Investitionen – Import - Export - 01/2014 und Investoren, Investitionen - 05/2012: Unterschied zwischen den Seiten

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==Investitionen==
==Kritik an Investoren==
Die Direktorin des Tanzania Investment Centre (TIC) teilte mit, Tansania sei bezüglich politischer Risiken für Investoren mit dem Wert Null eingestuft worden, was das Land für Investoren attraktiv mache. 2013 seien ausländische Direktinvestitionen in Höhe von USD 1,8 Mrd. getätigt worden, hauptsächlich im Bereich Öl- und Gasexploration. Die meisten Direktinvestitionen 2013 kommen aus Großbritannien, dann folgen Kanada, die Schweiz und USA. Die tansanischen Reserven an Erdgas werden auf 40 Mrd. Kubikfuß geschätzt und könnten etwa für 100 Jahre ausreichen. Es wird jedoch heftig darüber debattiert, wie viel Gas exportiert und wie viel für den Eigenbedarf zur Strom- und Düngerproduktion reserviert werden sollte. Die Tiefsee-Gasfelder können ab 2018 produzieren.
Die Regierung richtete an einige ausländische Firmen und ihre Chefs eine strenge Verwarnung, weil sie einheimische Angestellte misshandelt und diskriminiert hatten. Um sich zu informieren, besuchte die Ministerin für Arbeit unangekündigt vier in Dar-es-Salaam ansässige Firmen. In der International School und bei Zantel verlangte sie, dass ihr die Arbeitsgenehmigungen vorgelegt werden. Einige Ausländer umgingen nämlich die Bestimmungen und verwendeten eine Aufenthaltsgenehmigung als Arbeitserlaubnis. "Wir schätzen den Beitrag der Investoren zur Entwicklung, aber wir schaffen es ohne sie, wenn wir nur von ihnen misshandelt werden", betonte sie. Beim Forschungsinstitut Synovate warnte die Ministerin den Direktor, weil er Präsident Kikwete beleidigt habe. Angeblich gebrauchte er kränkende Worte, wenn ihm Angestellte ihre Klagen vorlegten. "Alle, die den Präsidenten beleidigen, achten die gesamte Regierung und das tansanisch Volk gering, doch unser Präsident respektiert jeden", sagte sie. Ein Repräsentant der Researchers, Academicians and Allied Workers' Union (RAAWU) berichtete, viele Synovate-Angestellte hätten sich beklagt. (DN 6.10.11)


Wegen dieser bedeutenden Investitionen in Gas und Öl ergab sich eine Verschiebung in der Rangfolge im Vergleich zu Vorjahren: 2011 waren aus Südafrika USD 2,177 Mrd. in Tansania investiert worden (1. Platz). Es folgten Mauritius (USD 650 Mill.), Kenya (570 Mill.), die Schweiz (277 Mill.), Japan (197 Mill.), Norwegen (184Mill.), Botswana (115 Mill.) und Frankreich (75 Mill.).
Immer wieder baten führende Leute der Kirche um Gespräche über die Investitionen in Loliondo. <Siehe Tans.Inf. 6/93 S. 5; 1/95 S. 6; 4/95 S. 6; 7/00 S. 3; 4/02 S. 7; 11/09 S. 8> Das Investoren-Thema stellt in ganz Tansania ein Problem dar, nicht nur in Loliondo. Bei der 18. Synodalversammlung der Evang.-Luth. Kirche in Tansania (ELCT) ging es um Zerstörung der Umwelt und Wirtschaft. Dabei wiederholten die Delegierten die Bitte um Versöhnung in Loliondo.


Bisher flossen vergleichsweise geringe Auslandsmittel in die tansanische Landwirtschaft, in der fast 80% der Bevölkerung tätig sind (2011: USD 31 Mill.). Die japanische Nitori Holding will USD 550 Mill. in Großanbau und Verarbeitung von Baumwolle investieren. Sie hat dafür 40.000 Hektar im Landkreis Handeni reserviert. Zusätzlich will man Landwirte im Umfeld als Zulieferer für Baumwolle gewinnen. Auch die Weiterverarbeitung der Rohbaumwolle bis zu fertigen Kleidungsstücken ist in der Nähe vorgesehen. Die Firma Nitori unterhält 300 Bekleidungsgeschäfte in Japan und will in den nächsten 20 Jahren auf bis zu 3000 Läden expandieren, mit Schwerpunkt auf Afrika und Tansania. Weiterhin will Nitori USD 100 Mill. in Produktion und Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse in Tansania investieren.
In einigen Gebieten werden die Menschen ihrer Grundrechte beraubt, um die Investoren zu befriedigen. Bischof Thomas Laiser von der ELCT-Nordzentral-Diözese bat die Regierung, die Augen nicht zu verschließen vor den Wehklagen der Einwohner von Loliondo. Vor 15 Jahren zogen die Fremden dort ein, um zu investieren. Die Einheimischen sind traurig, weil das Gebiet, in dem sie ihre Tiere aufgezogen und geweidet hatten, Investoren gegeben wurde.


Eine indische Firma hatte den Bau einer Baumwoll-Spinnerei in Hafennähe in der Küstenregion geplant, konnte ihre Pläne aber nicht realisieren, weil der Stromversorger TANESCO die erforderlichen 40 Megawatt elektrische Leistung nicht zusagen konnte. Die Staatsministerin für Investition und Befähigung forderte verstärkte Anstrengungen, um die Landwirtschaft für ausländische Investoren attraktiv zu machen, z.B. Bewässerungssysteme, ländliche Elektrifizierung für Verarbeitungsbetriebe und kartografische Erfassung und Kategorisierung der Flächen.
In einem Bericht der führenden Kirchenleute heißt es, ein Investor habe Soldaten, eine Einrichtung der Nation, eingesetzt, um die Einwohner zu schlagen. Einige hätten Verletzungen und noch Schlimmeres davongetragen. Bischof Dr. Mdegella von der ELCT-Iringa-Diözese äußerte, die führenden Leute, die die Investoren eingeladen haben, müssten Buße tun. Die Beteiligten hätten riesigen Schaden angerichtet. (Uhuru na Amani 1&2/12)


==Import==
Der Spleen der letzten Jahre, in Tansania groß in Bioenergie und Verarbeitung von Agrarprodukten zu investieren, vertrieb arme Landwirte mittels trickreicher Verträge und der falschen Hoffnung, über Nacht reich zu werden, von ihrem Land, dem einzigen, was sie auf Erden besitzen. Der steigende Erdölpreis trieb multinationale Gesellschaften dazu, groß in den Anbau von alternativen Energieträgern zu investieren, vor allem in Jatropha. Im Kisarawe-Distrikt (Küsten-Region) beispielsweise verließen etwa 10.000 Personen ihr Land, um Platz zu machen für eine Jatropha-Farm. Eine britische Gesellschaft erwarb mehr als 50.000 ha, um Jatropha anzubauen. Doch sie rodete 30.000 ha Wald angeblich für Jatropha-Anbau und exportierte Bretter und Balken. Danach stellte sie ihre Aktivitäten ein. Man fragt sich, ob diese Investoren realistische Geschäftspläne haben. Viele funktionieren knapp ein Jahr, dann geraten sie in finanzielle oder Management-Probleme, sagte ein Verantwortlicher des Lawyers Environment Action Team (LEAT).
Die Importe Tansanias stiegen um 2% auf USD 13,326 Mrd. Den größten Anteil hatte Öl, dessen Import allein 39% ausmachte. Der Wert der Ölimporte stieg um 20% auf USD 4,217 Mrd. Kräftig stiegen auch die Devisen-Ausgaben für Kunstdünger und Reise- und Transportkosten (Anstieg um 6,2% auf USD 2,5 Mrd.).


==Industrieproduktion und Export==
Investoren versprachen, verbesserte sozial-wirtschaftliche Bedingungen für die lokale Bevölkerung. So gelang es ihnen, legal und illegal große Gebiete fruchtbaren Landes in vielen Landesteilen zu erwerben, verwendeten diese jedoch nicht wie angegeben. Mancherorts stehen für die lokale Bevölkerung Nahrungsmittel und Wasser nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung.
Die Exporte fielen um 0,3% auf USD 8,321 Mrd. Wichtigster Einzelfaktor dabei ist Gold, dessen Ausfuhrwert von zuletzt USD 2,23 Mrd. auf 1,86 Mrd. sank, einerseits wegen verminderter Produktion, andererseits wegen des sinkenden Goldpreises. Der Wert der „traditionellen Exporte“ (hauptsächlich landwirtschaftliche Produkte) fiel um 9,5% auf USD 838 Mill. Vor allem das Exportvolumen von Tabak, Cashewnüssen, Sisal und Nelken ging zurück. Auch die erzielten Preise fielen, außer bei Tee und Tabak. Der Devisenertrag aus dem Tourismus stieg um 14,2% auf USD 1,79 Mrd.


Die Behörde für Export-Industrie-Zonen (Export Processing Zone Authority – EPZA) teilte mit, dass die in den Sonderwirtschaftszonen (SEZ und EPZ) angesiedelten 81 Industrien Waren im Wert von mehr als USD 700 Mill. exportiert hätten. Insgesamt seien USD 1,12 Mrd. investiert und 27.000 direkte, sowie 80.000 indirekte Arbeitsplätze geschaffen worden. Die Behörde kündigte an, sie werde weitere Sonderwirtschaftszonen im Inland schaffen, um Investoren anzulocken. Delegationen aus Belgien, Griechenland und Italien informierten sich über die Investitionsmöglichkeiten.
Kleinbauern werden ausgetrickst, indem man ihnen Entschädigung, sauberes Wasser, Verbesserungen für Gesundheit, Transport und Bildung so wie Arbeitsplätze verspricht. Aber die meisten Versprechen werden nicht erfüllt. Ein Investor versprach 5.000 Arbeitsplätze, stellte nur 750 für kurze Zeit zur Verfügung. Letztendlich entsteht eine verdorbene Beziehung zwischen Einwohnern, Investoren und Regierung.


Insgesamt trug der industrielle Sektor 9,9% zum Bruttoinlandsprodukt bei (Vorjahr: 9,6% und bietet 120.840 Arbeitsplätze an. Der Minister für Handel und Industrie sagte, die meisten Profite aus der Industrie würden in Tansania reinvestiert, nannte aber keine Zahlen. Der Minister, Dr. Kigoda, betonte, die Regierung beschleunige die Strategie-Entwicklung in den Bereichen Landwirtschaft, Elektrizität und Bildung, die für das Programm „Big Results Now“ (Große Erfolge Jetzt) bedeutsam seien. Weitere Vorhaben seien:
In Tansania sind 5 % des landwirtschaftich genutzten Landes an Investoren verpachtet, in Uganda sind es 14,6 %, in der Demokratischen Republik Kongo 48,8 %. (DN 10.4.12)


* Entwicklung einer stabilen Finanz-Infrastruktur
Die Regierung wurde gebeten, einzugreifen, weil der Konflikt zwischen einem Investor und den Dorfbewohnern auf der Kapunga-Reisfarm (Mbarali-Distrikt, Mbeya-Region) außer Kontrolle ge-rät. Die Einwohner sind wütend. Der Investor versprühte mit einem Flugzeug ein giftiges Mittel und verwüstete so ca. 189 ha Ackerland; Verlust 718mrd/- TSh.
* Förderung der Informations- und Kommunikations-Technologien
* Fortentwicklung des Tanzania Investment Centre zu einer Zentrale für alle Anliegen der Investoren(One-stop-centre)


Wiederholt war in Industriekreisen beklagt worden, dass die Regierung zu hohe Geschäftskosten verursache, z.B. durch bürokratische Schwerfälligkeit und allzu viele Abgaben, Gebühren und Gesetzesänderungen. Den staatlichen Organen wurde ein hohes Maß an Unberechenbarkeit bescheinigt. Korruption und verbreitete Inkompetenz in manchen Behörden erschwerten Planung und Kalkulation, besonders in den Grundbuch-Verwaltungen auf allen Ebenen. Auch die Mehrwertsteuer-Rückerstattung verzögere sich über Gebühr.
Außerdem soll die Regierung garantieren, dass die Geschädigten entsprechend entschädigt werden. (DN 12.4.12)


Beim Afrika-Industrialisierungstag am 20. November wurde darauf hingewiesen, dass das beträchtliche Wirtschaftswachstum Tansanias bisher wenig Arbeitsplätze und Armutslinderung mit sich gebracht habe, da die größten Investitionen in kapitalintensiven, nicht in arbeitsintensiven, Branchen getätigt wurden. Der Premierminister M. Pinda forderte, entschlossen die Klein- und Mittelbetriebe zu fördern, weil sie am effektivsten Arbeit schafften und Armut verringerten. Gegenwärtig arbeiteten 3 Mill. Kleinbetriebe im Land, die 5,2 Mill. Jobs (23% aller Arbeitsplätze) zur Verfügung stellten. Besonders die weiterverarbeitende Industrie müsse gefördert werden.
==Investitionen willkommen==
Premierminister Pinda sagte, die Regierung werde weiterhin bemüht sein, mehr Investitionen für die Landwirtschaft zu gewinnen, und dafür sorgen, dass die rings um das Investitionsgebiet lebenden Kleinbauern davon profitieren.


Der Lebensstandard auf Sansibar stieg 2012/13 um 4,5%, das jährliche Pro-Kopf-Einkommen liegt damit bei Tshs 1.003.000 (in Gesamt-Tansania: Tshs 1.025.038). Hauptfaktoren für das Wirtschaftswachstum auf Sansibar sind Industrie, Kommunikation und Dienstleistungen im Tourismus.
Außenminister Membe versicherte den Investoren, sie seien sicher, die Tansanier seien ein friedliches und harmonisches Volk. Seit 30 Jahren arbeite die tansanischen Regierung auf unterschiedlichen Gebieten mit Investoren aus dem Ausland zusammen. Sie behandle die Investoren gut, ohne zu fragen, aus welchem Land sie kommen. (Guardian 18.10.11)


==Goldgrube Grundstücke und Immobilien==
Der Stellvertretende Minister für Industrie, Handel und Vermarktung sagte zum japanischen Botschafter, Investoren aus Japan und anderen reichen Nationen sollten in Tansania investieren. Sie könnten die Pläne der Regierung, Tansania zu einem Investitionszentrum der Region zu machen, ergänzen. Die Ressourcen Tansanias böten Investoren vielfältige Möglichkeiten. "Wir haben Arbeitskräfte und genug Rohstoffe, um ihren Bedarf zu decken", betonte er. (Citizen 26.10.11)
Immobilien in Dar-Es-Salaam und anderen großen Städten gelten als hervorragende Geldanlage. Renditen von bis zu 24% werden erreicht. Nach nur 5 Jahren ist das investierte Kapital wieder verdient. Vergleichbare Mieten werden in Johannesburg oder Manhattan gefordert. Die National Housing Corporation (Staatliche Wohnungsverwaltung) berechnete bereits 2007 einen Fehlbestand von 3 Mill. Wohnungen. Das Defizit wachse jährlich um 15%. Ein 2-Schlafzimmer-Appartement in angesagten Vierteln Dar-Es-Salaams kostet pro Monat USD 3000 bis 8000 Miete. Büroraum in gehobener Lage kostet monatlich USD 20 bis 40 pro m², sehr teuer im Vergleich zu Nairobi / Kenya (USD 15 / m² / Monat)


Citizen 07.11.13; DN 26.11., 06.,24.,30.12.13; 01.01.14; Guardian 16.,25.,30.11., 14.12.13; EA Business Week 01., 10.12.13
==Heimische und ausländische Investitionen==
Mehr als 35 indische Gesellschaften und 100 tansanische Geschäftsleute vereinbarten die Gründung unterschiedlicher Gemeinschaftsunternehmen. (Citizen 19.8.11)


[[Kategorie:01/2014]]
Eine Staatsministerin aus dem Amt des Premierminis-ters sagte, die Tansanier sollten lernen, wie man zu einem Darlehen kommt, um es für Investitionsprojekte für sich selbst und das Land zu verwenden. Die günstige Investitionspolitik der Regierung ermögliche Investitionsprojekte. Sie betonte, die Tansanier sollten eine positive Einstellung zu den Investoren entwickeln und deren Beitrag zur sozialwirtschaftlichen Entwicklung schätzen. "Wir sollten nicht länger über alles, was mit den Investoren zusammenhängt, jammern", sagte sie. (Guardian 22.10.11)
[[Kategorie:Wirtschaft_-_Allgemein]]
 
[[Kategorie:Wirtschaft_-_Export]]
Die Staatsministerin für Investitionen und Empowerment sagte, es sei an der Zeit, dass heimische Investoren beim Wirtschaftswachstum des Landes mitspielen, statt alles ihren Partnern aus dem Ausland zu überlassen. "Es stimmt, dass Direktinvestitionen aus dem Ausland zurückgehen, weil die Investoren neue Zielpunkte entdecken. Deshalb ist es wichtig, dass heimische Investoren die Lücken füllen." Sie sagte, die Tansanier sollten sich nicht wegen einiger Herausforderungen vor dem Investieren fürchten, sondern mit der Regierung zusammenarbeiten, um zu bestehen. Die Staatsministerin drängte die Banken, bereitwillig mit heimischen Investoren zusammenzuarbeiten und ihnen Darlehen zu erschwinglichen Kreditzinsen zu gewähren. In der Landwirtschaft gebe es noch nicht genutzte Investitionspotenziale; auch könne man weiterhin in Industriebetriebe investieren, die landwirtschaftliche Produkte verarbeiten und für den Export angemessen verpackt.
[[Kategorie:Wirtschaft_-_Import]]
 
[[Kategorie:Wirtschaft_-_Industrie]]
Sie berichtete: 2010/11 nahmen heimische und ausländische Investitionen zu. 826 Projekte im Wert von 700 Mio. US$ wurden registriert; sie schufen 79.000 Arbeitsplätze. 2009/10 waren es 726 Projekte im Wert von 550 Mio. US$. (Citizen 14.3.12)
 
Die Bank of Africa Group erklärte, Dank politischer Stabilität und demokratischer Grundsätze sei Tansanias Investitionsklima günstig; es locke Investoren aus der ganzen Welt in die Region. (Guardian 2.3.12)
 
==Rolle der Investoren==
Die Regierung ordnete eine gründliche Prüfung der Investoren an, damit falsche herausgefiltert werden könnten. Sie schadeten dem Image ehrlicher Investoren, die das Land so dringend brauche. Premierminister Pinda sagte, Sorgen bereiteten die wenigen, die unehrlich und selbstsüchtig sind. "Unglücklicherweise kümmern sich einige Investoren nicht um die rings um sie lebenden Menschen. Das führt zu Hass von seiten der Einwohner, dazu, dass alle Investoren als schlecht verurteilt werden", sagte er. Das Aufsichtsgremium der Export Processing Zones Authority (EPZA) wies er an, die Einwohner an allen Investitionsangelegenheit rings um ihr Gebiet zu beteiligen und sie zu informieren. Auch sollten sie dafür sorgen, dass die Investoren die Entwicklung der Menschen des betreffenden Gebietes unterstützen. "Investitionen, bei denen es nur darum geht, dass die Investoren reich werden, unsere Leute nur als Beobachter außen vor bleiben, haben im Programm der Export Processing Zones keinen Raum", betonte Pinda. (DN 7.3.12)
 
Eine im Muleba-Distrikt (Kagera-Region) durchgeführte Untersuchung zeigt, dass Geschäftsleute umfangreich in Viehfarmen investiert haben. Das Agriculture, Land and Water Parlamentary Committee stellte fest, dass die Behauptung eines Abgeordneten, die Einwohner würden belästigt, nicht stimmt. Die Kagera-Region setzte fest, welches Gebiet für Viehhalter bestimmt sein soll. Ein Einwohner des Muleba-Distrikts berichtete, zusammen mit 34 jungen Frauen und Männern arbeite er auf einer Viehfarm mit 230 Kühen und 60 Kälbern. "Viele von uns können ihren Lebensunterhalt bestreiten, die Kinder in die Schule schicken und die Rechnungen für Medikamente bezahlen", betonte er.
 
Der Investor Serengeti Advisers kooperiert mit Agrisol, einer US-amerikanischen Firma. Iddi Simba, Vorsitzender von Serengeti Advisers, berichtete, das Ziel seiner Firma sei, ausreichend Agrarprodukte für den lokalen Markt zu produzieren. Auf den großen Farmen werde es Arbeitsplätze geben. Man werde u. a. Ausbildung in modernen landwirtschaftlichen Methoden und landwirtschaftliche Geräte anbieten. (DN 5.4.12)
 
==Kommentare==
Die Bedeutung ausländischer und heimischer Investoren für die Wirtschaft Tansanias kann nicht überbetont werden. Vor allem ausländischer Direktinvestitionen (FDIs) halfen, wirtschaftliche Aktivitäten zu stimulieren.
 
Unglücklicherweise haben einige Tansanier Misstrauen den Investoren gegenüber entwickelt. Klar, nicht alle Investoren aus dem Ausland, die hier investieren, sind vertrauenswürdig. Deshalb haben wir das Tanzania Investment Centre (TIC), das die Anträge prüft. Es ist zu unserem Schaden, wenn wir Investoren runtermachen. Für sie ist es leicht, in ein anderes freundliches Land abzuwandern. Höchste Zeit, dass alle Tansanier die wirklichen Diebe, korrupten Leute und Steuerhinterzieher verachten, gleichzeitig fleißige loben und Innovateure und Investoren willkommen heißen. (DN 28.2.12)
 
Weltweit wird über den Nutzen ausländischer Direktinvestitionen (FDIs) diskutiert. Es heißt, FDIs könnten in Gastländern wie Tansania direkt und indirekt Arbeitsplätze schaffen. Doch dafür müsste  es hochqualifizierte Arbeitskräfte geben. Das ist eine Chance und eine Herausforderung für alle Ausbildungsstätten. Man nimmt an, FDIs könnten den heimischen Firmen Zugang zum Markt und Handelsprivilegien verschaffen. Doch dafür werden heimische Waren benötigt, die internationalem Standard entsprechen. (Citizen 2.4.12)
 
[[Category:Wirtschaft - Allgemein]]
[[Category:05/2012]]

Aktuelle Version vom 6. Januar 2019, 20:22 Uhr

Kritik an Investoren

Die Regierung richtete an einige ausländische Firmen und ihre Chefs eine strenge Verwarnung, weil sie einheimische Angestellte misshandelt und diskriminiert hatten. Um sich zu informieren, besuchte die Ministerin für Arbeit unangekündigt vier in Dar-es-Salaam ansässige Firmen. In der International School und bei Zantel verlangte sie, dass ihr die Arbeitsgenehmigungen vorgelegt werden. Einige Ausländer umgingen nämlich die Bestimmungen und verwendeten eine Aufenthaltsgenehmigung als Arbeitserlaubnis. "Wir schätzen den Beitrag der Investoren zur Entwicklung, aber wir schaffen es ohne sie, wenn wir nur von ihnen misshandelt werden", betonte sie. Beim Forschungsinstitut Synovate warnte die Ministerin den Direktor, weil er Präsident Kikwete beleidigt habe. Angeblich gebrauchte er kränkende Worte, wenn ihm Angestellte ihre Klagen vorlegten. "Alle, die den Präsidenten beleidigen, achten die gesamte Regierung und das tansanisch Volk gering, doch unser Präsident respektiert jeden", sagte sie. Ein Repräsentant der Researchers, Academicians and Allied Workers' Union (RAAWU) berichtete, viele Synovate-Angestellte hätten sich beklagt. (DN 6.10.11)

Immer wieder baten führende Leute der Kirche um Gespräche über die Investitionen in Loliondo. <Siehe Tans.Inf. 6/93 S. 5; 1/95 S. 6; 4/95 S. 6; 7/00 S. 3; 4/02 S. 7; 11/09 S. 8> Das Investoren-Thema stellt in ganz Tansania ein Problem dar, nicht nur in Loliondo. Bei der 18. Synodalversammlung der Evang.-Luth. Kirche in Tansania (ELCT) ging es um Zerstörung der Umwelt und Wirtschaft. Dabei wiederholten die Delegierten die Bitte um Versöhnung in Loliondo.

In einigen Gebieten werden die Menschen ihrer Grundrechte beraubt, um die Investoren zu befriedigen. Bischof Thomas Laiser von der ELCT-Nordzentral-Diözese bat die Regierung, die Augen nicht zu verschließen vor den Wehklagen der Einwohner von Loliondo. Vor 15 Jahren zogen die Fremden dort ein, um zu investieren. Die Einheimischen sind traurig, weil das Gebiet, in dem sie ihre Tiere aufgezogen und geweidet hatten, Investoren gegeben wurde.

In einem Bericht der führenden Kirchenleute heißt es, ein Investor habe Soldaten, eine Einrichtung der Nation, eingesetzt, um die Einwohner zu schlagen. Einige hätten Verletzungen und noch Schlimmeres davongetragen. Bischof Dr. Mdegella von der ELCT-Iringa-Diözese äußerte, die führenden Leute, die die Investoren eingeladen haben, müssten Buße tun. Die Beteiligten hätten riesigen Schaden angerichtet. (Uhuru na Amani 1&2/12)

Der Spleen der letzten Jahre, in Tansania groß in Bioenergie und Verarbeitung von Agrarprodukten zu investieren, vertrieb arme Landwirte mittels trickreicher Verträge und der falschen Hoffnung, über Nacht reich zu werden, von ihrem Land, dem einzigen, was sie auf Erden besitzen. Der steigende Erdölpreis trieb multinationale Gesellschaften dazu, groß in den Anbau von alternativen Energieträgern zu investieren, vor allem in Jatropha. Im Kisarawe-Distrikt (Küsten-Region) beispielsweise verließen etwa 10.000 Personen ihr Land, um Platz zu machen für eine Jatropha-Farm. Eine britische Gesellschaft erwarb mehr als 50.000 ha, um Jatropha anzubauen. Doch sie rodete 30.000 ha Wald angeblich für Jatropha-Anbau und exportierte Bretter und Balken. Danach stellte sie ihre Aktivitäten ein. Man fragt sich, ob diese Investoren realistische Geschäftspläne haben. Viele funktionieren knapp ein Jahr, dann geraten sie in finanzielle oder Management-Probleme, sagte ein Verantwortlicher des Lawyers Environment Action Team (LEAT).

Investoren versprachen, verbesserte sozial-wirtschaftliche Bedingungen für die lokale Bevölkerung. So gelang es ihnen, legal und illegal große Gebiete fruchtbaren Landes in vielen Landesteilen zu erwerben, verwendeten diese jedoch nicht wie angegeben. Mancherorts stehen für die lokale Bevölkerung Nahrungsmittel und Wasser nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung.

Kleinbauern werden ausgetrickst, indem man ihnen Entschädigung, sauberes Wasser, Verbesserungen für Gesundheit, Transport und Bildung so wie Arbeitsplätze verspricht. Aber die meisten Versprechen werden nicht erfüllt. Ein Investor versprach 5.000 Arbeitsplätze, stellte nur 750 für kurze Zeit zur Verfügung. Letztendlich entsteht eine verdorbene Beziehung zwischen Einwohnern, Investoren und Regierung.

In Tansania sind 5 % des landwirtschaftich genutzten Landes an Investoren verpachtet, in Uganda sind es 14,6 %, in der Demokratischen Republik Kongo 48,8 %. (DN 10.4.12)

Die Regierung wurde gebeten, einzugreifen, weil der Konflikt zwischen einem Investor und den Dorfbewohnern auf der Kapunga-Reisfarm (Mbarali-Distrikt, Mbeya-Region) außer Kontrolle ge-rät. Die Einwohner sind wütend. Der Investor versprühte mit einem Flugzeug ein giftiges Mittel und verwüstete so ca. 189 ha Ackerland; Verlust 718mrd/- TSh.

Außerdem soll die Regierung garantieren, dass die Geschädigten entsprechend entschädigt werden. (DN 12.4.12)

Investitionen willkommen

Premierminister Pinda sagte, die Regierung werde weiterhin bemüht sein, mehr Investitionen für die Landwirtschaft zu gewinnen, und dafür sorgen, dass die rings um das Investitionsgebiet lebenden Kleinbauern davon profitieren.

Außenminister Membe versicherte den Investoren, sie seien sicher, die Tansanier seien ein friedliches und harmonisches Volk. Seit 30 Jahren arbeite die tansanischen Regierung auf unterschiedlichen Gebieten mit Investoren aus dem Ausland zusammen. Sie behandle die Investoren gut, ohne zu fragen, aus welchem Land sie kommen. (Guardian 18.10.11)

Der Stellvertretende Minister für Industrie, Handel und Vermarktung sagte zum japanischen Botschafter, Investoren aus Japan und anderen reichen Nationen sollten in Tansania investieren. Sie könnten die Pläne der Regierung, Tansania zu einem Investitionszentrum der Region zu machen, ergänzen. Die Ressourcen Tansanias böten Investoren vielfältige Möglichkeiten. "Wir haben Arbeitskräfte und genug Rohstoffe, um ihren Bedarf zu decken", betonte er. (Citizen 26.10.11)

Heimische und ausländische Investitionen

Mehr als 35 indische Gesellschaften und 100 tansanische Geschäftsleute vereinbarten die Gründung unterschiedlicher Gemeinschaftsunternehmen. (Citizen 19.8.11)

Eine Staatsministerin aus dem Amt des Premierminis-ters sagte, die Tansanier sollten lernen, wie man zu einem Darlehen kommt, um es für Investitionsprojekte für sich selbst und das Land zu verwenden. Die günstige Investitionspolitik der Regierung ermögliche Investitionsprojekte. Sie betonte, die Tansanier sollten eine positive Einstellung zu den Investoren entwickeln und deren Beitrag zur sozialwirtschaftlichen Entwicklung schätzen. "Wir sollten nicht länger über alles, was mit den Investoren zusammenhängt, jammern", sagte sie. (Guardian 22.10.11)

Die Staatsministerin für Investitionen und Empowerment sagte, es sei an der Zeit, dass heimische Investoren beim Wirtschaftswachstum des Landes mitspielen, statt alles ihren Partnern aus dem Ausland zu überlassen. "Es stimmt, dass Direktinvestitionen aus dem Ausland zurückgehen, weil die Investoren neue Zielpunkte entdecken. Deshalb ist es wichtig, dass heimische Investoren die Lücken füllen." Sie sagte, die Tansanier sollten sich nicht wegen einiger Herausforderungen vor dem Investieren fürchten, sondern mit der Regierung zusammenarbeiten, um zu bestehen. Die Staatsministerin drängte die Banken, bereitwillig mit heimischen Investoren zusammenzuarbeiten und ihnen Darlehen zu erschwinglichen Kreditzinsen zu gewähren. In der Landwirtschaft gebe es noch nicht genutzte Investitionspotenziale; auch könne man weiterhin in Industriebetriebe investieren, die landwirtschaftliche Produkte verarbeiten und für den Export angemessen verpackt.

Sie berichtete: 2010/11 nahmen heimische und ausländische Investitionen zu. 826 Projekte im Wert von 700 Mio. US$ wurden registriert; sie schufen 79.000 Arbeitsplätze. 2009/10 waren es 726 Projekte im Wert von 550 Mio. US$. (Citizen 14.3.12)

Die Bank of Africa Group erklärte, Dank politischer Stabilität und demokratischer Grundsätze sei Tansanias Investitionsklima günstig; es locke Investoren aus der ganzen Welt in die Region. (Guardian 2.3.12)

Rolle der Investoren

Die Regierung ordnete eine gründliche Prüfung der Investoren an, damit falsche herausgefiltert werden könnten. Sie schadeten dem Image ehrlicher Investoren, die das Land so dringend brauche. Premierminister Pinda sagte, Sorgen bereiteten die wenigen, die unehrlich und selbstsüchtig sind. "Unglücklicherweise kümmern sich einige Investoren nicht um die rings um sie lebenden Menschen. Das führt zu Hass von seiten der Einwohner, dazu, dass alle Investoren als schlecht verurteilt werden", sagte er. Das Aufsichtsgremium der Export Processing Zones Authority (EPZA) wies er an, die Einwohner an allen Investitionsangelegenheit rings um ihr Gebiet zu beteiligen und sie zu informieren. Auch sollten sie dafür sorgen, dass die Investoren die Entwicklung der Menschen des betreffenden Gebietes unterstützen. "Investitionen, bei denen es nur darum geht, dass die Investoren reich werden, unsere Leute nur als Beobachter außen vor bleiben, haben im Programm der Export Processing Zones keinen Raum", betonte Pinda. (DN 7.3.12)

Eine im Muleba-Distrikt (Kagera-Region) durchgeführte Untersuchung zeigt, dass Geschäftsleute umfangreich in Viehfarmen investiert haben. Das Agriculture, Land and Water Parlamentary Committee stellte fest, dass die Behauptung eines Abgeordneten, die Einwohner würden belästigt, nicht stimmt. Die Kagera-Region setzte fest, welches Gebiet für Viehhalter bestimmt sein soll. Ein Einwohner des Muleba-Distrikts berichtete, zusammen mit 34 jungen Frauen und Männern arbeite er auf einer Viehfarm mit 230 Kühen und 60 Kälbern. "Viele von uns können ihren Lebensunterhalt bestreiten, die Kinder in die Schule schicken und die Rechnungen für Medikamente bezahlen", betonte er.

Der Investor Serengeti Advisers kooperiert mit Agrisol, einer US-amerikanischen Firma. Iddi Simba, Vorsitzender von Serengeti Advisers, berichtete, das Ziel seiner Firma sei, ausreichend Agrarprodukte für den lokalen Markt zu produzieren. Auf den großen Farmen werde es Arbeitsplätze geben. Man werde u. a. Ausbildung in modernen landwirtschaftlichen Methoden und landwirtschaftliche Geräte anbieten. (DN 5.4.12)

Kommentare

Die Bedeutung ausländischer und heimischer Investoren für die Wirtschaft Tansanias kann nicht überbetont werden. Vor allem ausländischer Direktinvestitionen (FDIs) halfen, wirtschaftliche Aktivitäten zu stimulieren.

Unglücklicherweise haben einige Tansanier Misstrauen den Investoren gegenüber entwickelt. Klar, nicht alle Investoren aus dem Ausland, die hier investieren, sind vertrauenswürdig. Deshalb haben wir das Tanzania Investment Centre (TIC), das die Anträge prüft. Es ist zu unserem Schaden, wenn wir Investoren runtermachen. Für sie ist es leicht, in ein anderes freundliches Land abzuwandern. Höchste Zeit, dass alle Tansanier die wirklichen Diebe, korrupten Leute und Steuerhinterzieher verachten, gleichzeitig fleißige loben und Innovateure und Investoren willkommen heißen. (DN 28.2.12)

Weltweit wird über den Nutzen ausländischer Direktinvestitionen (FDIs) diskutiert. Es heißt, FDIs könnten in Gastländern wie Tansania direkt und indirekt Arbeitsplätze schaffen. Doch dafür müsste es hochqualifizierte Arbeitskräfte geben. Das ist eine Chance und eine Herausforderung für alle Ausbildungsstätten. Man nimmt an, FDIs könnten den heimischen Firmen Zugang zum Markt und Handelsprivilegien verschaffen. Doch dafür werden heimische Waren benötigt, die internationalem Standard entsprechen. (Citizen 2.4.12)