Bevölkerungswachstum - 08/2012

Aus Tansania Information
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In Sansibar

Das rasche Bevölkerungswachstum behindert die Entwicklung Sansibars. Es fehlt an Wissen über Geburtenregelung. Regierungsleute drängen auf eine Förderung der Familienplanung. Information der Bevölkerung führe dazu, dass die Menschen nur so viele Kinder in die Welt setzen, wie sie aufziehen können, statt dass sie dem Staat eine Last aufbürden.

Die Wachstumrate beträgt 3,1% pro Jahr. Dazu kommen viele Zuzüge aus Tansania-Festland. (DN 22.12.11)

Einfluss auf Entwicklung

Die Einwohnerzahl Tansanias beträgt im Augenblick schätzungsweise 45 Mio. Deshalb wird gefordert, dass mehr für die Verringerung der Kinderzahl geschieht. Bei einem von der Foundation for World Population (DSW) organisierten Treffen äußerten Beteiligte, die Entwicklungspläne Tansanias seien bedeutungslos, denn die Bevölkerungszahl steige weiterhin,

Ein Fachmann der University of Dar-es-Salaam berichtete, 1991/92 hätten die Frauen durchschnittlich 6,3 Kinder geboren, 2010 nur noch 5,3. Doch auch das sei sehr hoch.

47 % der Tansanier sind Kinder unter 15 Jahren. (Guardian 12.7.12; Citizen 12.3.12)

Premierminsiter Pinda sagte, eine der vier kritischen Themen, über die Wirtschaftsplaner nachdenken müssen, sei Familienplanung, Möglichkeiten, das Bevölkerungswachstum zu bremsen. Es sei kaum zu erklären, warum die Wirtschaft Berichten zufolge wächst, während die Zahl der Armen - gleichfalls Berichten zufolge - zunimmt. "Das Problem ist, dass wir nicht in der Lage waren, das Bevölkerungswachstum in den Griff zu bekommen. Das Wirtschaftswachstum reicht nicht, um alle zu befriedigen", betonte er. (Citizen 25.4.12)

Kinderzahl - Beobachtungen

Während die Frauen in den tansanischen Städten über die Last des Kinderkriegens klagen, gebären ihre Schwestern auf dem Land je 12 Kinder. Auffälligerweise ist das genau dort, wo es an ausgebildeten medizinischen Kräften fehlt, wo man sich auf traditionelle Hebammen und Kräutermedikamente verlassen muss. Die Gesundheit der Frauen, die zu dicht hintereinander schwanger sind, ist schwach, die Kosten für medizinische Versorgung sind hoch. Kinder, die rasch aufeinander folgen, sind anfällig, die Todesrate ist höher, als die der Kinder, deren Geburt etwa zwei Jahre auseinander liegt. (DN 22.12.11)

Ursachen der Bevölkerungsexplosion

Bei einem Seminar zum Thema 'Fortpflanzung und Gesundheit' sagte ein Professor der University of Dar-es-Salaam (UDSM), die steigende Fruchtbarkeitsrate halte er für ein 'Entwicklungshemmnis' auf allen Ebenen, von den Familien bis zur Nation. Im Augenblick betrage das Bevölkerungswachstum auf dem Land 6,7 %, in der Stadt 3,7%. Familienplanung zur Beschränkung des Bevölkerungswachstums werde wegen chauvinistischer kultureller Tendenzen der Männer, die in modernen Gesellschaften noch sehr lebendig sei, nicht eingeführt. Ursachen der Bevölkerungsexplosion seien Mangel an Bildung, Anwendung von Gewalt und eine fehlgeleitete Sichtweise. (Guardian 6.7.12)

Familienplanung

Präsident Kikwete sprach beim International Family Planning Summit in London. Er sagte, Tansania benötige 140mrd/- TSh, um in den kommenden drei Jahren 3,2 Mio. Frauen mit Empfängnisverhütungsmitteln zu versorgen. Er berichtete, die Chama cha Uzazi na Malezi Bora (UMATI) habe erreicht, dass die Verwendung dieser Mittel von 1989 bis jetzt von 5% auf 27,4 % stieg. "Das ist viel zu wenig, aber wir sind entschlossen, in den nächsten Jahren mehr zu erreichen", betonte er. Benötigt würden 'Bildung und Sensibilisierung'. Die Hauptprobleme seien Mangel an Finanzmitteln so wie religiöse und kulturelle Vorbehalte. (DN 12/13.7.12; Guardian 13.7.12)