Sansibar ‐ 05/2025

Aus Tansania Information
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Old Fort Unguja

Für das Ngome Kongwe ist ein Umbau zur Topadresse geplant, die eine Gratwanderung zwischen Erhalt und Modernisierung bedeutet. Das ursprünglich von den Portugiesen im 17. Jahrhundert erbaute Fort wurde im 18. Jahrhundert von den Omanis umgebaut und ist die wichtigste Adresse für die sansibarische Identität und den Tourismus. Gemeinsam mit der sansibarischen Regierung hat die Infinity Group 2024 Restaurierung und Umbau geplant und damit große Diskussionen ausgelöst. Die Vision für das Fort ist, es in eine kulturelle Begegnungsstätte und einen historischen Knotenpunkt zu verwandeln und beinhaltet ein Amphitheater und Museumsräume. Die UNESCO wurde bei der Planung einbezogen. Samuel Saba, der Vorsitzende der Infinity Group, gibt an, man habe sich an alle Vorgaben zum Erhalt der archäologischen Stätte gehalten. Kritiker stören sich jedoch an dem weißen und grauen Beton, mit dem originales Mauerwerk aus Muschelkalk abgedeckt werden soll. Bereits in den 1930er-Jahren gab es britische Pläne, das Fort in ein 5-Sterne-Hotel zu verwandeln, was jedoch der II. Weltkrieg verhindert hatte. Prof. Mark Horton von der Royal Agricultural University in Großbritannien, der 2022 Ausgrabungen im Umfeld des Forts geleitet und Funde aus der Shirazi-Zeit im 10. Jahrhundert geborgen hatte, gab zu bedenken, dass der weitere Zugang zur portugiesischen Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert damit unmöglich gemacht werde. Eine kommerzielle Erschließung der archäologischen Stätte sei zu verhindern.

Citizen, 03.04.2025

Künstliche Korallenriffe

Sansibar baut künstliche Riffe in erodierten Bereichen auf, um Fische und Tauchtouristen anzuziehen. Begonnen wurde, so Ilyass Nassoro, der Leiter der sansibarischen Tourismus-kommission, im Mnemba-Insel-Meeresschutzgebiet. Die Schäden seien auf den Anstieg der Wassertemperatur, Korallenbleiche, Fischfang mit Schleppnetzen, ankernde Fischerboote und die Abwanderung von Fischen zurückzuführen. Fast 2/3 der sansibarischen Bevölkerung würden vom Fischfang abhängen. Das Africa 21 Network, sansibarischen Fischereiministerium, einige Umwelt-NGOs sowie die schweizerische Botschaft in Tansania hätten Workshops für den Riffebau organisiert und angeboten. Der Klimawandel habe durch die Zerstörung der Riffe und Versalzung tiefliegender Inlandflächen großen Einfluss auf Sansibars Tourismus. Die Regierung bekämpft die Küstenerosion mit der Anpflanzung von Mangroven und der Unterweisung von Fischern und Bauern. Außerdem errichte man in Tumba West und Pemba Island Deiche, um der Versalzung entgegenzuwirken. Zum Schutz der Riffe und betroffenen Ökosysteme vor illegalem Fischfang fehle es an Patrouillen und Ausrüstung, so der Manager des Menai-Bay-Meeresschutzgebiets Thani Said. Sie hätten 15 Ranger und vier Fiberglasboote, benötigten jedoch 50-100 Ranger und zehn Boote. Auf Sansibar gebe es vier Naturschutzgebiete: Mnemba Island, Menai Bay, Tumbatu und Changuu-Bawe. Allen fehle es an Personal und Ausrüstung. Hamad Hamad, der Bürochef des Ministeriums für Fischerei und Blue Economy erklärte, dass Sansibar sein Bruttoinlandprodukt zu 2/3 mit Fischerei und 1/3 mit Tourismus: 0,5 Mio. jährlich) erwirtschafte. In Fischerei und nachgeordneten Zweigen fänden 160.000 Menschen Arbeit, davon 17 % Frauen und 95 % im Uferbereich.

Guardian, 03.04.2025