieren. "Warum sollten wir stets bei allem eine schlechtere Position akzeptieren?", fragte er (DN 16.5.06; Guardian 16./18.5.06)

Zuckerrohr

Die Zuckerrohr anbauenden Landwirte verdienten in dieser Erntezeit 5,4mrd/- TSh durch den Verkauf von 259.950 t an die Mtibwa Sugar Company. Das sind 51,6 % der von ihr verarbeiteten Zuckerrohrs. In der kommenden Erntezeit wird die Erntemenge um 30-40 % zurückgehen, denn die Pflanzen sind wegen der Dürre vertrocknet, außerdem hat sich eine Krankheit ausgebreitet. Deshalb müssen die alten Pflanzen ausgerissen und durch neue ersetzt werden. Die Zuckerfabrik TPC Ltd. hat 30 Mio US$ investiert, denn sie will die Zuckerproduktion ankurbeln. Die Zahl der fest angestellten Mitarbeiter beträgt 2.200. Dazu kommen 1.000 Erntearbeiter. (DN 2./11.3.06; Guardian 11.3.06)