Kultur, Kunst: Veranstaltungen, Museum, Unterricht, Organisation der Künstler - 12/2012

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Literatur- und Jazz-Fest

Das Jahazi Literary & Jazz Festival 2012 in der Stone Town, einem Stadtteil Sansibars, verspricht, eine aufregende dreitätige Veranstaltung mit Autoren und Musikern, Lesungen, Lese-, Schreib- und Musizier-Workshops und Openair-Konzerten zu werden. Aus ganz Afrika und dem Rest der Erde werden Besucher kommen. In intimen VIP-Club- und Speiseräumen können sie ihre Lieblingsautoren und -musiker treffen; Eintrittspreis nur etwas über 30 US$.

Programm online: www.jahazifestival.com. (DN 30.8.12)

Kunst-Ausstellung

Bei der Vernissage sagte der Vorsitzende der Tanzania Cigarette Company, die Firma habe sich der Unterstützung der Kunst verschrieben. Diese Ausstellung mit Skulpturen aus Ton und Metall solle die Frauen stärken; sie sei eine Anerkennung ihrer wichtigen Rolle beim Formen und Entwickeln der Gesellschaft allgemein und der Kunst und Kultur insbesondere. Unterstützt man die einheimischen Talente, fördere man nicht nur die lokale Kunst und Kultur; man verschaffe den Künstlern und Künstlerinnen auch die Chance, ihre Talente für einen angemessenen Lebensunterhalt zu nutzen. Er hoffe, dass auch andere Firmen und Privatleute die tansanischen Künstler unterstützen.

Die Ausstellung ist das Ergebnis eines von der Vipaji Foundation organisierten Workshops. Die zehn Teilnehmerinnen wurden unter den Kunststudierenden der University of Dar-es-Salaam und anderen Frauen ausgewählt. (Guardian 6.9.12; Citizen 7.9.12)

Traditionelle Kunst und Kultur

Das erste Arusha International Festival for Arts and Culture, Jambo-Festival 2012 genannt, findet in Arusha an verschiedenen Orten statt. Hauptanliegen dieses neuntägigen Ereignisses ist, traditionelle afrikanische Kultur und Künste zu fördern. Es soll ein Kunst-Symposium, Kultur- und Mode-Schauen und die längste Kunstausstellung geben. Im Via-Via-Freilichttheater und in den Nyerere Gardens erfreuen Musik, Film und traditionelle Tanzkünstler. Zur Eröffnung gibt es einen Umzug mit Trachten aller tansanischen Volksgruppen.

"Während des Festivals wollen wir bei allen Darbietungen den Reichtum unserer Kultur zeigen und allen im Kunst- und Kulturgeschäft eine Plattform für Vernetzung und Handel bieten", sagte der Vorsitzende des Organisationskomitees. (DN 11.9.12; Arusha Times 15.9.12)

Str8 Muzik Festival

Alljährlich wird es für Studierende der Universitäten und Hochschulen organisiert. Beim Str8 Muzik Festival 2012 drängten sich Hunderte im Royal Vil-lage in Dodoma, feierten und sangen. Die Namen der besten DJs und MCs wurden bekanntgegeben. Spitzenkünstler traten auf. Mit Ausdauer und Flexibilität schwangen die Künstler ihre Hüften zur Freude der applaudierenden Besucher. (DN 30.10.12)

Mama Africa Circus

Das Unternehmen Tigo ist in Tansania Sponsor der Auftritte. Auf dem Programm des Tigo Mama Africa Circus stehen 18 Lieder, Tänze (traditionelle und zeitgenössische), Jonglieren, Seilakrobatik, Menschenpyramiden und vieles mehr. "Wir sind sehr stolz auf den anhaltenden Erfolg der tansanischen Jugendlichen, die seit Jahren im Zirkus auftreten", sagte eine Mitarbeiterin. Unter den Künstlern sei kein einziger von außerhalb. Dieser Zirkus beweise, dass das Land, was die darstellende Kunst betrifft, viele talentierte Leute hat; "und wir hoffen, dass er viel beiträgt zur Förderung unserer Kultur." Der Zirkus schaffe Arbeit für mehr als 150 jugendliche Akrobaten und Tänzer; in mehr als 1.200 Veranstaltungen rund um die Erde seien sie aufgetreten. Einer der Zirkusdirektoren sagte: "Wir sind sehr aufgeregt und hoffen, dass die Zuschauer nicht nur glücklich heimgehen, sondern dass ihr schönes Erlebnis viele andere anlockt."

Mama Africa Circus ist eine Akrobatenschule, eine Plattform für Afrikas beachtenswerteste Talente der Akrobatik, unter ihnen die weltbekannten Hakuna Matata Acrobats. Mehr als 150 Akrobaten und Tänzer aus Tansania und anderen Ländern Afrikas gingen aus ihr hervor.

Die Auftritte in Dar-es-Salaam werden von Tigo gesponsert. Bei der ersten Veranstaltung war der Balanceakt besonders beeindruckend: Einige junge Männer balancierten auf mehreren Stühlen und Hockern in erschrecklicher Höhe.

Einer der Direktoren sagte, die Künstler des Mama Africa Circus seien in vielen Ländern aufgetreten, man habe das Gefühl, es sei an der Zeit, dass sich auch Tansania über seine Künstler freut. (DN 27./29.9.12; Guardian 25.9.12)

Sänger und Schauspieler

Der tansanische Sänger Mr. Blue wird zusammen mit einer ehemaligen Miss Tanzania und Schauspielern, auch Spitzenkräften Nigerias, in dem Film 'Super Star' auftreten. Mr. Blue gehört zu den bedeutendsten Künstlern unter 25 Jahren. Schon als Teenager begann er aufzutreten. (Star 20.11.12)

Kidoti Brand

Die ehemalige Schönheitskönigin Jokate Mwegelo gründete 2011 den Mode-und Haarstil Kidoti Brand. Ihre erste Modeschau fand am 1.12.11 statt. Viele Teilnehmende waren begeistert.

Für die Frisuren wird auch synthetische Haarverlängerung verwendet.

Jokate sagte, ihre Kreationen seien für Männer und Frauen; sie stellten eine einmalige Verbindung afrikanischer traditioneller mit moderner Kleidung dar. Auf ihrem Etikett steht "Lass deine Schönheit hervortreten". (DN 11.10.12)

Nyumba ya Sanaa

Das 'Haus der Kunst' wurde 1972 von amerikanischen Maryknoll Sisters gegründet, um heimische Künstler zu unterstützen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Werke auszustellen und zu verkaufen. Mit seinen Musik- und Tanzveranstaltungen war es eine der wichtigen Touristenattraktionen Dar-es-Salaams. George Lilanga begann hier seine Karriere; Teile des Gebäudes und der Haupteingang wurden mit seinen Gemälden geschmückt. Ntila, ein Gründungsmitglied, Augusto Malaba und Patrick Francis sind weitere bekannte Künstler, die im Nyumba ya Sanaa arbeiteten.

Nyumba ya Sanaa musste umziehen. An seiner Stelle entsteht die Zentrale der National Microfinance Bank. Das Erdgeschoss kann von Nyumba ya Sanaa als Laden und Galerie benützt werden.

Als die Künstler erfuhren, dass ein Teil von Lilangas und Ntilas Werken von Kunstliebhabern gerettet wurden, waren sie sehr erleichtert. Besonders erfreulich sei, dass die Kunstwerke vom National Museum und vom House of Culture übernommen werden, sagte Ntila. Traurig mache ihn jedoch, dass die Familien der Künstler, die ihr ganzes Lebens wirklich hart gearbeitet haben, sobald sie tot sind, arm und vergessen zurückbleiben. Lilangas Ehefrau sei im letzten Jahr in erbärmlichen Verhältnissen gestorben. Man müsse mehr tun, damit die Tansanier merken, welche Kostbarkeiten die Künstler ihrem Land schenken. Nicht-Tansanier hätten dafür gesorgt, dass einige Gemälde ein Teil des heutigen National Museum werden. (DN 7.10.12)

Die Restaurierungsarbeiten an den zehn bemalten Platten des ehemaligen Nyumba ya Sanaa gehen gut voran. Sie sollen das neue Museums-Gebäude zieren. Als sie im Museumskomplex ankamen, waren die Mitarbeiter hocherfreut, dass wenigstens ein kleiner Teil der lokalen Ge-schichte vor der Zerstörung bewahrt werden konnte. Der Amtierende Direktor sagte, man freue sich sehr, dass man sie retten konnte, nachdem sie an ihrem ursprünglichen Ort heruntergerissen worden waren.

Diese Gemälde George Lilangas waren verkauft worden. "Weil wir wussten, dass er einer der berühmtesten heimischen Künstler war, dessen Werke in den USA und vielen anderen Ländern in Ausstellungen gezeigt wurden, hatten wir als National Museum of Tanzania das Gefühl, dass wir diesen bekannten, hervorragenden Künstler in Erinnerung halten müssen", erklärte der Direktor. Wegen Geldmangels konnten sie nicht mehr seiner Wandgemälde und anderer Werke kaufen. Sie freuten sich sehr, dass der Rotary Club und einige Botschafter-Gattinnen Werke, die sie am ehemaligen Ort gekauft hatten, übergeben. (DN 18.9.12)

Kultur der Hadzabe

Survival International organisierte eine Bildergalerie. Zu sehen sind Aufnahmen vom Leben eines der letzten Völker von Jägern und Sammlern. Man sieht Hadzabe bei der Jagd, beim Sammeln von Honig, wobei sie ein Vogel zu den Bienennestern in alten Baobabbäumen führt, wie sie Pfeile mit Perlhuhnfedern versehen und die Sehnen ihrer Bogen aus tierischen Sehnen herstellen. (Survival International 5.11.12)

Kunstunterricht gefordert

Tansanische Illustratoren, deren Bilder in Schulmaterial verwendet werden, rieten der Regierung, in den Primarschulen Kunsterziehung einzuführen, um die Kunst zu fördern. An Kunst interessierte Kinder müssten darauf verzichten, ihr Talent zu entwickeln. Kunsterziehung sei genau so wichtig, wie andere Fächer, denn Entwicklung beginne mit dem Entwerfen, sagte ein Künstler. Ein anderer berichtete, weil es an Motivation fehle, gebe es immer weniger Illustratoren. In den 90er Jahren hätten talentierte junge Leute dank Children Books Project häufig Unterricht bekommen.

Im Goethe-Institut in Dar-es-Salaam konnte man zwei Wochen lang eine Sammlung der Werke sehen, die die Illustratoren während der letzten zehn Jahre geschaffen hatten. Eine Schülerin äußerte sich begeistert über die Ausstellung und bat die Regierung, in allen Schulen Kunstunterricht einzuführen. (DN 13.9.12)

Organisation der Künstler

Die tansanischen Künstler wurden aufgefordert, der kürzlich gegründeten Organisation Arterial Network Tanzanian Chapter beizutreten und sich bei der Wahl der Repräsentanten zu beteiligen. Die Leiterin des Sekretariats des Arterial Network East Africa sagte, auch Schauspieler, Dichter, Organisatoren von Theateraufführungen und Festivals, Photographen und alle anderen sollten mitmachen, um Veränderungen des Sektors afrikanische Kreativität zu bewirken.

Arterial Network ist eine panafrikanische Organisation, die Künstler und Kulturschaffende stärkt. Sie verschafft ihnen Möglichkeiten, an Veranstaltungen in ganz Afrika teilzunehmen. Sie hat in acht Ländern einen Zweig. (DN 11.9.12)