Kirchliche Nachrichten - 07/2007

Aus Tansania Information
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Schulische Bildungsarbeit

Die ELCT-Norddiözese übergab der Regierung ihre Sekundar-schule in Lyakrimu (Distrikt Moshi-Land, Kilimanjaro-Region), damit dort die Kinder der Armen unterrichtet werden können. Außerdem besorgte sie der Regierung ein Grundstück für eine weitere Sekundarschule, damit rasch eine neue Schule entstehe für die Kinder, die nach Abschluss der Primarschule nicht in der Sekundarschule aufgenommen wurden. (Msema Kweli 22.4.07)

Der Bischof der Katholischen Arusha-Diözese weihte die von Notre Dame Sisters of the Catholic Church of India geleitete Notre Dame School ein. Sie unterrichtet 280 Schüler und Schülerinnen von der Vorschule bis zum Abitur. Der Regional Commissioner sagte, die rings um die Schule wohnende Bevölkerung müsse die Verantwortung für die Sicherheit der Kinder übernehmen (DN 27.5.07; Arusha Times 2.6.07)

Die Gehörlosenschule der ELCT in Njombe (Njombe-Distrikt, Iringa-Region) erhielt von der Finnischen Entwicklungsorganisation FINNIDA Unterstützung in Höhe 1,5 Mio. _ für den Bau einer Sekundarschule. Die Klasse 8 (Klasse 1 der Sekundarschule) besuchen 40 Schüler und Schülerinnen; zehn Lehrkräfte stehen zur Verfügung. Alle, die Klasse 7 abschlossen, konnten in Klasse 8 aufgenommen werden. (Uhuru na Amani 1 + 2/07)

Universitäre Bildungsarbeit

Das Makumira Universitätscollege (MUCo) bat die ringsum lebende Bevölkerung, Wohn- oder Gästehauser zu errichten und sie an Studierende zu vermieten. Weil man jedes Jahr viele Studierende aufnehme, reichten die Unterkünfte nicht. Die meisten müssten außerhalb des College-Geländes unterkommen, manche in ziemlich unsicheren Gegenden. Zwei Dozentenhäuser habe man zu Studentenunterkünften umgebaut und für 60 Studierende Privathäuser erworben. Prof. Mbise, Stellvertretender Rektor, sagte, es fehle auch an Dozenten für Recht und Linguistik. Das sei ein langfristiges Problem, denn viele qualifizierte Kräfte suchten im Ausland saftigere Weiden. In der Hoffnung, dass sie bleiben, bilde das MUCo seine eigenen Dozenten aus. Es habe 640 Studierende, 35 % Frauen. Das beweise jedoch leider nicht, dass man ihnen bei der Zulassung den Vorzug gibt. Aber nie würden sie einfach deshalb zugelassen, weil sie weiblichen Geschlechts sind, erklärte Mbise. (Guardian 9.3.07)

Kurse für Jugendliche

Im Mai 07 schlossen fast 300 Jugendliche zwischen 14 und 30 Jahren das von den Don Bosco Youth Educational Services (DBYES) initiierte Ausbildungsprogramm Chuo cha Maisha <Schule des Lebens> ab. Sein Motto ist 'Leben in Überfluss'. Normalerweise dauert die Ausbildung 20 Tage, über ein Jahr verteilt. Heuer waren sechs katholische Gemeinden beteiligt. Die Ausbilder sind Mitglieder von Don Bosco Youth for Youth. Das ist ein Team junger Freiwilliger, vor allem Studenten oder Universitätsabsolventen. Bei der Ausbildung geht es um Selbstwahrnehmung, Akzeptanz, kritischen Gebrauch der Medien, HIV/AIDS, Führungsqualitäten, Konflikt-, Stress-und Finanzmanagement, Kre-ativität, um Jugendspiritualität u. a. Dank finanzieller Unterstützung einer katholischen Gemeinde in Süddeutschland und lokaler Spenden können die Jugendlichen an den Kurstagen ein Mittagessen bekommen. Im August beginnen fünf neue Kurse mit insgesamt 250 Jugendlichen. (Catholic Information Service für Africa 22.5.07)

Hilfe für Waisenkinder

Muslimische und christliche religiöse Organisationen wollen zusammen mit Balm Gilead-Tanzania, einer NGO, in einem Sonderprogramm feststellen, wo Waisenkinder leben, damit sie mit Nahrungsmitteln, Schuluniformen, Schulmaterial versorgt werden können. Man will auch kleine gewinnabwerfende Unternehmen der Familien, die sich um die Kinder kümmern, unterstützen, ferner den Waisen durch seelsorgerliche Beratung helfen. (Guardian 1.3.07)

Zur Unterstützung von mehr als 1.000 Waisen in sechs Ortschaften und von Kindern in schwierigen Verhältnissen, die zusammen mit den Dorfverwaltungen ausgewählt wurden, startete die katholische Gemeinde von Matamba (Makete-Distrikt, Iringa-Region) in Kooperation mit US-amerikanischen Sponsoren ein Bildungsprogramm. Für Schulgeld wurden bereits 7m/- TSh ausgegeben. Um die Versorgung der Schulkinder zu verbessern, errichtete die Gemeinde eine Primarschule. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, sich an den Kosten zu beteiligen, die Arbeit nicht den Sponsoren zu überlassen. "Jedes Dorf sollte sein eigenes Waisenprogramm starten", sagte ein Verantwortungsträger von Matamba. "Ich werde alle Dörfer besuchen und prüfen, was unternommen wurde." Laut Statisitk leben im Makete-Distrikt mehr als 13.000 Waisen, deren Eltern infolge von AIDS starben. (Guardian 18.5.07)

Soziales Engagement

Die ELCT-Diözese in der Arusha-Region hat zwei Hausbauprojekte. Bei dem einen geht es um 500 preisgünstige Häuser für etwa 2m/- TSh. Baugrund, Steine und Gräben für das Fundament sind Sache der Interessenten. 102 Häuser stehen bereits. Bei dem anderen Projekt geht um preisgünstige Häuser für Alleinerziehende. 60 Häuser sind schon bezogen, demnächst sollen 20 weitere fertig sein. (Arusha Times 24.3.07)

Die Notre Dame Sisters of the Catholic Church of India lehren eine Gruppe von 30 Frauen alles, was sie wissen müssen, um ein eigenes Geschäft erfolgreich führen zu können. (Arusha Times 2.6.07)

Viele Jahre mussten die etwa 3.000 Einwohner eines Dorfes im Monduli-Distrikt (Arusha-Region) 11 km weit laufen, um am Mto-wa-Mbu-Fluss Wasser zu holen. Im Okt. 06 boten ein aus dem Dorf stammender Pfarrer und die Präsidentin der Hidden with Christ Ministry an, sie würden für das Dorf ein Bohrloch anlegen. Die Einwohner unterstützten das Projekt. Nach sechs Monaten war der Brunnen fertig. (Arusha Times 9.6.07)

Evangelistische Arbeit

Christopher Mwakasege, ein in Arusha beheimateter bekannter Reiseprediger, kündigte bei seinen Evangelisationen überall im Land an, er wolle Anfang April Menschen zu einer zehntägigen Pilgerfahrt ins Heilige Land mitnehmen. Kosten pro Person mindestens 1.600 US$, EZ etwas mehr. Zu den Evangeliums-Seminaren im riesigen Zelt des Predigers, das er am Bahnhofsgelände Arushas aufgeschlagen hatte, kamen acht Tage lang Tausende.

Fünf Monate vorher hatte Georg Davie, ein anderer in Arusha lebender Prediger, 100 Gläubige mit nach Jerusalem genommen. Kosten 1.700 US$. Er errichtete seinen Tempel in Kisongo, einem Vorort von Arusha. Jeden Sonntag strömen Tausende zu den Gottesdiensten, sehr zum Ärger der Großkirchen. Sie verloren Gläubige, seit dieser Prediger dort begann.

Beide Prediger sind Rundfunkleute. Mwakaseges Sendung wird wöchentlich von Radio Sauti ya Injili <Stimme des Evangliums> ausgestrahlt. Safina Radio bringt seine Beiträge live. Davie hat eine eigene FM-Radio-Station, die fast das gesamte Kisongo-Gebiet abdeckt. (Ar usha Times 30.3.07)

Ein Kenianer, der behauptete, er sei von Gott nach Tansania gesandt worden, kam Anfang 06 ins Land. In allen Winkeln der Arusha-Region predigte er und drängte die Menschen, Gott und Jesus zu dienen. Er wurde nun zurück geschickt, behauptet aber, er werde wieder kommen. Weil er die Kraft Jesu eingesetzt habe, sei er, ohne sich an staatliche Verordnungen zu halten, hereingekommen, denn er sei ein Prophet. (Msema Kweli 11.2.07)

Gewinnabwerfende Projekte

Um weniger abhängig von Spendern zu sein, plant die ELCT-Diözese in der Arusha-Region, in Arusha ein dreistöckiges Touristenhotel mit 61 Zimmern, drei Suiten, einem Konferenzsaal für 300 Personen, einem modernen Restaurant und 50 Parkplätzen zu errichten. Die Einnahmen sollen für Entwicklungsprojekte der Kirche verwendet werden. Bei einer Sammelaktion sagte Bischof Laiser, es sei höchste Zeit, dass die ELCT ihre eigenen Projekte mit eigenen Mitteln finanziere. Nötig sei das nicht nur weil die Unterstützung zurückgehe, sondern auch weil diese oft mit vielen Bedingungen verknüpft seien. Die Diözese erhält einen Kredit von Oikocredit. (Guardian 23.2.07; Nipashe 21.2.07; Arusha Times 24.3.07)

Filmproduktionen

Die Sänger und Sängerinnen des Jugendchores einer Dar-es-Salaamer Gemeinde der Evang.-Luth. Kirche in Tansania (ELCT) planen, einen Film mit dem Titel 'Ukabila' <Tribalismus>zu drehen. Er zeigt, wie Machthabende bei der Einstellung von Mitarbeitern nur deren Abstammung berücksichtigen, und wie Egoismus und Rücksichtslosigkeit zu Hass und Zwietracht in Beruf und Familie führen. (Msema Kweli 25.2.07)

Die Dar-es-Salaamer Firma Christian Promotors bereitet einen Film mit dem Titel 'Kiapo cha Damu' <Schwur des Blutes> vor. Es geht um Verträge, die viele Menschen mit Mächten der Finsternis schließen. Unter den Mitwirkenden sind einige in Tansania berühmte Schauspieler. (Msema Kweli 1..4.07)

Eine bekannte Schauspielerin, Hanny genannt, gründete Badilika Sanaa, eine Filmschauspielergruppe. Ihr Film wird demnächst auf den Markt kommen. Er soll die Menschen lehren, nicht zu verzweifeln, wenn sie Probleme haben, sondern Gott zu vertrauen und sich ein Herz zu fassen. Das wird an einer Wit-we gezeigt, die viel zu leiden hatte. (Msema Kweli 1.4.07)

Probleme mit Amtsträgern

Wegen Veruntreuung von Geld und Kircheneigentum und schlechter Amtsführung wurde der Bischof der Anglikanischen Viktoria-Nyanza-Diözese seines Amtes enthoben. Die Synode weigerte sich, seinen Bericht über Einnahmen und Ausgaben zu akzeptieren und warf ihm den Verkauf des offiziellen Bischofshauses vor. (Guardian 2.3.07; Nipashe 2.3.07)

Das Bischofsgremium der Church of the Assemblies of God Tanzania (TAG) schloss einen Bischof dieser Kirche aus, weil ihm Unzucht vorgeworfen wurde. Es heißt, er habe per Handy Liebesbotschaften an weibliche Gemeindeglieder gesandt. Drei Monate lang soll der Bischof beobachtet werden. Niemand dürfe ihn besuchen, um sein Mitgefühl auszudrücken, heißt es in einer Erklärung des Bischofsgremiums. Zuwiderhandelnde würden die Kirche spalten. Der ausgeschlossene Bischof muss das dieser Kirche gehörende Haus räumen. (Msema Kweli 20.5.07)

Wenig später wurde in Dar-es-Salaam ein weiterer Bischof wegen Ehebruchs und Unterschlagungen ausgeschlossen. Mit Jubel reagierte die Gemeinde, als dieser Beschluss während eines Gottesdienstes bekanntgegeben wurde. (Msema Kweli 3.6.07)

Nachrichten aus der Anglikanischen Kirche

Im Dez. 06 hatte die anglikanische Kirche von Tansania erklärt, sie werde keine Unterstützung mehr von der US-amerikanischen Episcopal Church annehmen, weil sie homosexuelle Praktiken akzeptiere und gleichgeschlechtliche Verbindungen segne. <Vergl. Tans.-Inf. 1/07 S. 12> Der Bischof der Anglikanischen Diözese von Zentraltansania akzeptiert diese Erklärung nicht, denn sie spiegle die Lebenswirklichkeit nicht. Er erklärte, guten Gewissens nehme seine Diözese auch weiterhin Geld von den liberalen Kollegen in New York an. Sie ermöglichten mehr als 1.000 AIDS-Waisen der verarmten tansanischen Diözese den Schulbesuch, versorgten sie mit Schuhen, Kleidung, Lebensmitteln und Schreibheften. Führende Kirchenleute, die ihn ausschließen wollten, sollten erst einmal Unzüchtige, Ehebrecher, Leute, die Schmiergeld annehmen, Lügner, Diebe, Intriganten, Mörder und Trunkenbolde hinaus werfen, ehe sie Homosexuelle und Lesben verbannen. "Wenn ich Spenden bekomme, segne ich sie, sie verändern sich und arbeiten für Gott. Deshalb weihen wir die Spenden Gott", erklärte er auf die Frage, was er von Spenden halte, die Homosexuelle und Lesben gaben.

In einem von 35 Kirchenältesten unterzeichneten Brief an den Erzbischof der anglikanischen Kirche heißt es: "Weil Bischof Mhogolo weiterhin Homosexualität unterstützt, obwohl sie gegen die Lehre Gottes ist, verdient er nicht mehr, ein führender Mann der Kirche zu sein." Außerdem habe er die Verwendung von Kondomen gefördert. Gemeindeglieder drohten, sie würden in der Diözese riesige Demonstrationen organisieren, um zu erzwingen, dass der Bischof sein Amt aufgibt.

Eine von Kirchenältesten einberufene Versammlung, an der auch Unterstützer Mhogolos teilnahmen, setzte diesen unter Druck. Er aber antwortete, durch einen Aufstand könne er nicht beseitigt werden, denn die Verfassung schütze ihn, doch in drei Jahren beende er seine Amtszeit ohnehin. (Guardian 15.2./2.3.07; Nipashe 2.3./7.6.07; Majira 20.2.07)

ELCT-Nachrichten

Für den Fortgang des Baus der Kirche der Gemeinde von Olokii (Nduruma-Gemeinde, ELCT-Diözese in der Arusha-Region) wurden bei einem Dankgottesdienst für Bischof Thomas Laisers Wiederwahl 3,5m/- TSh gegeben. Paulo Akyoo, der Bischof der ELCT-Meru-Diözese, versprach in seiner Predigt, in Freude und Leid werde er zu Laiser halten. (Msema Kweli 11.2.07)

Am 18.7.07 wird die Synode der ELCT den neuen Leitenden Bischof der ELCT wählen. Bei der Synode im Juli 06 wurde die Wahl verschoben. Das Leitwort der kommenden Synode ist 'Siehe, ich mache alles neu'. (Uhuru na Amani 1 + 2/07)

Pfarrerin Sabina Lumwe (46) wurde im Juli 06 zur Stellvertretenden ELCT-Generalsekretärin bestimmt. Sie übernahm das Amt der Leiterin des Referats Soziales und Frauen. Lumwes Heimat ist die ELCT-Nordost-Diözese. Sie studierte am Makumira Theological College und an der Universität von Natal (Südafrika) Theologie. Sie war u. a. stellvertretende Leiterin der Abteilung Frauen und Soziales ihrer Diözese, Leiterin der Bibelschule in Vuga und in Nairobi Direktorin für den Afrikabereich von ALARM, einer Hilfsorganisation, die sich um flüchtlingekümmert. Sie ist mit Pfarrer Charles Lumwe verheiratet, hat drei Kinder. (Uhuru na Amani 1 + 2/07)

Das Midland Lutheran College von Nebraska, USA verlieh Martin Shao, dem Bischof der ELCT-Nord-Diözese den Ehrendoktortitel in Anerkennung der vielen Jahre im Dienst der Kirche. Shao studierte am Makumira Theological College, am Trinity College in Singapore und am Wartburg Theological College (USA) Theologie. Er war Gemeindepfarrer und Dekan, ab 1976 dann Stellvertreter des Bischofs. 2004 wurde er Bischof. (Arusha Times 23.6.07)