Landwirtschaft - 05/2012

Aus Tansania Information
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Ausländer wollen in Landwirtschaft investieren

Mindestens 21 Investoren bekannter Firmen der USA, die in Tansania nach Geschäftsmöglichkeiten suchten, erwarben Land für den Anbau von Lebensmitteln, berichtete die in den USA akkreditierte tansanische Botschafterin. Sie organisierte eine Informationsreise, damit die Gäste das Land kennenlernen und Geschäftsmöglichkeiten entdecken könnten. Dann bekämen sie Lust, zu investieren.

Diese Reise entspricht der Regierungspolitik der USA, laut derer es besser ist, wenn Firmen der USA in Tansania investieren, als dass sich Tansania auf finanzielle Unterstützung der Regierung der USA verlässt. Ein amerikanischer Unternehmer sagte, demnächst werde er Sojabohnen, Weizen und Gerste anbauen. Er habe in der Morogoro-Region vereinbart, 42.000 ha Land für landwirtschaftliche Exportprodukte zu erwerben. (DN 13.7.11)

Eine 35-köpfige Delegation führender Leute des Agrobusiness aus Indien sprachen mit der Tanzania Chamber of Commerce, Industry and Agriculture (TCCIA), dem Agriculture Council of Tanzania (ACT) und dem Tanzania Investment Centre (TIC) über eine Partnerschaft, die den sich abmühenden Landwirtschaftssektor revolutionieren soll. Der Direktor einer indischen Firma. die in der Produktion von Zuckerrohr, Palmöl, Reis, Baumwolle und im Bergbau tätig ist, sagte:. "Wir sind willens, in den tansanischen Landwirtschaftssektor bis zu 1 Billion US$ zu investieren." Es gebe in Tansania viele Möglichkeiten für seine Firma. "Hoffentlich finden wir in diesem Land Partner, mit denen wir zusammenarbeiten können", betonte er.

Der Präsident einer Firma für Saatgut sagte, sein Unternehmen benötige nicht mehr als 30.000 ha für die Produktion von Saatgut für den lokalen Markt. (DN 20.8.11)

Ökologische Landwirtschaft

Obwohl mehr als 40.000 tansanische Landwirte zertifiziert sind, erhalten sie für ihre Produkte weniger als den Marktpreis, weil Produktionsmenge und -vielfalt begrenzt sind. Vor allem für die ärmsten Landwirte ist die ökologische Landwirtschaft wichtig, weil sie begrenzte Ressourcen nutzt und wenig kostet. Die Bestrebungen, sie in Tansania zu fördern, nehmen zu. Führend ist die Tanzania Organic Agriculture Movement (TOAM). Ihre wichtigste Aufgabe ist, die Entwicklung des ökologischen Landbausektors zu koordinieren und zu fördern. TOAM ist eine der vielen Dachorganisationen rund um die Erde. Sie sind verbunden durch die International Federation of Organic Agriculture Movements (IFOAM). (Citizen 12.12.11)

Ökologische Probleme

Die Zwiebelanbauer einer Gemeinde des Kilosa-Distrikts (Morogoro-Region) baten die Regierung, ihnen zu helfen, eine Entschädigung für den Schaden auf ihren Feldern zu bekommen. Infolge des Lecks der von Tansania nach Sambia führenden Öl-Pipeline, wurden ihre Felder verseucht. Bisher sei nichts geschehen. Normalerweise ernteten sie 70-100 Sack Zwiebeln, nun seien es weniger als 20 Sack. Etwa 550 ha sind betroffen. (Guardian 2.1.12)

Workshop über Probleme der Landwirtschaft

In Dar-es-Salaam fand eine viertägige vom International Institute of Tropical Agriculture (IITA) organisierte Konferenz statt, das Thema: 'Nachhaltige Intensivierung der auf Getreideproduktion basierenden Landwirtschaftssysteme im östlichen und südlichen Afrika'. Unter den Teilnehmenden waren Vertreter von 18 Forschungsorganisationen, internationale und lokale Landwirtschaftsexperten, Politiker und Geber. Sie diskutierten über Möglichkeiten, die Kapazität Tansanias, Lebensmittel zu produzieren, zu steigern - angesichts Klimaveränderungen, schrumpfender landwirtschaftlicher Flächen und massiver Umweltprobleme. (DN 7.2.12; Citizen 7.2.12)

Gentechnolgie

Im Augenblick diskutiert das Landwirtschaftsministerium mit dem Amt des Vizepräsidenten über Gesetze zum Schutz von Landwirten und Verbrauchern und ob die Regelung bezüglich Haftbarkeit gestrichen werden soll. Es gibt im Augenblick Meinungsverschiedenheiten darüber, ob Vorsichtsprinzipien beibehalten oder abgeschafft werden und die Haftbarkeit der Saatgutfirmen verringert werden soll für den Fall von Schaden für die Menschen, Verlust für die Landwirte, oder Umweltprobleme.

Bei dem Workshop sagte der Minister für Landwirtschaft, Versorgungssicherheit, Bewässerung und Cooperative, setzt Tansania beim Kampf gegen Armut auf gesteigerte landwirtschaftliche Produktivität, würden keine bedeutsamen Erfolge erzielt, solange den Genetically Modified Organisms (GMO) die Türen nicht geöffnet werden. 77,5 % der Tansanier seien in der Landwirtschaft tätig. Deshalb sei es wichtig, für nichts die Türen zu verschließen. Die Regierung will dadurch mehr internationale Partner für bio-technologische Industrie anlocken. (DN 7.2.12; Citizen 7.2.12)

Ansehen der Landwirtschaft

Ein Repräsentant des Landwirtschaftsministeriums sagte, weil es an Ressourcen und Anreizen für eine Verbesserung der Landwirtschaft fehlt, werde sie von den meisten Jugendlichen gemieden, für etwas gehalten, das sich nicht lohnt. Deshalb wanderten sie in die Städte ab, blieben dort jedoch erfolglos.

Lange Zeit war das Land von Ackerbau mit der Hacke abhängig, was nicht attraktiv ist für die jungen Leute. Deshalb wolle man in Technik und Sachkenntnis investieren und Anreize schaffen, um bei Akademikern Interesse an Landwirtschaft zu wecken, sagte der Repräsentant des Landwirtschaftsministeriums. Tansania sollte die Landwirtschaft zu etwas machen, das Gewinn abwirft, und Jugendlichen Anreize anbieten. Sie müssten eine richtige Ausbildung bekommen und sicher sein, dass die Produkte einen Markt haben. (Citizen 19.8.11)

Bewässerung

Tansania und Indien unterzeichneten ein Abkommen für die Durchführung eines Tropfenbewäs-serungs-Projektes in 24 Gebieten; dabei wird Grundwasser verwendet. In einem Pilotprojekt geht es um die Bewässerung von Bananen, Trauben, Baumwolle und Tee. (DN 6.4.12)