Umwelt ‐ 04/2022 und Gesellschaft ‐ 02/2024: Unterschied zwischen den Seiten

Aus Tansania Information
(Unterschied zwischen Seiten)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
imported>Sysop
(Die Seite wurde neu angelegt: „===Ostafrikanische Pipeline=== Ugandische Umweltschützer haben Papst Franziskus um Unterstützung der Bemühungen gegen die geplante Ostafrikanische Ölpipel…“)
 
(Die Seite wurde neu angelegt: „===Krankenversicherungsgesetz=== Um die Krankenversicherung auf solide Beine zu stellen und damit mehr Menschen von Gesundheitsdiensten profitieren könnten, so Gesundheitsministerin Ummy Ally Mwalimu, richte sich der Fokus im begonnenen Jahr auf Prävention sowie bessere Durchimpfung und Ernährung, insbesondere für Kinder unter fünf Jahren. Erreicht seien 2023 bereits: Vermehrung der Gesundheitseinrichtungen, Rückgang der Sterblichkeit bei Gebärend…“)
 
Zeile 1: Zeile 1:
===Ostafrikanische Pipeline===
===Krankenversicherungsgesetz===


Ugandische Umweltschützer haben Papst Franziskus um Unterstützung der Bemühungen gegen die geplante Ostafrikanische Ölpipeline gebeten. Die Regierungen Ugandas und Tansanias verbinden mit diesem Projekt der Firmen Total aus Frankreich und China National Offshore Oil große Hoffnungen auf Lizenzeinnahmen, Steuern und Arbeitsplätze. Kritiker sehen Risiken für das Grundwasser im Becken des Viktoriasees, von dem 40 Millionen Menschen abhängen. Sie weisen auf die nötige Umsiedlung von mindestens 14,000 Haushalten hin. Die Betreiberfirmen scheinen Ende Februar die lange ungewisse Finanzierung des Projekts erreicht zu haben und unterzeichneten einen verbindlichen Vertrag.
Um die Krankenversicherung auf solide Beine zu stellen und damit mehr Menschen von Gesundheitsdiensten profitieren könnten, so Gesundheitsministerin Ummy Ally Mwalimu, richte sich der Fokus im begonnenen Jahr auf Prävention sowie bessere Durchimpfung und Ernährung, insbesondere für Kinder unter fünf Jahren. Erreicht seien 2023 bereits: Vermehrung der Gesundheitseinrichtungen, Rückgang der Sterblichkeit bei Gebärenden, vergrößerte Bettenzahl und schnellere Reaktion auf Epidemien wie kürzlich auf Marburg. Eingeplant sei außerdem ein weiterer Zuwachs bei den Gesundheitsarbeiter und der Eigenproduktion medizinischen Bedarfs. Hierzu wurde das Budget für den Gesundheitssektor zusätzlich angehoben. Hinzu kämen 650 Mrd. TSh von der Weltbank.  


East African 24.03.2022
(Citizen 11.1.)


===Teilrückzug bei der Kilimanjaroseilbahn===
===National Health Insurance Fund===


Die Nationalparkbehörde erklärte jetzt, dass das Projekt einer Seilbahn auf den Kilimandscharo noch in einem frühen Planungsstadium ist. Zunächst habe eine Abwägung der Chancen und Risiken zu erfolgen. Dann wären alle interessierten Gruppen anzuhören und in die Beratung einzubeziehen. Diese Stellungnahme stellt eine deutliche Abschwächung gegenüber Erklärungen ab, die zuvor von Regierungsseite abgegeben worden waren
Die für den 1. Januar geplante Harmonisierung der Preise in privaten und staatlichen Gesundheitseinrichtungen des National Health Insurance Fund (NHIF) auf einem erheblich niedrigeren Niveau als bisher, wurde ausgesetzt. Die Vereinigung der privaten Gesundheitseinrichtungen in Tansania erklärte, dass die festgesetzten Preise im privaten Sektor zu hohen Verlusten und Pleiten führen würden. Ca. 20 Mio. Personen, überwiegend Staatsdiener, sind beim NHIF registriert. Die Gesundheitsministerin Ummy Ally Mwalimu ordnete die Verschiebung an.


Zugleich mit der Erklärung der Nationalparkbehörde fand in Moshi ein Treffen von Vertretern verschiedener Tourismusverbände statt, die sich gegen eine Seilbahn aussprachen. Die Idee, hierdurch die Zahl der Besucher von jetzt jährlich 50.000 auf 200.000 zu vervierfachen, würde den Ruf des Berges als erstrangiger Attraktion vernichten und massive Umweltbelastungen mit sich bringen.
(The EastAfrican 6.1.)


DN 09.03.2022
===Freundliche Großmütter===


===Gift im Marafluss===
Auf die 15 Mio. Gesamtbevölkerung von Simbabwe kommen 20 Psychologen. Dieser Mangel und die fortbestehende schwierige Lage des Landes brachte den Psychiater Dr. Dixon Chibanda auf die Idee, ältere Frauen als Gesundheitsarbeiter auszubilden und mit ihrer Hilfe die psychische Verfassung der Bevölkerung zu verbessern – die „Großmütter“ sind respektiert in der Gesellschaft und erfüllen ohnehin bereits ähnliche Aufgaben. In einem Pilotprogramm bildete Chibanda 2006 in Harare die ersten „Großmütter“ in evidenzbasierter Problemlösungstherapie aus und ließ eigens für diesen Zweck eingerichtete „Freundschaftsbänke“ in der Nähe der Krankenhäuser aufstellen. Eine Überprüfung des Konzepts durch nationale und internationale Experten im Jahr 2014/15 bestätigte dessen Wirksamkeit. Zunächst fand die „Freundschaftsbank“ in anderen afrikanischen Ländern, unter anderem in Tansania, Verbreitung. Inzwischen wird sie weltweit und in den USA eine digitale Version erprobt.


Anfang März kam es zu einem großen Fischsterben im Marafluss. Der Mara kommt aus Kenia und fließt durch die Serengeti zum Viktoriasee. Der Fluss ist international bekannt geworden, weil er seine jährliche Überquerung durch grosse Gnuherden bei ihrer Wanderung eine Touristenattraktion darstellt. Laut Berichten war das Wasser im Fluss schwarz geworden. Ein Vertreter der regionalen Wasserbehörde erklärte, man habe starke Ölrückstände im Wasser gemessen. Der zuständige Minister für Umwelt ordnete daraufhin eine Untersuchung an.
(Guardian 15.1.)


Der abschließende Bericht der Kommission aus Fachleuten von der Universität Dar es Salaam sowie Behördenvertretern kam zum Schluss, der Grund für die Verschmutzung liege in den Fäkalien der 1,8 Millionen Rinder, die längs des Flusses gehalten werden und über den Zeitraum von 8 Monaten 1,5 Milliarden Liter Urin von sich gegeben hätten. Ein heftiger Regenfall habe die Fäkalien und Urinrückstände in den Fluss gespült, sei aber zu kurz gewesen, um die Wassermenge ausreichend anzuheben und damit den Fäkaliengestank zu verdünnen. In der Folge sei es zum Absinken des Sauerstoffgehaltes im Wasser gekommen, der das Fischsterben verursachte. Hinzu seien verfaulte Reste von invasiven Pflanzenarten gekommen, die sich in letzter Zeit im Fluss ausgebreitet haben. Abwasser aus den Klärteichen des Goldbergwerkes Mara North schloss die Kommission als Verursacher aus.
===Neuer Bischof übernimmt Führung in der ELCT===


Der Bericht wurde sofort als unzutreffend kritisiert. Anna Henga, die Leiterin des Bürgerrechtszentrums LHRC verwies darauf, dass nach dem ersten Bericht der regionalen Wasserbehörde Einleitungen aus einer Schmiermittelfabrik am Fluss für die Verschmutzung verantwortlich war. Offenkundig sei es der vom Minister eingesetzten Kommission darum gegangen, aus wirtschaftlichen Gründen von den Verantwortlichen abzulenken. LHRC hatte zusammen mit der Vereinigung von Umweltjuristen eigene Nachforschungen vor Ort angestellt. Dabei hatten sie von den Einwohnern erfahren, dass seit dem Jahr 2018 ca. 800 Rinder an verunreinigtem Wasser aus dem Fluss eingegangen sind, zuletzt starben Anfang März 15 Kühe. In den Jahren 2020 und 2021 sei bei etwa der Hälfte der Bewohner von 2 Dörfern am Fluss eine Hautkrankheit aufgetreten. Es haben nach dem Genuss von Wasser aus dem Fluss auch einige Todesfälle von Menschen sowie Erkrankungen gegeben, bei denen Blut erbrochen wurde.
In einer Feierstunde in der Azania Front Kathedrale in Dar es Salaam übergab Bischof Dr. Frederick Shoo den Vorsitz in der Evangelical Lutheran Church of Tanzania (ELCT) an Bischof Dr. Alex Malasusa. In ihrer Rede zum gegebenen Anlass brachte Präsidentin Hassan ihre Sorge darüber zum Ausdruck, dass die Zahl an zerrütteten Ehen zunehme und welcher Schaden für die Familie und die Stabilität der Gesellschaft daraus folge. Über die Hälfte der jungen Tansanier im heiratsfähigen Alter machten eine eigene Familie nicht mehr zu ihrer Priorität. Hassan forderte die religiösen Führer auf, eine wichtige Rolle bei der Stärkung von Moral, nationaler Einheit und Demokratie zu übernehmen, die insbesondere von den sozialen Medien unterhöhlt würden. Bischof Malasusa versprach, gemeinsam mit der Bischofskonferenz, diese Ziele im Blick zu behalten.


Der Kommissionsvorsitzende Professor Prof. Manyele verteidigte seinen Bericht; sein Auftrag sei gewesen, die Ursachen des Fischsterbens am 7. März zu untersuchen, und dessen Ursachen habe er korrekt benannt. Man habe auch Ölrückstände gefunden, die aber auf die Zersetzung von Pflanzenresten zurückgehen. Eine Langzeituntersuchung etwaiger Probleme am Fluss sei nicht der Auftrag der Kommission gewesen.
(Guardian 22.1.)


Citizen 13., 19. + 27. 03.2022, DW 23.03.2022, Mwananchi 12.03.2022
===Katholische Kirche===


===Massai in Ngorongoro===
Präsidentin Hassan besucht im Februar den Vatikan, um die bilateralen Beziehungen zu stärken. 12 Mio. Tansanier sind Katholiken. Die katholische Kirche betreibt 147 Primar-, 245 Sekundarschulen sowie 110 Berufsbildungszentren und 5 Universitäten.


Aus dem derzeit umstrittenen Siedlungsgebiet der Massai im Distrikt Ngorongoro erklärten sich Anfang März 453 Personen aus 86 Haushalten zum Wegzug bereit. Für sie sollen Flächen im Distrikt Handeni vorbereitet werden, wo ihnen Häuser, Zugang zu Schulen und Weideflächen garantiert sein sollen. Vorgesehen sollen hier 2070 Grundstücke zu jeweils 12,140 m² sein. Auch Grundstücke für Schulen und medizinische Einrichtungen sind geplant. Es ist auch an Strom- und Wasserversorgung gedacht. Nach monatelangen Auseinandersetzungen wird die Existenz eines Alternativplanes für die Massai von Ngorongoro hier erstmals erwähnt.
(EastAfrican 27.1.)
 
Mwananchi 10.03.21
 
===Rubana trocknet aus===
 
Der Rubanafluss in der Serengeti droht andauernd trockenzufallen. Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern verschiedener Behörden versucht, mit Hilfe der Grumetistiftung das Austrocknen aufzuhalten. Als Ursachen für den Wasserverlust werden verstärkte Viehhaltung sowie Abholzungen im Flussbecken genannt. Geplant ist die Anpflanzung von 36.000 Bäumen längs des Flusses. Ferner sollen Markierungen im Abstand von 60 Metern von den Ufern anzeigen, dass innerhalb dieser Linie keine menschlichen Tätigkeiten ausgeführt werden sollen.,
 
DN 25.03.2022
 
[[Kategorie:04/2022]]
[[Kategorie:Landwirtschaft_-_Meer,_Gewässer]]
[[Kategorie:Wirtschaft_-_Allgemein]]
[[Kategorie:Wirtschaft_-_Touristik]]

Version vom 7. Februar 2024, 14:54 Uhr

Krankenversicherungsgesetz

Um die Krankenversicherung auf solide Beine zu stellen und damit mehr Menschen von Gesundheitsdiensten profitieren könnten, so Gesundheitsministerin Ummy Ally Mwalimu, richte sich der Fokus im begonnenen Jahr auf Prävention sowie bessere Durchimpfung und Ernährung, insbesondere für Kinder unter fünf Jahren. Erreicht seien 2023 bereits: Vermehrung der Gesundheitseinrichtungen, Rückgang der Sterblichkeit bei Gebärenden, vergrößerte Bettenzahl und schnellere Reaktion auf Epidemien wie kürzlich auf Marburg. Eingeplant sei außerdem ein weiterer Zuwachs bei den Gesundheitsarbeiter und der Eigenproduktion medizinischen Bedarfs. Hierzu wurde das Budget für den Gesundheitssektor zusätzlich angehoben. Hinzu kämen 650 Mrd. TSh von der Weltbank.

(Citizen 11.1.)

National Health Insurance Fund

Die für den 1. Januar geplante Harmonisierung der Preise in privaten und staatlichen Gesundheitseinrichtungen des National Health Insurance Fund (NHIF) auf einem erheblich niedrigeren Niveau als bisher, wurde ausgesetzt. Die Vereinigung der privaten Gesundheitseinrichtungen in Tansania erklärte, dass die festgesetzten Preise im privaten Sektor zu hohen Verlusten und Pleiten führen würden. Ca. 20 Mio. Personen, überwiegend Staatsdiener, sind beim NHIF registriert. Die Gesundheitsministerin Ummy Ally Mwalimu ordnete die Verschiebung an.

(The EastAfrican 6.1.)

Freundliche Großmütter

Auf die 15 Mio. Gesamtbevölkerung von Simbabwe kommen 20 Psychologen. Dieser Mangel und die fortbestehende schwierige Lage des Landes brachte den Psychiater Dr. Dixon Chibanda auf die Idee, ältere Frauen als Gesundheitsarbeiter auszubilden und mit ihrer Hilfe die psychische Verfassung der Bevölkerung zu verbessern – die „Großmütter“ sind respektiert in der Gesellschaft und erfüllen ohnehin bereits ähnliche Aufgaben. In einem Pilotprogramm bildete Chibanda 2006 in Harare die ersten „Großmütter“ in evidenzbasierter Problemlösungstherapie aus und ließ eigens für diesen Zweck eingerichtete „Freundschaftsbänke“ in der Nähe der Krankenhäuser aufstellen. Eine Überprüfung des Konzepts durch nationale und internationale Experten im Jahr 2014/15 bestätigte dessen Wirksamkeit. Zunächst fand die „Freundschaftsbank“ in anderen afrikanischen Ländern, unter anderem in Tansania, Verbreitung. Inzwischen wird sie weltweit und in den USA eine digitale Version erprobt.

(Guardian 15.1.)

Neuer Bischof übernimmt Führung in der ELCT

In einer Feierstunde in der Azania Front Kathedrale in Dar es Salaam übergab Bischof Dr. Frederick Shoo den Vorsitz in der Evangelical Lutheran Church of Tanzania (ELCT) an Bischof Dr. Alex Malasusa. In ihrer Rede zum gegebenen Anlass brachte Präsidentin Hassan ihre Sorge darüber zum Ausdruck, dass die Zahl an zerrütteten Ehen zunehme und welcher Schaden für die Familie und die Stabilität der Gesellschaft daraus folge. Über die Hälfte der jungen Tansanier im heiratsfähigen Alter machten eine eigene Familie nicht mehr zu ihrer Priorität. Hassan forderte die religiösen Führer auf, eine wichtige Rolle bei der Stärkung von Moral, nationaler Einheit und Demokratie zu übernehmen, die insbesondere von den sozialen Medien unterhöhlt würden. Bischof Malasusa versprach, gemeinsam mit der Bischofskonferenz, diese Ziele im Blick zu behalten.

(Guardian 22.1.)

Katholische Kirche

Präsidentin Hassan besucht im Februar den Vatikan, um die bilateralen Beziehungen zu stärken. 12 Mio. Tansanier sind Katholiken. Die katholische Kirche betreibt 147 Primar-, 245 Sekundarschulen sowie 110 Berufsbildungszentren und 5 Universitäten.

(EastAfrican 27.1.)