Fährunglück zwischen den Inseln Sansibar und Pemba, 10.9.11 - 10/2011 und Förderung, Unterstützung, Probleme von Frauen - 05/2013: Unterschied zwischen den Seiten

Aus Tansania Information
(Unterschied zwischen Seiten)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
imported>Sysop
K (1 Version importiert)
 
imported>Sysop
K (1 Version importiert)
 
Zeile 1: Zeile 1:
Auf der Fahrt von Sansibar nach Pemba ging ein Fährschiff unter. Um Mitternacht begann es zu sinken, um 9 Uhr war es vollständig untergegangen. Die Zahl der Toten beträgt mindestens 204; 619 Personen wurden gerettet; es ist nicht bekannt, wie viele Menschen auf der Fähre waren. Präsident Kikwete ordnete die DNA-Feststellung der Toten an. Man nimmt an, dass Überladung die Ursache des Unglücks ist.
==Unternehmerinnen==
Am Internationalen Tag der Frau luden die Daughters of Mary Immaculate (DMI) mehr als 2.500 Unternehmerinnen aus den Regionen Dar-es-Salaam und Ruvuma ein, damit sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen teilen könnten. 47 unterschiedliche Produkte von Unternehmerinnen-Gruppen konnten ausgestellt werden. Der Direktor der International Labour Organisation (ILO) war beeindruckt von der guten Arbeit der DMI. Er will sie moralisch und materiell unterstützen. Die DMI-Direktorin sagte, auch weiterhin würden sie die Frauen in kleinen Produktionsgruppen organisieren und mit beruflichen Fähigkeiten ausstatten, damit sie auf eigenen Füßen stehen können, statt vom Geld, das ihr Ehemann verdient, abzuhängen. Trotz ihres wertvollen Beitrags würden die Frauen noch immer als zweitklassig behandelt.


Die Rettungsvorrichtungen reichten nicht für alle Passagiere. Nur wenige konnten eine Schwimmweste ergattern, und vielen gelang es nicht, sie anzulegen. Unter den Toten sind 32 Personen einer 36-köpfigen Hochzeitsgesellschaft.
Nach ihrem Besuch in Indien hatten Kardinal Pengo und Norbert Mtega 2003 die DMI nach Tansania eingeladen, weil sie beeindruckt waren von deren Arbeit für die Entwicklung der Gesellschaft. (Guardian 19.3.12)


Einige überlebten in der Finsternis, weil sie Matratzen und Türen, die sich an Deck befanden, ins Wasser warfen und als Floß verwendeten. Ein 12-Jähriger hielt sich mit Hilfe von Plastiksan-dalen, die Teil der Ladung waren, vier Stunden über Wasser. Einem Sechsjährigem mit Schwimmweste gelang es, seinen 18 Monate alten Bruder festzuhalten, bis sie nach vier Stunden gerettet wurden. Ein siebenjähriges Brüderpaar klammerte sich an einen Kühlschrank. Viele Kinder überlebten, weil sie sich an Gepäckstücken festhielten.
In der Stadt Arusha lehrte die Jitegemee Vijana Tanzania Foundation (JVTF) 20 jungen Frauen, die in extremer Armut leben, und ehemaligen kommerziellen Prostituierten Fähigkeiten, die Unternehmerinnen brauchen. Sie erhalten ein Startkapital von 300.000/- TSh. Nach fünf Monaten fangen sie an, ein Jahr lang pro Monat 15.000/- TSh zurückzuzahlen. Ein Teil dieses Betrags wird für die nächste Gruppe von 20 Personen verwendet. (Guardian 19.3.12)


Zwölf Taucher der südafrikanischen Armee kamen zur Unterstützung der Rettung. Sie planten, zusammen mit 41 tansanischen Tauchern in der versunkenen Fähre nach Menschen zu suchen. Doch weil die Strömung dort zu stark ist, konnten sie ihre Aktionen nicht fortsetzen. Außerdem reicht ihre Ausrüstung nur für 55-100 m, doch die Fähre befindet sich in 275-300 m Tiefe. Sansibars Vizepräsident sagte, die gesunkene Fähre solle als Grab der dort eingeschlossenen Menschen angesehen werden.
Im Gebiet von Mto-wa-Mbu (Monduli-Distrikt, Arusha-Region) gründeten 1.250 Frauen, die zu 46 Gruppen von Besitzerinnen kleiner Geschäfte gehören, ein Netzwerk, unter dessen Schirm sie vor vielerlei finanziellen Stürmen, die kommen könnten, geschützt sind. Eine Frau sagte: “Die Frauen spielen eine wichtige Rolle in der Wirtschaft des Landes, aber sie müssen sich vielen Herausforderungen stellen. Deshalb haben sie sich zusammengeschlossen.


Andere drängen die Regierung, befreundete Staaten um Hilfe zu bitten. "Wir Tansanier akzeptieren keineswegs die Kultur, die Körper derer, die von ihren Angehörigen benötigt werden, im Meer zu bestatten", sagte ein Oppositionspolitiker.
Mto-wa-Mbu ist eines der florierenden Gebiete des Monduli-Distrikts; Bananen, Reis, Mais u. a. gedeihen hier. Außerdem spielt der Ort im Tourismus eine wichtige Rolle. Die Frauen verkaufen Kunsthandwerk und unterhalten Gasthäuser. Jede Gruppe betreibt ihr spezifisches Gewerbe. (Guardian 3.1.13)


Am 12. September versammelten sich in der Stone Town viele Einwohner, unter ihnen Kikwete und Sansibars Präsident, Dr. Ali Mohamed Shein, zum Gebet. Er ordnete eine dreitägige Trauer an.
==Projekt gegen HIV/AIDS und Gewalt gegen Frauen==
“Wir können ohne HIV/AIDS und Gewalt gegen Frauen und Verstümmelung der weiblichen Geschlechtsorgane leben” ist das Motto eines neuen Projektes, das die Mara-Diözese der Anglikanischen Kirche in zwölf Dörfern des Serengeti-Distrikts (Mara-Region) durchführt. Es soll HIV/AIDS und Gewalt gegen Frauen reduzieren. Sie ist dort noch immer ein großes Problem. Man will die Bevölkerung in Bezug auf  deren Gefahren sensibilisieren und die Frauen für gewinnabwerfende Tätigkeiten ausbilden. Wichtig ist Ausgewogenheit der Geschlechter; deshalb werden die Männer ermutigt, sich anzuschließen.


Staatsminister Hamad sagte, Unfälle würden allgemein als ein Akt Gottes angesehen. Aber dieses Mal werde sich die Regierung um die Erforschung der Ursache des Unglücks bemühen. Er berichtete, schon ehe sie den Hafen in Sansibar verließ, habe die Fähre angefangen zu sinken.
In jedem Dorf soll es Treffen für die Verantwortlichen geben und Straßenfeste mit traditionellen Tänzen, außerdem Radioprogramme, bei denen Rückmeldungen willkommen sind; man wird Plakate und Hefte verteilen und Multiplikatoren zu Workshops einladen. Diese müssen einen Monatsbericht vorlegen; ihre Arbeit wird von den Mitarbeitern des Projekts genau überwacht.


Vier Personen, unter ihnen der Kapitän und der Sicherheitsbeauftragte des Hafens von Sansibar, wurden wegen Nachlässigkeit angeklagt und vor Gericht gestellt. Der Kapitän konnte allerdings noch nicht gefasst werden. Die Gerichtsverhandlung wurde ausgesetzt, weil die Regierung von Sansibar eine Untersuchungskommission mit der Untersuchung beauftragte.
Verantwortliche des Distrikts begrüßten das Projekt. Zu lange hätten sich die Projekte auf HIV/AIDS spezialisiert, ohne sich mit Gewalt gegen Frauen zu beschäftigen, obwohl diese die Hauptursache der Verbreitung von HIV/AIDS ist. (DN 20.4.12)


Bis zum 23. September spendeten unterschiedliche Gruppen mehr als 600m/- TSh für den Unglücksfonds. Die Mittel sollen an die Betroffenen verteilt werden. Vom Botschafter der USA kamen medizinische Hilfsmittel im Wert von 10.000 US$. (DN12./13./14./15./16./17./19./23./25.9.11; Guardian 12./13./14./15./22.9.11; Citizen 12./13./14./15./17./19.9.11; UN News 11.9.11)
Laut Women Legal Aid Centre (WLAC) nimmt Gewalt gegen Frauen im ganzen Land zu. Deshalb lehrt das WLAC nun, wie man Gewaltopfern helfen kann. Es startete die Kampagne Tunaweza mit Aktivistinnen mehrerer Organisationen. Das WLAC unterstützt die Frauen in Rechtsfragen. Doch es müsse viel mehr getan werden, sagt eine WLAC-Rechtsanwältin. Auch Männer erlebten Gewalt von seiten ihrer Ehefrauen, doch in sehr viel geringerem Maß. (Guardian 27.8.12)


[[Category:Transportwesen - Wasser]]
==Klagen über Polygamie==
[[Category:10/2011]]
Frauen der marginalisierten Gruppen der Arusha- und der Manyara-Region klagen über die Mehrehe, denn diese mache sie zu Sklavinnen der älteren Frauen. In anderen Volksgruppen wird die junge die Lieblingsfrau. Bei den Maasai und Datoga aber haben ausschließlich die älteren Frauen weiterhin das Sagen auf Kosten der jüngeren.
 
Pastoral Women Rights, das Forum Pastoralists Indigenous NGOs (PINGOS) und Maasai Women Development Organization, drei Organisationen, die sich um die Rechte der marginalisierten Volksgruppen kümmern, und Oxfam Tanzania koordinierten in der Stadt Arusha eine Veranstaltung zum ‘Tag der Frau’. Eine Barabaig-Frau klagte: “Bei den Maasai, den Datoga, den Hadzabe u. a, leiden die Frauen meistens unter dem Chauvinismus der Männer; aber im Fall der Mehrehe kommen die anderen Ehefrauen, die vorher geehelicht wurden, als Schikaniererinnen dazu; sie schlagen und beleidigen die jüngeren.” Andere Frauen pflichteten ihr bei. Sogar ihre Kinder würden von den älteren Ehefrauen schikaniert, berichteten sie.
 
Eine Verantwortliche des PINGOS Forum berichtete, dieser sei der erste Tag der Frau, der von Frauen marginalisierter Volkgruppen organisiert wurde. Weil sich viele meldeten, um über ihre Widerwärtigkeiten zu sprechen, müsse jedes Jahr eine solche Veranstaltung organisiert werden.
 
Aber was sagen die Männer dieser Volkgruppen, wenn ihre älteren Ehefrauen die jüngeren quälen? Einer gab zu, die Frauen der nomadisierenden Volksgruppen hätten keine Macht und keine Stimme, aber die Lage ändere sich, auch wenn das zu seinem Nachteil sei. Ein anderer forderte für Jungen und Mädchen das gleiche Recht auf Bildung. Im Augenblick würden die Jungen privilegiert, die Mädchen als Köder für Brautgeld verwendet. (Arusha Times 16.3.13)
 
==Wohnheime für Schülerinnen==
Die Tanzania Education Authority (TEA) will bei einer Spendenaktion 2,3mrd/- TSh einnehmen, damit 30 Wohnheime für Schülerinnen errichtet werden können. Damit will sie den Regierungsplan, 100 Wohnheime zu errichten, unterstützen. “Einige Schülerinnen mieten ein Zimmer in Nähe ihrer Schule”, berichtete ein TEA-Mitarbeiter;  aber das sei nicht gut, weil sie dort nicht von ihren Eltern beaufsichtigt werden könnten. (Guardian 10.7.12)
 
==Projekt für Gleichberechtigung==
Die Tanzania Media Women Association (TAMWA) führt in Zusammenarbeit mit der Zanzibar Female Lawyers Association (ZAFELA) in Sansibar und einigen Distrikten des Festlandes das zwei Jahre dauernde Projekt Gender Equality and Economic Empowerment (GEWE) II durch. Es soll Gewalt gegen Frauen beseitigen. Ein Schehe sagte: “Wenn euch ein Mann angreift, weil er euch vergewaltigen oder quälen will, beißt ihn, damit ein Zeichen an seinem Körper bleibt als Beweismittel. Seid nicht feige, wenn ihr gegen Gewalt gegen Frauen kämpft. Die Regierung steht hinter euch.” Will man den Kampf gegen Vergewaltigung und andere Gewalt gegen Frauen gewinnen, brauche man gemeinsame Anstrengungen. Sie sollten damit beginnen, dass die Frauen aggressiv sind und alle von ihnen erlittene Gewalt zu Hause oder in der Gemeinschaft der Polizei melden. Eine Beraterin sagte, die Gewalt gehe vor allem von Personen aus, die in der Nähe der Frau leben, von Ehemännern, Brüdern, Vätern, Onkeln, Kollegen und Nachbarn, selten von Fremden. “Das Wichtigste ist, dass wir Frauen nicht mehr stumm bleiben, sondern die Quälerei und die Akteure der Polizei melden”, betonte sie. “Wenn wir gewinnen wollen, sollten wir uns nicht verstecken oder genieren.” (DN 3.4.13)
 
==Auszeichnung für mutige Frauen==
Zwei tansanische Frauen erhielten bei einer Feierstunde in der Botschaft der USA den Tanzania Women of Courage Award der in Tansania akkreditierten Botschaft der USA. Sie hatten sich besonders bemüht, das Leben der Frauen und Mädchen zu verbessern. Fatma Fereji spielte eine führende Rolle bei der Verteidigung der Rechte und Interessen unterprivilegierter Frauen, Kinder und Behinderter. Ndimini Sikar ist die Leiterin der Maasai Women’s Development Organisation. Sie half den Maasai-Frauen und -Mädchen, bessere Gesundheitsfürsorge und mehr Bildungschancen zu bekommen. Seit 2008 verleiht die Botschaft der USA diese Auszeichnung. (DN 5.4.13)
 
==Teilnahme an der Women Deliver Conference==
Die Konferenz dieser globalen Advocacy Organisation findet im Mai in Malaysia statt. Die mehr als 5.000 Teilnehmerinnen aus 160 Ländern treffen sich, um zu fordern, dass Gesundheitsversorgung und Wohlergehen der Mädchen und Frauen verbessert wird. Sie bekommen die Chance, zu lernen und sich mit Fachleuten der ganzen Erde zu vernetzen. (Guardian 10.4.13)
 
==Not geschiedener Frauen==
In Sansibar leben viele geschiedene Frauen und Waisen in schwierigen Verhältnissen. Einige schlossen sich in der Divorced and Orphans Association zusammen. Wenig wurde gegen Gewalt gegen Frauen und für die Unterstützung geschiedener Frauen unternommen. (DN 17.4.13)
 
[[Category:Soziale Fragen - Frauen]]
[[Category:05/2013]]

Aktuelle Version vom 6. Januar 2019, 20:22 Uhr

Unternehmerinnen

Am Internationalen Tag der Frau luden die Daughters of Mary Immaculate (DMI) mehr als 2.500 Unternehmerinnen aus den Regionen Dar-es-Salaam und Ruvuma ein, damit sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen teilen könnten. 47 unterschiedliche Produkte von Unternehmerinnen-Gruppen konnten ausgestellt werden. Der Direktor der International Labour Organisation (ILO) war beeindruckt von der guten Arbeit der DMI. Er will sie moralisch und materiell unterstützen. Die DMI-Direktorin sagte, auch weiterhin würden sie die Frauen in kleinen Produktionsgruppen organisieren und mit beruflichen Fähigkeiten ausstatten, damit sie auf eigenen Füßen stehen können, statt vom Geld, das ihr Ehemann verdient, abzuhängen. Trotz ihres wertvollen Beitrags würden die Frauen noch immer als zweitklassig behandelt.

Nach ihrem Besuch in Indien hatten Kardinal Pengo und Norbert Mtega 2003 die DMI nach Tansania eingeladen, weil sie beeindruckt waren von deren Arbeit für die Entwicklung der Gesellschaft. (Guardian 19.3.12)

In der Stadt Arusha lehrte die Jitegemee Vijana Tanzania Foundation (JVTF) 20 jungen Frauen, die in extremer Armut leben, und ehemaligen kommerziellen Prostituierten Fähigkeiten, die Unternehmerinnen brauchen. Sie erhalten ein Startkapital von 300.000/- TSh. Nach fünf Monaten fangen sie an, ein Jahr lang pro Monat 15.000/- TSh zurückzuzahlen. Ein Teil dieses Betrags wird für die nächste Gruppe von 20 Personen verwendet. (Guardian 19.3.12)

Im Gebiet von Mto-wa-Mbu (Monduli-Distrikt, Arusha-Region) gründeten 1.250 Frauen, die zu 46 Gruppen von Besitzerinnen kleiner Geschäfte gehören, ein Netzwerk, unter dessen Schirm sie vor vielerlei finanziellen Stürmen, die kommen könnten, geschützt sind. Eine Frau sagte: “Die Frauen spielen eine wichtige Rolle in der Wirtschaft des Landes, aber sie müssen sich vielen Herausforderungen stellen. Deshalb haben sie sich zusammengeschlossen.”

Mto-wa-Mbu ist eines der florierenden Gebiete des Monduli-Distrikts; Bananen, Reis, Mais u. a. gedeihen hier. Außerdem spielt der Ort im Tourismus eine wichtige Rolle. Die Frauen verkaufen Kunsthandwerk und unterhalten Gasthäuser. Jede Gruppe betreibt ihr spezifisches Gewerbe. (Guardian 3.1.13)

Projekt gegen HIV/AIDS und Gewalt gegen Frauen

“Wir können ohne HIV/AIDS und Gewalt gegen Frauen und Verstümmelung der weiblichen Geschlechtsorgane leben” ist das Motto eines neuen Projektes, das die Mara-Diözese der Anglikanischen Kirche in zwölf Dörfern des Serengeti-Distrikts (Mara-Region) durchführt. Es soll HIV/AIDS und Gewalt gegen Frauen reduzieren. Sie ist dort noch immer ein großes Problem. Man will die Bevölkerung in Bezug auf deren Gefahren sensibilisieren und die Frauen für gewinnabwerfende Tätigkeiten ausbilden. Wichtig ist Ausgewogenheit der Geschlechter; deshalb werden die Männer ermutigt, sich anzuschließen.

In jedem Dorf soll es Treffen für die Verantwortlichen geben und Straßenfeste mit traditionellen Tänzen, außerdem Radioprogramme, bei denen Rückmeldungen willkommen sind; man wird Plakate und Hefte verteilen und Multiplikatoren zu Workshops einladen. Diese müssen einen Monatsbericht vorlegen; ihre Arbeit wird von den Mitarbeitern des Projekts genau überwacht.

Verantwortliche des Distrikts begrüßten das Projekt. Zu lange hätten sich die Projekte auf HIV/AIDS spezialisiert, ohne sich mit Gewalt gegen Frauen zu beschäftigen, obwohl diese die Hauptursache der Verbreitung von HIV/AIDS ist. (DN 20.4.12)

Laut Women Legal Aid Centre (WLAC) nimmt Gewalt gegen Frauen im ganzen Land zu. Deshalb lehrt das WLAC nun, wie man Gewaltopfern helfen kann. Es startete die Kampagne Tunaweza mit Aktivistinnen mehrerer Organisationen. Das WLAC unterstützt die Frauen in Rechtsfragen. Doch es müsse viel mehr getan werden, sagt eine WLAC-Rechtsanwältin. Auch Männer erlebten Gewalt von seiten ihrer Ehefrauen, doch in sehr viel geringerem Maß. (Guardian 27.8.12)

Klagen über Polygamie

Frauen der marginalisierten Gruppen der Arusha- und der Manyara-Region klagen über die Mehrehe, denn diese mache sie zu Sklavinnen der älteren Frauen. In anderen Volksgruppen wird die junge die Lieblingsfrau. Bei den Maasai und Datoga aber haben ausschließlich die älteren Frauen weiterhin das Sagen auf Kosten der jüngeren.

Pastoral Women Rights, das Forum Pastoralists Indigenous NGOs (PINGOS) und Maasai Women Development Organization, drei Organisationen, die sich um die Rechte der marginalisierten Volksgruppen kümmern, und Oxfam Tanzania koordinierten in der Stadt Arusha eine Veranstaltung zum ‘Tag der Frau’. Eine Barabaig-Frau klagte: “Bei den Maasai, den Datoga, den Hadzabe u. a, leiden die Frauen meistens unter dem Chauvinismus der Männer; aber im Fall der Mehrehe kommen die anderen Ehefrauen, die vorher geehelicht wurden, als Schikaniererinnen dazu; sie schlagen und beleidigen die jüngeren.” Andere Frauen pflichteten ihr bei. Sogar ihre Kinder würden von den älteren Ehefrauen schikaniert, berichteten sie.

Eine Verantwortliche des PINGOS Forum berichtete, dieser sei der erste Tag der Frau, der von Frauen marginalisierter Volkgruppen organisiert wurde. Weil sich viele meldeten, um über ihre Widerwärtigkeiten zu sprechen, müsse jedes Jahr eine solche Veranstaltung organisiert werden.

Aber was sagen die Männer dieser Volkgruppen, wenn ihre älteren Ehefrauen die jüngeren quälen? Einer gab zu, die Frauen der nomadisierenden Volksgruppen hätten keine Macht und keine Stimme, aber die Lage ändere sich, auch wenn das zu seinem Nachteil sei. Ein anderer forderte für Jungen und Mädchen das gleiche Recht auf Bildung. Im Augenblick würden die Jungen privilegiert, die Mädchen als Köder für Brautgeld verwendet. (Arusha Times 16.3.13)

Wohnheime für Schülerinnen

Die Tanzania Education Authority (TEA) will bei einer Spendenaktion 2,3mrd/- TSh einnehmen, damit 30 Wohnheime für Schülerinnen errichtet werden können. Damit will sie den Regierungsplan, 100 Wohnheime zu errichten, unterstützen. “Einige Schülerinnen mieten ein Zimmer in Nähe ihrer Schule”, berichtete ein TEA-Mitarbeiter; aber das sei nicht gut, weil sie dort nicht von ihren Eltern beaufsichtigt werden könnten. (Guardian 10.7.12)

Projekt für Gleichberechtigung

Die Tanzania Media Women Association (TAMWA) führt in Zusammenarbeit mit der Zanzibar Female Lawyers Association (ZAFELA) in Sansibar und einigen Distrikten des Festlandes das zwei Jahre dauernde Projekt Gender Equality and Economic Empowerment (GEWE) II durch. Es soll Gewalt gegen Frauen beseitigen. Ein Schehe sagte: “Wenn euch ein Mann angreift, weil er euch vergewaltigen oder quälen will, beißt ihn, damit ein Zeichen an seinem Körper bleibt als Beweismittel. Seid nicht feige, wenn ihr gegen Gewalt gegen Frauen kämpft. Die Regierung steht hinter euch.” Will man den Kampf gegen Vergewaltigung und andere Gewalt gegen Frauen gewinnen, brauche man gemeinsame Anstrengungen. Sie sollten damit beginnen, dass die Frauen aggressiv sind und alle von ihnen erlittene Gewalt zu Hause oder in der Gemeinschaft der Polizei melden. Eine Beraterin sagte, die Gewalt gehe vor allem von Personen aus, die in der Nähe der Frau leben, von Ehemännern, Brüdern, Vätern, Onkeln, Kollegen und Nachbarn, selten von Fremden. “Das Wichtigste ist, dass wir Frauen nicht mehr stumm bleiben, sondern die Quälerei und die Akteure der Polizei melden”, betonte sie. “Wenn wir gewinnen wollen, sollten wir uns nicht verstecken oder genieren.” (DN 3.4.13)

Auszeichnung für mutige Frauen

Zwei tansanische Frauen erhielten bei einer Feierstunde in der Botschaft der USA den Tanzania Women of Courage Award der in Tansania akkreditierten Botschaft der USA. Sie hatten sich besonders bemüht, das Leben der Frauen und Mädchen zu verbessern. Fatma Fereji spielte eine führende Rolle bei der Verteidigung der Rechte und Interessen unterprivilegierter Frauen, Kinder und Behinderter. Ndimini Sikar ist die Leiterin der Maasai Women’s Development Organisation. Sie half den Maasai-Frauen und -Mädchen, bessere Gesundheitsfürsorge und mehr Bildungschancen zu bekommen. Seit 2008 verleiht die Botschaft der USA diese Auszeichnung. (DN 5.4.13)

Teilnahme an der Women Deliver Conference

Die Konferenz dieser globalen Advocacy Organisation findet im Mai in Malaysia statt. Die mehr als 5.000 Teilnehmerinnen aus 160 Ländern treffen sich, um zu fordern, dass Gesundheitsversorgung und Wohlergehen der Mädchen und Frauen verbessert wird. Sie bekommen die Chance, zu lernen und sich mit Fachleuten der ganzen Erde zu vernetzen. (Guardian 10.4.13)

Not geschiedener Frauen

In Sansibar leben viele geschiedene Frauen und Waisen in schwierigen Verhältnissen. Einige schlossen sich in der Divorced and Orphans Association zusammen. Wenig wurde gegen Gewalt gegen Frauen und für die Unterstützung geschiedener Frauen unternommen. (DN 17.4.13)