Adieu, liebe Leserinnen und Leser, - 12/2020

Aus Tansania Information
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sage ich als Redakteur der Tansania Information nach 85 Ausgaben seit 2013. Mein 80. Geurtstag rückt näher und das Alter lässt die Synapsen stolpern. So freue ich mich, nach längrer Suche die Redaktion der Tansania Information an einen kompetenten Nachfolger übergeen zu können. Abunawasi, der die Tansania Information weiterführt, bleibt aus im gegenwärigen tansanischen Kontext nur allzu verständlichen Gründen (noch) anonym.

Die Berichterstattung aus Tansania ist im Zeitalter der „alternativen Fakten“ schwieriger georden. Statistische Daten dürfen nur mit Erlaubnis des staatlichen Statistikbüros veröffentlcht werden und sind damit ebenso wenig vertrauenswürdig wie die offiziellen Wahlergebnisse Die repressiven Pressegesetze zwingen die Medien zur Selbstzensur. Unerwünschte Meldungen dürfen sie auch nicht mehr als Zitate aus ausländischen Quellen wie BBC oder Deutsche Welle bringen. Auch die Berichterstattung über Internetkanäle ist für Tansanier/innenriskant und kostspielig geworden. Die Fünfte Regierung erweist sich bei der engmaschigen ontrolle der Informationswege als gelehrige Schülerin des großen Mentors China.=

Aber erbauliche Geschichten gibt es immer noch, manchmal lapidar wie Märchen, z.B. die vom allzu smarten Dorfchef, der in einer Absteige in Kibaya, Kiteto festgenommen wird - im Adamskostüm. Eine Frau hatte seine Hilfe in einer Erbschaftsfrage erbeten. Der wackere Funktionär wollte sie nach klassischem Muster als Lohn für seine Bemühungen zu erotichem Entgegenkommen zwingen. Die Dame wandte sich an das PCCB (Büro für Korruptiosbekämpfung), fand Gehör und stellte dem Übeltäter die leicht vorstellbare Falle. Die schnappte zu und der Fiesling fand sich seiner Macht ent- und mit Handschellen bekleidet. Ist doch eine Freude, so was aus TZ berichten zu können, zumal es eine ganze Reihe ähnlicher Geschichten von gescheitertem Machtmissbrauch gibt – auf lokaler Ebene zumindest.

A propos Korruption: Wie fließend sind doch die Grenzen zwischen Lobbyismus, Parteispenen und Korruption. Da assoziiert der Redakteur doch gleich Unschönes wie vorgeblichen Kohleausstieg, sozialisierte Kosten für Nuklearabfälle, halbherzige Energiewende. Ein weites Feld in Deutschland wie in Tansania. Querdenker und Verschwörungstheoretiker treten andererseits in Tansania kaum in Erscheinung. Das Denkn in Blasen ergeht sich dort in traditionell abergläubischen Ideen wie Reichwerden oder Wahlerfolg durch unappetitliche Zauberrituale. Hobby-Ethnologen finden übrigens im internatinalen Vergleich interessante Aspekte: Bei befürchteten Verknappungen wegen Corona horten die Deutschn Toilettenpapier, die Italiener Kondome, die Tansanier – Zucker. Freud hätte seine Freude. -

Danke, liebe Leserinnen und Leser, für unterstützende und kritische Begleitung seit 2013. Danke allen, die die Tansania Information finanziell fördern. Bleiben Sie der TI gewogen. Bleiben Sie Tansania gewogen! Mungu ibariki Tanzania. Kwaherini und Adieu. Hans Köbler