Kinderschutz - 05/2014 und Kirchen: Evangelisch-Lutherische Kirche (ELCT) - 09/2013: Unterschied zwischen den Seiten

Aus Tansania Information
(Unterschied zwischen Seiten)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
imported>Sysop
K (1 Version importiert)
 
imported>Sysop
K (1 Version importiert)
 
Zeile 1: Zeile 1:
==Prügelstrafe==
==Neue Bischöfe, neue Diözesen==
Deutsche Forscher in Tansania stellten in einer Studie fest, dass Körperstrafen unabhängig von kulturellen Normen zu gesundheitlichen, ´psychischen und geistigen Schädigungen führen. Besonders schädlich sei es, wenn Mütter schon Babies durch Kneifen bestrafen. Da ein Kind erst ab etwa 8 Jahren richtiges und falsches Verhalten zuverlässig versteht, signalisieren derartige Praktiken dem Kind, dass es abgelehnt wird. Die meisten Straßenkinder geben an, sie seien vor Misshandlungen in Familie oder Schule geflohen. 95% der befragten Kinder sagten, sie seien mindestens einmal von Lehrkräften geprügelt worden. Ebenfalls 95% berichteten von elterlichen Züchtigungen. 25% erlitten dabei Verletzungen.
Zum neuen Bischof der Nord-Zentraldiözese (Arusha) wurde Pfarrer Solomon Masangwa gewählt. Er folgt nach langer Vakanz dem verstorbenen Bischof Thomas Laizer. Sein Stellvertreter wird Pfarrer Gideon Kivuyo sein.


Die Studie ergab einen Zusammenhang von körperlichen Züchtigungen und aggressivem Verhalten, bzw. vermindertem Einfühlungsvermögen, ohne dass jedoch ein strikter Ursache-Wirkung-Zusammenhang bewiesen wurde. Eine Sprecherin des Erziehungsministeriums betonte, dass Körperstrafen in Schulen nur als letztes Mittel und mit Billigung der Schulleitung erlaubt seien.
Pfarrer Nicolaus M. Nsanganzelu wurde zum Bischof der Mbulu-Diözese gewählt und erhielt die Bischofweihe im Januar 2014.


==Staatliche Kinderschutz-Maßnahmen==
Pfarrer Joel Mwenda wurde zum ersten Bischof der neu errichteten ELCT-Diözese Ruvuma geweiht. Ruvuma, bisher Missionsgebiet der Süddiözese (Njombe) wurde damit zur 23. Diözese der ELCT. Stellvertretender Bischof wird Pfarrer Lawrence Ng'umbi.  
Tansania hat die UN-Konvention über Kinderrechte 1990 ratifiziert und 2009 Gesetze zum Kinderschutz erlassen. Eine Sprecherin des Frauen- und Kinderministeriums erklärte, Tansania müsse seine Gesetzgebung verbessern, um wirkungsvoll gegen individuelle und gewerbliche Ausbeutung von Kindern vorgehen zu können. Alle Kinderheime müssten registriert und kontrolliert werden. Besonders auf dem Land müssten alle auf Anzeichen von Kindesmissbrauch und -misshandlung achten. Die Behörden allein könnten nicht viel erreichen. Laut Ministerium gibt es derzeit 200 registrierte Waisenheime und etwa 90 unregistrierte ''[Vgl. aber unten die Zahlen von SOS]''. Diese sollten sich qualifizieren und ordnungsgemäß registrieren. Leider könne man nicht zugelassene Heime nicht einfach schließen, da die Kinder ja irgendwo bleiben müssten. Die Zahl der gefährdeten Kinder ohne elterliche Betreuung in Tansania wird auf 3 Mill. geschätzt.


Die Vereinigung für Öffentliche Gesundheit wies darauf hin, dass mehr als 50% aller geistig Gestörten Alkoholiker seien, die oft als Jugendliche mit dem Trinken begonnen hatten. Die Regierung müsse den Verkauf von Alkohol an Kinder und Jugendliche erschweren und die Werbung in der Öffentlichkeit einschränken.
Pfarrer Ambele A. Mwaipopo (bisher Konde-Diözese) wurde zum ersten Bischof der neuen Tanganyikasee-Diösese (Rukwa / Katavi – Region) gewählt. Sein Stellvertreter ist Pfarrer David Masaoe.


Ein UNICEF-Bericht „Städte und Kinder“ belegt, dass die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Planungen und Entscheidungen eine kinderfreundliche Umgebung fördern kann. Es gibt „Kinderräte“ in Ilala, Mbeya und Arusha, sowie an einigen Sekundarschulen. In Arusha werden Kinder in 19 Bezirken und in 81 von 136 Straßen bei Entscheidungen gehört. Insgesamt jedoch bieten erst wenige Städte sichere, beschützende und anregende Umgebungen für Kinder, obwohl diese die Hälfte der Bevölkerung stellen.
DN 24.07.14; ELCT Press Release 07.04.; 05,.05.; 24.,28.07.14


==Organisationen und Kinderheime==
==Neues Frauenzentrum bei Dodoma==
Die UN-Koordinatorin für Tansania sagte, Kinder seien die verletzlichste Gruppe, wenn Menschenrechte nicht durchgesetzt würden. Sie gratulierte dem Land für den seit 2008 mit UN-Hilfe entwickelten „Nationalen Aktionsplan für Menschenrechte“. Die darin enthaltene „Gerechtigkeitsstrategie für Kinder“ ermöglicht es jedem Kind, seine Rechte juristisch einzufordern und gewährt ihm bei Prozessen faire, menschenwürdige und zügige Behandlung. Entscheidend sei, diese Zusagen auch im Alltag umzusetzen.
Der Leitende ELCT-Bischof Dr. A. Malasusa setzte eine Kommission ein, die ein Zentrum für Frauenarbeit nahe Dodoma vorbereiten soll. Es soll eine Forschungseinrichtung zu Frauengesundheit, ein Mädchen-Internat und eine Tagungsstätte beherbergen.  


Der UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA) und die tansanischen Medienfrauen (TAMWA) veranstalteten Seminare für Journalisten, um die Bevölkerung durch professionelle Berichterstattung zu Kindes-Missbrauch und Zwangsheirat zu sensibilisieren, Jugendliche zu informieren und potentielle Täter abzuschrecken. Manchmal würden durch gute Recherchen Serientäter entlarvt. Die Berichterstattung reflektiere noch immer nicht die Vielzahl der Fälle. Auch Anzeigen, die nicht oder verzögert bearbeitet werden, sollten in den Medien angeprangert werden.
ELCT Press Release 28.04.14;


Die Vorsitzende der parlamentarischen Frauengruppe, Anna Abdallah, berichtete, dass der UNICEF zusammen mit der Regierung Aktionspläne gegen Kinderheirat ausarbeite. Auch würden Mädchenclubs unterstützt, die über Menschenrechte unterrichteten, sowie Gruppen, die in den Gemeinschaften einen Dialog gegen Zwangsheiraten führten. Frau Abdallah versicherte den Frauen in der Verfassunggebenden Versammlung, die Kinderheirat sei eine abstoßende Verletzung der Menschenrechte und beraube Mädchen ihrer Bildung, Gesundheit und Zukunftsaussichten.
==Neue Mitglieder-Statistik==
ELCT Generalsekretär B. Killewa gab bekannt, dass die ELCT von 2012 bis 2013 um 201.225 Mitglieder, das entspricht 3,3%, gewachsen ist. Der Vergleich mit früheren Jahren zeigt, dass sich das Wachstum der ELCT etwas verlangsamt hat: 2008 und 2009 jeweils 7% Zunahme, 2010: 5,6%, 2011 und 2012 jeweils 5,4%. Ende 2013 zählte die ELCT 6.341.103 Mitglieder.  


Im Rahmen der Aktion „Care4me – stop child abuse“ trafen sich auf Sansibar 160 Kinder aus tansanischen SOS-Kinderdörfern. Auch Kinder aus dem „Familien-Stärkungs-Programm“ (FSP) und der „Familienbasierten-Betreuung“ (FBC) nahmen teil. Die Kinder appellierten an Öffentlichkeit, Medien und Behörden, die Kinderrechte zu stärken und Übeltäter konsequent zu bestrafen. Ähnliche Treffen fanden in Arusha, Dar-Es-Salaam, Mwanza und Pemba statt. SOS arbeitet in Tansania seit 1991und betreut etwa 450 Kinder. Die Familien-Betreuung kümmert sich um 2825 Kinder.
ELCT Press Release 07.05.14


==Diakonie: Eintreten für Albinos==
Der lutherische Bischof der ELCT-Diözese südöstlich des Victoriasees (gegründet 2013) , E. Makala, äußerte sich zu erneuten Gräueltaten gegen Personen mit Albinismus. Er sieht in den Vorfällen ein geistliches Problem, das nicht allein mit polizeilichen Mitteln gelöst werden kann. Die Wurzeln des Übels seien Angst, Unwissenheit, Gier und Aberglaube. Davon könne das Evangelium frei machen. Der christliche Glaube fördere die Einsicht, dass alle Menschen Geschöpfe Gottes sind und gleiche Bedürfnisse und Rechte haben. Der Bischof nannte drei Dörfer in der Shinyanga-Region, wo nach der Taufe von mehreren Tausend Personen die Mordanschläge deutlich zurückgingen. Bischof Makala regte an, für die Verteidigung der Menschenrechte gegen abergläubische Verirrungen ein Sonderprogramm aufzustellen wie das gegen die Wilderei in den Nationalparks.


Zur Vorbereitung der geplanten Kampagne „Care for Me“ sagte der SOS-Koordinator J. Batista, es gebe in Tansania 294 anerkannte Betreuungsinstitutionen für Kinder. Davon seien 188 nicht registriert. Die Qualität ihrer Arbeit sei daher nicht bekannt. Die Kampagne will möglichst einheitliche und anerkannte Standards in allen Einrichtungen durchsetzen. Nachdem das Land mehr als 200.000 gefährdete Kinder hat, müsse das Kinderschutz-Gesetz von 2009 ins Kiswahili übersetzt werden. Ferner müsse die Regierung die privaten Initiativen entschlossen unterstützen.
Die kirchlichen Heime für Albinokinder, die verstoßen wurden oder aus Angst vor Gewalttaten von zu Hause geflohen sind, brauchen mehr Unterstützung. So helfe seine lutherische Kirche dem Waisenhaus katholischer Schwestern in Shinyanga (260 Albino-Kinder).


Das Gesundheitsministerium startete eine gemeinsame Kinderschutz-Initiative, finanziert mit € 1,8 Mill. von der EU. Sie soll in ländlichen Distrikten durchgeführt werden von UNICEF, Save the Children International (SCI) und Plan International. Vor allem auf Landkreis- und Orts-Ebene sollen die Sozialbehörden verstärkt werden. Bisher hat erst die Hälfte der Lokalregierungen überhaupt Sozialarbeiter/innen, die oft so gut wie keine Arbeitsmittel haben. Daher können die neuen Richtlinien des Gesundheitsministeriums zur Gewalt gegen Kinder nur ansatzweise umgesetzt werden. Die Initiative soll bezüglich Gewalt gegen Kinder Problembewusstsein und Wissen vermitteln, Einstellungen und schädliche Traditionen positiv verändern, Schutzmechanismen in Schulen etablieren und die Kompetenz der Behörden verbessern.
ELCT Press Release 13.05.14; Uhuru na Amani 2014/1


Die Stiftung „Watoto Foundation“ in Arusha feierte ihr 10-jähriges Bestehen. Zur Zeit werden 54 Straßenkinder betreut und erhalten Unterricht. Einige der früheren Schüler arbeiten bereits selbständig, andere bilden sich in Sekundarschulen fort.
==Kirche und Umweltschutz==
Bei einer Konsultation der tansanischen und deutschen (VELKD) lutherischen Bischöfe trat der bayerische Bischof Dr. H. Bedford-Strohm für ein deutliches Engagement religiöser Gemeinschaften für Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit ein. Stichpunkte aus seinem Vortrag über „Armut, Reichtum und Ökologie“:


Die Stiftung „Pamoja Tuwalee“ („Ziehen wir sie gemeinsam auf“) wird sich mit US-Hilfe in Nord-Tansania um Tausende von Waisen und verstoßene Kindern kümmern. Präsident Kikwete stellte dazu eine neue Berechtigungskarte vor, die gefährdeten Kindern kostenlose medizinische Behandlung ermöglichen soll.
* Umweltschutz, besonders bei Energieverbrauch und Plastikmüll
* Die dominierenden Wirtschaftsformen verursachen Stürme, Dürreperioden und Überschwemmungen
* Die sich weiter öffnende Schere zwischen Arm und Reich innerhalb einzelner Länder und zwischen den Ländern schürt Unfrieden und verhindert nachhaltiges Wirtschaften
* Die globalisierte Wirtschaft darf die Ungerechtigkeiten der Kolonialzeit nicht fortschreiben
* Märkte brauchen Rahmenbedingungen für ein Minimum an Fairness
* An Stelle einer „Kultur der Gier“ muss eine menschenzentrierte Wirtschaft treten. Kirchen sollen dafür Modelle und Beispiele entwickeln
* Jenseits dogmatischer Differenzen sollen die Christen offen für den Schutz der Schöpfung und der Menschenrechte eintreten und dabei ihre globale Präsenz nutzen


==Leitfaden für Schüler mitAlbinismus==
Bischof M. Adam weihte in der Diözese in der Region Mara die tausendste '''Biogas'''-Anlage ein, die von der ELCT im Rahmen ihres Programms „Leben und Umwelt“ zur Verfügung gestellt wurde. Solche Anlagen ersparen vor allem Frauen und Mädchen viel Mühe bei der Brennholzbeschaffung, ferner Kosten und Umweltbelastung bei Kochen und Beleuchtung.  
Zusammen mit „Under The Same Sun“ und UNICEF hat die Regierung einen Leitfaden für Schüler mit Albinismus herausgegeben. Er verzeichnet Unterstützungsmöglichkeiten und Hilfsmittel. Zukünftig sollen sie auch erleichterten Zugang zu Ausbildungskrediten erhalten. Es gibt 2045 Schüler mit Albinismus, 978 Mädchen und 1067 Jungen.


==Kirche rettet ausgesetzte Kinder==
ELCT Press Release 06.05.14; Uhuru na Amani 2014/1
Dr. S. Munga, Bischof der lutherischen Nordost-Diözese, berichtete von Kleinkindern, die im Gebüsch oder in Latrinen aufgefunden wurden. Während in vorchristlicher Zeit Neugeborene mit Auffälligkeiten getötet wurden, seien es heute Kinder von depressiven oder minderjährigen Müttern. Viele wollten jedoch ihre Neugeborenen nicht töten, sondern setzten sie aus in der Hoffnung, dass jemand sich ihrer annimmt.


Die Lutherische Kirche wird daher Zentren für ausgesetzte Babies in Tanga, Muheza und Korogwe errichten. Dort können minderjährige Mütter ihre Kinder in geschützter Umgebung zur Welt bringen und dem Heim anvertrauen. Die lutherische Kirche dieser Region wurde von der Bethel-Mission begründet, die schon Ende des 19. Jahrhunderts diakonische Zentren einrichtete: Irente für Gehörlose, Mlao und Mponde für Lepröse, Lutindi (Psychiatrie).


==Homepages==
==Stellungnahme zur Verfassungsreform==
''UNFPA: [http://www.unfpa.org/ http://www.unfpa.org]; TAMWA: [http://www.tamwa.org www.tamwa.org]; SOS-Dörfer: [http://www.sos-childrensvillagestanzania.org/ www.sos-childrensvillages tanzania.org]; UNICEF: [http://www.unicef.org/ www.unicef.org]; Save the Children: [http://www.savethechildren.net/ www.savethechildren.net]; Plan International: [http://www.plan-international.org/ www.plan-international.org]; Lutherische Nordost-Diözese: [http://www.elct-nd.org/ www.elct-nd.org]; Pamoja Tuwalee: [http://www.bantwana.org/where-we-work/tanzania www. bantwana.org/where-we-work/tanzania]; Albinismus-Hilfsorganisation: [http://www.underthesamesun.com/ www.underthesamesun.com]
Bischof Dr. B. Bagonza (ELCT Karagwe-Diözese) erläuterte bei der Bischofskonsultation [s.o.] die derzeitige Verfassungsdiskussion und nannte als kontroverse Themen:  


Arusha Times 26.10.13; Guardian 21.,23.11.; 12.12.13; 24.,25.,28.01.14 DN 27.12.13; 08.,14.,19.,21.,23.,24..01.; 02.02.; 31.03.; 02.,14.04.14; Citizen 28.04.14; Human Rights Watch 28.03.14
* Regierungsform (2 oder 3 Regierungen);
* Staatsreligion oder religiöse Neutralität des Staates, wichtig für die Zulässigkeit religiöser Gerichte (kadi-Verfahren)
* Begrenzung der Amtszeit für Parlamentarier auf maximal 15 Jahre
* Einschränkung der Machtbefugnisse des Staatspräsidenten
* Möglichkeit, einen unfähigen Abgeordneten vorzeitig abzuwählen.
* Möglichkeit für das Parlament, den Präsidenten bei schwerem Fehlverhalten abzusetzen


[[Kategorie:05/2014]]
Der Bischof führt die Konflikte in der VV u.a. darauf zurück, dass unklar ist, ob die bestehende Verfassung überarbeitet oder eine grundsätzlich neue Verfassung erarbeitet werden soll. Er favorisiert Letzteres, da mit Mehrparteiensystem, Privatwirtschaft und erneuter Diskussion der Union von Festland und Sansibar viele Voraussetzungen der alten Verfassung überholt seien. Anders die kath. Bischofskonferenz [s.o.Verf.-Reform].
 
Uhuru na Amani 2014/1
 
==Gesundheitswesen==
Das Christliche Kilimanjaro-Krankenhaus (KCMC) in Moshi erhält neue Gebäude für Betten und für ambulante Behandlung. Die Investition wird mit einem TZS 2 Mrd.-Kredit der Nationalen Krankenversicherung finanziert. Das für 450 Betten ausgelegte Krankenhaus muss derzeit etwa 600 Patienten unterbringen.
 
Die Palliativpflege wurde in allen 20 Krankenhäusern der ELCT eingeführt. Die ersten Erfahrungen wurden im Hospiz des Selian-Hospitals ab 1999 gesammelt. Ab 2006 konnte die Kirche die Hospiz- und Palliativarbeit mit amerikanischer Unterstützung intensivieren. Ärzte, Pflegepersonen, Pfarrer und Sozialarbeiter/innen konnten einschlägige Kurse besuchen und sich qualifizieren. In zähen Verhandlungen mit dem Gesundheitsministerium erreichten die Fachleute der ELCT, dass alle kirchlichen Krankenhäuser jetzt auch Morphin an Schwerkranke verabreichen dürfen.
 
Uhuru na Amani 2014/1
 
[[Category:Religion - Christliche Kirche - ELCT - Mbulu-Diözese]]
[[Category:Religion - Christliche Kirche - ELCT - Ruvuma-Diözese]]
[[Category:Religion - Christliche Kirche - ELCT - Tanganyikassee-Diözese]]
 
[[Kategorie:09/2014]]
[[Kategorie:Gesundheitswesen_-_medizinische_Versorgung]]
[[Kategorie:Religion_-_Christliche_Kirche_-_ELCT]]
[[Kategorie:Religion_-_Christliche_Kirche_-_ELCT_-_Nordzentraldiözese]]
[[Kategorie:Soziale_Fragen_-_Behinderte,_Alte,_Bettler]]
[[Kategorie:Soziale_Fragen_-_Frauen]]
[[Kategorie:Soziale_Fragen_-_Frauen]]
[[Kategorie:Soziale_Fragen_-_Kinder,_Jugend]]
[[Kategorie:Staatswesen_-_Gesetze,_Verfassung]]

Aktuelle Version vom 6. Januar 2019, 20:22 Uhr

Neue Bischöfe, neue Diözesen

Zum neuen Bischof der Nord-Zentraldiözese (Arusha) wurde Pfarrer Solomon Masangwa gewählt. Er folgt nach langer Vakanz dem verstorbenen Bischof Thomas Laizer. Sein Stellvertreter wird Pfarrer Gideon Kivuyo sein.

Pfarrer Nicolaus M. Nsanganzelu wurde zum Bischof der Mbulu-Diözese gewählt und erhielt die Bischofweihe im Januar 2014.

Pfarrer Joel Mwenda wurde zum ersten Bischof der neu errichteten ELCT-Diözese Ruvuma geweiht. Ruvuma, bisher Missionsgebiet der Süddiözese (Njombe) wurde damit zur 23. Diözese der ELCT. Stellvertretender Bischof wird Pfarrer Lawrence Ng'umbi.

Pfarrer Ambele A. Mwaipopo (bisher Konde-Diözese) wurde zum ersten Bischof der neuen Tanganyikasee-Diösese (Rukwa / Katavi – Region) gewählt. Sein Stellvertreter ist Pfarrer David Masaoe.

DN 24.07.14; ELCT Press Release 07.04.; 05,.05.; 24.,28.07.14

Neues Frauenzentrum bei Dodoma

Der Leitende ELCT-Bischof Dr. A. Malasusa setzte eine Kommission ein, die ein Zentrum für Frauenarbeit nahe Dodoma vorbereiten soll. Es soll eine Forschungseinrichtung zu Frauengesundheit, ein Mädchen-Internat und eine Tagungsstätte beherbergen.

ELCT Press Release 28.04.14;

Neue Mitglieder-Statistik

ELCT Generalsekretär B. Killewa gab bekannt, dass die ELCT von 2012 bis 2013 um 201.225 Mitglieder, das entspricht 3,3%, gewachsen ist. Der Vergleich mit früheren Jahren zeigt, dass sich das Wachstum der ELCT etwas verlangsamt hat: 2008 und 2009 jeweils 7% Zunahme, 2010: 5,6%, 2011 und 2012 jeweils 5,4%. Ende 2013 zählte die ELCT 6.341.103 Mitglieder.

ELCT Press Release 07.05.14

Diakonie: Eintreten für Albinos

Der lutherische Bischof der ELCT-Diözese südöstlich des Victoriasees (gegründet 2013) , E. Makala, äußerte sich zu erneuten Gräueltaten gegen Personen mit Albinismus. Er sieht in den Vorfällen ein geistliches Problem, das nicht allein mit polizeilichen Mitteln gelöst werden kann. Die Wurzeln des Übels seien Angst, Unwissenheit, Gier und Aberglaube. Davon könne das Evangelium frei machen. Der christliche Glaube fördere die Einsicht, dass alle Menschen Geschöpfe Gottes sind und gleiche Bedürfnisse und Rechte haben. Der Bischof nannte drei Dörfer in der Shinyanga-Region, wo nach der Taufe von mehreren Tausend Personen die Mordanschläge deutlich zurückgingen. Bischof Makala regte an, für die Verteidigung der Menschenrechte gegen abergläubische Verirrungen ein Sonderprogramm aufzustellen wie das gegen die Wilderei in den Nationalparks.

Die kirchlichen Heime für Albinokinder, die verstoßen wurden oder aus Angst vor Gewalttaten von zu Hause geflohen sind, brauchen mehr Unterstützung. So helfe seine lutherische Kirche dem Waisenhaus katholischer Schwestern in Shinyanga (260 Albino-Kinder).

ELCT Press Release 13.05.14; Uhuru na Amani 2014/1

Kirche und Umweltschutz

Bei einer Konsultation der tansanischen und deutschen (VELKD) lutherischen Bischöfe trat der bayerische Bischof Dr. H. Bedford-Strohm für ein deutliches Engagement religiöser Gemeinschaften für Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit ein. Stichpunkte aus seinem Vortrag über „Armut, Reichtum und Ökologie“:

  • Umweltschutz, besonders bei Energieverbrauch und Plastikmüll
  • Die dominierenden Wirtschaftsformen verursachen Stürme, Dürreperioden und Überschwemmungen
  • Die sich weiter öffnende Schere zwischen Arm und Reich innerhalb einzelner Länder und zwischen den Ländern schürt Unfrieden und verhindert nachhaltiges Wirtschaften
  • Die globalisierte Wirtschaft darf die Ungerechtigkeiten der Kolonialzeit nicht fortschreiben
  • Märkte brauchen Rahmenbedingungen für ein Minimum an Fairness
  • An Stelle einer „Kultur der Gier“ muss eine menschenzentrierte Wirtschaft treten. Kirchen sollen dafür Modelle und Beispiele entwickeln
  • Jenseits dogmatischer Differenzen sollen die Christen offen für den Schutz der Schöpfung und der Menschenrechte eintreten und dabei ihre globale Präsenz nutzen

Bischof M. Adam weihte in der Diözese in der Region Mara die tausendste Biogas-Anlage ein, die von der ELCT im Rahmen ihres Programms „Leben und Umwelt“ zur Verfügung gestellt wurde. Solche Anlagen ersparen vor allem Frauen und Mädchen viel Mühe bei der Brennholzbeschaffung, ferner Kosten und Umweltbelastung bei Kochen und Beleuchtung.

ELCT Press Release 06.05.14; Uhuru na Amani 2014/1


Stellungnahme zur Verfassungsreform

Bischof Dr. B. Bagonza (ELCT Karagwe-Diözese) erläuterte bei der Bischofskonsultation [s.o.] die derzeitige Verfassungsdiskussion und nannte als kontroverse Themen:

  • Regierungsform (2 oder 3 Regierungen);
  • Staatsreligion oder religiöse Neutralität des Staates, wichtig für die Zulässigkeit religiöser Gerichte (kadi-Verfahren)
  • Begrenzung der Amtszeit für Parlamentarier auf maximal 15 Jahre
  • Einschränkung der Machtbefugnisse des Staatspräsidenten
  • Möglichkeit, einen unfähigen Abgeordneten vorzeitig abzuwählen.
  • Möglichkeit für das Parlament, den Präsidenten bei schwerem Fehlverhalten abzusetzen

Der Bischof führt die Konflikte in der VV u.a. darauf zurück, dass unklar ist, ob die bestehende Verfassung überarbeitet oder eine grundsätzlich neue Verfassung erarbeitet werden soll. Er favorisiert Letzteres, da mit Mehrparteiensystem, Privatwirtschaft und erneuter Diskussion der Union von Festland und Sansibar viele Voraussetzungen der alten Verfassung überholt seien. Anders die kath. Bischofskonferenz [s.o.Verf.-Reform].

Uhuru na Amani 2014/1

Gesundheitswesen

Das Christliche Kilimanjaro-Krankenhaus (KCMC) in Moshi erhält neue Gebäude für Betten und für ambulante Behandlung. Die Investition wird mit einem TZS 2 Mrd.-Kredit der Nationalen Krankenversicherung finanziert. Das für 450 Betten ausgelegte Krankenhaus muss derzeit etwa 600 Patienten unterbringen.

Die Palliativpflege wurde in allen 20 Krankenhäusern der ELCT eingeführt. Die ersten Erfahrungen wurden im Hospiz des Selian-Hospitals ab 1999 gesammelt. Ab 2006 konnte die Kirche die Hospiz- und Palliativarbeit mit amerikanischer Unterstützung intensivieren. Ärzte, Pflegepersonen, Pfarrer und Sozialarbeiter/innen konnten einschlägige Kurse besuchen und sich qualifizieren. In zähen Verhandlungen mit dem Gesundheitsministerium erreichten die Fachleute der ELCT, dass alle kirchlichen Krankenhäuser jetzt auch Morphin an Schwerkranke verabreichen dürfen.

Uhuru na Amani 2014/1