Export und Import - 07/2006

Aus Tansania Information
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Zur Lage allgemein

2005 exportierte Tansania Waren im Wert von 1.676,3 Mio. US$, 13,8 % mehr als 2004. Die Exporteinnahmen deckten nur 63 % der Importausgaben. Sie betrugen 2005 2.661,8 Mio. US$; 2004 waren es 2.339,7 Mio. US$.

Wegen der steigenden Energiepreise können die tansanischen Konsumartikel auf dem Weltmarkt kaum mehr konkurrieren. Probleme mit der Wasserkraft machen das Land immer abhängiger vom Thermalstrom. Daher war die Anhebung der Strompreise um 5 % unvermeidlich. (DN 16.6.06; The East African 13.6.06)

Blick nach Osten

Staatsminister Ngasongwa sagte, Tansania habe beschlossen, den Blick gen Osten zu wenden, zum Mittleren und Fernen Osten, um die reichen Entwicklungsmöglichkeiten dieser Region zu nutzen. Es gehe vor allem um Handel und Investitionen. "Das heißt, dass wir mehr Handel mit diesen Ländern treiben wollen. Im Augenblick bevorzugen wir den Westen. Wir wollen den Trend umkehren. Aber das heißt nicht, dass wir uns aus dem Rest der Welt zurückziehen." (DN 15.5.06)

Zum Export in die USA

Der African Growth and Opportunity Act (AGOA) verbessert Tansanias Chancen, in die USA zu exportieren. Obwohl 2005 Waren im Wert von 3,5 Mio. US$ in die USA exportiert wurden, könne man nicht zufrieden sein, sagte Handelsminister Nazir Karamagi. Als Tansania begann, die AGOA-Chancen zu nutzen, sei das Ziel gewesen, den Export von Textilien und Kleidungsstücken in die USA zu steigern. Aber leider sei die Konkurrenz sehr groß. "Vergleichsweise stark sind wir in Bezug auf landwirtschaftliche Produkte. Wir müssen exotische, tropische Agrarprodukte wie Gewürze fördern. Sie sind konkurrenzfähig, die Nachfrage in den USA ist groß." Der Botschafter der USA sagte, im Vergleich zu den Nachbarländern Äthiopien, Kenia, Malawi und Uganda sei die Wirkung des AGOA in Tansania bescheiden. Man habe die Chancen noch nicht vollständig genutzt. Doch auf unterster Ebene habe es wichtige Erfolge gegeben. Bedeutende Käufer aus den USA hätten bei einigen entschlossenen Frauen mit Unternehmergeist kunsthandwerkliche Produkte bestellt. (DN 14.5.06; Guardian 13.5.06; The East African 16.5.06)

Blumen

Weil das Geschäft bei den Auktionen des Welt-Blumenmarktes in Amsterdam nur sehr schleppend wächst, schauen sich die Blumen exportierenden Firmen nun in den USA nach neuen Märkten um. Dort wird mehr bezahlt - für eine Rose 0,70 _, in Ams-terdam nur 0,10 bis 0,35 _. Auch der am Kilimanjaro Internat. Airport (KIA) herrschende Mangel an Frachtraum behindert das Wachstum der Blumenindustrie. Während der Tourismus-Hochsaison fliegt die KLM den KIA täglich an, zu anderen Zeiten lediglich 3- bis 5-mal pro Woche. Nur sie transportiert Blumen. 2000 machten die Transportkosten 33 % der Produktionskosten aus, jetzt sind es 42 %. (DN 15.5.06)

Holz

Der Gewerkschaftsverband der Käufer und Verkäufer von Naturprodukten forderte die Regierung auf, das Exportverbot für Baumstämme aufzuheben, damit die bereits gefällten Stämme verkauft werden könnten. Sie lägen nutzlos herum, litten unter Regen und Sonne. (Observer 7.5.06)

Insgeheim werden weiterhin Baumstämme exportiert. "Wir stellten fest, dass jede Woche 15-20 Container, gefüllt mit Baumstämmen, exportiert werden", berichtete Anthony Diallo, Minister für Naturschätze und Tourismus. Die Regierung sei nicht in der Lage, den Ring aufzubrechen, der illegalerweise Baumstämme exportiert, denn Angestellte seines Ministeriums seien beteiligt. Immer wieder entdecke man, dass Lizenzen ausgestellt würden, ohne dass darauf geachtet werde, ob die betreffenden Geschäftsleute berechtigt seien, Baumstämme zu exportieren. Bestechung von Anfang bis Ende. Die Entlassung von Angestellten des öffentlichen Dienstes sei langwierig und verzwickt, sagte er. Deshalb versetze man unzuverlässige Mitarbeiter lieber in ein anderes Ressort. (Guardian 10.5.06)

Holzkohle

Ein beträchtlicher Teil der nach Dar-es-Salaam gelieferten Holzkohle wird illegalerweise über Sansibar in den Mittleren Osten und nach Italien exportiert. Man beobachtete, dass Lieferwagen pro Tag mindestens 100 Sack Holzkohle nach Dar-es-Salaam bringen, auch Fahrräder eine beträchtliche Menge. Skrupellose Händler transportieren sie auf Auslegerbooten und nicht registrierten Schiffen zu inoffiziellen Häfen Sansibars. (DN 10.5.06)

Honig

Im Finanzjahr 04/05 exportierte Tansania 367,72 t Honig im Wert von 418.358 US$ und 193 t Bienenwachs im Wert von 757.499 US$. Die Abteilung Forsten und Bienenzucht des Ministeriums für Naturschätze und Tourismus bietet Landwirten nun Kurse zu Verarbeitung, Qualitätskontrolle, Verpackung und Vermarktung an. Ein Fachmann sagte, Tansania könnte pro Jahr durchschnittlich 4.860 t Honig und 324 t Bienenwachs produzieren. Hauptabnehmer sind Japan, Deutschland und die Niederlande. (Guardian 10.5.06)

Strommasten für Kenia

Die Kenya Power and Lightning Company bestellte bei drei tansanischen Firmen, Sao Hill, Mint Holdings, Muwa Trading, 40.000 Strommasten aus Holz. Man will beschädigte Masten ersetzen und Verbindungen schaffen zu Orten, die lange warten mussten. Weitere Bestellungen sollen folgen. (The E. A. Standard 7.4.06)

Zucker

05/06 exportierte Tansania 20.200 t Zucker, 10% weniger als 04/05, denn die Importquote der EU war gesenkt worden. Die heimische Produktion wuchs um 14%, der Weltmarktpreis verdoppelte sich. (DN 26.5.06)

Zu billigen Importwaren

Der Guardian untersuchte die Überschwemmung des Marktes mit minderwertigen Importprodukten. Die Verbraucher werden zur Vorsicht ermahnt. Ein Mann aus Dar sagte, er kaufe keine importierten Batterien mehr, viele seien undicht, die meisten zu alt. Plastikblumen aus China seien einfach zu billig, sagte einer. Hafen- (TPA) und Steuerbehörde (TRA) betonen, es sei nicht ihre Aufgabe, sich um die minderwertigen, den Markt überschwemmenden Importwaren zu kümmern. Hierfür sei das Tanzania Bureau of Standards (TBS) zuständig. TPA und TRA könnten nur auf spezielle Hinweise reagieren. Wiederholt wurde minderwertige Schmuggelware auf Anweisung des TBS beschlagnahmt, z. B. Streichhölzer aus Indien, Schmiermittel aus Saudi Arabien.. (Guardian 29.5./3.6./21.06)

Illegaler Zuckerimport

Die Polizei von Songea verhaftete zwei Personen, weil sie im Besitz von 9 t Zucker seien, der vermutlich aus Malawi eingeschmuggelt worden war. (Guardian 26.5.06)

Zum Geflügel-Import

Die Regierung äußerte, importierte Geflügel-Produkte hätten heimischen Investoren geschadet. Man werde ihnen helfen, einen lokalen Markt für ihre Produkte zu finden. Der heimische Markt sei gesättigt mit importierter Ware, die zu Schleuderpreisen angeboten werde. Die Verbraucher sollten lernen, die lokalen Produkte zu schätzen. "Manche geben den importierten den Vorzug, auch wenn sie schlechter sind als unsere. Diese Meinung sollten wir ändern. Unsere Produkte sind gut", sagte der Stellvertretende Minister für Entwickung der Viehzucht. (DN 23.5.06)

Der Import von Geflügel sei auf unbestimmte Zeit verboten, sagte Kawambwa, Minis-ter für Entwicklung der Viehzucht, denn die Vogelgrippe breite sich aus. Sie sei in sieben Ländern Afrikas aufgetreten. Der Landwirtschaftsminister von Sansibar ließ eine Sendung Hühner, die aus Tanga stammten, beschlagnahmen und verbrennen. Er betonte aber, für Tansania-Festland gelte das Verbot nicht. Auch viele illegalerweise aus Brasilien importierte Hühner wurden beschlagnahmt, drei Geschäftsleute, die damit zu tun hatten, verhaftet. (Guardian 8./9./14.6.06)