Energie: Elektrizität - 12/2013

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Ausfälle der Stromversorgung

Im November führten häufige und andauernde Unterbrechungen der Stromversorgung beinahe zum Erliegen der Wirtschaftstätig-keit in Dar-Es Salaam, mit beträchtlichen Kosten und Verlusten. Viele mussten auf einen Notbetrieb mit Generatoren ausweichen. Der Stromversorger TANESCO begründete die Ausfälle mit Wartungs- und Erweiterungsarbeiten am zweitgrößten Kraftwerk des Landes in Songosongo (Lindi-Region). Stromkunden kritisierten, dass derartige Arbeiten erst nach den geplanten Kapazitätserweiterungen durchgeführt werden sollten. (Guardian 20.11.13)

Große Pläne

Im Rahmen des derzeitigen Fünf-Jahresplans wurden sechs Sektoren als besondere Prioritäten festgelegt:

  • Wasser,
  • Energie,
  • Transport,
  • Landwirtschaft,
  • Bildung,
  • Einkommensverbesserung.

Diese Strategie, „Big Results Now“ (Große Ergebnisse Jetzt) genannt, soll Tansania bis 2025 von einem landwirtschaftlich orientierten Entwicklungsland in ein Industrieland der mittleren Einkommensstufe verwandeln. Dem Energiesektor kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Der erste Fünf-Jahresplan sieht vor, die Kapazität der Stromproduktion von derzeit 1.438 Megawatt auf 2.780 MW Ende 2015 zu verdoppeln. Dementsprechend wurde das Budget 2013 /14 des Ministeriums für Energie und Bergbau von Tshs 641 Mrd (2012/13) auf Tshs 1,1 Billionen (ca € 550 Mill.) angehoben. Während zur Zeit 20 % der Bevölkerung Zugang zu elektrischer Energie haben, sollen es 2015 schon 30 % sein, womit der Stromverbrauch von 97 KWh pro Person und Jahr auf 236 KWh anstiege.

Diese Ziele sollen in enger Zusammenarbeit mit internationalen Konzernen und im Rahmen der von Präsident Obama bei dessen Besuch in Dar-Es-Salaam lancierten Afrika-Elektrifizieren-Initiative (Power Africa Initiative) erreicht werden.

Zur Zeit bilden die großen Wasserkraftwerke Kidatu, Mtera und Nyamba ya Mungu, sowie das Erdgaskraftwerk Songosongo das Rückgrat der tansanischen Stromerzeugung.

Bis 2016 sind folgende Projekte zur Stromerzeugung geplant:

  • Kinyerezi 1 (Erdgas – 150 MW)
  • Kinyerezi 2 (Erdgas – 240 MW)
  • Kinyerezi 3 (Erdgas – 300 MW)
  • Kinyerezi 4 (Erdgas – 300 MW)
  • Kiwira (Kohle – 200 MW)
  • Somanga Fungu / Kilwa (Erdgas – 210 MW)
  • Mtwara (Erdgas – 400 MW)
  • Singida (Wind – 50 MW)
  • KIA (Solar / Wind – keine Kapazitätsangabe)

(DN 30.07.13)

Unternehmen planen eigene Kraftwerke

Die englische Firma Tanzania Tea Packers Ltd. will für Tshs 3,8 Mrd. (ca € 1,8 Mill.) ein Wasserkraftwerk installieren. Dieses Projekt ist eins von insgesamt vier Kraftwerken, an denen sich England durch Darlehen und Kapital-Anteile beteiligen wird. Von diesem Kraftwerk profitieren 430 Mitarbeiterfamilien. Auch der Tee kann bei zuverlässiger Stromversorgung deutlich preisgünstiger und in besserer Qualität hergestellt werden. (East African 09.11.13)

Die Kilimanjaro Airport Development Company (KADCO) will mit dänischer Hilfe Elektrizität mit Solar- und Windkraft-Anlagen produzieren und damit eine zuverlässige Stromversorgung sichern. Bisher sind Verzögerungen wegen häufiger Stromausfälle ein Handicap im Wettbewerb mit dem nahegelegenen Jomo-Kenyatta-Airport in Kenya. Überschüssiger Strom soll ins nationale Netz eingespeist werden. Als Ort mit hoher Sonneneinstrahlung und kräftigen Winden und mit einer Reservefläche von 110 Quadratkilometern ist KIA für regenerative Stromproduktion prädestiniert (Arusha Times 30.11.13)

Ländliche Stromversorgung

Ein Schwerpunkt wird die Versorgung ländlicher Gebiete mit elektrischer Energie sein. Dazu wurde die Rural Electrification Agency (REA) etabliert. Sie hat dafür im nächsten Haushaltsjahr Tshs 800 Mrd. (ca € 400 Mill.) zur Verfügung, z.B. werden in der Tanga-Region 770 km 33 KV-Leitungen gebaut, In der Kagera-Region erhalten 360 Dörfer Strom-anschluss. (DN 07.11.13)

Präsident Kikwete weihte eine Reihe von dörflichen Stromprojekten in Geita und Shinyanga ein, darunter ein von der Weltbank finanziertes Wasserkraftwerk in Masumbwe. Er erklärte, in naher Zukunft bekämen mehr als 1600 Dörfer Zugang zu elektrischer Energie. Die Anschlusskosten der Haushalte würden von Tshs 450.000 auf 170.000 gesenkt. (Guardian 12.11.13)