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(Die Seite wurde neu angelegt: „===Krankenversicherungsgesetz=== Um die Krankenversicherung auf solide Beine zu stellen und damit mehr Menschen von Gesundheitsdiensten profitieren könnten, so Gesundheitsministerin Ummy Ally Mwalimu, richte sich der Fokus im begonnenen Jahr auf Prävention sowie bessere Durchimpfung und Ernährung, insbesondere für Kinder unter fünf Jahren. Erreicht seien 2023 bereits: Vermehrung der Gesundheitseinrichtungen, Rückgang der Sterblichkeit bei Gebärend…“)
 
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===Marokko===
===Krankenversicherungsgesetz===


Am Rande der Berichterstattung über die Fußballweltmeisterschaft in Katar gab es einen Schlagabtausch über Marokkos Rolle in Afrika. Während in der internationalen Presse und auch in Schlagzeilen tansanischer Blätter die Erfolge der marokkanischen Mannschaft als Siege Afrikas gefeiert wurden, problematisierten mehrere Kommentare den afrikanischen Charakter des Landes. Mehrfach wurde dabei auch die Besetzung der Westsahara durch Marokko angesprochen, die von der UNO, der Afrikanischen Union und somit auch von Tansania nicht anerkannt wird. Ein Beitrag im Citizen vor Weihnachten wies darauf hin, dass manche Afrikaner wegen der Westsaharafrage die marokkanischen Tore nicht bejubeln können, verglich die "koloniale Okkupation" mit der Lage in Namibia zu Zeiten der Apartheid und fragte, warum die FIFA Russland wegen des Ukrainekrieges ausschloss, aber nichts gegen Marokko unternahm. Nach Weihnachten räumte das Blatt dem marokkanischen Botschafter Platz für eine ausgedehnte Antwort ein. Zakaria El Goumiri führte aus, dass Marokkos Abschneiden alle Afrikaner zwischen Mittelmeer und Kap mit Stolz und Freude erfüllt hätte, dass der Vergleich mit dem Ukrainekrieg unpassend sei, dass der vorhergehende Artikel die internationale Rechtslage einseitig darstelle und Marokko eine wichtige Rolle bei der Befreiung Afrikas von der Kolonialherrschaft gespielt habe.
Um die Krankenversicherung auf solide Beine zu stellen und damit mehr Menschen von Gesundheitsdiensten profitieren könnten, so Gesundheitsministerin Ummy Ally Mwalimu, richte sich der Fokus im begonnenen Jahr auf Prävention sowie bessere Durchimpfung und Ernährung, insbesondere für Kinder unter fünf Jahren. Erreicht seien 2023 bereits: Vermehrung der Gesundheitseinrichtungen, Rückgang der Sterblichkeit bei Gebärenden, vergrößerte Bettenzahl und schnellere Reaktion auf Epidemien wie kürzlich auf Marburg. Eingeplant sei außerdem ein weiterer Zuwachs bei den Gesundheitsarbeiter und der Eigenproduktion medizinischen Bedarfs. Hierzu wurde das Budget für den Gesundheitssektor zusätzlich angehoben. Hinzu kämen 650 Mrd. TSh von der Weltbank.  


Citizen 16. + 29.12.2022
(Citizen 11.1.)


===Vereinte Nationen===
===National Health Insurance Fund===


Die tansanische Diplomatin Elizabeth Mrema stieg auf zur stellvertretenden Direktorin von UNEP, der Umweltschutzorganisation der Vereinten Nationen. Mrema arbeitete bereits seit 1994 bei UNEP in Bonn und Nairobi, wo sie zuletzt das Büro für das Übereinkommen über die biologische Vielfalt der UN leitete. Mrema studierte Jura und Internationale Beziehungen in Tansania und Kanada und arbeitete dann für das tansanische Außenministerium, bevor sie zu UNEP ging.
Die für den 1. Januar geplante Harmonisierung der Preise in privaten und staatlichen Gesundheitseinrichtungen des National Health Insurance Fund (NHIF) auf einem erheblich niedrigeren Niveau als bisher, wurde ausgesetzt. Die Vereinigung der privaten Gesundheitseinrichtungen in Tansania erklärte, dass die festgesetzten Preise im privaten Sektor zu hohen Verlusten und Pleiten führen würden. Ca. 20 Mio. Personen, überwiegend Staatsdiener, sind beim NHIF registriert. Die Gesundheitsministerin Ummy Ally Mwalimu ordnete die Verschiebung an.  


Africa Newsroom 27.12.2022, press-un.org 27.12.2022
(The EastAfrican 6.1.)


===Weltbank===
===Freundliche Großmütter===


Die Weltbank gewährte Tansania im Dezember Kredite über mehr als eine Milliarde US-Dollar. Ein Betrag von $ 500 Mil. (Tanzania Inclusive and Resilient Growth Development Policy) soll Reformen ermöglichen, die durch Förderung der Privatwirtschaft und mehr Transparenz im staatlichen Wirtschaftsgebaren die Fähigkeit des Landes im Umgang mit wirtschaftlichen Risiken stärken sollen, mit denen durch Folgen des Klimawandels und andere äußere Einflüsse zu rechnen ist.  
Auf die 15 Mio. Gesamtbevölkerung von Simbabwe kommen 20 Psychologen. Dieser Mangel und die fortbestehende schwierige Lage des Landes brachte den Psychiater Dr. Dixon Chibanda auf die Idee, ältere Frauen als Gesundheitsarbeiter auszubilden und mit ihrer Hilfe die psychische Verfassung der Bevölkerung zu verbessern – die „Großmütter“ sind respektiert in der Gesellschaft und erfüllen ohnehin bereits ähnliche Aufgaben. In einem Pilotprogramm bildete Chibanda 2006 in Harare die ersten „Großmütter“ in evidenzbasierter Problemlösungstherapie aus und ließ eigens für diesen Zweck eingerichtete „Freundschaftsbänke“ in der Nähe der Krankenhäuser aufstellen. Eine Überprüfung des Konzepts durch nationale und internationale Experten im Jahr 2014/15 bestätigte dessen Wirksamkeit. Zunächst fand die „Freundschaftsbank“ in anderen afrikanischen Ländern, unter anderem in Tansania, Verbreitung. Inzwischen wird sie weltweit und in den USA eine digitale Version erprobt.  


Ein weiterer Kredit über $300 Mil. dient der Finanzierung von Maßnahmen in den Bereichen Wasser, Abwasser und Energie. Ein drittes Paket umfasst einen Kredit von $ 250 Mil. für Investitionen in Mutter- und Kindgesundheit, das mit einem Zuschuss von $25 Mil. verbunden ist. Die Weltbank zielt damit auf Frauen im gebärfähigen Alter, Kleinkinder und Heranwachsende, die insgesamt 40% der Bevölkerung ausmachen. Laut Weltbank hat Tansania in den letzten Jahren große Fortschritte bei der Verringerung von ansteckenden Krankheiten und bei den Impfprogrammen gemacht.
(Guardian 15.1.)


Citizen 22.12.2022
===Neuer Bischof übernimmt Führung in der ELCT===


===Ägypten feiert sich in Tansania===
In einer Feierstunde in der Azania Front Kathedrale in Dar es Salaam übergab Bischof Dr. Frederick Shoo den Vorsitz in der Evangelical Lutheran Church of Tanzania (ELCT) an Bischof Dr. Alex Malasusa. In ihrer Rede zum gegebenen Anlass brachte Präsidentin Hassan ihre Sorge darüber zum Ausdruck, dass die Zahl an zerrütteten Ehen zunehme und welcher Schaden für die Familie und die Stabilität der Gesellschaft daraus folge. Über die Hälfte der jungen Tansanier im heiratsfähigen Alter machten eine eigene Familie nicht mehr zu ihrer Priorität. Hassan forderte die religiösen Führer auf, eine wichtige Rolle bei der Stärkung von Moral, nationaler Einheit und Demokratie zu übernehmen, die insbesondere von den sozialen Medien unterhöhlt würden. Bischof Malasusa versprach, gemeinsam mit der Bischofskonferenz, diese Ziele im Blick zu behalten.


Zur Eröffnung des neuen Staudamms am Rufiji waren der ägyptische Außenminister Sameh Shoukry mit einer Regierungsdelegation angereist. Das Dammprojekt am Rande des Selous-Schutzgebietes war vom verstorbenen Präsidenten Magufuli mit der ägyptischen Regierung vereinbart worden, wird von ägyptischen Firmen ausgeführt und mit einem ägyptischen Kredit co-finanziert. Bei der Eröffnung schloss Präsidentin Samia die Schleusen für die Umleitung des Flusses, um so die Füllung des Staubeckens zu beginnen. Shoukry unterstrich, dass der Dammbau das ägyptische Engagement für die Entwicklung des Niltals unterstreicht. Die ägyptische Regierung bemüht sich seit Jahren, die Anliegerstaaten des Nils für die Respektierung eines Vertrages aus der britischen Kolonialherrschaft zu gewinnen, der Ägypten ein Fastmonopol auf die Nutzung des Nilwassers einräumte. Der Bau eines Staudamms am Blauen Nil in Äthiopien hatte in Ägypten große Ängste und auch militärische Drohgebärden ausgelöst. Mit dem Dammprojekt am Rufiji zielt Ägypten darauf ab, den wichtigen Nilanlieger Tansania auf seine Seite zu ziehen.
(Guardian 22.1.)


Ahramonline (Ägypten)22.12.2022, Egyptindependent 22.12.2022
===Katholische Kirche===


===Deutschland===
Präsidentin Hassan besucht im Februar den Vatikan, um die bilateralen Beziehungen zu stärken. 12 Mio. Tansanier sind Katholiken. Die katholische Kirche betreibt 147 Primar-, 245 Sekundarschulen sowie 110 Berufsbildungszentren und 5 Universitäten.


Die deutsche Botschafterin übergab 60 Geländewagen an die tansanische Nationalparkverwaltung. Mit einer Schenkung im Wert von € 20 Mil. sollen die Arbeitsbedingungen der Parkwächter verbessert und so die tansanische Tourismuswirtschaft gestärkt werden. Von der Schenkung sollen auch ein Hubschrauber und ein Kleinflugzeug gekauft werden, sowie die Situation von an die Parks angrenzenden Dörfer verbessert werden. In diesem Projekt arbeiten die Entwicklungsbank KfW und die Frankfurter Zoologische Gesellschaft mit der Nationalparkverwaltung zusammen.
(EastAfrican 27.1.)
 
Guardian 21.12.2022
 
[[Category:01/2023]]
 
[[Kategorie:Auslandsbeziehungen_-_Afrikanische_Länder]]
[[Kategorie:Auslandsbeziehungen_-_Internationale_Zusammenarbeit]]

Version vom 7. Februar 2024, 14:54 Uhr

Krankenversicherungsgesetz

Um die Krankenversicherung auf solide Beine zu stellen und damit mehr Menschen von Gesundheitsdiensten profitieren könnten, so Gesundheitsministerin Ummy Ally Mwalimu, richte sich der Fokus im begonnenen Jahr auf Prävention sowie bessere Durchimpfung und Ernährung, insbesondere für Kinder unter fünf Jahren. Erreicht seien 2023 bereits: Vermehrung der Gesundheitseinrichtungen, Rückgang der Sterblichkeit bei Gebärenden, vergrößerte Bettenzahl und schnellere Reaktion auf Epidemien wie kürzlich auf Marburg. Eingeplant sei außerdem ein weiterer Zuwachs bei den Gesundheitsarbeiter und der Eigenproduktion medizinischen Bedarfs. Hierzu wurde das Budget für den Gesundheitssektor zusätzlich angehoben. Hinzu kämen 650 Mrd. TSh von der Weltbank.

(Citizen 11.1.)

National Health Insurance Fund

Die für den 1. Januar geplante Harmonisierung der Preise in privaten und staatlichen Gesundheitseinrichtungen des National Health Insurance Fund (NHIF) auf einem erheblich niedrigeren Niveau als bisher, wurde ausgesetzt. Die Vereinigung der privaten Gesundheitseinrichtungen in Tansania erklärte, dass die festgesetzten Preise im privaten Sektor zu hohen Verlusten und Pleiten führen würden. Ca. 20 Mio. Personen, überwiegend Staatsdiener, sind beim NHIF registriert. Die Gesundheitsministerin Ummy Ally Mwalimu ordnete die Verschiebung an.

(The EastAfrican 6.1.)

Freundliche Großmütter

Auf die 15 Mio. Gesamtbevölkerung von Simbabwe kommen 20 Psychologen. Dieser Mangel und die fortbestehende schwierige Lage des Landes brachte den Psychiater Dr. Dixon Chibanda auf die Idee, ältere Frauen als Gesundheitsarbeiter auszubilden und mit ihrer Hilfe die psychische Verfassung der Bevölkerung zu verbessern – die „Großmütter“ sind respektiert in der Gesellschaft und erfüllen ohnehin bereits ähnliche Aufgaben. In einem Pilotprogramm bildete Chibanda 2006 in Harare die ersten „Großmütter“ in evidenzbasierter Problemlösungstherapie aus und ließ eigens für diesen Zweck eingerichtete „Freundschaftsbänke“ in der Nähe der Krankenhäuser aufstellen. Eine Überprüfung des Konzepts durch nationale und internationale Experten im Jahr 2014/15 bestätigte dessen Wirksamkeit. Zunächst fand die „Freundschaftsbank“ in anderen afrikanischen Ländern, unter anderem in Tansania, Verbreitung. Inzwischen wird sie weltweit und in den USA eine digitale Version erprobt.

(Guardian 15.1.)

Neuer Bischof übernimmt Führung in der ELCT

In einer Feierstunde in der Azania Front Kathedrale in Dar es Salaam übergab Bischof Dr. Frederick Shoo den Vorsitz in der Evangelical Lutheran Church of Tanzania (ELCT) an Bischof Dr. Alex Malasusa. In ihrer Rede zum gegebenen Anlass brachte Präsidentin Hassan ihre Sorge darüber zum Ausdruck, dass die Zahl an zerrütteten Ehen zunehme und welcher Schaden für die Familie und die Stabilität der Gesellschaft daraus folge. Über die Hälfte der jungen Tansanier im heiratsfähigen Alter machten eine eigene Familie nicht mehr zu ihrer Priorität. Hassan forderte die religiösen Führer auf, eine wichtige Rolle bei der Stärkung von Moral, nationaler Einheit und Demokratie zu übernehmen, die insbesondere von den sozialen Medien unterhöhlt würden. Bischof Malasusa versprach, gemeinsam mit der Bischofskonferenz, diese Ziele im Blick zu behalten.

(Guardian 22.1.)

Katholische Kirche

Präsidentin Hassan besucht im Februar den Vatikan, um die bilateralen Beziehungen zu stärken. 12 Mio. Tansanier sind Katholiken. Die katholische Kirche betreibt 147 Primar-, 245 Sekundarschulen sowie 110 Berufsbildungszentren und 5 Universitäten.

(EastAfrican 27.1.)