Aus der Gesellschaft, Kirchen ‐ 05/2022: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 12. Mai 2022, 16:54 Uhr

Reiche Tansanier

Die tansanische Presse griff die Anfang April veröffentlichten Ranglisten reicher Menschen in Afrika auf. Mit einem Hauch von nationalem Stolz wurde herausgestellt, dass Tansania das einzige Land in der Region Ostafrika ist, in dem es einen Dollarmilliardär gibt (insbesondere da Kenia niemand in dieser Kategorie zu bieten hat). Mohammed Dewji wurde in der Rangliste auf Platz 13 unter 18 afrikanischen Dollarmilliardären geführt.

Bei den einfachen Dollarmillionären hinkt Tansania freilich seinem nördlichen Nachbarn hinterher; Tansania hat nach der Liste 2400 Personen mit einem Vermögen von mehr als einer Million USD, Kenia hingegen mehr als 8000.

Die rankingbegeisterten tansanischen Journalisten teilten weiterhin mit, dass Tansania beim Reichtum der Bewohner mit $ 56 Mrd. auf dem 7. Platz in Afrika steht. Heruntergerechnet auf den “Normalverbraucher” stehen diesem noch ca. TSh 2 Mil. zur Verfügung, was Tansania auf Platz 12 der afrikanischen Rangliste platziert.

BBC 07.04.22, Citizen 28.04.22

Glücksspiel

Islamische Geistliche haben sich in Arusha über die Ausbreitung von Glücksspiel und Spielsucht unter Jugendlichen beklagt. Bei einer Veranstaltung zum Fastenmonat Ramadan mit dem Distriktskommissar von Arusha trug Scheich Mudir vor, dass viele Jugendliche nicht arbeiten sondern ihre Zeit in Spielclubs verbringen. Die Regierung dürfe demgegenüber nicht in einer Zuschauerrolle verharren und sich mit dem Eintreiben der Glücksspielsteuer begnügen.=== Nipashe 20.04.22

Gewalt gegen Frauen

2 neue Studien der Weltbankgruppe berichten über anhaltende Gewalt gegen Frauen in Tansania. In “Tanzania Gender-based Violence Assessment 2022” heißt es, dass 40% aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren bereits körperliche Gewalt erfahren mussten, 17% erlitten demnach auch sexuelle Gewalt.

Die Studie sieht einen Zusammenhang mit der Gewalt gegen Kinder. 75% aller Kinder unter 18 Jahren erleben Gewaltanwendung seitens Verwandter; das galt im vergangenen Jahr auch für mehr als die Hälfte aller Mädchen zwischen 13 und 17 Jahren. Die Studie hält vor allem die Körperstrafen in den Schulen für einen Grund der verbreiteten Gewaltanwendung und ruft die Regierung zu deren Verbot auf.

Gewaltanwendung durch Ehegatten oder männliche Partner wird immer noch für weithin normal gehalten. 58% der Frauen und 40% der Männer geben an, dass es gerechtfertigt sein kann, die Frau zu schlagen, beispielsweise, wenn sie das Essen anbrennen lässt, Widerworte gibt, ohne Erlaubnis ausgeht, die Kinder vernachlässigt oder den Geschlechtsverkehr verweigert.

Citizen 06.04.22

Osterbotschaft Bischof Shoo

Der leitende Bischof der Lutherischen Kirche Tansanias Fredrick Shoo rief in einer Osterbotschaft seine Mitbürger zum Zusammenhalt ohne Diskriminierung, Egoismus und Arroganz auf. Tansanier hätten allen Grund, Gott dankbar zu sein, der ihnen ein schönes Land gab. Dank gegenüber Gott müsse sich in Respekt und Wertschätzung für die Mitmenschen ausdrücken. Leider komme es auch vor, dass Tansanier einander verletzen und Übles zufügen. Aus der Kraft der Auferstehung Christi könne dies aber bezwungen werden. Dies gelte auch in der Kirche. Hier nannte Shoo Überheblichkeit und Herrschsucht ungenannter Kirchenführer als Einstellungen, die es zu überwinden gelte.

Citizen 17.04.22

Konflikt in Konde

Der Konflikt innerhalb der lutherischen Kondediözese im Südwesten des Landes wird jetzt vor Gericht fortgeführt. Er hatte sich um die von Bischof Edward Mwaikali betriebene Umsiedlung des Hauptquartiers der Diözese von Tukuyu in die Regionalhauptstadt Mbeya entzündet. Mwaikali war erst im Jahr 2017 zum Bischof gewählt worden. Der traditionelle Schwerpunkt der Kondediözese befindet sich im Gebiet von Tukuyu nördlich des Nyassasees, von wo in den letzten 30 Jahren aber viele Menschen in die Großstadt Mbeya gezogen sind und wo sich finanzkräftige Gemeinden gebildet haben. Im vergangenen August hatte die damalige Kirchenleitung unter Mwaikali 17 Pfarrer vom Dienst suspendiert, die gegen den Umzug protestierten. In die entstandene Unruhe schaltete sich die nationale lutherische Kirche ELCT ein und einige Bischöfe reisten für Vermittlungsversuche nach Mbeya. Nachdem diese Versuche erfolglos blieben, fand am 22. März eine Sondersynode der Diözese statt, die Bischof Mwaikali seines Amtes enthob und den Pfarrer Geofrey Mwakihaba zum neuen Bischof bestimmte. Zusammen mit dem Bischof wurden auch die gesamte Kirchenleitung sowie die Superintendenten der 7 Kirchenkreise neu gewählt und die Rückverlegung des Diözesansitzes nach Tukuyu beschlossen.

Nach dieser Synode gingen Auseinandersetzungen in einigen Gemeinden weiter. In der Hauptgemeinde von Mbeya-Stadt wurde die Rechtmäßigkeit der Versammlung bestritten. In Mbeyas Vorort Uyole wurde dem amtierenden Pfarrer der Zutritt zum Ostergottesdienst verwehrt, nachdem die Gemeinde ihn als Parteigänger des bisherigen Bischofs zum Wegzug aufgefordert hatte. Daraufhin schritt die Polizei ein und verhaftete einige Pfarrer des Kirchenkreises Mbeya.

Zuletzt reichte der abgesetzte Bischof Mwaikali eine Klage vor Gericht ein und beantragte, die Synodenversammlung vom März sowie seine Abwahl für ungültig zu erklären, da hierbei sowohl die Satzung der Diözese als auch die der ELCT verletzt worden sei. Eine rechtmäßige Synode hätte von ihm selbst einberufen und geleitet werden müssen. Ihm sei aber lediglich hinterher durch Bischof Shoo seine Absetzung mitgeteilt und er selbst zur Rückgabe von Bischofsring und -stab aufgefordert worden. Ihm seien weder Anklagen gegen sich bekannt gemacht worden, noch habe er Gelegenheit zur Stellungnahme gehabt.

Citizen 17.04.22, Mwananchi 17.04.22, Nipashe 04.04.22, Tanzaniaweb.com 29.04.22

Rückgang der Schulabbrüche

Laut Bericht des Rechnungsprüfungshofs hat die Schulgeldfreiheit seit dem Jahr 2019 zur Verminderung der Schulabbrüche geführt. In früheren Jahren hatten die Prüfer berichtet, dass in einigen Gegenden über die Hälfte aller Grundschüler die 7. Klasse nicht abschlossen. Der Bericht im Guardian führt zu lange Schulwege als einen wichtigen Grund für Abbrüche an, da laut Formulierung der Zeitung “die langen Wege zu Schwangerschaften bei Schülerinnen führten”

Guardian 26.04.22