Kürzlich berichtet - Ergänzungen - 04/2014

Aus Tansania Information
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Staatsschulden (Zu TI 03/14)

Investitionen in wichtigen Bereichen wie Bildung, Gesundheitswesen, Straßenbau und Wasserversorgung müssen aufgeschoben werden, weil Finanzmittel fehlen. Sowohl Steuereinnahmen als auch Auslandshilfen waren zu optimistisch veranschlagt worden (letztere blieben um 30% hinter den Erwartungen zurück). Daher sah sich die Regierung gezwungen, mehr Kredit aufzunehmen als vorgesehen.

Die Auslandsverschuldung betrug im Nov. 2013 USD 13 Mrd., 2,4 Mrd. mehr als im Vorjahr. Bis Januar 2015 werden die Schulden auf USD 17 Mrd. steigen. Nach dem Schuldenerlass Mitte der 90er Jahre ging Tansania bis 2006 maßvoll neue Auslandsschulden ein (Stand 2006: USD 4 Mrd.). Seitdem aber hat sich diese Verschuldung fast vervierfacht. Sie steht jetzt bei 42,7% des Bruttoinlandsprodukts. Die Inlandsschulden standen bei Tshs 6 Trill. (€ 2,7 Mrd), vom Vorjahr ein Anstieg um 40%. Hinzu kommen unbezahlte Rechnungen von mehreren Mrd. Euro. Die mit dem Internationalen Währungsfonds (IMF) vereinbarte Verschuldungsgrenze wurde um 1,2% des Bruttoinlandsprodukts überschritten.

Experten warnten vor drohender Überschuldung, in deren Folge immer mehr Mittel für den Schuldendienst aufgewendet werden müssten. Der IMF warnte vor radikalen Einschnitten bei Entwicklungsprojekten und mahnte zu realistischen Schätzungen. Zur Halbzeit des Finanzjahres sind geplante Ausgaben von € 385 Mill. nicht gedeckt. Eine Revision der Mehrwertsteuer und konsequenteres Eintreiben der Steuern soll Abhilfe schaffen. Der IMF will Tansania nach dem derzeitigen Beistandskredit ein weiteres „Konzept-Unterstützungs-Programm“ gewähren.

Die neue Finanzministerin wird im Juni den nationalen Haushaltsplan für 2014/15 vorstellen und dabei ein Volumen von Tshs 19,9 Trill. (€ 90 Mrd.) vorschlagen. 26% der Ausgaben sollen Entwicklungsprojekte finanzieren (2012/14: 30%). Kritiker merken an, dass derzeit die Inlandseinnahmen selbst die laufenden Ausgaben nur zu 80% decken, sämtliche Entwicklungsinvestitionen also durch Auslandshilfe und Kredite finanziert werden müssen. Zusätzliche Kosten entstehen durch die Kommunalwahlen 2014 und die nationalen Wahlen 2015, sowie die Verfassungsreform. Die Regierung strebt jetzt ein formelles Rating durch eine anerkannte Agentur an. Man hofft, dabei die Einstufung „B“ zu erhalten, die marktkonforme Kredite zu erträglichen Zinsen ermöglicht. Tansania will auf diesem Weg bis zu USD 1 Mrd. neue Kredite aufnehmen.

Business Times 31.01.; 07.,14.03.14; Guardian 27.02.14; Citizen 01.,10.03.14; DN 27.02.14

Gesundheit / Killerkrankheiten (TI 03/14)

In der Kilimanjaro-Region wird ein Probelauf der landesweit geplanten Impfung gegen Gebärmutterhals-Krebs durchgeführt. Alle 9 bis 13-jährigen Mädchen sollen geimpft werden. Laut WHO-Statistik gehört Tansania zu den fünf von dieser Erkrankung meistbetroffenen Ländern in Afrika (50,9 Fälle auf 100.000 Frauen). An HIV/AIDS-Erkrankte haben ein erhöhtes Risiko, auch ein Zervix-Karzinom zu entwickeln. Dieses tritt in Entwicklungsländern 10 mal häufiger auf als in Industriestaaten.

DN 10.03.14

Bildungspolitik / Lehrmittel (Zu TI 02/14)

Die „Radar-Geld“-Lehrbücher für Grundschulen sind zum großen Teil gedruckt und an die Schulen verteilt worden. In den Kernfächern soll mit der Aktion für je 2 Schüler ein Lehrbuch zur Verfügung stehen. Die einschlägige hompage nennt momentan folgende Zahlen:

  • Bestellte Lehrbücher: 19.415.386
  • Ausgelieferte Bücher: 13.394.805 (69%)
  • Grundschüler in TZ-Festland: 8.016.118
  • Grundschulen in TZ-Festland: 15.352

Die Website (http://www.pesptz.org, auch englisch lesbar) bietet u.a. eine Karte der Regionen Tansanias mit Informationen zu Zahl der Grundschulen und Schüler/innen. Dieses Jahr sollen 36.000 neue Lehrkräfte an Grund- und Sekundarschulen angestellt werden.

Guardian 30.01.; 11.03.14; DN 11.03.14;