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Die Ostafrikanische Legislativ-Versammlung forderte die Wiederbelebung afrikanischer Kulturen, sowie Meinungsfreiheit und kulturelle Demokratie. Die Vorstellung, afrikanische Kulturen seien rückständig und unzivilisiert, müsse überwunden werden. Zwar hätten Burundi, Ruanda, Kenya und Tansania 1976 die „Kultur-Charta für Afrika“ ratifiziert. Aber das Nachfolge-Instrument, die „Charta für eine afrikanische Kultur-Renaissance“, von den Regierungen der Afrikanischen Union 2006 beschlossen, war nie ratifiziert worden.
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==Staatsschulden (Zu TI 03/14)==


Der Präsident Sansibars, Ali M. Shein, weihte das „Institut Sidi Binti Saad“ ein. Es ist der Förderung der einheimischen Taarab-Musik gewidmet. Künstler sollten dem Beispiel der verstorbenen Sängerin folgen und Kreativität, Disziplin und Toleranz hoch halten, sagte der Präsident.  
Investitionen in wichtigen Bereichen wie Bildung, Gesundheitswesen, Straßenbau und Wasserversorgung müssen aufgeschoben werden, weil Finanzmittel fehlen. Sowohl Steuereinnahmen als auch Auslandshilfen waren zu optimistisch veranschlagt worden (letztere blieben um 30% hinter den Erwartungen zurück). Daher sah sich die Regierung gezwungen, mehr Kredit aufzunehmen als vorgesehen.  


Das Welterbe-Zentrum der UNESCO erwartet von der Sansibar-Regierung einen offiziellen Bericht über den Zustand der als Welterbe geführten Stone-town („Mji Mkongwe“). Es wurde berichtet, dass die Regierung zwei große, klassifizierte Gebäude über internationale Ausschreibung verkaufen will. Dies setzt jedoch die Zustimmung des Welterbe-Zentrums voraus.
Die Auslandsverschuldung betrug im Nov. 2013 USD 13 Mrd., 2,4 Mrd. mehr als im Vorjahr. Bis Januar 2015 werden die Schulden auf USD 17 Mrd. steigen. Nach dem Schuldenerlass Mitte der 90er Jahre ging Tansania bis 2006 maßvoll neue Auslandsschulden ein (Stand 2006: USD 4 Mrd.). Seitdem aber hat sich diese Verschuldung fast vervierfacht. Sie steht jetzt bei 42,7% des Bruttoinlandsprodukts. Die Inlandsschulden standen bei Tshs 6 Trill. (€ 2,7 Mrd), vom Vorjahr ein Anstieg um 40%. Hinzu kommen unbezahlte Rechnungen von mehreren Mrd. Euro. Die mit dem Internationalen Währungsfonds (IMF) vereinbarte Verschuldungsgrenze wurde um 1,2% des Bruttoinlandsprodukts überschritten.


Der Geschäftsführer des Via Via Kulturcafés in Arusha berichtete, dass die Stadt eine lebhafte Kultur-Szene beherberge, vor allem Musiker und Tänzer. Wöchentlich wird im Kulturcafé ein Film gezeigt. Es war auch eine Spielstätte des kürzlich durchgeführten Arusha African Film Festivals. Dabei wurde auch ein Dokumentarfilm über die Poetin Charlotte O'Neal gezeigt. Die auch als „Mama C“ bekannte Künstlerin fördert junge Dichter im Arusha Poetry Club, der inzwischen bereits 80 Poeten umfasst. Der Club bietet den jungen Künstlern ein Forum, Ihre Texte vorzustellen, „wie früher das abendliche Feuer“.
Experten warnten vor drohender Überschuldung, in deren Folge immer mehr Mittel für den Schuldendienst aufgewendet werden müssten. Der IMF warnte vor radikalen Einschnitten bei Entwicklungsprojekten und mahnte zu realistischen Schätzungen. Zur Halbzeit des Finanzjahres sind geplante Ausgaben von € 385 Mill. nicht gedeckt. Eine Revision der Mehrwertsteuer und konsequenteres Eintreiben der Steuern soll Abhilfe schaffen. Der IMF will Tansania nach dem derzeitigen Beistandskredit ein weiteres „Konzept-Unterstützungs-Programm“ gewähren.


Das „Kinderbuch-Projekt für Tansania“ (Children's Book Projekt for Tanzania – CBT; ''wwwcbt.or.tz'') hat einen Wettbewerb für junge Autoren ausgeschrieben. Die von dem Kanadier W. Burt ausgesetzten Geldpreise werden verliehen für englischsprachige Erzählungen für jugendliche Leser bis 15 Jahren. Das Projekt setzt sich für Lesefähigkeit und Lesekultur Jugendlicher ein. Es bietet auch Fortbildungskurse für Lehrpersonal an.
Die neue Finanzministerin wird im Juni den nationalen Haushaltsplan für 2014/15 vorstellen und dabei ein Volumen von Tshs 19,9 Trill. (€ 90 Mrd.) vorschlagen. 26% der Ausgaben sollen Entwicklungsprojekte finanzieren (2012/14: 30%). Kritiker merken an, dass derzeit die Inlandseinnahmen selbst die laufenden Ausgaben nur zu 80% decken, sämtliche Entwicklungsinvestitionen also durch Auslandshilfe und Kredite finanziert werden müssen. Zusätzliche Kosten entstehen durch die Kommunalwahlen 2014 und die nationalen Wahlen 2015, sowie die Verfassungsreform. Die Regierung strebt jetzt ein formelles Rating durch eine anerkannte Agentur an. Man hofft, dabei die Einstufung „B“ zu erhalten, die marktkonforme Kredite zu erträglichen Zinsen ermöglicht. Tansania will auf diesem Weg bis zu USD 1 Mrd. neue Kredite aufnehmen.


Die Europäische Delegation in Tansania zeigt alljährlich in Dar-Es-Salaam eine Auswahl europäischer Spielfilme. Diesmal wurden in den Räumen der Alliance Française Filme gezeigt, die von drei tansanischen Filmemachern ausgewählt worden waren. Die Vorführungen sollen einerseits dem Kulturaustausch dienen, andererseits auch tansanischen Filmschaffenden technische und künstlerische Anregungen vermitteln.
Business Times 31.01.; 07.,14.03.14; Guardian 27.02.14; Citizen 01.,10.03.14; DN 27.02.14


Die Ministerin für Information, Jugend, Kultur und Sport, Dr. F. Mukaranga, forderte den Nationalen Kiswahili-Rat (BAKITA) auf, die Sprache weiter zu entwickeln und zu fördern. In den Medien sollten mehr kiswahili-sprachige Programme angeboten werden. Kiswahili ist eine der offiziellen Sprachen der Afrikanischen Union und bietet daher Tansaniern besonders gute Berufschancen.
==Gesundheit / Killerkrankheiten (TI 03/14)==


In der Zeitung Daily News wurde beklagt, dass traditionelle Spiele weitgehend von elektronischen Unterhaltungsangeboten verdrängt würden. Sogar das früher beliebte Brettspiel „Bao“ wird fast nur noch von Älteren gespielt. Einer der Spieler meinte auf die Frage, warum keine jungen Mitspieler da seien „Sie hängen anderswo herum und trinken Bambusbier oder rauchen Bhang (Cannabis). Sie spielen lieber Fußball oder machen Videospiele.“ Es gibt zwar eine Gesellschaft für traditionelle Spiele (Chama cha Michezo ya Jadi Tanzania – Chamijata). Sie tritt jedoch nur bei kulturellen und touristischen Veranstaltungen in Erscheinung.  
In der Kilimanjaro-Region wird ein Probelauf der landesweit geplanten Impfung gegen Gebärmutterhals-Krebs durchgeführt. Alle 9 bis 13-jährigen Mädchen sollen geimpft werden. Laut WHO-Statistik gehört Tansania zu den fünf von dieser Erkrankung meistbetroffenen Ländern in Afrika (50,9 Fälle auf 100.000 Frauen). An HIV/AIDS-Erkrankte haben ein erhöhtes Risiko, auch ein Zervix-Karzinom zu entwickeln. Dieses tritt in Entwicklungsländern 10 mal häufiger auf als in Industriestaaten.


Die Ministerin für Jugend, Kultur und Sport erklärte im Parlament, dass die Regierung nicht beabsichtige, den Schönheitswettbewerb „Miss Tanzania“ zu verbieten. Die teilnehmenden Mädchen gewönnen Selbstvertrauen, Kenntnisse und Kontakte. Ein gutes Beispiel dafür sei Miss Tanzania 2001, die ein florierendes Unternehmen in Südafrika betreibt. Auch Kultur und touristische Attraktionen Tansanias würden mit den Schönheits-Shows bekannt gemacht. Die Schönheitskonkurrenz war in den 1960er Jahren in Tansania untersagt worden.
DN 10.03.14


Guardian 22.11.13; EA Business Week, 01.12.13; DN 21.,22.11.13, 06.,14.,15.,18.12.13; 09.01.14
==Bildungspolitik / Lehrmittel (Zu TI 02/14)==


[[Kategorie:02/2014]]
Die „Radar-Geld“-Lehrbücher für Grundschulen sind zum großen Teil gedruckt und an die Schulen verteilt worden. In den Kernfächern soll mit der Aktion für je 2 Schüler ein Lehrbuch zur Verfügung stehen. Die einschlägige hompage nennt momentan folgende Zahlen:
[[Kategorie:Kultur_-_Kunst]]
 
* Bestellte Lehrbücher: 19.415.386
* Ausgelieferte Bücher: 13.394.805 (69%)
* Grundschüler in TZ-Festland: 8.016.118
* Grundschulen in TZ-Festland: 15.352
 
Die Website (http://www.pesptz.org, auch englisch lesbar) bietet u.a. eine Karte der Regionen Tansanias mit Informationen zu Zahl der Grundschulen und Schüler/innen. Dieses Jahr sollen 36.000 neue Lehrkräfte an Grund- und Sekundarschulen angestellt werden.
 
Guardian 30.01.; 11.03.14; DN 11.03.14;
 
[[Kategorie:04/2014]]
[[Kategorie:Erziehungswesen_-_Schulen_allgemein]]
[[Kategorie:Finanzwesen_-_Finanzpolitik]]
[[Kategorie:Gesundheitswesen_-_Krankheiten]]

Aktuelle Version vom 6. Januar 2019, 20:22 Uhr

Staatsschulden (Zu TI 03/14)

Investitionen in wichtigen Bereichen wie Bildung, Gesundheitswesen, Straßenbau und Wasserversorgung müssen aufgeschoben werden, weil Finanzmittel fehlen. Sowohl Steuereinnahmen als auch Auslandshilfen waren zu optimistisch veranschlagt worden (letztere blieben um 30% hinter den Erwartungen zurück). Daher sah sich die Regierung gezwungen, mehr Kredit aufzunehmen als vorgesehen.

Die Auslandsverschuldung betrug im Nov. 2013 USD 13 Mrd., 2,4 Mrd. mehr als im Vorjahr. Bis Januar 2015 werden die Schulden auf USD 17 Mrd. steigen. Nach dem Schuldenerlass Mitte der 90er Jahre ging Tansania bis 2006 maßvoll neue Auslandsschulden ein (Stand 2006: USD 4 Mrd.). Seitdem aber hat sich diese Verschuldung fast vervierfacht. Sie steht jetzt bei 42,7% des Bruttoinlandsprodukts. Die Inlandsschulden standen bei Tshs 6 Trill. (€ 2,7 Mrd), vom Vorjahr ein Anstieg um 40%. Hinzu kommen unbezahlte Rechnungen von mehreren Mrd. Euro. Die mit dem Internationalen Währungsfonds (IMF) vereinbarte Verschuldungsgrenze wurde um 1,2% des Bruttoinlandsprodukts überschritten.

Experten warnten vor drohender Überschuldung, in deren Folge immer mehr Mittel für den Schuldendienst aufgewendet werden müssten. Der IMF warnte vor radikalen Einschnitten bei Entwicklungsprojekten und mahnte zu realistischen Schätzungen. Zur Halbzeit des Finanzjahres sind geplante Ausgaben von € 385 Mill. nicht gedeckt. Eine Revision der Mehrwertsteuer und konsequenteres Eintreiben der Steuern soll Abhilfe schaffen. Der IMF will Tansania nach dem derzeitigen Beistandskredit ein weiteres „Konzept-Unterstützungs-Programm“ gewähren.

Die neue Finanzministerin wird im Juni den nationalen Haushaltsplan für 2014/15 vorstellen und dabei ein Volumen von Tshs 19,9 Trill. (€ 90 Mrd.) vorschlagen. 26% der Ausgaben sollen Entwicklungsprojekte finanzieren (2012/14: 30%). Kritiker merken an, dass derzeit die Inlandseinnahmen selbst die laufenden Ausgaben nur zu 80% decken, sämtliche Entwicklungsinvestitionen also durch Auslandshilfe und Kredite finanziert werden müssen. Zusätzliche Kosten entstehen durch die Kommunalwahlen 2014 und die nationalen Wahlen 2015, sowie die Verfassungsreform. Die Regierung strebt jetzt ein formelles Rating durch eine anerkannte Agentur an. Man hofft, dabei die Einstufung „B“ zu erhalten, die marktkonforme Kredite zu erträglichen Zinsen ermöglicht. Tansania will auf diesem Weg bis zu USD 1 Mrd. neue Kredite aufnehmen.

Business Times 31.01.; 07.,14.03.14; Guardian 27.02.14; Citizen 01.,10.03.14; DN 27.02.14

Gesundheit / Killerkrankheiten (TI 03/14)

In der Kilimanjaro-Region wird ein Probelauf der landesweit geplanten Impfung gegen Gebärmutterhals-Krebs durchgeführt. Alle 9 bis 13-jährigen Mädchen sollen geimpft werden. Laut WHO-Statistik gehört Tansania zu den fünf von dieser Erkrankung meistbetroffenen Ländern in Afrika (50,9 Fälle auf 100.000 Frauen). An HIV/AIDS-Erkrankte haben ein erhöhtes Risiko, auch ein Zervix-Karzinom zu entwickeln. Dieses tritt in Entwicklungsländern 10 mal häufiger auf als in Industriestaaten.

DN 10.03.14

Bildungspolitik / Lehrmittel (Zu TI 02/14)

Die „Radar-Geld“-Lehrbücher für Grundschulen sind zum großen Teil gedruckt und an die Schulen verteilt worden. In den Kernfächern soll mit der Aktion für je 2 Schüler ein Lehrbuch zur Verfügung stehen. Die einschlägige hompage nennt momentan folgende Zahlen:

  • Bestellte Lehrbücher: 19.415.386
  • Ausgelieferte Bücher: 13.394.805 (69%)
  • Grundschüler in TZ-Festland: 8.016.118
  • Grundschulen in TZ-Festland: 15.352

Die Website (http://www.pesptz.org, auch englisch lesbar) bietet u.a. eine Karte der Regionen Tansanias mit Informationen zu Zahl der Grundschulen und Schüler/innen. Dieses Jahr sollen 36.000 neue Lehrkräfte an Grund- und Sekundarschulen angestellt werden.

Guardian 30.01.; 11.03.14; DN 11.03.14;