Wirtschaft, Umwelt - 05/2021

Aus Tansania Information
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Datennetz

Tansania baut sein Datenkabelnetz bis an die mosambikanische Grenze aus. Es gibt bereits Verbindungen mit Burundi, Kenia, Malawi, Ruanda, Uganda und Sambia, die den schnellen Datenaustausch mit den Nachbarländern ermöglichen. In Dar es Salaam ist Internetanschluss via Kabel in einigen Stadtteilen möglich. Die meisten Nutzer sind über langsamere Mobilfunknetze verbunden.

capacitymedia.com 06.04.21

Bahnlinie Mtwara-Nyassasee

Die Regierung sucht Investoren für die Bahnlinie im Südlichen Korridor entlang der mosambikanischen Grenze von Mtwara über Songea bis Mbamba Bay am Nyassasee. Die Streckenplanung und eine Wirtschaftlichkeitsstudie liegen der Regierung vor. Eine Stichstrecke ab Songea soll den von chinesischen Firmen erschlossenen Kohlentagebau in Mchuchuma und die Eisenerzgewinnung samt Stahlwerk in Liganga -beide im Bergland östlich des Nyassasees- mit dem Hafen von Mtwara verbinden. Auch für den geplanten Uranabbau im Süden des Nyerereparks (vormals Selous) hat die Bahnlinie Bedeutung. Die Verlängerung bis an den See eröffnet Malawi einen weiteren Zugang zum Meer, über eine dann zu schaffende Fährverbindung.

Guardian 01.04.21

Leihbatterien

Die kanadische Forma Jaza-Energy betreibt ein Geschäft mit Leihbatterien im ländlichen Tansania. Kunden bringen einen Bürgen bei und lassen sich für etwa einen US-Dollar registrieren; sie leihen dann eine Batterie für 20 Cent am Tag aus. Die Batterien liefern Strom für 1-3 Tage und werden dann gegen eine geladene Batterie getauscht. Jaza Energy betreibt bisher über 100 Stützpunkte im Lande und zielt auf Kunden, die nicht ans Stromnetz angeschlossen sind. Als Leiter ihrer Stützpunkte stellt die Firma bisher ausschließlich junge Frauen ein, die in die Technik eingewiesen werden.

Energymixreport 13.04.21

Ausländische Investoren

Die britische Wirtschaftsnetzseite proactiveinvestors sieht die neue Präsidentin Hassan als betont wirtschaftsfreudig und gibt ein Zitat aus ihrer Antrittsrede wieder, wonach Tansania die Investoren aus dem Ausland nötiger habe als die Investoren Tansania benötigten. Der Kommentar findet vor allem ihre Äußerungen zur Nutzung der Bodenschätze interessant, wobei Hassan Gold, Nickel und Helium direkt ansprach. Tansania hat weitere bedeutende Vorkommen an Graphit, Uran, Kohle und Edelsteinen. Es sei bemerkenswert, dass Hassan auch Helium nannte, was für viele Menschen auch in den entwickelten Ländern kein Thema sei. Tansania hat aber am Rukwasee große bekannten Heliumreserven und könnte zum bedeutendsten Produzenten weltweit werden. Das Edelgas Helium wird in modernen Technologien in wachsendem Maße benötigt. – Die Äußerungen Hassans unterscheiden sich im Tonfall deutlich von ihrem Vorgänger, der zwar auch immer wieder ausländische Investoren nach Tansania einlud, aber im Umgang mit ihnen auch raue Methoden anwandte (wobei er im Falle des Goldproduzenten Acacia / Barrick auch einen gewissen Erfolg hatte) und versuchte, internationale Schiedsgerichte auszuschalten. In den sozialen Netzen wurden auch warnende Stimmen laut, die fragen, ob jetzt wieder ein Ausverkauf der Bodenschätze wie in der Zeit vor Magufuli anstehe.

Proactiveinvestors 14.04.21

Kurznachrichten

  • Die australische Firma Walkabout Resources hat die Finanzierung zur Erschließung eines Graphittagebaubergwerks bei Ruangwa im der Lindiregion gesichert.
  • In der Liste der afrikanischen Dollarmilliardäre ist Tanzania mit dem Unternehmer Mohammed Dewji vertreten., dessen Vermögen mit $ 1,6 Mrd. angegeben wird.
  • Das Telefonnetz von Tigo wurde an die madagassische Firma Axian Group verkauft. Tigo (25% Marktanteil) gehört zusammen mit Vodacom (31%) und Airtel (27%) zu den 3 großen Mobilfunkbetreibern in Tansania.
  • Die CRDB-Bank wird demnächst Geldanlagen anbieten, die im Einklang mit islamischen Regeln stehen. CRDB ist die größte Privatbank Tansanias.

Argusmedia 13.04.21, Citizen 20.04.21, Guardian 09.04 + 12.04.21

Lake Jipe schrumpft

Der tansanisch-kenianische Grenzsee Jipe schrumpft und der Rückgang der Fischerträge lässt Menschen verarmen, die bisher davon gelebt haben. Der kenianische Hauptzufluss Lumi ist verschlammt und fließt mittlerweile um den See herum direkt in den Ruvu, der den Nyumba ya Mungu Staudamm in Tansania speist und über den Panganifluss zum Indischen Ozean strömt. Grund sind die großen Farmen auf kenianischer Seite. Die Fischerträge sind deutlich zurückgegangen, von 26 Tonnen in einem Vierteljahr 2016 auf 16 Tonnen im gleichen Zeitraum 2020. Der Grund liegt in verschlechterter Wasserqualität durch Eintrag von Düngemitteln aus der Landwirtschaft und der Verwendung von verbotenen Netzen mit Maschengrößen unter 5cm. Ein weiteres Problem ist das Fehlen einer gemeinsamen Politik zwischen Tansania und Kenia, die sich den See teilen. Laut einem UN-Bericht hat der See bereits 50% seiner Wassermenge verloren.

Guardian 16.04.21Guardian 07.04.21