Fährunglück zwischen den Inseln Sansibar und Pemba, 10.9.11 - 10/2011: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 6. Januar 2019, 20:21 Uhr

Auf der Fahrt von Sansibar nach Pemba ging ein Fährschiff unter. Um Mitternacht begann es zu sinken, um 9 Uhr war es vollständig untergegangen. Die Zahl der Toten beträgt mindestens 204; 619 Personen wurden gerettet; es ist nicht bekannt, wie viele Menschen auf der Fähre waren. Präsident Kikwete ordnete die DNA-Feststellung der Toten an. Man nimmt an, dass Überladung die Ursache des Unglücks ist.

Die Rettungsvorrichtungen reichten nicht für alle Passagiere. Nur wenige konnten eine Schwimmweste ergattern, und vielen gelang es nicht, sie anzulegen. Unter den Toten sind 32 Personen einer 36-köpfigen Hochzeitsgesellschaft.

Einige überlebten in der Finsternis, weil sie Matratzen und Türen, die sich an Deck befanden, ins Wasser warfen und als Floß verwendeten. Ein 12-Jähriger hielt sich mit Hilfe von Plastiksan-dalen, die Teil der Ladung waren, vier Stunden über Wasser. Einem Sechsjährigem mit Schwimmweste gelang es, seinen 18 Monate alten Bruder festzuhalten, bis sie nach vier Stunden gerettet wurden. Ein siebenjähriges Brüderpaar klammerte sich an einen Kühlschrank. Viele Kinder überlebten, weil sie sich an Gepäckstücken festhielten.

Zwölf Taucher der südafrikanischen Armee kamen zur Unterstützung der Rettung. Sie planten, zusammen mit 41 tansanischen Tauchern in der versunkenen Fähre nach Menschen zu suchen. Doch weil die Strömung dort zu stark ist, konnten sie ihre Aktionen nicht fortsetzen. Außerdem reicht ihre Ausrüstung nur für 55-100 m, doch die Fähre befindet sich in 275-300 m Tiefe. Sansibars Vizepräsident sagte, die gesunkene Fähre solle als Grab der dort eingeschlossenen Menschen angesehen werden.

Andere drängen die Regierung, befreundete Staaten um Hilfe zu bitten. "Wir Tansanier akzeptieren keineswegs die Kultur, die Körper derer, die von ihren Angehörigen benötigt werden, im Meer zu bestatten", sagte ein Oppositionspolitiker.

Am 12. September versammelten sich in der Stone Town viele Einwohner, unter ihnen Kikwete und Sansibars Präsident, Dr. Ali Mohamed Shein, zum Gebet. Er ordnete eine dreitägige Trauer an.

Staatsminister Hamad sagte, Unfälle würden allgemein als ein Akt Gottes angesehen. Aber dieses Mal werde sich die Regierung um die Erforschung der Ursache des Unglücks bemühen. Er berichtete, schon ehe sie den Hafen in Sansibar verließ, habe die Fähre angefangen zu sinken.

Vier Personen, unter ihnen der Kapitän und der Sicherheitsbeauftragte des Hafens von Sansibar, wurden wegen Nachlässigkeit angeklagt und vor Gericht gestellt. Der Kapitän konnte allerdings noch nicht gefasst werden. Die Gerichtsverhandlung wurde ausgesetzt, weil die Regierung von Sansibar eine Untersuchungskommission mit der Untersuchung beauftragte.

Bis zum 23. September spendeten unterschiedliche Gruppen mehr als 600m/- TSh für den Unglücksfonds. Die Mittel sollen an die Betroffenen verteilt werden. Vom Botschafter der USA kamen medizinische Hilfsmittel im Wert von 10.000 US$. (DN12./13./14./15./16./17./19./23./25.9.11; Guardian 12./13./14./15./22.9.11; Citizen 12./13./14./15./17./19.9.11; UN News 11.9.11)