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===Krankenversicherungsgesetz===
===Korruptionsverdacht im staatlichen Medizinalhandel===


Im zentralen Staatlichen Handel für Medizinalbedarf MSD wurden mehrere leitende Mitarbeiter bis auf Weiteres suspendiert. Sie hatten den Einkauf von Geräten zu stark überhöhten Preisen abgerechnet. Ein Gerät für Laboranalyse wurde für TSh 6,7 Mil. (€ 2.700) eingekauft, das normalerweise für TSh 1,3 Mil. (€ 530) erhältlich ist; bei einer Maschine zur Blutanalyse wurden € 47.000 statt handelsüblicher € 8.500 abgerechnet. Der Premierminister ordnete eine Untersuchung an, es müsse herausgefunden werden, ob sich hier jemand bereichert habe.  
Um die Krankenversicherung auf solide Beine zu stellen und damit mehr Menschen von Gesundheitsdiensten profitieren könnten, so Gesundheitsministerin Ummy Ally Mwalimu, richte sich der Fokus im begonnenen Jahr auf Prävention sowie bessere Durchimpfung und Ernährung, insbesondere für Kinder unter fünf Jahren. Erreicht seien 2023 bereits: Vermehrung der Gesundheitseinrichtungen, Rückgang der Sterblichkeit bei Gebärenden, vergrößerte Bettenzahl und schnellere Reaktion auf Epidemien wie kürzlich auf Marburg. Eingeplant sei außerdem ein weiterer Zuwachs bei den Gesundheitsarbeiter und der Eigenproduktion medizinischen Bedarfs. Hierzu wurde das Budget für den Gesundheitssektor zusätzlich angehoben. Hinzu kämen 650 Mrd. TSh von der Weltbank.  


Die Zustände bei MSD werden nicht nur wegen der Anzeichen von Korruption und Verschwendung als sensibel angesehen. MSD ist auch im Rahmen der Entwicklungsgemeinschaft im Südlichen Afrika SADC als offizielle Beschaffungsstelle für Medikamente und Medizintechnik bestimmt worden. Die SADC umfasst die meisten Länder zwischen Tansania, Kongo und Südafrika. Damit bekommt der Skandal im MSD auch eine internationale Dimension und scheint die nationale Ehre zu berühren.  
(Citizen 11.1.)


Citizen 06.05.22; Guardian 06.05.22
===National Health Insurance Fund===


===Malaria – neue Resistenzen===
Die für den 1. Januar geplante Harmonisierung der Preise in privaten und staatlichen Gesundheitseinrichtungen des National Health Insurance Fund (NHIF) auf einem erheblich niedrigeren Niveau als bisher, wurde ausgesetzt. Die Vereinigung der privaten Gesundheitseinrichtungen in Tansania erklärte, dass die festgesetzten Preise im privaten Sektor zu hohen Verlusten und Pleiten führen würden. Ca. 20 Mio. Personen, überwiegend Staatsdiener, sind beim NHIF registriert. Die Gesundheitsministerin Ummy Ally Mwalimu ordnete die Verschiebung an.


In der Region Kagera am Viktoriasee treten zunehmend Malariafälle auf, die gegen die Standardbehandlung mit Artemether - Lumefantin resistent sind. Die Wirkstoffkombination wird unter dem Namen Coartem vermarktet und hatte seit dem Jahr 2006 Fansidar als Standardmedikament gegen Malaria abgelöst. Die Resistenzen werden auf den häufigen Einsatz von Coartem zur Vorsorge sowie mangelhafte Verwendung des Medikaments zurückgeführt, wobei Patienten die Einnahme abbrechen, sobald sie sich besser fühlen und die Dosis nicht über den vollen empfohlenen Zeitraum einnehmen.  
(The EastAfrican 6.1.)


Bei einer Studie ergab sich, dass von 383 untersuchten Patienten in der Region Kagera bereits 30 durch gegen Coartem resistente Malariaerreger erkrankt waren.
===Freundliche Großmütter===


Citizen 19.05.22
Auf die 15 Mio. Gesamtbevölkerung von Simbabwe kommen 20 Psychologen. Dieser Mangel und die fortbestehende schwierige Lage des Landes brachte den Psychiater Dr. Dixon Chibanda auf die Idee, ältere Frauen als Gesundheitsarbeiter auszubilden und mit ihrer Hilfe die psychische Verfassung der Bevölkerung zu verbessern – die „Großmütter“ sind respektiert in der Gesellschaft und erfüllen ohnehin bereits ähnliche Aufgaben. In einem Pilotprogramm bildete Chibanda 2006 in Harare die ersten „Großmütter“ in evidenzbasierter Problemlösungstherapie aus und ließ eigens für diesen Zweck eingerichtete „Freundschaftsbänke“ in der Nähe der Krankenhäuser aufstellen. Eine Überprüfung des Konzepts durch nationale und internationale Experten im Jahr 2014/15 bestätigte dessen Wirksamkeit. Zunächst fand die „Freundschaftsbank“ in anderen afrikanischen Ländern, unter anderem in Tansania, Verbreitung. Inzwischen wird sie weltweit und in den USA eine digitale Version erprobt.  


===Allgemeine Krankenversicherung===
(Guardian 15.1.)


Viele Tansanier halten eine Krankenversicherung für sinnvoll. Das ergibt eine Untersuchung des Nationalen Instituts für Gesundheitsforschung NIMR. In der Umfrage erklärten 73% der Befragten, dass sie bereit sind, Beiträge für eine Versicherung zu zahlen.
===Neuer Bischof übernimmt Führung in der ELCT===


Derzeit gibt es im staatlichen Versicherungsfonds NHIF unterschiedliche Mindestsätze. Diese reichen von 6% des Monatsgehalts bei Angestellten bis zu lediglich TSh 76.800 Jahresbetrag für Bauern- und Hirten(klein)-familien, die einer registrierten Genossenschaft angehören. Bisher sind nur 9 Millionen Bürger oder 15% der Bevölkerung versichert, alle anderen müssen von Fall zu Fall ihre Behandlung selbst bezahlen.
In einer Feierstunde in der Azania Front Kathedrale in Dar es Salaam übergab Bischof Dr. Frederick Shoo den Vorsitz in der Evangelical Lutheran Church of Tanzania (ELCT) an Bischof Dr. Alex Malasusa. In ihrer Rede zum gegebenen Anlass brachte Präsidentin Hassan ihre Sorge darüber zum Ausdruck, dass die Zahl an zerrütteten Ehen zunehme und welcher Schaden für die Familie und die Stabilität der Gesellschaft daraus folge. Über die Hälfte der jungen Tansanier im heiratsfähigen Alter machten eine eigene Familie nicht mehr zu ihrer Priorität. Hassan forderte die religiösen Führer auf, eine wichtige Rolle bei der Stärkung von Moral, nationaler Einheit und Demokratie zu übernehmen, die insbesondere von den sozialen Medien unterhöhlt würden. Bischof Malasusa versprach, gemeinsam mit der Bischofskonferenz, diese Ziele im Blick zu behalten.


Die Regierung plant, eine allgemeine Krankenversicherung einzuführen, die möglichst alle Tansanier umfassen soll. Laut Gesundheitsministerin Ummy Mwalimu soll man dann ab einem Jahresbeitrag von TSh 65.000 (ca. € 28) für Behandlung in staatlichen Einrichtungen versichert sein. Das Gesetz ist seit Jahren in Vorbereitung.
(Guardian 22.1.)


Citizen 18.05.22
===Katholische Kirche===


[[Kategorie:06/2022]]
Präsidentin Hassan besucht im Februar den Vatikan, um die bilateralen Beziehungen zu stärken. 12 Mio. Tansanier sind Katholiken. Die katholische Kirche betreibt 147 Primar-, 245 Sekundarschulen sowie 110 Berufsbildungszentren und 5 Universitäten.
[[Kategorie:Gesundheitswesen_-_Allgemein]]
 
[[Kategorie:Gesundheitswesen_-_Krankheiten]]
(EastAfrican 27.1.)

Version vom 7. Februar 2024, 14:54 Uhr

Krankenversicherungsgesetz

Um die Krankenversicherung auf solide Beine zu stellen und damit mehr Menschen von Gesundheitsdiensten profitieren könnten, so Gesundheitsministerin Ummy Ally Mwalimu, richte sich der Fokus im begonnenen Jahr auf Prävention sowie bessere Durchimpfung und Ernährung, insbesondere für Kinder unter fünf Jahren. Erreicht seien 2023 bereits: Vermehrung der Gesundheitseinrichtungen, Rückgang der Sterblichkeit bei Gebärenden, vergrößerte Bettenzahl und schnellere Reaktion auf Epidemien wie kürzlich auf Marburg. Eingeplant sei außerdem ein weiterer Zuwachs bei den Gesundheitsarbeiter und der Eigenproduktion medizinischen Bedarfs. Hierzu wurde das Budget für den Gesundheitssektor zusätzlich angehoben. Hinzu kämen 650 Mrd. TSh von der Weltbank.

(Citizen 11.1.)

National Health Insurance Fund

Die für den 1. Januar geplante Harmonisierung der Preise in privaten und staatlichen Gesundheitseinrichtungen des National Health Insurance Fund (NHIF) auf einem erheblich niedrigeren Niveau als bisher, wurde ausgesetzt. Die Vereinigung der privaten Gesundheitseinrichtungen in Tansania erklärte, dass die festgesetzten Preise im privaten Sektor zu hohen Verlusten und Pleiten führen würden. Ca. 20 Mio. Personen, überwiegend Staatsdiener, sind beim NHIF registriert. Die Gesundheitsministerin Ummy Ally Mwalimu ordnete die Verschiebung an.

(The EastAfrican 6.1.)

Freundliche Großmütter

Auf die 15 Mio. Gesamtbevölkerung von Simbabwe kommen 20 Psychologen. Dieser Mangel und die fortbestehende schwierige Lage des Landes brachte den Psychiater Dr. Dixon Chibanda auf die Idee, ältere Frauen als Gesundheitsarbeiter auszubilden und mit ihrer Hilfe die psychische Verfassung der Bevölkerung zu verbessern – die „Großmütter“ sind respektiert in der Gesellschaft und erfüllen ohnehin bereits ähnliche Aufgaben. In einem Pilotprogramm bildete Chibanda 2006 in Harare die ersten „Großmütter“ in evidenzbasierter Problemlösungstherapie aus und ließ eigens für diesen Zweck eingerichtete „Freundschaftsbänke“ in der Nähe der Krankenhäuser aufstellen. Eine Überprüfung des Konzepts durch nationale und internationale Experten im Jahr 2014/15 bestätigte dessen Wirksamkeit. Zunächst fand die „Freundschaftsbank“ in anderen afrikanischen Ländern, unter anderem in Tansania, Verbreitung. Inzwischen wird sie weltweit und in den USA eine digitale Version erprobt.

(Guardian 15.1.)

Neuer Bischof übernimmt Führung in der ELCT

In einer Feierstunde in der Azania Front Kathedrale in Dar es Salaam übergab Bischof Dr. Frederick Shoo den Vorsitz in der Evangelical Lutheran Church of Tanzania (ELCT) an Bischof Dr. Alex Malasusa. In ihrer Rede zum gegebenen Anlass brachte Präsidentin Hassan ihre Sorge darüber zum Ausdruck, dass die Zahl an zerrütteten Ehen zunehme und welcher Schaden für die Familie und die Stabilität der Gesellschaft daraus folge. Über die Hälfte der jungen Tansanier im heiratsfähigen Alter machten eine eigene Familie nicht mehr zu ihrer Priorität. Hassan forderte die religiösen Führer auf, eine wichtige Rolle bei der Stärkung von Moral, nationaler Einheit und Demokratie zu übernehmen, die insbesondere von den sozialen Medien unterhöhlt würden. Bischof Malasusa versprach, gemeinsam mit der Bischofskonferenz, diese Ziele im Blick zu behalten.

(Guardian 22.1.)

Katholische Kirche

Präsidentin Hassan besucht im Februar den Vatikan, um die bilateralen Beziehungen zu stärken. 12 Mio. Tansanier sind Katholiken. Die katholische Kirche betreibt 147 Primar-, 245 Sekundarschulen sowie 110 Berufsbildungszentren und 5 Universitäten.

(EastAfrican 27.1.)