Kirchliche Nachrichten - 10/2009

Aus Tansania Information
Version vom 6. Januar 2019, 20:22 Uhr von imported>Sysop (1 Version importiert)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Entwicklungsprojekte

Mittels eines Integrated Community Mobilization Programme (ICMP) will die Mennonite Church of Tanzania (KMT) in drei ländlichen Distrikten der Mara- und der Mwanza-Region Armut und Infektion mit dem HIV bekämpfen. Das auf drei Jahre angelegte Projekt wird von der deutschen Regierung in Kooperation mit dem Evang. Entwicklungsdienst (EED) finanziert. "Es reicht nicht, wenn sich die Kirchen um Spiritualität kümmern. Wir helfen unseren Gläubigen auch, durch die Nutzung zur Verfügung stehender Ressourcen, Einkommensquellen zu erschließen", sagte Bischof Nyagwengwa, Vorsitzender des KMT-Rates. (DN 26.1.09)

Ein Wasserprojekt, das ca 19.000 Bewohner von vier Dörfern des Kilolo-Distrikts (Iringa-Region) versorgt, kostete die Ruaha-Diözese der Anglican Church mehr als 600m/- TSh. Bisher mussten die Leute beim Wasserholen weite Wege zurücklegen. Bischof Mtetemela sagte, dieses Projekt unterstütze die Gläubigen und andere Menschen geistlich und moralisch. (Citizen 8.7.09)

Das Sustainable Development Program der Ruaha-Diözese der Anglican Church kommt ca. 20.000 Menschen in acht Dörfern der Iringa-Region zugute. Es startete 2008, soll 2011 abgeschlossen sein und kostet insgesamt 1,7mrd/- TSh. Finanziert wird es von unterschiedlichen Spendern. Es geht um die Verbesserung der Landwirtschaft, um Wasserversor-gung, Umweltschutz, Informationen zu Gesundheitsversorgung, HIV/AIDS und Malaria; man will imprägnierte Moskitonetze anbieten. (Citizen 13.7.09)

Anmerkungen zu HIV/AIDS

Bei der Eröffnung einer Arbeitstagung für mit HIV/AIDS lebende Geistliche sagte die Vorsitzende der Tanzania Parliamentary Aids Coalition, um die Stigmatisierung der HIV/AIDS-Opfer zu mindern, sollten sich die Verantwortungsträger der Religionsgruppen einer freundlichen Sprache befleißigen, wenn sie mit ihren Gläubigen über HIV/AIDS sprechen. Worte wie "AIDS ist eine Strafe Gottes, die Opfer verdienen sie", fördere die Stigmatisierung. "HIV/AIDS sollte als normale Krankheit verstanden werden, die nicht auf Alter, Geschlecht oder Religion achtet", betonte sie. Geistliche sollten nicht länger anklagend auf HIV-infizierte Gläubige deuten. Sie lobte die Geistlichen, die ihren Zustand offenbarten, wenn der Test bei ihnen positiv war, und forderte sie auf, die Gläubigen zum Test zu ermutigen. (Guardian 18.7.09)

Wirtschaft

Für kleine und mittlere Unternehmen und einfache Kunden gründete die Römisch-Katholische Kirche in Dar-es-Salaam die Mkombozi Commercial Bank (Mkombozi swahili Erlöser). Weihbischof Kilaini sagte, die Diözese, Gemeinden, andere religiöse Organisationen und Menschen mit unterschiedlicher religiöser Prägung hätten Aktien der neuen Bank gekauft. (East African Business Week 31.8.09)

Zur Korruption

Dr Martin Shao, Bischof der Nord-Diözese der Evang. Luth Kirche in Tansania (ELCT-ND), forderte die Tansanier auf, mutig gegen Korruption zu kämpfen, die Namen der Personen zu nennen, die verdächtigt werden, Schmiergeld zu fordern und zu empfangen. "Jeder hat das Recht, gegen Korruption zu kämpfen, aber nicht jeder wagt es, verdächtige Leute anzugreifen. Lasst uns die wenigen unterstützen, denen Gott die Macht gab, gegen Korruption zu kämpfen", sagte er. (Guardian 2.6.09)

Bei Bischof Mayalas Beerdigung sagte Kardinal Polycarp Pengo, Oberhaupt der Röm.- Kath. Kirche in Tanzania: "Bisweilen frage ich mich bei all dem öffentlichen Protest gegen Veruntreuung, Bestechung etc., was haben wir tatsächlich getan oder beigetragen, um diese Übel zu beenden?" Die Augen auf nahe bei der Kanzel sitzende Politiker und Kollegen gerichtet, fuhr er fort: "Ist es euch allen wirklich ernst, wenn ihr der Korruption in großem Stil verdächtigen Personen die Meinung sagt?" (Guardian 27.8.09; ThisDay 27.8.09)

Zakaria Kakobe, Bischof der Gospel Bible Fellowship, sagte, einige Verantwortungsträger von Religionsgruppen seien an Korruptionsfällen, beteiligt. Sie sollten nicht anklagend auf die Regierung weisen, sondern nach der Wurzel der Korruption suchen. (Guardian 3.9.09)

ELCT-Tumaini-Universität

Das Hauptgelände dieser landesweit etablierten Universität wird nun das Makumira University College (MUCo) sein. (Arusha Times 15.8.09)

Njombe University College (NjoUCo)in Magoda, nahe bei Njombe gelegen, sicherte man bereits 500 ha. Der NjoUCo angegliederte Bildungsstätten werde es in Ilembula (Medizin und Pflege), Mafinga (Ingenieurswesen und Technik) und in Kidugala (Pädagogik) geben.

Im März 09 besuchten Verantwortungsträger der ELCT-Süddiözese Gemeinden der Diözese, um sie dazu zu bewegen, die NjoUCo stärker zu unterstützen und mehr zu spenden.

Anfang August informierte Pfr. Dr. Lechion Peter Kimilike, NjoUCo-Projekt-Koordinator, die Association of Residents of Arusha, who hail from Njombe (UNJOA) und andere Interessierte bei einer Versammlung im Arusha International Conference Centre über die jüngsten Entwicklungen der NjoUCo und beantwortete Fragen.

Im Sept. 09 soll das Kidugala College for Education in den Gebäuden des Kidugala Lutheran Seminary 150 Studierende aufnehmen. (Arusha Times 21.3./25.7./15.8.09)

Tumaini University Dar-es-Salaam College (TuDarCo): Prof Geoffrey Mmari, TuDarCo-Rektor, sagte, für Studierende des zweiten Jahres erhöhten sich die Gebühren um 47 %, für die des dritten Jahres um 38 %, denn der Betrieb der Hochschule habe sich sehr verteuert. "Die Studierenden sind nicht gezwungen, an unserer Hochschule zu studieren, so lange es viele andere gibt, die die selben Qualifikationen verleihen. Wir raten Berufstätigen, sich für Abendkurse anzumelden."

Wer sich neu einschreibt, zahlt 40.000/- TSh Eintragungs-, 30.000/- TSh Zulassungs- und 20.000/- TSh Vorsorge-Gebühr, sowie 15.000/- TSh für die Personalkarte. (Guardian 31.8.09)

Krise einer ELCT-Diözese

Mehrere Mitarbeiter verließen die Nordwest-Diözese der Evang. Luth Kirche in Tansania (ELCT-NWD) und suchten Arbeit beim Staat. Sie klagen über schlechte Bezahlung.

Ursache des Geldmangels sind vermutlich Ermüdungserscheinungen bei Geldgebern.

Es heißt, die Church of Sweden, die Dan Mission Dänemarks, der Evang. Entwicklungsdienst (EED) und die Lutheran Church of America, bisherige Unterstützer, waren nicht zufrieden mit dem Umgang mit Spendenmitteln. Es heißt, sie hätten eine Liste von Bedingungen für weitere Vergabe von Mitteln präsentiert. Z. B. wird von der ELCT-NWD gefordert, strenge interne Mechanismen für die Kontrolle von Gebermitteln einzuführen. Ein von den Gebern selbst ernanntes Team soll die Reaktion auf diese Forderung alle sechs Monate überprüfen.

Die Leitung der Diözese entließ einige Mitarbeiter, die vermutlich Mio. von TSh veruntreuten. Man forderte diese Personen auf, die fehlenden Mittel zurückzuzahlen. Zwei von ihnen stimmten zu. Die anderen werden belangt. Eine der Abteilungen, die am meisten Mitarbeiter einbüßte, ist die Gesundheitsversorgung. (Citizen 28.5.09)

Tod eines katholischen Bischofs

Anton Mayalla, Erzbischof von Mwanza, starb im Alter von 69 Jahren infolge eines Herzinfarkts. Vorher war er Bischof von Musoma, '83-'88 Präsident des Tanzania Episcopal Council (TEC). Er gründete das Weil Bugando Medical Centre und die Saint Augustine University of Tanzania. An der Beerdigung nahmen Politiker und die Bischöfe aller 32 katholischen Diözesen teil. Sie wurde im Fernsehen übertragen. Dabei zollte Präsident Kikwete Mayalla hohe Anerkennung. Er lobte ihn als wahren Bürger des Landes, dessen Führungsqualitäten über den Altar hinausreichten. Mit allen Menschen habe er, ungeachtet ihres religiösen Hintergrundes, eine gute Beziehung aufgebaut. (DN 20./27.8.09; Guardian 21./27.8.09; Citizen 20./27.8.09; ThisDay 27.8.09)

Entlassung

Der Vatikan entfernte Bischof Jakob Koda aus der Same Catholic Diocese (Kilimanjaro-Region), denn er habe gegen die Morallehren der Kirche verstoßen. Koda wurde geraten, außerhalb Tansanias auszuruhen, nachzudenken und Studien zu betreiben. Koda war 1999 zum Nachfolger von Josaphat Louis Lebulu, seither Erzbischof von Arusha, geweiht worden.

In der Diözese droht eine Krise, denn eine Gruppe unterstützt Koda weiterhin, während eine größere die Entscheidung des Vatikans begrüßt.

Vergeblich warteten die Gemeindeglieder auf eine Erklärung zu Kodas Entlassung vonseiten des Vatikans. Gerüchten zufolge hielt sich Koda zu den Freimaurern. Koda bestreitet das. (DN 6./8./11.6.09)