Ein Minister des Schattenkabinetts seines Amtes enthoben - 07/2010 und Einführung von Bischof Malasusa zum Leitenden Bischof der ELCT - 12/2007: Unterschied zwischen den Seiten

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John Cheyo, einziger Abgeordneter der Oppositionspartei UDP, im Schattenkabinett des Parlaments Minister für Bodenrecht und Hausbau, stimmte mit Ja für den Haushaltsplan der Regierung.
<Siehe Tans.-Inf. 08/07 S. 12> Bischof Alex Gehaz Malasusa wurde am 11.11.07 in Dar-es-Salaam in sein Amt als Leitender Bischof der ELCT eingeführt. Unter den Gästen aus dem In- und Ausland war auch Präsident Kikwete.


Hamad Rashid, Abgeordneter der Oppositionspartei CUF, Leiter der Official Opposition in the National Assembly, entkleidete Cheyo daraufhin seines Amtes und ernannte dessen Stellvertreter zu seinem Nachfolger. Er nannte Cheyos Verhalten "Verrat an der Oppositionsbank". Cheyo habe gegen die offizielle Vereinbarung des Oppositionskabinetts agiert. Nun habe er sein Kabinett umgebildet. "Das Schattenkabinett ist wie eine Alternativregierung, deren Entscheidung, jemanden zu ernennen oder zu entlassen, endgültig ist, nicht einer anderen Institution unterworfen."
In seiner Ansprache zur Begrüßung der Gäste sagte Malasusa u. a., von Beratungen über ein Kadi-Gericht erwarte man, dass das Wohl beider Seiten bedacht wird. Es wäre eine Katastrophe, wenn Tansanier eines Tages wegen ihres Glaubens in Flüchtlingslagern leben müssten "Gott gebe den Regierenden bei Fragen der Religion Weisheit. Immer werde ich beten 'Gott segne Tansania und seine Menschen'. Mein Rat: Über Dinge der Religion sollte man nicht politisch sprechen."  


Dr. Slaa (Chadema) sagte, es sei tölpelhaft, wenn ein Mitglied der Opposition einen Regierungshaushalt begrüßt. Es sei die Rolle der Opposition, die Regierung herauszufordern.
Malasusa ging auch auf das Thema Korruption ein und sagte: "Alle klagen über die Korruption. Aber wir alle lassen uns bestechen. Die Kirche wird weiterhin im Krieg gegen die Korruption mitkämpfen." (Aus der Ansprache Malasusas vom 11.11.07)


Cheyo äußerte, Rashid sei nicht berechtigt, ihm den Ministerposten wegzunehmen. "Es kommt eine Zeit, in der wir das Interesse der Nation wichtiger nehmen müssen, als das unserer Parteien. Meine Stimmabgabe war mein persönliches Recht." betonte er. "Parlamentspräsident Samuel Sitta ist berechtigt, meine Entlassung abzusegnen oder abzulehnen." Er habe an ihn geschrieben.
[[Category:Religion - Christliche Kirche - ELCT]]
 
[[Category:Religion - Staat und Religion]]
Sitta sagte, das sei ein sehr komplizierter Fall; er werde bei Rechtsgelehrten Rat suchen. Wenig später erklärte er, Rashids Vorgehen sei fair und rechtmäßig. Cheyos Verhalten sei undiszipliniert gewesen: "Das gilt auch anders herum." Wenn ein CCM-Abgeordneter gegen den Haushaltsentwurf stimmen würde, hätte er mit scharfen Maßnahmen zu rechnen. Er habe sich von Rechtsanwälten beraten lassen, unterschiedliche Personen befragt, auch in drei Büchern englischer Autoren nachgelesen. Parteidisziplin sei wichtiger als persönliche Anschauungen. Rashids Entschluss, Cheyo zu entlassen, bringe Abgeordnete der regierenden Partei zum Nachdenken. "Das wird unser tägliches Geschäft in den kommenden Tagen leiten", sagte er.
[[Category:12/2007]]
 
Schon im vergangenen Jahr hatte Cheyo dem Haushaltsplan zugestimmt, sich danach jedoch entschuldigt. In diesem Jahr habe er keine entsprechende Erklärung abgegeben, sagte Rashid.
 
Cheyo erklärte, vor den nächsten Schritten müsse er über seine Entlassung nachdenken. Im Parlament habe er die Regierung gebeten, in seinem Wahlkreis Brücken zu bauen; das sei der Grund für seine Unterstützung. (DN 10.6.10; Guardian 19.6.10, Citizen 16./17./ 19.6.10)
 
[[Category:Staatswesen - Parlament, Regierung]]
[[Category:07/2010]]

Aktuelle Version vom 6. Januar 2019, 20:21 Uhr

<Siehe Tans.-Inf. 08/07 S. 12> Bischof Alex Gehaz Malasusa wurde am 11.11.07 in Dar-es-Salaam in sein Amt als Leitender Bischof der ELCT eingeführt. Unter den Gästen aus dem In- und Ausland war auch Präsident Kikwete.

In seiner Ansprache zur Begrüßung der Gäste sagte Malasusa u. a., von Beratungen über ein Kadi-Gericht erwarte man, dass das Wohl beider Seiten bedacht wird. Es wäre eine Katastrophe, wenn Tansanier eines Tages wegen ihres Glaubens in Flüchtlingslagern leben müssten "Gott gebe den Regierenden bei Fragen der Religion Weisheit. Immer werde ich beten 'Gott segne Tansania und seine Menschen'. Mein Rat: Über Dinge der Religion sollte man nicht politisch sprechen."

Malasusa ging auch auf das Thema Korruption ein und sagte: "Alle klagen über die Korruption. Aber wir alle lassen uns bestechen. Die Kirche wird weiterhin im Krieg gegen die Korruption mitkämpfen." (Aus der Ansprache Malasusas vom 11.11.07)