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==Autoreifen==
==Bedeutung von Internet und EDV==
Sameer Africa Ltd., eine kenianische Reifenfirma, scheint, das Interesse an Kauf und Wiederaufbau der Reifenfabrik General Tyre in Arusha verloren zu haben. Früher war diese wichtiger Arbeitgeber und Exporteur, Man wolle Tansania lieber mit Reifen beliefern, als versuchen, sie in Arusha herzustellen, erklärte die Firma.
Das McKinsey Global Institute hat im November 2013 eine Studie zu Wandlungsimpulsen in Afrika durch das Internet veröffentlicht. Bis 2025 könnten auf dem Kontinent zwischen 6 und 10% des Bruttoinlandsprodukts (bis zu 300 Mrd. USD) durch Internet-Dienste erwirtschaftet werden. Das entspricht der Situation in Industrieländern wie Taiwan. Sechs Bereiche werden demnach durch zunehmenden Internet-Zugang besonders beeinflusst:


Weiterhin bleibt Arusha eine Halde für billige, importiere Ware und Provinz ohne industrielle Basis.  (Arusha Times 17.9.11)
* Finanzdienstleistungen
* Erziehung
* Gesundheitswesen
* Handel
* Landwirtschaft
* Regierung / Verwaltung


==Auto Rikschas==
Derzeit hätten etwa 16% der Afrikaner Internetzugang. 2025 könnten es bereits 50% sein. Während heute in erster Linie Stadtbewohner das Internet nutzen, wird zukünftig die Erschließung ländlicher Gebiete wichtig werden, besonders mit Einführung der 4G-Technologien (LTE - Long Term Evolution – sehr schnelle und kostengünstige Datenübertragung).
Noch ehe der Plan verwirklicht wurde, in Tansania ein Montagewerk für 20 Mio. US$ zu errichten, begann die indische Firma Bajaj Auto Ltd. in Dar-es-Salaam mit der Montage zwei- und dreirädriger Fahrzeuge. (DN 29.8.11)


==Fleisch==
Die afrikanischen Staaten nutzen die Möglichkeiten elektronischer Datenverarbeitung und -übertragung noch sehr unterschiedlich. Immerhin werden in Südafrika bereits 99% der Steuern online berechnet und bezahlt. Auf dem Bildungssektor können angepasste Instrumente wichtig werden, um die Nachteile großer Schulklassen und fehlender Bücher auszugleichen. So bietet die südafrikanische Plattform „Yoza Handy-Geschichten“ kurze interaktive Texte über einfache Mobiltelefone an. Dadurch sei in den Schulen vier mal mehr Lesestoff bearbeitet worden (''http://www.yoza.mobi'').
Um Wertsteigerung der Tiere der Viehhalter des Gebietes zu ermöglichen, will die Ngorongoro Conservation Area Authority (NCAA) für 6mrd/- TSh eine Fleischverarbeitungsfabrik errichten. Der Minister für Naturschätze und Tourismus sagte, die NCAA solle die Zusammenarbeit mit der Hirtengesellschaft stärken, um Konflikte zwischen dieser und der NCAA zu reduzieren. Dortige Einwohner hatten gegen den Plan, die Fleischfabrik im Ort Karatu zu errichten, protes-tiert. (Guardian 11.7.11)


==Kabel==
In neun afrikanischen Ländern versorgen Tablet-Computer die Schüler/innen mit Lese- und Arbeitsmaterial. Die amerikanische Entwicklungsagentur USAID stellte 75 der 618 Grundschulen in der Mtwara-Region digitale Lerngeräte zur Verfügung. Damit soll vor allem die Kiswahili-Lesekompetenz gefördert werden. Die Aktion steht im Rahmen des „Basis-Bildungsprogramms 21. Jahrhundert“. (TZ 21.; CIO East Africa, 19.11.; DN 19.11.13)
Die East African Cables Tanzania Ltd. (EA Cables) eröffnete in Arusha eine neue Filiale, denn die Nachfrage wächst und für die Kunden ist es mühsam, bis nach Dar-es-Salaam zu reisen, um ihren Bedarf zu decken. (Citizen 10.2.12)


==Leder==
==Internet-Infrastruktur in Tansania==
Obwohl es in Tansania 21,3 Mio. Rinder, 15 Mio. Ziegen und 6,4 Mio. Schafe gibt, liegt die Lederindustrie darnieder. Hundertausende t Häute und Felle, mehr als 90 % der Produktion, werden unverarbeitet exportiert. Extrem teures Leder für die Herstellung von Schuhen u. a. muss eingeführt werden.
Der Internet-Gebrauch in Tansania wuchs von 2010 bis heute um 50% (2013: 6.136. 331 Abonnenten). Die Firma Smile Communications Tanzania bietet in Arusha als zweiter Region nach Dar-Es-Salaam den ultra-schnellen Übertragungs-Standard G4 (LTE – Long Term Evolution Standard) an. Weitere sechs tansanische Regionen sollen bald folgen. Diese Technologie ermöglicht mit download-Geschwindigkeiten bis 60 MB/ Sekunde moderne Internet-Geschäfte, Videotelefonie und Fernsehen über Internet. Sie wird von Tansania als erstem afrikanischen Land eingeführt und durch das vorhandene moderne Glasfaser-Hauptnetz unterstützt. Öffentlichen Schulen will der Anbieter den schnellen Internet-Zugang kostenlos zur Verfügung stellen. Bis 2015 sollen alle tansanischen Ortschaften an das Breitband-Basisnetz (“national backbone”) angeschlossen sein. Auch Uganda will sein Basisnetz mit dem tansanischen verbinden.  


Ein Lederfabrikant sagte, die Regierung solle die Einfuhr von Secondhandprodukten aus Leder und Kunstleder aus China und anderen Ländern beschränken, damit die tansanische Lederindustrie gedeihen könne. Viele Industrielle wünschen, dass die Ausfuhr unverarbeiteter Häute und Felle sofort verboten wird.
Der Anbieter Tansania Telecommunications (TTCL) entwickelte ein integriertes Betriebs- und Geschäftssystem für seine privaten und kommerziellen Kunden. Dadurch sollen Geschäftsabwicklung, Transfers und Kontoverwaltung transparenter und preisgünstiger werden. Auch die Preise wurden gesenkt, bzw. mehr Leistung zum alten Preis angeboten. Zur Zeit kostet eine 512 Kb /Sec Pauschale Tshs 40.000 pro Monat (etwa € 18,00). Kommerziell unattraktive ländliche Gebiete erhalten eine Erschließungshilfe durch einen Fonds für Kommunikations-Zugang (UCAF). (Guardian 25.11.; DN 30.11., 08.12., 13.12.13; Arusha Times 30:11.13; EA Business Week 16.12.13)


Die meisten von Moshi Tanneries gegerbten Felle und Häute sind für den Export bestimmt. Würde das Leder in Tansania verarbeitet, könnten jedes Jahr 400 Jugendliche ausgebildet und unterstützt werden, wenn sie sich selbständig machen. (Citizen 8.10.11)
==Digitalisierung von Funk und Fernsehen==
Der Direktor der tansanischen Regulierungsbehörde für Telekommunikation sagte anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Behörde, die erste Phase des Übergangs zur digitalen Übertragung von Radio- und Fernsehsignalen sei termingerecht abgeschlossen. Alle größeren Städte verfügten über digitalen Rundfunk. So empfingen in Dar-Es-Salaam 250.000 von 600.000 Fernsehgeräten digitale Signale über Satellit oder Kabel. Elf weitere Regionen würden in der zweiten Phase 2014 angeschlossen, so dass 2015 die Umstellung komplett sein werde. Heute sei ein wettbewerbsorientierter Markt entstanden, der eine große Programmvielfalt ermögliche. Schwierig sei es, dass von den 45 Mill. Tansaniern nur 163.000 eine reale Postadresse haben. Dadurch sei es kompliziert, die Wohnung eines Abonnenten eindeutig zu identifizieren. Die Staatssekretärin aus dem Informationsministerium forderte die Behörde auf, ein besonderes Augenmerk auf die gesendeten Inhalte zu richten. „Unsere Kultur und Tradition muss vor Überfremdung geschützt werden“. Die chinesisch-tansanische Firma Star Media Tanzania will mit ihren Angeboten an Digitalgeräten und Sendungen in weitere Regionen expandieren und dann in 14 Regionen präsent sein. Sie hat bisher USD 265 Mill. investiert. (Guardian 28.11.13, DN 28.11.13, EA Business Week 01.12.13)


Weil sehr viele Häute außer Landes geschmuggelt werden, fehlt es den Lederwarenfabriken an Rohstoffen. Sie können nur 40 % ihrer Kapazität nutzen. Maßnahmen gegen diesen Missstand, scheinen nicht zu greifen. Immer mehr Lederwaren werden importiert. 2003 wurden 8.599 Paar Schuhe aus China eingeführt, 2009 waren es 33.999 Paar. Das zeigt, dass der lokale Markt die wachsende Nachfrage nicht decken kann.
==Online-Dienste==
56% der tansanischen Haushalte verfügen über ein Mobiltelefon. Das ist eine gute Basis für den Ausbau der mobilen (bargeldlosen) Bezahlsysteme. Der Gouverneur der Bank of Tanzania erklärte, in den 46 Jahren nach der Unabhängigkeit hätten nur 9% der bankfähigen Bevölkerung Zugang zu den Dienstleistungen der 52 Banken des Landes erhalten. Mit Einführung der telefonischen Bezahlsysteme habe sich diese Zahl innerhalb von nur fünf Jahren nahezu verdoppelt und liege nun bei 17%. Die niederländische Königin Máxima besuchte Tansania als UN-Botschafterin für finanzielle Inklusion und Entwicklung. Sie sagte, der ehrgeizige Plan, bis 2016 die Hälfte der Bevölkerung in formelle Finanzsysteme zu integrieren, sei aussichtsreich. Finanzielle Inklusion bezeichnet den Zugang von bisher als nicht bankfähig betrachteten Personen (Jugendliche, Frauen, Landbevölkerung) zu modernen, preisgünstigen und zeitsparenden Finanzdienstleistungen, meist via Telefon. Auch Steuern und Gebühren können auf diesem Weg ohne großen Aufwand entrichtet werden. Alle größeren Mobiltelefon-Firmen bieten elektronischen Geldtransfer unter Bezeichnungen wie M-pesa (Vodacom Tanzania und Mwanga Community Bank - MCB), Tigo-pesa oder Airtel Money Services an. Die Telefongesellschaft Airtel bietet in Zusammenarbeit mit der Postbank (TPB) Online-Banking an. Telefonische Kontoverfügungen seien dabei kostenlos. Auch Kontostands-Abfragen und Dauerüberweisungen seien möglich. Zur Zeit nutzen geschätzte 18 Mill. Tansanier/innen Mobiltelefone für Geldtransfers.


Die meisten Werke für Lederwaren sind sehr klein, einige klein, ein paar von mittlerer Größe. In den 80er und 90er Jahren gingen die großen Schuhfabriken ein. (Citizen 9.2.12)
Der Hafen von Dar-Es-Salaam soll 2014 mit dem modernsten Zollabrechnungs-System (via Internet) in Ostafrika ausgestattet werden. Damit soll die durchschnittliche Verweildauer der Schiffe im Hafen von 10 auf 5 Tage gesenkt und ein deutlicher Wettbewerbsvorteil gegenüber konkurrierenden Häfen erreicht werden. Ab Juli 2014 werden die Seehäfen von Tanga und Mtwara an das System angeschlossen, später dann auch Flughäfen und Grenzposten.


==Medikamente==
Die Staatsministerin im Präsidentenbüro gab bekannt, dass die Kommission für Öffentlichen Dienst (PSC) Bewerbungen nicht mehr in Papierform, sondern auf elektronischem Weg entgegen nehmen und verarbeiten wird. Seit zwei Jahren werden staatliche Stellenangebote auf den Internet-Seiten der Kommission präsentiert. Dadurch würden Anzeigenkosten eingespart. Manche Stimmen fordern aber, dass leitende Positionen auch in öffentlichen Medien ausgeschrieben werden sollten. Durch konsequente Verwendung elektronischer Verwaltungsmethoden sei die Zahl der „Geisterangestellten“ im öffentlichen Dienst um 90% reduziert worden. Andere Länder wie Nigeria interessierten sich für die Erfolge des „e-government“ in Tansania. (DN 01.07.,17.11., 25.11., 26.11., 17.12.13, EA Business Week 01.12.13)
In Arusha wurde ein pharmazeutisches Werk errichtet, das Antiretrovirale Medikamente (ARVs) herstellt. ? 5 Mio. steuerte die EU bei, ? 1 Mio. die Tanzania Pharmaceutical Industries Ltd. (TPI). "Unser Ziel ist, sicherzustellen, dass Tansania und die Länder Ostafrikas in Bezug auf ARVs und andere unverzichtbare Medikamente autark ist", sagte ein TPI-Verantwortlicher. (Guardian 16.8.11)


==Milchprodukte==
==Staatliche Maßnahmen und Pläne==
Wegen starker Konkurrenz gut etablierter Unternehmen der East African Community (EAC) sind die tansanischen Molkereibetriebe am Zusammenbrechen. Den meisten fehlt es an technischem Wissen und an Ausrüstung für qualitativ hochwertige Molkereiprodukte. Ändert sich das nicht, bleibt Tansania ein Importland. Pro Tag beträgt die Milchverarbeitsungskapazität Tansanias 110.000 l, die Ugandas 500.000 l, die Kenias mehr als 1,2 Mio. l. In Tansania gibt es 680.000 Milchkühe, in Kenia mehr als 4 Mio. (Guardian 21.5.11)
Die Kommission für Wissenschaft und Technik veranstaltete im November 2013 in Dar-Es-Salaam zusammen mit irischen Fachleuten den ersten „Gipfel für Informations- und Kommunikationstechnologie“ (ICT). Man sucht nach Wegen, die Bevölkerung im Umfang mit digitalen Medien zu fördern und genügend Fachpersonal auszubilden.  


==Obst- und Gemüseprodukte==
Die Regierung bereitet eine gründliche Aktualisierung der Internet-Gesetzgebung vor. Die einschlägigen Gesetze sollen innerhalb der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) und der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (SADC) harmonisiert werden. Das Gesetz richtet sich gegen Computer- und Internet-Kriminalität, die bereits große Schäden verursachen. Es soll die Privatsphäre und geistiges Eigentum schützen, Identitätsdiebstahl erschweren. Verschlüsselung, digitale Signaturen und faire Handelspraktiken sollen geregelt werden. Auch illegale Inhalte wie Kinderpornographie, Fremdenfeindlichkeit, Verunglimpfung religiöser Symbole und terroristische Ideen sollen zurückgedrängt werden.
Weniger als 4 % der in Tansania anfallenden 2,75 Mio. t Obst und Gemüse werden angemessen verarbeitet und verpackt. Deshalb gelingt es dem Land nicht, eine nennenswerte Menge zu exportieren. Jedes Jahr verderben viele t Obst und Gemüse. Warum gelang es diesem Sektor nicht, ernstzunehmende Investoren anzulocken? In den meisten Supermärkten werden importierte Obst- und Gemüseprodukte angeboten. Weil sie schön aufbereitet und verpackt sind, geben die Kunden diesen den Vorzug. (Guardian 5.7.11)


==Palmöl==
Eine Chadema-Abgeordnete beklagte im Parlament die chaotische Registrierung von Mobiltelefonen und SIM-Karten. Dies erleichtere Missbrauch und kriminelle Handlungen. Der Minister für Kommunikation, Wissenschaft und Technologie erklärte, die Registrierung sei durch ein Gesetz von 2011 geregelt und Zuwiderhandlungen würden verfolgt.
Der District Commissioner Mkurangas (Küsten-Region) lud Unternehmer aus dem Ausland ein, in die Produktion von Palmöl zu inves-tieren. Dadurch werde die Einfuhr von Speiseöl verringert. Ziehen die Landwirte Ölpalmen, komme das den Produzenten von Speiseöl- und Seife zugute, betonte er. (Guardian 21.5.11)


Im Distrikt Kigoma-Land (Ki-goma-Region) gibt es 59 Palmöl verarbeitende Betriebe mit insgesamt 693 Angestellten. Jedes Werk kann pro Tag bis zu 600 l Öl herstellen. Im Distrikt Kigoma-Stadt gibt es weitere 34 Palmöl-Fabriken. (DN 3.8.11)
Die Telekommunikations-Behörde gab bekannt, dass bald die Nummern-Portierung für SIM-Karten eingeführt werden soll. Mobilfunk-Kunden können dann ihre gewohnte Nummer und SIM-Karte zu einem neuen Anbieter mitnehmen. Dadurch soll der Wettbewerb angeregt werden. Frühere Versuche, die Portierung einzuführen, waren nicht erfolgreich. (DN 11.12., 19.12.13; EA Business Week 16.12.13; Guardian 20.11., 19.12.13)


==Pestizide==
==Postleitzahl-System stagniert==
2010 unterzeichneten die Regierungen Tansanias und Kubas einen Zweijahres-Vertrag für ein von kubanischen Labiofam-Fachleuten geleitetes Projekt zur Produktion von Larviziden unter Verwendung kubanischer Technologie. Es entsteht  in einem Industrie-Gebiet der Gemeinde Kibaha (Küsten-Region). Die Regierung von Kuba lieferte die Ausrüstung. Pro Jahr sollen 6 Mio. l Larvizid produziert werden.
Arusha ist Pilot-Stadt für das geplante Postleitzahl-System in Tansania. Obwohl die Behörden der 500.000-Einwohner-Stadt seit vier Jahren versuchen, Straßen und Hausnummern festzulegen, ist dies erst in sieben von 19 Stadtbezirken geschehen. Die Arbeit wird durch schnell wachsende ungeplante Siedlungen stark erschwert. Man hofft, bis Februar die Hälfte der Stadt für ein Leitzahlsystem zu kartieren. Das Projekt soll die Zustellung von Post und Waren, sowie die Arbeit der Rettungsdienste erleichtern. (DN 02.12.13, Arusha Times 07.12.13)


Eine weitere Labiofam-Fabrik wird Insektizide produzieren. Sie entsteht im Kibaha-Distrikt. (Guardian 11.8.11)
[[Kategorie:01/2014]]
 
[[Kategorie:Innere_Angelegenheiten_-_Medien]]
==Saft==
[[Kategorie:Kommunikation_-_Telefon]]
Erstmalig in Tansania kooperiert die Coca-Cola Company mit heimischen Produzenten von Mangos und Passionsfrüchten und stellt den Saft Minute Maid her. (DN 14.12.11)
 
==Seife aus Seetang==
In Paje (Region Sansibar-Süd) entsteht eine Seifenfabrik, die von der dortigen Bevölkerung geernteten Seetang als Rohstoff verwendet. Vor der Verarbeitung wird er getrocknet und vermahlen. (DN 14.6.11)
 
==Spirituosen==
Die Tanzania Distilleries Ltd. (TDL) wird ihr Werk ausbauen, um die Produktionskapazität zu verdoppeln und die wachsende Nachfrage auf dem ostafrikanischen Markt befriedigen zu können. Kenia, Uganda und der Südsudan importieren Konyagi. Die Firma prüft die Chancen für den Export nach Malawi und Sambia.
 
Nach Ruanda  wurden neue Maschinen exportiert, um dort die Herstellung von Konyagi zu ermöglichen. Man plant auch, in Nigeria eine Fabrik zu bauen.
 
Das 1971 gegründete Werk produziert pro Jahr 182.000 l unterschiedlicher Spirituosen, Vladimir, Wodka, Helmsman Cabe, Valeur Brandy u. a. Seit Kurzem wird aus Dodoma-Trauben Overmeer, ein internationaler Weinbrand, hergestellt.
 
Die Firma spendete der Stadt Arusha Reinigungsgeräte, Schaufeln, Schubkarren, Handschuhe, Gummistiefel, Sicherheitswesten, Helme, Schutzbrillen u. a. Arusha sei so schmutzig, dass die Stadtväter den Titel 'Genf Afrikas' aufgeben sollten, sagte der TDL-Direktor. (East African Business Week 7.11.11; Arusha Times 12.11.11)
 
==Textilien==
Weil der Investor vermutlich Maschinen abbaut und als Altmetall verkauft, ist die Tanzania China Friendship Textile Company Ltd., gerne Urafiki genannt, im Begriff einzugehen. Mitglieder des Parlamentary Committee on Trade and Industriy besuchten das Werk und sprachen von "bewusster Sabotage". Die Leitung der Firma konnte nicht erklären, wie die 27 Mio. US$, die die Regierung für die Erneuerung der Anlage vorgeschossen hatte, verwendet wurden.
 
Als Urafiki 1966/67 mit Hilfe eines günstigen Kredits der chinesischen Regierung den Betrieb aufnahm, war es ein florierendes Werk, das qualitativ hochwertigen Stoff für den in- und ausländischen Markt produzierte. Doch 1996 verkaufte die tansanische Regierung 51 % der Aktien an einen chinesischen Investor; sie behielt 49 %. Die Abgeordneten schlugen der Regierung vor, mindestens 30 % der Aktien an Angestellte zu verkaufen, aber nichts an einen anderen Investor aus China. Sie vermuten, das Ziel des momentanen Investors sei, einem anderen Investor den Kauf zu einem Schleuderpreis zu ermöglichen.
 
Ein Abgeordneter sagte, man müsse die Lage genau untersuchen, ehe die Fabrik noch weiter herunterkommt. Gelinge es der Regierung nicht, das Problem in einer bestimmten Zeit zu lösen, werde man es dem Parlament vorlegen, erklärte er.
 
Bei einem Abgeordnetenbesuch berichteten Angestellte, normalerweise stehe das Werk still. "Die Ingenieure nahmen die Arbeit eben erst auf, um die Abgeordneten zu täuschen. Die Leitung wusste, dass sie heute kommen und beschloss, eine Show abzuziehen", berichteten sie.
 
Wenn das Werk mit voller Kapazität läuft, benötigt es 1.200 Angestellte und kann pro Jahr 10 Mio. m Stoff produzieren. (DN 2.11.11; Guardian 3.11.11)
 
In der Textilproduktion tätige Frauen baten die Regierung um Unterstützung, damit sie Produktionszentren errichten könnten.
 
Firmenbesitzer sollten bei der Ausbildung von Technikern helfen, damit sie konkurrenzfähig würden, sagte eine Direktorin des Songela Homecraft Centre. (Guardian 10.10.11)
 
==Zement==
Das neu erbaute Zementwerk im Kisarawe-Distrikt (Küsten-Region) kann seit sechs Monaten nicht starten, weil es keinen Strom hat, auf den Anschluss wartet. Es hat eine Tageskapazität von 650 t. 50 Personen wurden eingestellt; 500 andere warten noch. (Citizen 15.1.12)
 
==Zur Struktur des Produktionssektors==
Die meisten Unternehmen sind Kleinbetriebe, die inoffiziell arbeiten und keine Steuern zahlen.
 
Es gibt in Tansania 24.979 Fertigungsbetriebe. 60 % haben ein oder zwei Angestellte, 27,7 % drei oder vier, 0,4 % mehr als 100.
 
75,3 % sind im Besitz von Tansaniern, 16,6 % gehören Ausländern, 8,2 % sind gemeinschaftliches Eigentum. (Citizen 9.1.12)
 
==Zu den ehedem verstaatlichten privatisierten Betrieben==
Um die Produktion zu fördern, wurden 1993 mehr als 70 der vom Staat übernommenen Firmen privatisiert. 17 von ihnen mussten schließen, 42 entwickelten sich gut, 15 weitere sind noch in Betrieb, doch ihre Leistung ist mangelhaft.
 
Laut eines Komitee-Berichtes hielten sich die meisten Investoren nicht an das, was im Vertrag festgelegt worden war. Das Komitee schlug der Regierung vor, die nicht funktionierenden Fabriken zurückzunehmen. Manche Investoren hätten kein Interesse mehr an Wiederbelebung oder Entwicklung der Betriebe; Maschinen und Gebäude kämen herunter, Geräte seien entfernt, schwere Maschinen für an Altmetall interessierte Plünderer liegen gelassen worden. Einige Gesellschaften seien nie an einem Neubeginn interessiert gewesen. (Citizen 17.1.12)
 
Die Regierung plant, scharf vorzugehen gegen Investoren, die Walzwerke erwarben, die ehedem staatseigen waren, sie jedoch nicht entwickelten, was ein Verstoß gegen den Privatisierungsvertrag mit der Regierung sei. Von den zehn privatisierten Walzwerken sind nur sechs in Betrieb, während die vier anderen still stehen, die Käufer sich nicht um sie kümmern.  Ist die Intervention der Regierung erfolglos, werden die Walzwerke zurückgenommen, sagte der Minister für Industrie und Handel. (Guardian 1.2.12)
 
[[Category:Wirtschaft - Industrie]]
[[Category:03/2012]]

Aktuelle Version vom 6. Januar 2019, 20:22 Uhr

Bedeutung von Internet und EDV

Das McKinsey Global Institute hat im November 2013 eine Studie zu Wandlungsimpulsen in Afrika durch das Internet veröffentlicht. Bis 2025 könnten auf dem Kontinent zwischen 6 und 10% des Bruttoinlandsprodukts (bis zu 300 Mrd. USD) durch Internet-Dienste erwirtschaftet werden. Das entspricht der Situation in Industrieländern wie Taiwan. Sechs Bereiche werden demnach durch zunehmenden Internet-Zugang besonders beeinflusst:

  • Finanzdienstleistungen
  • Erziehung
  • Gesundheitswesen
  • Handel
  • Landwirtschaft
  • Regierung / Verwaltung

Derzeit hätten etwa 16% der Afrikaner Internetzugang. 2025 könnten es bereits 50% sein. Während heute in erster Linie Stadtbewohner das Internet nutzen, wird zukünftig die Erschließung ländlicher Gebiete wichtig werden, besonders mit Einführung der 4G-Technologien (LTE - Long Term Evolution – sehr schnelle und kostengünstige Datenübertragung).

Die afrikanischen Staaten nutzen die Möglichkeiten elektronischer Datenverarbeitung und -übertragung noch sehr unterschiedlich. Immerhin werden in Südafrika bereits 99% der Steuern online berechnet und bezahlt. Auf dem Bildungssektor können angepasste Instrumente wichtig werden, um die Nachteile großer Schulklassen und fehlender Bücher auszugleichen. So bietet die südafrikanische Plattform „Yoza Handy-Geschichten“ kurze interaktive Texte über einfache Mobiltelefone an. Dadurch sei in den Schulen vier mal mehr Lesestoff bearbeitet worden (http://www.yoza.mobi).

In neun afrikanischen Ländern versorgen Tablet-Computer die Schüler/innen mit Lese- und Arbeitsmaterial. Die amerikanische Entwicklungsagentur USAID stellte 75 der 618 Grundschulen in der Mtwara-Region digitale Lerngeräte zur Verfügung. Damit soll vor allem die Kiswahili-Lesekompetenz gefördert werden. Die Aktion steht im Rahmen des „Basis-Bildungsprogramms 21. Jahrhundert“. (TZ 21.; CIO East Africa, 19.11.; DN 19.11.13)

Internet-Infrastruktur in Tansania

Der Internet-Gebrauch in Tansania wuchs von 2010 bis heute um 50% (2013: 6.136. 331 Abonnenten). Die Firma Smile Communications Tanzania bietet in Arusha als zweiter Region nach Dar-Es-Salaam den ultra-schnellen Übertragungs-Standard G4 (LTE – Long Term Evolution Standard) an. Weitere sechs tansanische Regionen sollen bald folgen. Diese Technologie ermöglicht mit download-Geschwindigkeiten bis 60 MB/ Sekunde moderne Internet-Geschäfte, Videotelefonie und Fernsehen über Internet. Sie wird von Tansania als erstem afrikanischen Land eingeführt und durch das vorhandene moderne Glasfaser-Hauptnetz unterstützt. Öffentlichen Schulen will der Anbieter den schnellen Internet-Zugang kostenlos zur Verfügung stellen. Bis 2015 sollen alle tansanischen Ortschaften an das Breitband-Basisnetz (“national backbone”) angeschlossen sein. Auch Uganda will sein Basisnetz mit dem tansanischen verbinden.

Der Anbieter Tansania Telecommunications (TTCL) entwickelte ein integriertes Betriebs- und Geschäftssystem für seine privaten und kommerziellen Kunden. Dadurch sollen Geschäftsabwicklung, Transfers und Kontoverwaltung transparenter und preisgünstiger werden. Auch die Preise wurden gesenkt, bzw. mehr Leistung zum alten Preis angeboten. Zur Zeit kostet eine 512 Kb /Sec Pauschale Tshs 40.000 pro Monat (etwa € 18,00). Kommerziell unattraktive ländliche Gebiete erhalten eine Erschließungshilfe durch einen Fonds für Kommunikations-Zugang (UCAF). (Guardian 25.11.; DN 30.11., 08.12., 13.12.13; Arusha Times 30:11.13; EA Business Week 16.12.13)

Digitalisierung von Funk und Fernsehen

Der Direktor der tansanischen Regulierungsbehörde für Telekommunikation sagte anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Behörde, die erste Phase des Übergangs zur digitalen Übertragung von Radio- und Fernsehsignalen sei termingerecht abgeschlossen. Alle größeren Städte verfügten über digitalen Rundfunk. So empfingen in Dar-Es-Salaam 250.000 von 600.000 Fernsehgeräten digitale Signale über Satellit oder Kabel. Elf weitere Regionen würden in der zweiten Phase 2014 angeschlossen, so dass 2015 die Umstellung komplett sein werde. Heute sei ein wettbewerbsorientierter Markt entstanden, der eine große Programmvielfalt ermögliche. Schwierig sei es, dass von den 45 Mill. Tansaniern nur 163.000 eine reale Postadresse haben. Dadurch sei es kompliziert, die Wohnung eines Abonnenten eindeutig zu identifizieren. Die Staatssekretärin aus dem Informationsministerium forderte die Behörde auf, ein besonderes Augenmerk auf die gesendeten Inhalte zu richten. „Unsere Kultur und Tradition muss vor Überfremdung geschützt werden“. Die chinesisch-tansanische Firma Star Media Tanzania will mit ihren Angeboten an Digitalgeräten und Sendungen in weitere Regionen expandieren und dann in 14 Regionen präsent sein. Sie hat bisher USD 265 Mill. investiert. (Guardian 28.11.13, DN 28.11.13, EA Business Week 01.12.13)

Online-Dienste

56% der tansanischen Haushalte verfügen über ein Mobiltelefon. Das ist eine gute Basis für den Ausbau der mobilen (bargeldlosen) Bezahlsysteme. Der Gouverneur der Bank of Tanzania erklärte, in den 46 Jahren nach der Unabhängigkeit hätten nur 9% der bankfähigen Bevölkerung Zugang zu den Dienstleistungen der 52 Banken des Landes erhalten. Mit Einführung der telefonischen Bezahlsysteme habe sich diese Zahl innerhalb von nur fünf Jahren nahezu verdoppelt und liege nun bei 17%. Die niederländische Königin Máxima besuchte Tansania als UN-Botschafterin für finanzielle Inklusion und Entwicklung. Sie sagte, der ehrgeizige Plan, bis 2016 die Hälfte der Bevölkerung in formelle Finanzsysteme zu integrieren, sei aussichtsreich. Finanzielle Inklusion bezeichnet den Zugang von bisher als nicht bankfähig betrachteten Personen (Jugendliche, Frauen, Landbevölkerung) zu modernen, preisgünstigen und zeitsparenden Finanzdienstleistungen, meist via Telefon. Auch Steuern und Gebühren können auf diesem Weg ohne großen Aufwand entrichtet werden. Alle größeren Mobiltelefon-Firmen bieten elektronischen Geldtransfer unter Bezeichnungen wie M-pesa (Vodacom Tanzania und Mwanga Community Bank - MCB), Tigo-pesa oder Airtel Money Services an. Die Telefongesellschaft Airtel bietet in Zusammenarbeit mit der Postbank (TPB) Online-Banking an. Telefonische Kontoverfügungen seien dabei kostenlos. Auch Kontostands-Abfragen und Dauerüberweisungen seien möglich. Zur Zeit nutzen geschätzte 18 Mill. Tansanier/innen Mobiltelefone für Geldtransfers.

Der Hafen von Dar-Es-Salaam soll 2014 mit dem modernsten Zollabrechnungs-System (via Internet) in Ostafrika ausgestattet werden. Damit soll die durchschnittliche Verweildauer der Schiffe im Hafen von 10 auf 5 Tage gesenkt und ein deutlicher Wettbewerbsvorteil gegenüber konkurrierenden Häfen erreicht werden. Ab Juli 2014 werden die Seehäfen von Tanga und Mtwara an das System angeschlossen, später dann auch Flughäfen und Grenzposten.

Die Staatsministerin im Präsidentenbüro gab bekannt, dass die Kommission für Öffentlichen Dienst (PSC) Bewerbungen nicht mehr in Papierform, sondern auf elektronischem Weg entgegen nehmen und verarbeiten wird. Seit zwei Jahren werden staatliche Stellenangebote auf den Internet-Seiten der Kommission präsentiert. Dadurch würden Anzeigenkosten eingespart. Manche Stimmen fordern aber, dass leitende Positionen auch in öffentlichen Medien ausgeschrieben werden sollten. Durch konsequente Verwendung elektronischer Verwaltungsmethoden sei die Zahl der „Geisterangestellten“ im öffentlichen Dienst um 90% reduziert worden. Andere Länder wie Nigeria interessierten sich für die Erfolge des „e-government“ in Tansania. (DN 01.07.,17.11., 25.11., 26.11., 17.12.13, EA Business Week 01.12.13)

Staatliche Maßnahmen und Pläne

Die Kommission für Wissenschaft und Technik veranstaltete im November 2013 in Dar-Es-Salaam zusammen mit irischen Fachleuten den ersten „Gipfel für Informations- und Kommunikationstechnologie“ (ICT). Man sucht nach Wegen, die Bevölkerung im Umfang mit digitalen Medien zu fördern und genügend Fachpersonal auszubilden.

Die Regierung bereitet eine gründliche Aktualisierung der Internet-Gesetzgebung vor. Die einschlägigen Gesetze sollen innerhalb der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) und der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (SADC) harmonisiert werden. Das Gesetz richtet sich gegen Computer- und Internet-Kriminalität, die bereits große Schäden verursachen. Es soll die Privatsphäre und geistiges Eigentum schützen, Identitätsdiebstahl erschweren. Verschlüsselung, digitale Signaturen und faire Handelspraktiken sollen geregelt werden. Auch illegale Inhalte wie Kinderpornographie, Fremdenfeindlichkeit, Verunglimpfung religiöser Symbole und terroristische Ideen sollen zurückgedrängt werden.

Eine Chadema-Abgeordnete beklagte im Parlament die chaotische Registrierung von Mobiltelefonen und SIM-Karten. Dies erleichtere Missbrauch und kriminelle Handlungen. Der Minister für Kommunikation, Wissenschaft und Technologie erklärte, die Registrierung sei durch ein Gesetz von 2011 geregelt und Zuwiderhandlungen würden verfolgt.

Die Telekommunikations-Behörde gab bekannt, dass bald die Nummern-Portierung für SIM-Karten eingeführt werden soll. Mobilfunk-Kunden können dann ihre gewohnte Nummer und SIM-Karte zu einem neuen Anbieter mitnehmen. Dadurch soll der Wettbewerb angeregt werden. Frühere Versuche, die Portierung einzuführen, waren nicht erfolgreich. (DN 11.12., 19.12.13; EA Business Week 16.12.13; Guardian 20.11., 19.12.13)

Postleitzahl-System stagniert

Arusha ist Pilot-Stadt für das geplante Postleitzahl-System in Tansania. Obwohl die Behörden der 500.000-Einwohner-Stadt seit vier Jahren versuchen, Straßen und Hausnummern festzulegen, ist dies erst in sieben von 19 Stadtbezirken geschehen. Die Arbeit wird durch schnell wachsende ungeplante Siedlungen stark erschwert. Man hofft, bis Februar die Hälfte der Stadt für ein Leitzahlsystem zu kartieren. Das Projekt soll die Zustellung von Post und Waren, sowie die Arbeit der Rettungsdienste erleichtern. (DN 02.12.13, Arusha Times 07.12.13)